Stimme der Partei / Ausgabe 95 / November-Dezember 2018
Auf die Frage, was ist der "Monat der Unsterblichen" gibt es viele Antworten, die alle einen Aspekt der Wirklichkeit widerspiegeln. Die Antwort „ein Aufruf" führt uns zu dem Schnittpunkt aller Antworten. Ja, vor allem ist der Monat der Unsterblichen ein Aufruf. Der Aufruf „erhöht den Geist des Mutes und der Aufopferung, Genoss*innen". Der Aufruf „erneuere dich, Genoss*in". Der Aufruf „übertrefft uns". Der Aufruf „schärfe dein Verantwortungsbewusstsein, Genoss*in". Der Aufruf „stärkt unsere Reihen mit genosssenschaftlicher Liebe, Genoss*innen". Der Aufruf „lass nicht zu, das Eigennutz deinen Verstand betäubt und dein Herz blind macht, Genoss*in". Der Aufruf „vorwärts in der planmäßigengezielten Arbeit, Genoss*innen". Der Aufruf „erziehe deine Sprache und Umgangsformen, gestalte sie neu, Genoss*in". Der Aufruf „wenig reden, viel arbeiten, Genoss*innen". Der Aufruf „sei Teil der Lösung, nicht des Problems, Genoss*in". Der Aufruf „wendet euch nach Außen, dem Klassenkampf, seinen Problemen und Aufgaben zu, Genoss*innen". Der Aufruf „Schluss mit dem Selbstmitleid, Genoss*in". Der Aufruf „verinnerlicht die Errungenschaften und Erfolge der Partei, entwickelt sie weiter." Der Aufruf „besiege die Faulheit zu Lesen und zu Lernen, Genoss*in". Der Aufruf „erhöht das Niveau der Umsetzung der Beschlüsse, Genoss*innen". Der Aufruf „stärke den Geist des Kollektivismus, Genoss*in". Der Aufruf „werdet zum Vorhutwillen, Genoss*innen", „werde zum Vorhutwillen, Genoss*in". Unsere Partei, jede einzelne Organisation, jedes einzelne Mitglied und jede*r Kandidat*in unserer Partei können diesen Aufruf auf der Grundlage der gegebenen Realitäten und jeweiligen revolutionären Bedürfnissen in konkrete Worte fassen. Ziel ist es, die gegebene Situation zu verändern, den ersten und die darauf folgenden Schritte zur Organisierung der Revolution und zur Erreichung eines neuen Niveaus der Militanz richtig zu bestimmen und den Willen zu ihrer Durchführung aufzubringen. Deshalb ist der November ein Monat der Selbstkritik = Veränderung = Aktion. Wenn wir die politischen Bedingungen und Aufgaben betrachten sehen wir, dass die Zeit eine Zeit der Opfer ist. Eine Zeit, in der wir die größten Schwierigkeiten mit der Unbekümmertheit auf uns nehmen Blut spuckend „ich habe Himbeersaft getrunken" zu sagen. Eine Zeit revolutionärer Geduld, revolutionärer Wut und revolutionärer Entschlossenheit. Zeit, die vordersten Kampflinien weiter nach vorne zu verlegen, der Vorhutentschlossenheit Qualität zu verleihen. Zeit, mehr als je zuvor organisiert, diszipliniert und die Regeln einhaltend zu handeln. Zeit, auch nicht den kleinsten Energieverlust zuzulassen. Zeit, die Messlatte der Anleitung der eigenen Entwicklung höher anzusetzen. „Heute" ist das für unsere Partei, die einzelnen Organisationen, unsere Mitglieder und Kandidat*innen die Grundlage, auf der das Revolutionär sein, die ideologischen, politischen und organisatorischen Ansprüche hervorgebracht und entwickelt werden. Auf dieser Grundlage ist die wichtigste Bedingung dafür, uns selbst neu zu strukturieren und mit Eigenschaften auszustatten, die den Erfordernissen des revolutionären Kampfes entsprechen, unseren IstZustand einem kritisch revolutionärem Blick zu unterziehen. In diesem Zusammenhang sollten wir jede Art der Verallgemeinerung vermeiden und konkret denken, konkret sprechen, konkrete Ziele aufstellen, konkrete Schritte unternehmen. Diskutieren wir diese Frage in Bezug auf jedes einzelne Mitglied und jede*n einzelnen Kandidat*in, allen voran die professionellen Revolutionär*innen. Wenn du in einer Zeit, in der man sich am allerwenigsten schonen darf keinen offenen entschlossenen Kampf gegen das Gefühl und die Praxis des sich selber Schonens führst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du anstatt deine 24 Stunden, zumindest 14 Stunden den revolutionären Bedürfnissen entsprechend zu gestalten den Tag bedeutend später beginnst als Arbeiter, werktätige Bauern und Kinder, die in die Krippe und in die Schule gehen oder verschwenderisch mit der Zeit umgehst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du anstatt durch genossenschaftliche Gespräche und die Praxis, selber zu geben zu verhindern versuchst, dass mit ein*er Genoss*in der/die im gleichen Organ arbeitet Reibungen aufgrund eurer persönlichen Eigenschaften entstehen dazu beiträgst, dass es dicke Luft