In den Atomwaffenverhandlungen zwischen dem Iran und den imperialistischen Ländern gibt es bisher keinen Fortschritt. Auch die Ende Februar organisierten Treffen in Moskau haben keinen Erfolg erzielt.
Nun beginnt die Prozedur beim UN-Sicherheitsrat. Der Iran war zuvor aufgrund von heimlichen atomaren Aktivitäten vor den UN-Sicherheitsrat gebracht worden.
Doch das Problem ist nicht nur der Iran. Das, was von allen Ländern in dieser Region verlangt wird, wird auf bestimmte Weise auch vom Iran verlangt. Der Mittlere Osten ist aufgrund seiner strategischen Bedeutung, Rohstoffquellen wie Erdöl und Gas und für den Hegemoniekampf in Zentralasien, eine Region, die von den imperialistischen Ländern unbedingt unter Kontrolle gehalten werden muss. Da der Iran also ein Teil des Mittleren Ostens ist, wird das, was von der Türkei, dem Irak, etc. verlangt wird, auch auf bestimmte Weise vom Iran verlangt.
Den imperialistischen Ländern geht es in erster Linie nicht darum, ob der Iran Atomwaffen produziert oder nicht, sondern um das Gas und Erdöl, das der Mittlere Osten und damit auch der Iran besitzen.
Der US-Imperialismus, der nach dem Zusammenbruch des revisionistischen Blocks noch blutgieriger um die Weltherrschaft konkurrierte und selbst seinen stärksten Konkurrenten einen Schritt voraus war, hat zuallererst den Irak besetzt, um seine Konkurrenzherrschaft weiter zu führen, seine Konkurrenten zu unterdrücken, den Mittleren Osten allein unter seine Kontrolle zu stellen und die Konkurrenten von der Region fernzuhalten, indem auch der Transport von Öl und Erdgas an den Weltmarkt kontrolliert wird. Obwohl er sich immer noch nicht aus dem Sumpf befreien konnte, in den er geraten ist - und so wie der Widerstand im Irak zeigt, wird es ihm auch nicht möglich sein, da wieder heraus zu kommen - hat der US-Imperialismus begonnen, die "Schurkenstaaten", mit denen Länder wie Nordkorea, Syrien und der Iran gemeint sind, zu bedrohen.
Andere imperialistische Länder, allen voran Deutschland, Frankreich, Russland und China, die für ihre eigenen Profite bisher auf der Seite des Iran standen und versuchten, dem US-Imperialismus zu zeigen, dass sich im Falle eines Angriffs auf den Irak das Kräfteverhältnis, das zur Zeit des Angriffes auf den Irak bestand, verändern könnte, haben begonnen, vom Iran, der sich trotz all der Drohungen nicht ergibt, abzuweichen und den Forderungen des US-Imperialismus entsprechend zu handeln.
Es sind die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, die den Iran vor den UN-Sicherheitsrat gebracht haben. D.h.: die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien. Dies bedeutet, dass der US-Imperialismus zusammen mit Großbritannien, das er sich immer als Ersatzkraft zurückhält, in der Lage ist, mit seinen stärksten Konkurrenten wie Russland, China, Frankreich und Deutschland, auch wenn es kein ständiges Mitglied ist, eine gemeinsame Politik zum Thema Iran zu entwickeln.
Man weiß nicht, was die Vereinten Nationen für einen Entschluss fassen werden. Doch in jedem Fall wird der Iran auf bestimmte Art mit einem Wirtschaftsembargo oder desgleichen bestraft werden. Dies bedeutet, dass für den Iran die letzte Stunde schlagen wird. Der Imperialismus wird Alternativen für die Bestrafung des Irans vorschlagen. Doch wenn es darum geht, was es für ein Iran geben muss, wird er eine einzige Alternative vorgeben: Sich zu ergeben.
Die imperialistischen Länder zeigten nicht so viel Besorgnis, als Pakistan und Indien Atomwaffen produzierten. Auch Brasilien, das sich zurzeit in diesem Punkt entwickelt, lassen sie links liegen. Doch aufgrund der bereits oben genannten Eigenschaften des Mittleren Ostens, wurden "Massenvernichtungswaffen" als Vorwand für den Angriff auf den Irak benutzt. Und nun wird die Produktion von Atomwaffen als Vorwand für den Angriff auf den Iran genutzt. Alle imperialistischen Kräfte scheuten sich bisher vor dem Iran, der als eine Atommacht in der Region gilt. Um ihre Stellung zu schützen, wird eine regionale Macht mit Atomwaffen, sich noch gegen den Imperialismus wehren und versuchen, ihre Rohstoffquellen und ihre strategische Lage den Imperialisten nicht umsonst anzubieten oder sie von diesen Möglichkeiten ganz ausschließen. Die imperialistischen Länder sind der Meinung, dass der Iran diesen Weg einschlagen wird. Dies ist der Grund dafür, dass sie eine gemeinsame Haltung zum Iran einnehmen.
Der Iran hat die Widersprüche zwischen dem US-Imperialismus und den anderen imperialistischen Ländern bisher erfolgreich für sich selbst ausgenutzt. Nachdem diese Länder einen gemeinsamen Nenner gefunden haben, sucht der Iran andere Kräfte zum gemeinsamen Handeln. In diesem Sinne müssen die Beziehungen zwischen dem Iran und Venezuela und Kuba betrachtet werden. Wir sollten uns nicht wundern, falls wir schon morgen oder in naher Zukunft mit einem gemeinsamen Aufruf für den Kampf gegen den US-Imperialismus von Ahmedinecat, Chavez und Castro konfrontiert werden.
Wir kämpfen dafür, dass der Imperialismus aus unserer Region vertrieben wird. Wir sind gegen einen Angriff des US-Imperialismus oder den Imperialismus als Block auf den Iran. Doch dies bedeutet nicht, dass wir das religiöse unterdrückerische Regime, das im Iran herrscht, unterstützen.
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