In Istanbul, Izmir und Bursa trafen sich die Arbeiter auf Kongressen
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In Istanbul, Izmir und Bursa führten aktive Arbeiter und Arbeiterinnen Kongresse durch, auf denen sie über die Angriffe der internationalen Institutionen des Kapitals wie den IWF und die WB und der AKP -Regierung auf die Arbeiterklasse und über den Kampf gegen die Ausbeutung diskutierten. Die Kongresse fanden in jenen Metropolen statt, in denen die Arbeiterklasse zahlenmäßig eine wichtige Rolle spielt. Das Ziel der Kongresse war, einen gemeinsamen Willen der Arbeiter gegen die Angriffe des Kapitals zu schaffen. Die von aktiven Arbeitern der Gewerkschaften Limter-Is und Textil-Sen und der ESP (Sozialistische Plattform der Unterdrückten) organisierten Kongresse brachten mehrere Hundert Arbeiter zusammen und gaben ihnen das Recht zur freien Mitsprache.

Die sozialistischen Vortrupparbeiter führten eine breite Vorbereitungsarbeit vor den Kongressen durch und gründeten Fabrik-, Bezirks- und Stadtviertel- kommissionen, bevor sie sich mit den Arbeitermassen trafen. Die ESP führte auch außerhalb der Städte, in denen die Kongresse stattfanden, Versammlungen mit Vortrupparbeiter durch, auf denen über die aktuelle Lage der Gewerkschafts-bewegung diskutiert wurde und darüber, wie das Verständnis von Klassengewerk-schaften unter Arbeitern und Werktätigen gestärkt werden kann.

Auf den Kongressen, die am 15. und 16. Januar in Izmir, am 16. Januar in Istanbul und am 30. Januar in Bursa stattfanden, sprachen die Arbeiter, die ansonsten immer zum Schweigen verdonnert sind. Vom Rednerpult sprach die Freude, die Gedanken frei erzählen zu können. Die Kraft, die sich aus dem Miteinander ergab, Begeisterung und Kampfentschlossenheit bildeten den Höhepunkt der Kongresse.

Auf dem Kongress in Istanbul kamen rund 850 Arbeiter aus der Textil-, Metall-, Petro-Chemiebranche zusammen. 70 Arbeiter meldeten sich zu Wort und diskutierten über Themen wie "Wie kann man die Arbeitersolidarität stärken?", "Was können wir gegen die Ausbeutungs- und Sklavereigesetze tun?", "Wie können die Arbeiterklasse, die werktätige Bauernschaft, die werktätigen Beamten, Schüler, Studenten und die Unterdrückten den gemeinsamen Kampf stärken?" und "Wie kann der gemeinsame Kampf mit der internationalen Arbeiterklasse voran-getrieben werden?".

An dem Kongress in Izmir beteiligten sich 250 Arbeiter und Werktätige aus der Textil-, Schiffsdemontage-, Leder-, Dienstleitungs- Metall-, Transport- und Schuhbranche. 31 Institutionen unterstützten die Konferenz und 58 Arbeiter meldeten sich hier zu Wort. Die Themen, zu denen Ansprachen gehalten wurden und die anschließend diskutiert wurden, waren "Die Angriffe durch die Gesetze und Kampfperspektiven", "das Arbeitsgesetz 4857", "2821-2822 und die Arbeiter wollen Freiheit", "die chronische Krankheit des Kapitalismus: Arbeitslosigkeit", "Die Frau als Arbeiterin im Kapitalismus und Kinderarbeit", "Das Rahmengesetz der Öffentliche Verwaltung", "Privatisierung von Bahn und Häfen", "das Rentengesetz und Organisierungsprobleme", "Kennen wir unsere Rechte?" und "Probleme in der Arbeitswelt". Auf dem Kongress in Bursa, der von Vortrupparbeitern organisiert und von verschiedenen Gewerkschaftsabteilungen unterstützt wurde, kamen etwa 100 Arbeiter zusammen und diskutierten über ihre Probleme. Der Kongress wurde dem Arbeiterführer Yasar Okcuoglu gewidmet, der von der faschistischen Diktatur ermordet wurde. Folgende Themen wurden diskutiert: "Wie können wir gegen die Sklavereigesetze kämpfen?, Wie kann man die Arbeitersolidarität stärken?, Wie können wir den gemeinsamen Kampf der Arbeiterklasse und anderer Unterdrückter weiter entwickeln? Und wie kann der gemeinsame Kampf mit der internationalen Arbeiterklasse vorangetrieben werden?"

Ayse Yumli Yeter, die Vorsitzende der Gewerkschaft Textil-Sen, hielt die Eröffnungsrede auf dem Istanbuler Kongress. Darin betonte sie, dass die Arbeiterklasse in der Türkei unorganisiert ist und dieser Kongress ein wichtiger Schritt sein wird, der Unorganisiertheit ein Ende zu setzen. Die Eröffnungsrede des Izmirer Kongresses hielt Füsun Bandir, Organisationsverantwortliche der Gewerkschaft Textil-Sen. Bandir erklärte, dass das Ziel des Kongresses darin besteht, die Probleme der Arbeiter, Werktätigen und Arbeitslosen gemeinsam mit ihnen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Der Kongress in Izmir wurde Süleyman Yeter gewidmet, der Bildungsverantwortlicher der Gewerkschaft Limter-Is gewesen ist und 1999 unter Haft durch Folter ermordet wurde. An den Kongressen beteiligten sich eine große Anzahl von Vertretern aus Gewerkschaften und demokratischen Massenorganisationen. In ihrer Eröffnungsrede auf dem Kongress in Bursa betonte die Vertreterin der ESP, Serpil Arslan, die Notwendigkeit eines entschlossenen und militanten Klassenkampfes gegen die Angriffe und den Raub unserer Rechte.