gibt, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du trotz brennenden Bedarfs zu Lesen und zu Lernen deine Zeit vorm Fernseher, im Internet oder in Cafés verbummelst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du anstatt den Kollektivismus stärkend gut vorbereitet zu Treffen zu gehen, obwohl es nötig ist, bei jedem Treffen das Niveau der Vorbereitung ein Stück mehr zu erhöhen mit diesem oder jenem Vorwand zu Treffen gehst, ohne auch nur über einen einzigen Tagesordnungspunkt ausgiebig nachgedacht zu haben, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du über den Mangel an Erfahrung und Wissen klagst oder sogar ernsthaft darunter leidest ohne die Bücher und Broschüren zu lesen und durchzuarbeiten, die die Erfahrungen und das Wissen der Partei wiedergeben und dir bei diesem Thema viel geben können, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn deine Umgangsform, deine Sprache gewöhnlich, kleinbürgerlich, grobschlächtig, patriarchal ist und du anstatt entschlossen Mühe und Disziplin aufzubringen um sie mit revolutionärer Feinfühligkeit und ideologischer Schönheit neu zu gestalten verlangst, das über deine Sprachund Umgangsbequemlichkeit hinweg gesehen wird, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du den Genoss*innen, Arbeiter*innen und Werktätigen wenig zuhörst, nicht ernsthaft über das nachdenkst, was sie sagen, nicht entschlossen in deine Praxis eingreifst um deine Fähigkeit zuzuhören und zu lernen zu entwickeln obwohl du bereits dafür kritisiert wurdest oder selber gemerkt hast, dass du es nicht verstehst zu lernen, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du anstelle von genossenschaftlichem Geist, dem Glauben an Erfolg und Moral Unzufriedenheit, Niedergeschlagenheit und das Gefühl, nicht an Veränderung und Erneuerung zu glauben verbreitest, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du die/der Erste bist wenn es darum geht, alles zu wissen, Rat zu erteilen, Kritik zu äußern aber beim Machen, Umsetzen und Wut auf die Unzulänglichkeiten Empfinden in den hinteren Reihen stehst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn in den Monaten und Jahren, in denen die Nachrichten der Unsterblichkeit nicht abreißen, dein wichtigstes Thema du selber warst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du nicht wenigstens ein Mal im Monat die Familie eines unserer Unsterblichen oder Gefangenen besuchst, Mühe darauf verwendest, die Genossenschaftlichkeit mit ihnen zu entwickeln obwohl nicht anderes dich daran hindert als es zu planen und umzusetzen, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du den Gedanken und Geist der Bereichsbeschränktheit als reale Gefahr betrachtest ohne einen ernsthaften, ergebnisorientierten Kampf gegen Fehler und Verantwortungslosigkeit bei diesem Thema zu führen und keine Initiative für eine geistige Veränderung zeigst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du es angesichts einer revolutionären Aufgabe in einem bestimmten Moment oder Zeitraum bevorzugst, nicht auf deinen Komfort ( Liebesbeziehungen eingeschlossen - Familie, Stadt, Lebensgewohnheiten, Front, Arbeitsbereich, Beruf u.ä.) zu verzichten oder nicht bereit bist, verschiedene Schwierigkeiten der neuen Aufgabe auf dich zu nehmen oder es bevorzugst, dich von Möglichkeiten wie Gefängnis u.ä., die eine neue Aufgabe näher rückt fernzuhalten, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du dich über eine Haltung, Angewohnheit, Herangehensweise oder genossenschaftliche Art in Abwesenheit der betreffenden Person mit anderen „aussprichst", dich bei anderen über eine*n Genoss*in beschwerst ohne in der Beziehung mit ihr/ihm die Einrichtung der KritikSelbstkritik anzuwenden, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du erst die militärischen Formen der Disziplin und ihre ideologische, politische und organisatorische Bedeutung, ihre Lebenswichtigkeit in einer politischmilitärischen Einheit und einem solchen Umfeld darlegst, dich dann aber nach den Formen der Disziplin einer Massenorganisation, einer Gefängniszelle, eines Stadtteilvereins verhältst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du bei einer Arbeit oder in einem Umfeld, die es erfordern nach der Regel „der erste Fehler ist der letzte" organisiert zu werden verantwortlich für Mängel im Niveau der Einhaltung der Regeln,schwache Kontrolle oder unklare Direktiven bist, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du