Die türkische Armee und der Irak
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Die Koalition USA-Großbritannien hat das Saddam-Regime in militärischer Hinsicht besiegt und das Land besetzt. Aber diese militärische Besatzung bedeutet nicht, dass es auch ein politischer Sieg ist. Das hat sich sehr schnell gezeigt. Die Besatzungstruppen wurden mit Widerstand in Empfang genommen, und nicht wie sie erwartet hatten mit Blumen begrüßt. Das irakische Volk zeigt, dass das Regime durch die Aggression besiegt werden kann, aber dass das keinen politischen Sieg bedeutet.

Der amerikanische Imperialismus, dem es nicht gelungen ist, einen schnellen Sieg zu erreichen, hat Probleme bei der Errichtung eines Protektoratregimes im Irak. Deshalb versucht er jetzt seine Verbündeten dafür zu benutzen gegen das irakische Volk zu kämpfen und seinen Widerstand zu brechen. Die internationale Wut und der sich entwickelnde Kampf in den USA selbst, in dem der Abzug der Soldaten aus dem Irak gefordert wird, haben den amerikanischen Imperialismus in eine schwierige Situation gebracht. So haben die USA angekündigt, dass sie Soldaten brauchen, die für ihre Interessen kämpfen. Die türkische Bourgeoisie hatte bereits auf so eine Entwicklung gewartet und verkündete, dass sie gewillt und bereit ist, Soldaten in den Irak zu schicken und beginnt mit ihren Vorbereitungen.

Die Regierung, der Präsident, die Armee, und zusätzlich dazu die Bevollmächtigen vom Außenministerium und von MIT (Nationaler Geheimdienst), die sich im August auf dem "Staatsgipfel" trafen, haben sich bei dem Thema der Entsendung von Truppen in den Irak geeinigt und zugestimmt. Die Bemerkung des Präsidenten "verwickelt mich nicht in diese Angelegenheit", hat bei diesem Thema nichts Grundlegendes verändert.

Warum ist der bürgerliche türkische Staat so willig, Truppen in den Irak zu schicken?

Erstens versprechen sie sich davon eine Reihe von wirtschaftlichen, politischen und militärischen zusätzlichen Vorteilen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit dem amerikanischen Imperialismus wegen der Weigerung im März den amerikanischen Truppen Zutritt zu türkischem Boden zu gewähren, ist der türkische Staat Objekt des rgers des amerikanischen Imperialismus geworden. Er wurde offen vor der Weltöffentlichkeit von dem amerikanischen Imperialismus zurechtgewiesen, weil er seine Pläne auf den Kopf stellte. Aus diesem Grund strebt der türkische Staat emsig danach, seine Beziehungen mit dem "strategischen Partner" wieder ins Reine zu bringen. Und das ist der Grund, warum der türkische Staat unbedingt Truppen in den Irak schicken will.

Die Regierung und die Kapitalisten gehen davon aus, dass sie eventuell gewisse ökonomische Möglichkeiten dadurch erhalten, dass sie Truppen in den Irak schicken. Tatsächlich sind die Truppen, die in den Irak geschickt werden, ein Gradmesser für die Zukunft eines 8,5 Milliarden Dollar Kredites.

Sie hoffen, dass die türkischen Unternehmen einige subunternehmerische Tätigkeiten in den amerikanischen Monopolen ausführen können, Häppchen, einige Krümel vom Kuchen, und dass sie durch die Entsendung der Truppen in den Irak den Handel entwickeln können. TÜSIAD (Verband Türkischer Industrieller und Geschäftleute) und TOBB (Verband der Handels-, Industrie, Seehandel- und Warenaustauschskammern der Türkei) betrachten die Entsendung von Truppen in den Irak als "eine Notwendigkeit für die wirtschaftlichen Interessen der Türkei".

Der bürgerliche türkische Staat glaubt, dass der Weg für die Liquidation von KADEK über die Entsendung der Truppen in den Irak freigemacht werden kann. Das wichtigste Thema in den Verhandlungen zwischen den USA und der Türkei ist die Liquidierung von KADEK. Das Schicksal des kurdischen Volkes wird auf den schmutzigen Verhandlungstisch gepackt; das Reuegesetz wurde bereits vom Parlament verabschiedet. Die USA haben ihre Verhandlungen über die Entwaffnung der Kräfte von KADEK in Südkurdistan (irakisch Kurdistan) beschleunigt. Und in Nordkurdistan eskalieren die Repression und die terroristischen Angriffe des Staates gegen das kurdische Volk. All das dient dem Streben des US-Imperialismus nach kolonialer "Stabilität". Und so bewertet der bürgerliche türkische Staat die Entsendung von Truppen in den Irak als Möglichkeit, die Frage der kurdischen Nation über ihre amerikanischen Herren zum Verschwinden zu bringen.

