Am 15. Februar hat die Welt der Arbeit und der Unterdrückten sich gegen die imperialistische Kriegsaggression erhoben. Der Wille und die Aktionen des Weltproletariats und der Völker haben die imperialistische Kriegsallianz und Absicht noch weiter geschwächt, die sowieso schon in Auflösung begriffen war. Der Hauptfeind der Völker der Welt, der US-Imperialismus, sieht sich in seinen Kriegsvorbereitungen und Unternehmungen gegen den Irak und den Mittleren Osten neuen ungeplanten, oder nicht erwarteten, Sorgen und Problemen gegenüber; Antikriegsdemonstrationen in England, Spanien und Italien, an denen sich Millionen von werktätigen Menschen beteiligen, bringen die Regierungen dieser Länder in neue Schwierigkeiten.
In der Türkei wurde die Zustimmung für den imperialistischen Krieg, die, gemäß den Forderungen und Interessen der USA, von der sich islamisch gebenden Partei AKP (Partei der Gerechtigkeit und Entwicklung) ins Parlament eingebracht wurde, abgelehnt. So hat der Kriegswille des türkischen kolonialen faschistischen Regimes, dem kriminellen Juniorpartner in dem imperialistischen reaktionären Krieg, auch einen Schlag abbekommen. Die Tatsache, dass 90% der Bevölkerung gegen den Krieg sind und die Proteste von Tausenden auf den Straßen, haben für diese Entscheidung die ausschlaggebende Rolle gespielt. Die Aktionen und die offensichtlich gewordene Antikriegshaltung der Millionen von Unterdrückten, haben ihre sanktionierende, zurückwerfende und schwächende Wirkung gezeigt. Natürlich können wir von der Bewegung, die spontan ist und an Mangel an Führung leidet, nicht erwarten, dass sie den konterrevolutionären Kriegswillen und die Kraft bricht. Denn diese Wirkung hatte nicht die nötige Führung und Organisierung, um den imperialistischen Kriegswillen zu zerschlagen und zurückzuwerfen. Aber dennoch ist einmal mehr deutlich geworden, dass das Vorhaben der türkischen herrschenden Klassen und der USA im Kriegsgebiet keinesfalls ein leichtes Spiel für sie werden wird.
Sowohl die USA als auch die Armee und Presse der türkischen Bourgeoisie haben schnell auf diesen unerwarteten Beschluss im türkischen Parlament reagiert. Mit neuen Drohungen und Erpressungen haben sie Katastrophenszenarien und bedrohliche Situationen ausgemalt. Den kriegshetzerischen Erklärungen und Verlautbarungen des Generalstabschefs und der bürgerlichen Presse, die auf falschen "Landesinteressens"-demagogien basieren, wurden neue hinzugefügt. Für eine zweite Kriegszustimmung wurde das türkische Parlament der Bedrohung und dem Druck der faschistischen Armee ausgesetzt. Denn, die Geheimverhandlungen und Gespräche, die Vorbereitungen und Versuche militärischer, politischer und wirtschaftlicher Art, haben den Staat und die Armee der türkischen Bourgeoise längst unumkehrbar an die Kriegspläne der USA gebunden. Und bisher haben sie sowieso schon die aktuellen Vorbereitungen, Militärtransporte, Konzentration und Verschiebung ohne Zusage zum Krieg fortgesetzt. In den kommenden Tagen werden sie versuchen, den Widerstand und die "Überraschungen" mit Hilfe der Regierung des Vorsitzenden der AKP, T. Erdoan, der in Siirt als Parlamentsabgeordneter gewählt wurde, aus dem Weg zu räumen.