die interne Illegalität verletzt, weil du nicht mit der Verhaltensweise "sich das Herz auszuschütten" oder zu lästern brechen kannst, die Erfordernisse dafür, Informationen und Materialien die vor dem Feind geschützt werden müssen nicht auf das Penibelste erfüllst, beim Schreiben und Diskutieren nicht die dafür nötige Disziplin aufbringst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du, obwohl du dutzende Male kritisiert hast, dass viele Aktionen und Aktivitäten der Partei nicht oder nicht ausreichend in der Parteipresse aufgegriffen werden, bei Aktionen und Aktivitäten von denen du selber Teil bist dich nicht gleichzeitig wie ein freiwilliger Reporter verhältst, haben Worte dann noch einen Wert? Wenn du anstatt in deiner Einheit die Art der politischen Massenagitation oder die Organisation des einszueins Verteilens zu diskutieren, darauf zu drängen es zu organisieren, mit deiner eigenen Praxis auch die Genoss*innen vorwärts zu bringen nur darüber sprichst, dass die Parteipresse nicht oder nur sehr wenig verteilt wird, dich beschwerst, dich „traurig", „wütend" zeigst, haben Worte dann noch einen Wert? Nein, haben sie nicht. Aber sie sollten einen Wert haben. Der einzige Weg dafür ist die Übereinstimmung von Wort und Tat. Im November 2018, in dem das faschistische politischislamische Regime seine Angriffe mit aller Macht und allen Möglichkeiten fortsetzt, um die revolutionäre und nationale demokratische Bewegung zu unterdrücken, den Willen der antifaschistischen Parteien und Kreise zu brechen, die Vorhutabteilungen der Arbeiterklasse und der Unterdrückten in den Pranger der Hoffnungslosigkeit und den Verlust des Glaubens zu zwingen, müssen wir unsere Realität dahingehend betrachten, ob wir in unserer revolutionären Qualität und Aktion eine diesen politischen Bedingungen angemessene Veränderung organisiert haben oder nicht. Mit aller Klarheit müssen wir begreifen, dass wir mit unserem gestrigen Niveau, uns selber anzuleiten, der Genossenschaftlichkeit, dem Kollektivismus, der Disziplin dem Niveau der Kopfarbeit von gestern, mit der gestrigen internen Illegalität, Einhaltung der Regeln, geleisteten Arbeit, Selbstaufopferung, dem Grad unserer Militanz, mit dem Niveau der planmäßigen und Ergebnis orientierten Arbeit, dem Organisieren der Möglichkeiten, dem Fleiß und der organisatorischen Funktionsweise von gestern unsere Aufgaben unter den aktuellen Bedingungen nicht erfüllen können. So können wir die Erwartungen der Arbeiterklasse und der Unterdrückten an unsere Partei und die Aufgaben unserer Partei gegenüber unseren Völkern nicht erfüllen. Als Subjekt der Veränderung und Erneuerung ist jede Genossin und jeder Genosse angefangen vom November dafür verantwortlich, diese Qualität zu erreichen, sich konkrete Ziele der Veränderung und Erneuerung zu setzen. Welche meiner rückschrittlichen Seiten und Unzulänglichkeiten werde ich ab November in den nächsten vier Monaten überwinden? Welche Entwicklung werde ich in den zweiten vier Monaten bei mir organisieren? Welche Seiten meiner ideologischen Qualitäten, meiner revolutionären Aktion und Genossenschaftlichkeit werde ich insgesamt entwickelt, bei welchen Seiten werde ich mich selbst übertroffen haben, wenn ich nach einem Jahr wieder im November angekommen bin? Jedes Mitglied und jede*r Kandidat*in der kommunistischen Vorhut sollte im Oktober ein Treffen mit sich selber organisieren, um dieses Thema zu diskutieren, Beschlüsse zu fassen und sich für ihre Umsetzung in Bewegung setzen. Eine solche Praxis als Ausdruck unserer Liebe, Verbundenheit und Genossenschaftlichkeit mit unseren Unsterblichen bietet uns die Möglichkeit zu verhindern, dass unsere Versprechen an sie zu einer leeren Hülle werden und wird die Gesamtheit unserer Gefühle und Gedanken stärken. Also dann, Genoss*innen, also dann, Kommunist*innen, machen wir den November zu einer Handelsanweisung, einer Energiequelle, einer Möglichkeit, mit den Unsterblichen unsere persönliche Situation und Entwicklung zu diskutieren. Nutzen wir allem voran die Möglichkeit der Kritik Selbstkritik mit der Feinfühligkeit und Sorgfalt eine*r Künstler*in, um dem Aufruf des November in reinster Form zu folgen. Verdienen wir uns das Recht, Arm in Arm mit unseren Unsterblichen zu laufen, indem wir unsere revolutionären Qualitäten, unsere revolutionäre Arbeit entwickeln, unsere revolutionäre Aktion erhöhen.
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