Über die Rede des Außenministers A. Gül hat die türkische Bourgeoisie verkündet, dass die Beauftragung der Armee mit einer Aufgabe über die Grenzen hinaus eine Notwendigkeit ist und die Türkei aufgrund ihrer strategischen Interessen verpflichtet sei, Truppen in den Irak zu schicken.

Aber nichts klappt so, wie die Besatzer und Kollaborateure, die sich so wünschen, Truppen zu entsenden, im Irak gehofft haben. Die USA und Großbritannien sahen sich einem Widerstand gegenüber, den sie im Irak nicht erwartet hatten. Das Volk im Irak leistet Widerstand. Jeden Tag organisieren sie dort Angriffe auf die Besatzer und die Besatzungssoldaten werden getötet. Die objektiven Bedingungen, um den Kampf im ganzen Land zu organisieren und ihm einen antiimperialistischen Charakter gegen den amerikanischen Imperialismus zu geben bestehen. Der Widerstand des irakischen Volkes wird auch gute Reaktionen auf internationaler Ebene erhalten. In diesem Sinne werden die Besatzer ihre Antwort von denen erhalten, die Widerstand leisten. Die objektiven Bedingungen für die Umwandlung der Antikriegsbewegung in einen Kampf gegen Besatzung, Ausplünderung, und in einen antiimperialistischen Kampf insgesamt, sind entwickelter als jemals zuvor.

Es gibt keinerlei Legitimation für diese Besatzung. Legitim sind der Widerstand des irakischen Volkes und das Herauswerfen der imperialistischen Kräfte und ihrer Lakaien, die Truppen schicken, aus dem Land. Und das ist es, was das irakische Volk momentan tut. Auf der ganzen Welt und in unserem Land werden Millionen von Arbeitern, Werktätigen und friedliebenden Menschen weiterhin den Widerstand des Volkes im Irak unterstützen und den Imperialismus verurteilen.

 

 

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Die türkische Armee und der Irak
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Die Koalition USA-Großbritannien hat das Saddam-Regime in militärischer Hinsicht besiegt und das Land besetzt. Aber diese militärische Besatzung bedeutet nicht, dass es auch ein politischer Sieg ist. Das hat sich sehr schnell gezeigt. Die Besatzungstruppen wurden mit Widerstand in Empfang genommen, und nicht wie sie erwartet hatten mit Blumen begrüßt. Das irakische Volk zeigt, dass das Regime durch die Aggression besiegt werden kann, aber dass das keinen politischen Sieg bedeutet.

Der amerikanische Imperialismus, dem es nicht gelungen ist, einen schnellen Sieg zu erreichen, hat Probleme bei der Errichtung eines Protektoratregimes im Irak. Deshalb versucht er jetzt seine Verbündeten dafür zu benutzen gegen das irakische Volk zu kämpfen und seinen Widerstand zu brechen. Die internationale Wut und der sich entwickelnde Kampf in den USA selbst, in dem der Abzug der Soldaten aus dem Irak gefordert wird, haben den amerikanischen Imperialismus in eine schwierige Situation gebracht. So haben die USA angekündigt, dass sie Soldaten brauchen, die für ihre Interessen kämpfen. Die türkische Bourgeoisie hatte bereits auf so eine Entwicklung gewartet und verkündete, dass sie gewillt und bereit ist, Soldaten in den Irak zu schicken und beginnt mit ihren Vorbereitungen.

Die Regierung, der Präsident, die Armee, und zusätzlich dazu die Bevollmächtigen vom Außenministerium und von MIT (Nationaler Geheimdienst), die sich im August auf dem "Staatsgipfel" trafen, haben sich bei dem Thema der Entsendung von Truppen in den Irak geeinigt und zugestimmt. Die Bemerkung des Präsidenten "verwickelt mich nicht in diese Angelegenheit", hat bei diesem Thema nichts Grundlegendes verändert.

Warum ist der bürgerliche türkische Staat so willig, Truppen in den Irak zu schicken?

