DIE BEDEUTUNG DER EU-ERWEITERUNG IM HINBLICK AUF DIE WIDERSPRÜCHE ZWISCHEN DEN IMPERIALISTEN
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Am 1. Mai sind der Europäischen Union 10 weitere Länder beigetreten. Dem entsprechend steigt das Flächenmaß der aus 25 Ländern bestehenden Europäischen Union auf 3.965.861 km2, die Bevölkerungszahl wächst auf 451.137.000 und das Bruttosozialprodukt steigt auf 8.803.443 Milliarden Dollar. Somit bildet die EU nach der NAFTA den weltweit zweitgrößten wirtschaftlichen Zusammenschluss. In vielerlei Hinsicht reicht die EU dem US-Imperialismus das Wasser. In Bezug auf Fläche und ihre ökonomische Macht wird die EU gewaltig, doch ist sie politisch und militärisch immer noch ein Zwerg. Solange die EU nur eine wirtschaftliche Integration bleibt und politisch keine Union bildet, wird sie politisch und militärisch weiterhin so schwach bleiben. Mit dieser Erweiterung hat die Europäische Union in ihrem Konkurrenzkampf mit den USA und Japan zweifellos wichtige strategische Positionen dazu gewonnen. Doch die Erweiterung der Union durch neue Mitglieder zeigt gleichzeitig, dass sie sich weiterhin davon entfernt, eine politische Union zu sein.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Zusammenbruch des revisionistischen Lagers haben sich die Widersprüche zwischen dem US-Imperialismus und den EU-Imperialisten noch deutlicher gezeigt. Beide Mächte tragen ihren Konkurrenzkampf offen aus. Um seine eurasische Geopolitik verwirklichen zu können, betrachtete der US-Imperialismus Westeuropa und besonders die EU als ein Gebiet, das er für die Errichtung seiner Hegemonie im 21. Jahrhundert benutzen und so als Stützpunkt nutzen kann. Doch mittlerweile hat sich gezeigt, dass sich nichts so entwickelt hat wie geplant und die Umsetzung dieser Pläne in Zukunft sehr unwahrscheinlich ist. Die EU hat, wie die Zeit seit dem Zerfall der Sowjetunion gezeigt hat, gegen den US-Imperialismus und für die Interessen der imperialistischen Länder, die an der Spitze der EU stehen, gehandelt.

Der US-Imperialismus blieb dem gegenüber nicht tatenlos und versucht, sich politisch und militärisch in jedem Gebiet einzunisten, für das die EU Interesse zeigt. Zum Beispiel antwortet der US-Imperialismus auf die Osterweiterung der EU mit einer Erweiterung der NATO.

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac gab bekannt, dass die EU eine Weltmacht werden möchte. Auch der deutsche Imperialismus will eine EU als Weltmacht. In diesem Punkt sind sich beide imperialistischen Länder einig. Doch es gibt einige Hindernisse, die nicht einfach zu bewältigen sind, bevor die EU eine Weltmacht werden kann. Alle diese Hindernisse zeigen sich letztlich als die Konkurrenz zwischen den imperialistischen Mächten. Durch ihre neuen Mitglieder sind die EU und Russland nun Nachbarn. Aufgrund der Mitgliedschaft Südzyperns in der EU weiten sich die Grenzen der EU bis zum Osten des Mittelmeers und somit bis zum Nahen und Mittleren Osten aus. In ferner Zukunft, falls die Türkei in die EU aufgenommen werden sollte, werden sich die Grenzen der EU bis zum Kaukasusgebiet erweitern.

Die Schlussfolgerung:

Der US-Imperialismus hat sich bereits jetzt in den östlichen Gebiete der EU, die zwischen der EU und Russland liegen und zum 1. Mai neu aufgenommen wurden, eingenistet. Die langfristigen Ziele des US-Imperialismus können in einigen Punkten zusammengefasst werden. Um seine Machtstellung über die ganze Welt im 21. Jahrhundert schaffen zu können oder um die jetzige zu verteidigen, gilt für den US-Imperialismus:

1. Der US-Imperialismus will die strategisch günstige Lage Ost- und Südeuropas ausnutzen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, nicht von außen her zu handeln, sondern innerhalb der EU eine Kraft zu werden, um so die Machtausbreitung der EU einerseits, und einiger imperialistischen Länder wie Frankreich und Deutschland andererseits, die an der Spitze der EU stehen, vollständig kontrollieren zu können. Diese Politik führt bereits jetzt schon zu Spannungen in den Beziehungen zur EU und zeigt sich als Indikator des Konkurrenzkampfes der beiden Mächte.

2. Mit der Einnistung in diese Gebiete zielt der US-Imperialismus darauf ab, die Beziehungen zwischen der EU und Russland zu kontrollieren und die Möglichkeit, dass beide Mächte ihre Nachbarschaft ausnutzend gemeinsam gegen ihn vorgehen, außer Kraft zu setzen.

3. Der US-Imperialismus zielt ferner darauf ab, die Möglichkeiten ausnutzend, die der Afghanistankrieg mit sich brachte, zusätzlich zu seinen militärischen Stützpunkten in Mittelasien, mittels Stützpunkten in Ost- und Südeuropa, die bereits existieren oder noch geschaffen werden, den Kaukasus und das Gebiet um das Kaspische Becken noch besser kontrollieren zu können. Diese Haltung richtet sich gegen die EU und Russland.

Die "Osterweiterung" der EU wird die Widersprüche zwischen den imperialistischen Staaten, besonders aber zwischen dem US- und den EU-Imperialisten und zwischen EU-Russland einerseits und den USA andererseits verschärfen.

