1. Mai Aktionen in der Türkei und Nordkurdistan
In der Türkei wurde der 1. Mai am massenhaftesten und mit der größten Begeisterung in Istanbul gefeiert. Anlässlich des 1. Mai versammelten sich Parteien und Organisationen wie DISK , KESK , Limter-Is , TMMOB, TTB , DEHAP , Halkevleri, SDP , EHP, SODAP, CHP , ESP und viele weitere in Sarachane. 40.000 Menschen nahmen enthusiastisch, hoffnungsvoll und entschlossen an der 1. Mai Feier teil. Trotz den Verboten des Gouverneurs von Istanbul, den Drohungen seitens der Polizei "einzugreifen", versammelten sich Zehntausende Arbeiter, Werktätige, Arbeitslose, Jugendliche und werktätige Frauen in Sarachane. Durch die Willenskraft und Energie, die diese Menschenmassen aufbrachten, wich der türkische Staat einen Schritt in seinem Bestreben zurück, den 1. Mai in Caglayan zu isolieren. Nach vielen Jahren wurde der 1. Mai erstmals wieder inmitten der Bevölkerung gefeiert.
In den Reihen der ESP (Sozialistische Plattform der Unterdrückten) liefen 1500 Menschen mit. Parolen wie "Es lebe die Freiheit, es lebe der Sozialismus", "Partei, Vorstoß, Sieg", "Mit vereinten Fäusten und Barrikaden gegen die NATO", "Nein zum Staatsterror" und "die revolutionären Gefangenen werden sich niemals ergeben", waren besonders viel aus den Reihen der ESP zu hören.
BEKSAV (Wissenschafts-, sthetik-, Kultur-, Kunst- und Forschungsstiftung) hat mit ihren Trommlern, mit ihren Fahnen und den Portraits von Marx, Engels, Lenin und Stalin sowie ihrem Transparent mit der Aufschrift "Kein Durchkommen der NATO, nieder mit dem Imperialismus" an der 1. Mai Feier teilgenommen.
Auch der SGD (Verein der Sozialistischen Jugend) und der EKB (Bund der Werktätigen Frauen) nahmen an der Veranstaltung zum 1. Mai teil.
Der 1. Mai ist auch in Izmir mit vielen Teilnehmern enthusiastisch gefeiert worden. An der Demonstration nahmen rund 15.000 Menschen aus 4 verschiedenen Demonstrationszügen teil. In den Reihen der ESP liefen rund 500 Menschen. Mit ihren Transparenten, auf denen stand: "Kein Durchkommen der NATO, nieder mit dem Imperialismus", "In Palästina wird die Intifada, im Irak der Widerstand siegen" und mit Parolen, die sich vor allem gegen das bevorstehende NATO-Gipfeltreffen richteten, prägten die Reihen der ESP diese Demonstration. Der ebenfalls mit seinem Transparent: "Kein Durchkommen für den Volksmörder NATO/Özgür Genclik" an der Kundgebung teilnehmende SGD warnte die NATO und ihre Kollaborateure durch seine Aktionen.
Der Zorn gegen die NATO spielte auch auf der Demonstration in Cukurova eine große Rolle. Die Polizei ertrug den 1. Mai Enthusiasmus in Cukurova nicht mehr und griff die Massen an. Aber durch eine gemeinsame Haltung der revolutionären Kräfte konnte dieser Angriff abgeschmettert werden.
