Nachdem die Verhandlungen um einen Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft Hava-Is (Gewerkschaft der Beschäftigten im Flugverkehr) und die Türkisch Airlines (THY) gescheitert waren, wurde in der Abstimmung Anfang August für einen Streik gestimmt. Trotz der starken Repression und der Drohungen der THY stimmten 57% der Arbeiter von 12.500 für Streik. Die Arbeiter fordern u.a. die Gleichsetzung aller Löhne und eine Verbesserung der Rechte des Flugpersonals.
Atilla Aycin hatte der THY, die mittels Privatflugzeugen Personal außerhalb der Türkei ins Land einfliegen ließ, um einem möglichen Streik jetzt schon zuvor zu kommen, und Drohungen wie Entlassungen oder Aussperrung ausstieß, die Antwort gegeben, dass "Sie können machen, was sie auch wollen, das Wahlergebnis wird positif sein". Dies zeigt, dass die Arbeiter von Anfang an eine entschlossene Kampflinie verfolgt haben.
Trotz aller Hinderungsversuche war die Befürwortung des Streiks durch die Arbeiter eine Lektion für die THY. Unter jenen, die dies als politische Entscheidung betrachten, muss sich auch die Regierung befinden, da sie sich aus Angst vor einem Streik sofort einschaltete. Um den Streik zu verhindern und eine Einigung zu erzielen, gründete sie sogleich eine Kommission. Doch es blieb nicht nur dabei. Die Regierung setzte sogar Gewerkschaftsbürokraten ein und bat Salih Kilic, den Vorsitzenden der Gewerkschaft Türk-Is, um Unterstützung, um eine Einigung zu erzielen. In der zuletzt am 22. August stattfindenden Verhandlung zwischen der THY und der Hava-Is konnte wieder keine Einigung erzielt werden. Während die Hava-Is jährlich eine Lohnerhöhung von 23.9% verlangte, bot die THY nur 10% an. Doch nicht nur die Regierung stürzte herbei, um der THY zu helfen, sondern auch die bürgerlichen Medien. Sie stellte die Forderungen der Arbeiter als übertrieben dar und hob hervor, dass ein möglicher Streik dem Lande nur schaden würde. Somit versuchte sie, eine starke Waffe im Kampf der Arbeiter zu schwächen.
Rund 200 Journalisten, Intellektuelle, Künstler und Vertreter demokratischer Organisationen kamen am 15. August zusammen, um die Entscheidung der Arbeiter zu streiken zu begrüßen. Sie verkündeten, den Mitgliedern der Hava-Is bis zuletzt beizustehen. In der Pressekonferenz appellierten sie auch an die Regierung und die THY, die Repression zu stoppen und betonten, dass die Versuche der Regierung, unter dem Vorwand der "nationalen Sicherheit" den Streik zu verschieben, ein Verstoß gegen die gewerkschaftlichen Rechte und den Willen der Arbeiter sind. Es wurde auch bekannt gegeben, dass eine Unterschriftenaktion gestartet wird, um den Streik zu verteidigen, und in nächster Zukunft verschiedene Aktionen stattfinden werden.
Die Arbeiter, die hartnäckig auf die Durchführung des Streiks bestehen, wurden am 10. August von den Gewerkschaften DISK und Limter-Is mit einer schriftlichen Erklärung begrüßt. Vertreter der Tekstil-Sen und Limter-Is statteten der Gewerkschaft Hava-Is außerdem einen Solidaritätsbesuch ab. Um den Willen der organisierten Arbeiter der Hava-Is zu brechen, haben die Erpressungen um Rausschmiss oder Aussperrung nicht ausgereicht. Die Befürwortung des Streiks ist ein Schlag ins Gesicht der Regierung gewesen. Der Beschluss für den Streik zeigte seine Wirkung und es kam bei den Tarifverhandlungen schließlich zu einer Einigung zwischen der Gewerkschaft Hava-Is und der THY. Am 28. August 2007 verkündete die Hava-Is in einer Pressekonferenz in ihrem Hauptbüro, dass die Tarifverhandlungen nach Unterzeichnung durch die THY A.O. und die Teknik A.S. erfolgreich beendet wurden und alle Forderungen im Rahmen des Streiks entsprochen wurde. Andere Aktionen: Nachdem die Tarifverhandlungen festgefahren waren, werden von allen Seiten Rufe nach der Durchführung eines Streiks laut. Unter dem Druck der Basis drohen die Gewerkschaften verstärkt mit einem Streik. An der Tagesordnung stehen der Aufruf der KESK an die Kamu-Sen und die Memur-Sen, in einen gemeinsamen Streik zu treten und die Aktionen für einen Tarifvertrag. Während die Gewerkschaft der Seemänner der Türkei und der Energiekonzern Petkim sich auf einen Streik vorbereiten und die Regierung jetzt schon Schweißtropfen vergießt, stehen ebenfalls ein Streik von TEKSIF in 20 Firmen und ein Streik der Gewerkschaft Öz Iplik-Is an 22 Arbeitsplätzen an. Somit würden mehr als 20.000 Textilarbeiter wieder in den Streik treten. Als die erste Tarifverhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Hava-Is und der Telekom erfolglos blieb, legten die Arbeiter am 24. August die Arbeit nieder. Aufgrund mangelnder Arbeitsschutzmaßnahmen in der Türkei und Nordkurdistan gibt es viele Arbeitsunfälle und viele Arbeiter verlieren ihr Leben dabei. Der Kampf der Arbeiter gegen diese "Arbeitermorde" und ihre gewaltsame Entrechtung dauert ebenfalls an. Die Arbeiter der Textilfabrik Aksal im Istanbuler Bezirk Esenyurt, die entlassen worden waren und den ihr zustehenden Lohn nicht ausgezahlt bekommen hatten, organisierten am 20. August mit Unterstützung der Tekstil-Sen eine Aktion.
Als die Arbeiter des Transportunternehmens Akdeniz Selcuk in Izmir-Ambarlar aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft TÜMTIS entlassen wurden und daraufhin mit einem Widerstand begannen, wurden sie von der Polizei brutal angegriffen. Die 20 Festgenommenen, unter denen sich auch Gewerkschafter befanden, wurden vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Der Widerstand und die Entschlossenheit der Arbeiter dauern weiterhin an.
All dies zeigt, dass die Arbeiter entschlossen sind, ihre Rechte zu verteidigen. Der Kampf, der sich in den vergangenen Monaten um den Kampf der Tarifverträge in einigen Arbeitssektoren herausgebildet hat und die entschlossene Haltung der Gewerkschaft Hava-Is und ihrer Mitglieder, gibt der Arbeiterklasse Kraft. Es ist die Aufgabe der verbleibenden Gruppen der Arbeiterklasse, der Kommunisten und der Revolutionäre, diesen Kampf zu verteidigen und ihm zum Erfolg zu tragen.
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