 

 

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DIE BEDEUTUNG DER EU-ERWEITERUNG IM HINBLICK AUF DIE WIDERSPRÜCHE ZWISCHEN DEN IMPERIALISTEN
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Am 1. Mai sind der Europäischen Union 10 weitere Länder beigetreten. Dem entsprechend steigt das Flächenmaß der aus 25 Ländern bestehenden Europäischen Union auf 3.965.861 km2, die Bevölkerungszahl wächst auf 451.137.000 und das Bruttosozialprodukt steigt auf 8.803.443 Milliarden Dollar. Somit bildet die EU nach der NAFTA den weltweit zweitgrößten wirtschaftlichen Zusammenschluss. In vielerlei Hinsicht reicht die EU dem US-Imperialismus das Wasser. In Bezug auf Fläche und ihre ökonomische Macht wird die EU gewaltig, doch ist sie politisch und militärisch immer noch ein Zwerg. Solange die EU nur eine wirtschaftliche Integration bleibt und politisch keine Union bildet, wird sie politisch und militärisch weiterhin so schwach bleiben. Mit dieser Erweiterung hat die Europäische Union in ihrem Konkurrenzkampf mit den USA und Japan zweifellos wichtige strategische Positionen dazu gewonnen. Doch die Erweiterung der Union durch neue Mitglieder zeigt gleichzeitig, dass sie sich weiterhin davon entfernt, eine politische Union zu sein.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Zusammenbruch des revisionistischen Lagers haben sich die Widersprüche zwischen dem US-Imperialismus und den EU-Imperialisten noch deutlicher gezeigt. Beide Mächte tragen ihren Konkurrenzkampf offen aus. Um seine eurasische Geopolitik verwirklichen zu können, betrachtete der US-Imperialismus Westeuropa und besonders die EU als ein Gebiet, das er für die Errichtung seiner Hegemonie im 21. Jahrhundert benutzen und so als Stützpunkt nutzen kann. Doch mittlerweile hat sich gezeigt, dass sich nichts so entwickelt hat wie geplant und die Umsetzung dieser Pläne in Zukunft sehr unwahrscheinlich ist. Die EU hat, wie die Zeit seit dem Zerfall der Sowjetunion gezeigt hat, gegen den US-Imperialismus und für die Interessen der imperialistischen Länder, die an der Spitze der EU stehen, gehandelt.

Der US-Imperialismus blieb dem gegenüber nicht tatenlos und versucht, sich politisch und militärisch in jedem Gebiet einzunisten, für das die EU Interesse zeigt. Zum Beispiel antwortet der US-Imperialismus auf die Osterweiterung der EU mit einer Erweiterung der NATO.

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac gab bekannt, dass die EU eine Weltmacht werden möchte. Auch der deutsche Imperialismus will eine EU als Weltmacht. In diesem Punkt sind sich beide imperialistischen Länder einig. Doch es gibt einige Hindernisse, die nicht einfach zu bewältigen sind, bevor die EU eine Weltmacht werden kann. Alle diese Hindernisse zeigen sich letztlich als die Konkurrenz zwischen den imperialistischen Mächten. Durch ihre neuen Mitglieder sind die EU und Russland nun Nachbarn. Aufgrund der Mitgliedschaft Südzyperns in der EU weiten sich die Grenzen der EU bis zum Osten des Mittelmeers und somit bis zum Nahen und Mittleren Osten aus. In ferner Zukunft, falls die Türkei in die EU aufgenommen werden sollte, werden sich die Grenzen der EU bis zum Kaukasusgebiet erweitern.

Die Schlussfolgerung:

Der US-Imperialismus hat sich bereits jetzt in den östlichen Gebiete der EU, die zwischen der EU und Russland liegen und zum 1. Mai neu aufgenommen wurden, eingenistet. Die langfristigen Ziele des US-Imperialismus können in einigen Punkten zusammengefasst werden. Um seine Machtstellung über die ganze Welt im 21. Jahrhundert schaffen zu können oder um die jetzige zu verteidigen, gilt für den US-Imperialismus:

1. Der US-Imperialismus will die strategisch günstige Lage Ost- und Südeuropas ausnutzen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, nicht von außen her zu handeln, sondern innerhalb der EU eine Kraft zu werden, um so die Machtausbreitung der EU einerseits, und einiger imperialistischen Länder wie Frankreich und Deutschland andererseits, die an der Spitze der EU stehen, vollständig kontrollieren zu können. Diese Politik führt bereits jetzt schon zu Spannungen in den Beziehungen zur EU und zeigt sich als Indikator des Konkurrenzkampfes der beiden Mächte.

2. Mit der Einnistung in diese Gebiete zielt der US-Imperialismus darauf ab, die Beziehungen zwischen der EU und Russland zu kontrollieren und die Möglichkeit, dass beide Mächte ihre Nachbarschaft ausnutzend gemeinsam gegen ihn vorgehen, außer Kraft zu setzen.

3. Der US-Imperialismus zielt ferner darauf ab, die Möglichkeiten ausnutzend, die der Afghanistankrieg mit sich brachte, zusätzlich zu seinen militärischen Stützpunkten in Mittelasien, mittels Stützpunkten in Ost- und Südeuropa, die bereits existieren oder noch geschaffen werden, den Kaukasus und das Gebiet um das Kaspische Becken noch besser kontrollieren zu können. Diese Haltung richtet sich gegen die EU und Russland.

Die "Osterweiterung" der EU wird die Widersprüche zwischen den imperialistischen Staaten, besonders aber zwischen dem US- und den EU-Imperialisten und zwischen EU-Russland einerseits und den USA andererseits verschärfen.