Heute steht der türkische Teil Kurdistans (Nordkurdistan) durch die Militärzusammenziehung, Stützpunkte und Transporte sowohl unter Besatzung der Einheiten der türkischen Armee als auch der USA. Die Armee der türkischen Bourgeoisie hat begonnen, neue militärische Kräfte im irakischen Teil Kurdistans (Südkurdistan) zusammenzuziehen. In völliger Kollaboration mit Einheiten des türkischen Militärs führen die militärischen Kräfte der USA ihre letzten Vorbereitungen und Verschiebungen für den Krieg durch. Durch Anmieten von neuen Grundstücken, Wohngebieten und Fabriken in dem türkischen Teil Kurdistans, zusätzlich zu den neun Militärstützpunkten, bauen die USA ihre Position in der Region auf und aus. Wie es auch in Zypern der Fall war, versucht der Staat der türkischen Bourgeoisie dieses Mal, seine Expansionsbestrebungen über die Sicherheit von Turkmenen in Südkurdistan umzusetzen. Die Angst vor einem "kurdischen Staat" und die Erwartung, einen Anteil von dem Öl in Kirkuk und Mosul abzubekommen bringen ihn in eine sklavenmäßige Abhängigkeit von den USA und führen ihn in den Sumpf.
Irak und Kurdistan werden im Mittleren Osten die Hauptkriegsschauplätze der USA und Englands sein. Während und nach dem Krieg können die politischen und militärischen Kräfteverhältnisse und Beziehungen sich verändern; dieser Krieg kann zu einem regionalen Krieg führen. Heute ist es unmöglich zu sagen, wie, wann und unter welchen Bedingungen der Krieg beendet werden wird und wann die Besatzungskräfte die Region verlassen werden. Aber eins steht fest. Der US-Imperialismus der, auch unter Anwendung der Methode des Protektoratskolonialismus, versucht auf der ganzen Welt seine Hegemonie zu errichten, zielt darauf ab, mit einer neuen Regierung im Irak in der Region Fuß zu fassen. Diese koloniale Präsenz des US-Imperialismus im Irak und der Region wird heute oder morgen einzig und allein durch den revolutionären Widerstand und Kampf der Völker beendet werden. Trotz des erklärten Willens unserer Völker gegen den Krieg wird die türkische Bourgeoisie und ihr Staat sich an dem Krieg als "strategischer Partner" und bezahlter Komplize der USA beteiligen. Sie wird an der Ermordung des arabischen und kurdischen Volkes teilnehmen. Sie wird die USA in nationaler Ehrlosigkeit und Demütigung willkommen heißen, die Brüder im Irak im Herzen verletzen und eine der Besatzungskräfte in Südkurdistan sein.
Das türkische und kurdische Volk ist gegen den Krieg
In der Türkei sind revolutionäre und fortschrittliche politische Parteien, demokratische Massenorganisationen, Gewerkschaften, Jugend- und Frauenorganisationen und einige Gruppen des politischen Islams gegen den Krieg. Diese Haltung gegen den Krieg und dieses Potential hat sich noch nicht auf den Straßen wiedergespiegelt. Unsere Völker besitzen eine historische antiimperialistische Tradition und Erbe. Die Türkei ist eines der wichtigsten Länder, die den Geist und die revolutionäre Praxis von 1968 am stäksten erlebt haben. Keine der konterrevolutionären Propaganda und Lügen kann diese Tradtionen und Werte ausradieren und verwerfen, die unsere Völker beeinflußt haben.
Die historische Periode, die wir zur Zeit erleben, ist eine Periode in der antiimperialistische, "antiglobale" Wellen höher und stärker werden. Der Wind weht nach links. Der imperialistische Krieg beinhaltet ebenfalls Möglichkeiten, Elemente und Bedingungen, für die Entwicklung und Revolutionierung des Kampfes des Weltproletariats und der Völker gegen Imperialismus-Kapitalismus und neoliberale Angriffe. Aktionen von zehn Millionen von Menschen am 15. Februar sind die größte Quelle für moralischen und politischen Rückhalt des Weltproletariats und der Völker. Es ist die praktische Antwort der Verdammten dieser Erde an die kapitalistischen Banditen.
