Am 7. Dezember griff die Polizei in Ankara eine Demonstration der ESP (Sozialistische Plattform der Unterdrückten) an, die sich gegen die Isolationshaft in den türkischen Gefängnissen und das neue Strafvollzugsgesetz richtete. Auch anwesende Journalisten wurden von der Polizei brutal angegriffen, gefoltert und festgenommen. Unter den 47 Festgenommenen befinden sich folgende Journalisten.
Selver Orman, Vertreterin der Zeitung Atilim in Ankara, Burcu Gümü, Vertreterin in Bursa, Nuray Kesik, Vertreterin in Eskisehir, Seda Aktepe, Korrespondentin in Istanbul und Ufuk Han, Korrespondent in Ankara, Ersin Sedefoglu, Herausgeber der Zeitung "Dayanisma", Serap Kervanci, Kamerafrau der Kulturstiftung BEKSAV in Istanbul. Außerdem wurde Hüsniye Seçgin, Korrespondentin der Zeitung Atilim in Istanbul festgenommen, als sie eine Aktion der Gruppe "Mücadele Birligi" vor dem Gymnasium Galatasaray beobachtete.
Die Mitarbeiter der Zeitung Atilim erklärten in ihren Briefen aus dem Gefängnis Ulucanlar in Ankara, dass sie während ihrer Verhaftung und auf der Anti-Terror-Abteilung gefoltert wurden und sexueller Gewalt ausgesetzt waren.
Gegen diese Angriffe auf die Zeitung Atilim fand eine ganze Reihe von Protesten statt. Am 23. Dezember 2004 organisierten die Mitarbeiter von Atilim eine Presseerklärung vor dem Journalistenverein der Türkei und forderten die Freilassung ihrer in Ankara inhaftierten Kollegen. Die Presseerklärung wurde von Özgür Tektas, dem verantwortlichen Redakteur der Zeitung, verlesen. Darin hieß es, dass die Zeitung Atilim nochmals den Komplotts der politischen Polizei und der Großen Strafkammer für schwere Verbrechen ausgesetzt ist und die inhaftierten Mitarbeiter der Zeitung am 10. Dezember von der 11. Großen Strafkammer zu "Mitgliedern der MLKP" erklärt, als "Terroristen" beschuldigt und inhaftiert wurden. Tektas erklärte ferner, dass sich die Zeitung unabhängig von den Bedingungen immer an ihre politische Leitlinie halten wird, die auf der Seite der Unterdrückten ist, und weder Folter noch Komplotts sie von ihrer journalistischen Tätigkeit abbringen kann.
Cemil Cicek, Justizminister der Türkei, erklärte in seiner Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament, dass er die inhaftierten Journalisten nicht als Journalisten betrachtet. Diese hätten schwere Schuldtaten gegen den Staat und die Regierung begangen und Verrat am Vaterland geübt. Diese Worte beweisen die chauvinistische und faschistische Mentalität der AKP -Regierung, die von "Demokratisierung" redet. Gegen diese Aussage des Ministers und die Folter an den Gefangenen wurde von Seiten demokratischer Organisationen protestiert.
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