In Adana nahmen insgesamt rund 5000 Menschen an der 1. Mai Veranstaltung teil. Die ESP beteiligte sich mit 300 Personen an der Demonstration. Auch hier hatten ihre Transparente Aufschriften wie "Kein Durchkommen der NATO" und "Krieg dem Imperialismus, Frieden für die unterdrückten Völker". Auch die jungen Kommunisten trugen Transparente mit Aufschriften wie "Verein Sozialistischer Jugend" und "Der Sozialismus wird die Welt befreien/Özgür Genclik". Der EKB war die einzige Frauenorganisation, die an der 1. Mai Demonstration in Adana teilnahm. Auf ihren Transparenten stand: "Auf zur Freiheit, Stop NATO!" Außerdem warfen MLKP-Aktivisten viele kleine Handzettel mit Parolen in die Luft, die wie ein warmer Regen auf die Demonstration niedergingen. Die Aktivisten der MLKP haben bei der Abschlusskundgebung ein Transparent mit der Aufschrift "Raus aus der NATO, Kampf dem Imperialismus, Tod dem Faschismus!/MLKP" entrollt. Auch die KGÖ entrollte ihre eigene Fahne.
Mersin rief: "Kein Durchkommen der NATO!" In dieser Stadt nahmen 4000 Menschen am 1. Mai teil. Die Parolen richteten sich gegen die AKP -Regierung und prangerten diese an. Die Teilnahme der Gewerkschaften war an dieser Demonstration relativ gering. Vereinigungen wie ESP, SGD und EKB nahmen mit jeweils eigenen Transparenten an der Demonstration teil. In den Reihen der ESP wurden Parolen wie "Der einzige Weg gegen den Faschismus ist die Revolution" und "Die Befreiung liegt in der Revolution, die Befreiung liegt im Sozialismus." gerufen. Außerdem wurden Parolen wie "Arbeiter, zur Partei, zur MLKP", "Es lebe unsere Partei MLKP!" sowie "Erkut, Özgür, Günes, vereinige dich in der KGÖ" gerufen.
Der 1. Mai in Kurdistan: In Kurdistan nahmen Tausende kurdische Arbeiter und Werktätige an den in Dutzenden Städten stattfindenden Demonstrationen teil und feierten den 1. Mai mit großem Enthusiasmus. Auf der 1. Mai Feier drückten die kurdischen Arbeiter und Werktätigen lautstark sowohl ihre Forderung nach nationaler Freiheit als auch ihre Forderungen als Klasse aus.
An der 1. Mai Demonstration in Antep nahmen 1500 Menschen teil. An der von der Plattform der Arbeit, die von DISK, KESK, Türk-Is und TMMOB gebildet wurde, orga-nisierten Veranstaltung nahmen auch die ESP, die Parteien, die sich in der "Vereinigung Demokratischer Kräfte" (Demokratik Gücbirligi) zusammengeschlossen haben und verschiedene weitere Gruppen teil. In dem 150 Leute starken Block der ESP wurden Transparenten mit den Parolen: "Welateki azad, cihaneki wekhevi", "Es lebe der 1. Mai, es lebe der Sozialismus" sowie "Auflösung der NATO, Schließung der Stützpunkte" getragen. Die Aktivisten der MLKP riefen Parolen wie "Arbeiter, zur Partei, zur MLKP", "Die Gefallenen leben, die MLKP kämpft weiter", "Es lebe die MLKP für den Sieg der Revolution", "Erkut, Özgür, Günes, vereinige dich in der KGÖ".
An der 1. Mai Demonstration in Malatya waren außer den Gewerkschaften die ESP, Demokratik Gücbirligi, die Front der Rechte und Freiheiten (Haklar ve Özgürlükler Cephesi), die ILPS sowie die Plattform der Demokratischen Rechte (Demokratik Haklar Platformu) vertreten. 150 Menschen liefen in den Reihen der ESP und hielten Transparente mit den Aufschriften "Es lebe der 1. Mai, es lebe der Sozialismus", "Austritt aus der NATO, Schließung der Stützpunkte", "Bijî yek g»lan, bijî azadîyê gelan" und "Entschädigung der Aprikosenerzeuger". Nach der Demonstration verbrannte die ESP eine Puppe mit dem Symbol der NATO und der Aufschrift "NATO-Mörder raus aus Jugoslawien, Somalia, Afghanistan und Irak." Die sozialistische Jugend nahm am 1. Mai mit Transparenten, die die Aufschriften "Aufstand gegen NATO und YÖK", Cîwanên Azad - Özgür Gençlik, trugen, teil. Die Frauen des EKB hielten Transparente mit der Aufschrift "Frauen, auf zum Kampf für unsere Ehre und Freiheit!".