In Kurdistan schwächt die schwankende, unklare und schwache Haltung gegen den imperialistischen Krieg der KADEK (PKK) die Antikriegsplattformen und Kämpfe. Obwohl doch in diesem Krieg Entscheidungen über die Zukunft und das Schicksal der kurdischen Nation getroffen werden, vielleicht werden sie sich zum Ziel setzen, die in Südkurdistan stationierten bewaffneten Kräfte von KADEK zu zerschlagen. Die besondere Isolation die seit über drei Monaten gegen A. Öcalan praktiziert wird, und dass ihm nicht erlaubt wird, seine Verteidiger zu sehen, ist eine politische Haltung und die hängt mit dem Krieg im Irak zusammen. Die kurdische nationale Bewegung und KADEK können mit einer passiven Haltung gegenüber diesem reaktionären und kolonialen Krieg nicht vorwärts kommen. Das kurdische Volk ist gegen diesen Krieg
Für die revolutionären und kommunistischen Partei ist es nicht ausreichend, gegen den imperialistischen Krieg eine theoretische und politische Haltung in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Internationalismus festzulegen, dass muss mit einem revolutionären Eingreifen in die Antikriegsbeweung der Millionen vereinigt werden, mit dem Anspruch sie in revolutionärer Praxis zu führen und zu leiten. Nur dann werden sie ihre historische und politische Rolle spielen.
Der Gedanke und Aufruf der MLKP zur Gründung von einer revolutionären Plattform gegen Imperialismus und Krieg in der Region und auf internationaler Ebene sowie ihre Entwicklung durch regionale Konferenzen gegen den imperialistischen Krieg, spielt gleichzeitig auch die Rolle, die revolutionären und kommunistischen Partein an diese historische und politische Aufgabe zu erinnern. Auch wenn es spat dafür ist, so ist diese Pflicht immer noch ein brennender Punkt und aktuell. Wenn wir sowohl die Enstehung neuer politischer Ergebnisse und Entwicklungen im Mittleren Osten und der Welt durch den Prozess des imperialistischen Krieges als auch die Kapazität und Entwickungstendenz der "Antiglobalisierungs"bewegung zusammen betrachten, dann wird die Notwendigkeit der Organisierung und Vorbereitung eines revolutionären und aktiven Eingreifens durch die revolutionären und kommunistischen Parteien noch besser verstanden werden.
Als die kommunistische Partei des Landes, in dem der Krieg auch geführt werden wird, entwickelt die MLKP ihre Führungsfähigkeit und Stärke durch die Schaffung praktischer Politik, Taktiken und Slogans die der revolutionären Führungsrolle entsprechen und durch die prinzipienfeste Herangehensweise, Perspektive und Politik, den imperialistischen Krieg in einen Bürgerkrieg umzuwandeln. Sie ruft die Arbeiterklasse und die werktätigen Massen dazu auf, die routinemäßige Haltung und die, nur zu protestieren, aufzugeben, und einen politischen Standpunkt und Kampfmethoden anzuwenden, die dem Kriegwillen schaden, ihn stoppen und unterhöhlen können. Deshalb ruft sie dazu auf, alle Formen des Kampfes zu nutzen, eingeschlossen die Anwendung der Kraft, die von der Produktion ausgeht. Durch Avantgardekämpfe bereitet sie sich außderdem darauf vor und organisiert, dass alle revolutionären Möglichkeiten und Reserven hervortreten und anwachsen.
Mit diesem Ziel tritt die MLKP für die Schaffung einer Plattform und Kampfmitteln ein, um die revolutionäre Zusammenarbeit, Solidarität und den gemeinsamen Kampf der revolutionären und kommunistischen Parteien des Mittleren Ostens in der Region und auf internationaler Ebene zu entwickeln.
Die MLKP wird gegen den imperialistischen Krieg kämpfen. Die MLKP wird weiterhin mit ihrer prinzipienfesten Herangehensweise und ihrem unabhängigen politischen Standpunkt ihren Platz in den Antikriegsplattformen und Aktionen auf der Welt einnehmen.
NIEDER MIT DEM IMPERIALISTISCHEN KRIEG!
NIEDER MIT DER KAPITALISTISCHEN BARBAREI!
ES LEBE DIE BRÜDERLICHKEIT DER VÖLKER!
ES LEBE DER SOZIALISMUS
UND DER PROLETARISCHE INTERNATIONALISMUS!
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