Erstens versprechen sie sich davon eine Reihe von wirtschaftlichen, politischen und militärischen zusätzlichen Vorteilen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit dem amerikanischen Imperialismus wegen der Weigerung im März den amerikanischen Truppen Zutritt zu türkischem Boden zu gewähren, ist der türkische Staat Objekt des rgers des amerikanischen Imperialismus geworden. Er wurde offen vor der Weltöffentlichkeit von dem amerikanischen Imperialismus zurechtgewiesen, weil er seine Pläne auf den Kopf stellte. Aus diesem Grund strebt der türkische Staat emsig danach, seine Beziehungen mit dem "strategischen Partner" wieder ins Reine zu bringen. Und das ist der Grund, warum der türkische Staat unbedingt Truppen in den Irak schicken will.

Die Regierung und die Kapitalisten gehen davon aus, dass sie eventuell gewisse ökonomische Möglichkeiten dadurch erhalten, dass sie Truppen in den Irak schicken. Tatsächlich sind die Truppen, die in den Irak geschickt werden, ein Gradmesser für die Zukunft eines 8,5 Milliarden Dollar Kredites.

Sie hoffen, dass die türkischen Unternehmen einige subunternehmerische Tätigkeiten in den amerikanischen Monopolen ausführen können, Häppchen, einige Krümel vom Kuchen, und dass sie durch die Entsendung der Truppen in den Irak den Handel entwickeln können. TÜSIAD (Verband Türkischer Industrieller und Geschäftleute) und TOBB (Verband der Handels-, Industrie, Seehandel- und Warenaustauschskammern der Türkei) betrachten die Entsendung von Truppen in den Irak als "eine Notwendigkeit für die wirtschaftlichen Interessen der Türkei".

Der bürgerliche türkische Staat glaubt, dass der Weg für die Liquidation von KADEK über die Entsendung der Truppen in den Irak freigemacht werden kann. Das wichtigste Thema in den Verhandlungen zwischen den USA und der Türkei ist die Liquidierung von KADEK. Das Schicksal des kurdischen Volkes wird auf den schmutzigen Verhandlungstisch gepackt; das Reuegesetz wurde bereits vom Parlament verabschiedet. Die USA haben ihre Verhandlungen über die Entwaffnung der Kräfte von KADEK in Südkurdistan (irakisch Kurdistan) beschleunigt. Und in Nordkurdistan eskalieren die Repression und die terroristischen Angriffe des Staates gegen das kurdische Volk. All das dient dem Streben des US-Imperialismus nach kolonialer "Stabilität". Und so bewertet der bürgerliche türkische Staat die Entsendung von Truppen in den Irak als Möglichkeit, die Frage der kurdischen Nation über ihre amerikanischen Herren zum Verschwinden zu bringen.

Über die Rede des Außenministers A. Gül hat die türkische Bourgeoisie verkündet, dass die Beauftragung der Armee mit einer Aufgabe über die Grenzen hinaus eine Notwendigkeit ist und die Türkei aufgrund ihrer strategischen Interessen verpflichtet sei, Truppen in den Irak zu schicken.

Aber nichts klappt so, wie die Besatzer und Kollaborateure, die sich so wünschen, Truppen zu entsenden, im Irak gehofft haben. Die USA und Großbritannien sahen sich einem Widerstand gegenüber, den sie im Irak nicht erwartet hatten. Das Volk im Irak leistet Widerstand. Jeden Tag organisieren sie dort Angriffe auf die Besatzer und die Besatzungssoldaten werden getötet. Die objektiven Bedingungen, um den Kampf im ganzen Land zu organisieren und ihm einen antiimperialistischen Charakter gegen den amerikanischen Imperialismus zu geben bestehen. Der Widerstand des irakischen Volkes wird auch gute Reaktionen auf internationaler Ebene erhalten. In diesem Sinne werden die Besatzer ihre Antwort von denen erhalten, die Widerstand leisten. Die objektiven Bedingungen für die Umwandlung der Antikriegsbewegung in einen Kampf gegen Besatzung, Ausplünderung, und in einen antiimperialistischen Kampf insgesamt, sind entwickelter als jemals zuvor.

Es gibt keinerlei Legitimation für diese Besatzung. Legitim sind der Widerstand des irakischen Volkes und das Herauswerfen der imperialistischen Kräfte und ihrer Lakaien, die Truppen schicken, aus dem Land. Und das ist es, was das irakische Volk momentan tut. Auf der ganzen Welt und in unserem Land werden Millionen von Arbeitern, Werktätigen und friedliebenden Menschen weiterhin den Widerstand des Volkes im Irak unterstützen und den Imperialismus verurteilen.