Allen Verhinderungsversuchen zum Trotz feierten in Sivas KESK, ESP, der Genclik Dernegi, die Demokratik Güçbirligi sowie Halkevleri mit Begeisterung den 1. Mai. An der 1. Mai Veranstaltung nahmen 500 Personen teil.
Des Weiteren wurden in der Türkei und in Nordkurdistan in Ankara, Kütahya, Aksaray, Kayseri, Antalya, Bandirma, Bursa, Eskisehir, Batman, Dersim, Hakkari, Yüksekova, Bingöl, Diyarbakir, Kars, Urfa, Sirnak, Siirt, Dogubeyazit, Erzincan, Maras, Van, Afyon, Artvin, Trabzon, Corum, Izmit, Elazig, Giresun, Samsun, Antalya, Burdur und Ordu Demonstrationen und Kundgebungen mit Tausenden von Teilnehmern durchgeführt.
Einige Aktionen der MLKP in der Türkei/Nordkurdistan
MLKP: Es lebe der Sozialismus!
Im Rahmen der Vorbereitungen zum 1. Mai haben die Aktivisten der MLKP in den frühen Morgenstunden des 29. April in Izmir über der Karsiyaka Autobahn ein Transparent mit der Aufschrift "Es lebe der 1. Mai, es lebe der Sozialismus" aufgehängt, an dem eine Bombe befestigt war. Dieses Transparent, das über 1 Stunde lang über der Autobahn zu sehen war, erregte das Interesse der Bevölkerung.
MLKP: Auf den Spuren von Deniz und
anderen Genossen gegen den Imperialismus
Zum Gedenken an die stürmischen revolutionären Führer von 1971 und mit dem Ziel, die Fahne des Kampfes in die Vorstädte zu tragen, haben die Aktivisten der MLKP am 8. Mai 2004 in Esenyurt (Istanbul) folgende Parolen, alle mit der Unterschrift "MLKP", an die Wände geschrieben: "Deniz und seine Genossen leben, der Kampf geht weiter", "Deniz Gezmis ist unsterblich", "Im Geist von Deniz und seinen Genossen heraus auf die Straße gegen die NATO", "Deniz und seine Genossen leben in unserem Kampf ", "Deniz und seine Genossen leben, die Partei kämpft weiter", "Hoch die Genossen, die die Soldaten der 6. Flotte ins Meer geworfen haben", "Folterer USA - raus aus dem Mittleren Osten", "Deniz und seinen Genossen folgend kämpfen wir gegen den Imperialismus". Zu diesen Aktionen haben die Aktivisten der MLKP folgende Erklärung abgegeben: "Wir, die Aktivisten der MLKP, werden die Fahnen des Kampfes von Deniz und seinen Genossen gegen die NATO hissen. Ihren Kampfgeist werden wir am Tag des NATO-Gipfeltreffens in unserem Herzen und unseren geballten Fäusten tragen. Die Antwort, die wir den Imperialisten und ihren Kollaborateuren geben werden, wird auf die Spuren von Deniz und seinen Genossen führen und in ihrer Sprache sein."
MLKP bombardiert amerikanischen Konzern
Am Abend des 8. Mai 2004 wurde das Büro des amerikanischen Transportmonopols UPS bombardiert. Bezüglich dieses Ereignisses nahm die MLKP folgendermaßen Stellung:
"In dem unter der Führung des amerikanischen Imperialismus besetzten Irak werden die in der Geschichte der Menschheit barbarischsten, brutalsten, tyrannischsten, schamlosesten Praktiken angewendet. Vergewaltigungen, Plünderungen, Raub und viele weitere Foltermethoden werden gegen die Frauen und Werktätigen des arabi-schen Brudervolkes, und jeden, der sich nicht dem Joch der Besatzung beugt und sich ehrenvoll gegen die imperialistischen Besatzer zu wehren versucht, eingesetzt. Die Herren der niederträchtigen Folterer und Mörder unseres Landes sind im Irak am Werk. Die veröffentlichten Fotos haben die wirklichen Ausmaße der Besatzung, Ausbeutung, und Barbarei, die im Rahmen der imperialistischen neoliberalen Politik gegen unsere Völker eingesetzt werden gezeigt.
Besatzer haben keine Moral! Ein Besatzer kann kein Besatzer sein, ohne schamlos, brutal, barbarisch, tyrannisch und grausam zu sein. Auch Vergewaltigungen, Ausbeutung, Ausplünderung und Massaker sind unveränderliche Eigenschaften eines Besatzers...
Es ist jetzt notwendig, sich an die Seite des arabischen Volkes zu stellen, das ehrenhaft Widerstand leistet und kämpft! Die Ketten, mit denen die Besatzer das arabische Volk fesseln, sind Ketten, die der Imperialismus jedem von uns um den Hals legen will, der sich ihm nicht beugt. Wir, von der MLKP, werden gegen die imperialistische Besatzung, Ausbeutung und Unterdrückungspolitik im Mittleren Osten, in unserem Land und auf der ganzen Welt bis zum Sieg kämpfen".
MLKP: Wir werden die NATO in Istanbul in die Enge treiben
Am 13. Mai 2004 wurden in Yenibosna (Istanbul) von MLKP-Milizen Parolen gegen die NATO und Isolation wie "Kein Durchkommen der NATO/MLKP", "Wir werden die Isolation besiegen/MLKP" sowie "Unser Genosse Hasan Ocak lebt/MLKP", an die Wände geschrieben. Die MLKP-Milizen erklärten dazu: "Der von der AKP-Regierung vorbereitete neue Strafvollzugsgesetzesentwurf zur Durchsetzung der Einheitsklei-dung wird die revolutionären Gefangenen nicht in die Knie zwingen. Die Hände draußen und drinnen werden sich vereinigen und wie eine Faust auf den Faschismus niedergehen. Der Faschismus, der beabsichtigt, die revolutionären Gefangenen zum Aufgeben zu zwingen, wird sich wieder einem so heldenhaften Widerstand gegenübersehen wie bereits beim Widerstand vom 19. Dezember und dem Todesfasten. Die Verantwortlichen für diese Angriffe werden von der Revolution und der Partei zur Rechenschaft gezogen werden. Im Geiste des Widerstandes von Hasan Ocak werden wir die NATO in Istanbul in die Enge treiben".
FESK empfing Blair mit Bomben
Laut Berichten der Internetseite NTVMSNBC sind am 16. Mai 2004 um 22.00 Uhr Sprengkörper in 4 Filialen der englischen HSBC Bank in Istanbul und Ankara explodiert und haben großen Schaden angerichtet. Die FESK (Bewaffnete Kräfte der Armen und Unterdrückten) bekannten sich zu diesen Aktionen und nahmen am Morgen des 17. Mai mit ihrer Erklärung Nummer 28 dazu wie folgt Stellung: "Wir haben die Filialen in Atakule und Cinnah (Ankara) sowie in Göztepe und Senesenevler (Istanbul) des britischen imperialistischen Bankenmonopols HSBC bombardiert. Blair, einer der Hauptverantwortlichen der barbarischen Imperialisten, die den Mittleren Osten jeden Tag durch Bombardierungen, Folter, Vergewaltigung und Massaker in einen Blutsee verwandeln, geht tatsächlich davon aus, er könne im Mittleren Osten ohne weiteres frei herumreisen. Aber durch den irakischen Widerstand und die Kraft der Intifada werden die unterdrückten Völker des Mittleren Ostens die Imperialisten in dieser Region in die Enge treiben. Die imperialistischen Barbaren und ihre einheimi-schen Kollaborateure werden der geballten Gewalt der unterdrückten Völker nicht entkommen.''
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