Die Kongresse endeten mit kon-kreten Beschlüssen zu Aktionen und Aktivitäten. Es wurde betont, dass der legitime Kampf im Mittelpunkt stehen muss und eine einheitliche und militante Arbeiter-bewegung so wie in Bolivien, Argentinien, Brasilien und Süd-korea und ein gemeinsamer Volkswiderstand organisiert werden müssen. Die Kongresse sollten ein Schritt auf dem Weg dazu sein, einen gemeinsamen Volkswiderstand zu organisieren.

Unter den Beschlüssen, die auf den Kongressen gefasst wurden, sind unter anderem der Widerstandskampf gegen Privatisierung, die Solidarität mit den Widerstandskämpfen gegen Privatisierung, das Schaffen einer Basisinitiative entgegen der Gewerkschaftsbürokratie und die Gründung von Arbeitereinheiten, die sowohl aus Gewerkschaftsmitgliedern, Nicht-Mitgliedern, versicherten Arbeitern und Nicht-Versicherten, werktätigen Beamten und Arbeitslosen bestehen sollen.

Außerdem wurde hervorgehoben, dass die Tagesordnung und die Forderungen der internationalen Arbeiterbewegung einander immer ähnlicher werden, demnach mehr Möglichkeiten vorhanden sind für die regionale Solidarität und die gemeinsamen regionalen Kampfbedingungen, die Möglichkeiten zur Solidarisierung der Arbeiterklasse der Türkei mit der Arbeiterklasse im Mittleren Osten, auf dem Balkan und im Kaukasus analysiert werden müssen und die Entwicklung von konkreten Beziehungen eine Notwendigkeit sind. Somit muss jeder Arbeitsschritt und jede Form der Organisierung der Entwicklung der Solidarität der Arbeiter-klasse auf internationaler Basis geschaffen werden.

Einige der auf den Kongressen gefassten Entschlüsse:

* Aktiver Kampf gegen die Liquidation der SSK (Sozialversicherungsbehörde)

* Unterstützung der Kampagne "Der 8. März muss ein bezahlter Feiertag

werden"

* Aktionen zu der Forderung "Der 1.Mai muss ein bezahlter Feiertag werden"

* Kampagne gegen das Arbeiten ohne versichert und Mitglied in einer

Gewerkschaft zu sein

* Gründung von Arbeitereinheiten und Komitees in Bezirken und Industrie-

gebieten

* Schaffung von Organisierungsmöglichkeiten für Arbeitslose und die

Gründung von Vereinen an geeigneten Orten

* Organisierung einer Kampagne gegen die Zahlung von Steuern bei

Mindestlohnverdienst

* Für die Einheit beginnend mit gemeinsamer Organisierung der gemeinsam

an einem Arbeitsplatz arbeitenden Arbeiter und werktätigen Angestellten trotz

der bestehenden Gesetze

* Schaffung von Organisierungsmöglichkeiten in Gewerkschaften für Frauen,

die entweder Heimarbeit annehmen oder als Reinigungskräfte in Haushalten

arbeiten

* Gründung von Kinderarbeiterkomissionen in den Gewerkschaften, um

Kinderarbeit ein Ende zu setzen

* Unterstützung der Leihfirmarbeiter bei der Organisierung in Gewerkschaften

* Organisierung einer gemeinsamen Kampflinie mit einem konkreten

Aktionsprogramm gegen Privatisierung, Leihfirmen und flexible Arbeit

* Weitere Durchführung von Aktionen gegen Isolationshaft, das Aufdecken von

außergerichtlichen Hinrichtungen auf offener Straße, das Bestrafen der

Verantwortlichen und das Schaffen einer gemeinsamen Kampflinie gegen die

Angriffe auf das kurdische Volk

* Breite Bekanntgabe der Schlusserklärung der Kongresse

Die Kongresse waren ein wichtiger Schritt in die Richtung, der Unorganisiertheit der Arbeiterklasse ein Ende zu setzen, die Möglichkeiten zum Kampf gegen die "Sklavereigesetze" zu diskutieren und die Arbeiterbewegung der sozialistischen Bewegung näher zu tragen. Ebenso haben sie einen Schritt in der Praxis der kommunistischen Führung gezeigt, die der Arbeiterklasse, dem Motor der Revolution, näher gekommen ist.

Die Vortrupparbeiter sind bereit, die auf den Kongressen gefassten Beschlüsse in die Tat umzusetzen und die geplanten Arbeitereinheitsmodelle zur Organisierung der Arbeiter zu schaffen.

Fabrikbesetzung durch Arbeiter

In der Papierfabrik SEKA in Izmit leisten die Arbeiter schon seit 1998 Widerstand gegen die Privatisierung und Schließung ihrer Arbeitsstätte. In der Fabrik wurde der Privatisierungsprozess 1998 gestartet und aufgrund des Widerstands der Arbeiter musste die Regierung eine Niederlage einstecken. Am 19. Januar 2005 widersetzten sich 734 Arbeiter dem Beschluss des Obersten Privatisierungs- ausschusses, der die Schließung der Fabrik vorsieht und besetzten diese. Mit einer Aktion vor der Fabrik, die von den Familien der Arbeiter, demokratischen Massenorganisationen und Gewerkschaften unterstützt wurde, gaben die Arbeiter lautstark zu verstehen, dass sie die Schließung der SEKA-Fabrik nicht zulassen werden, weiterhin Widerstand dagegen leisten und solange die Fabrik besetzt halten werden, bis der Beschluss, sie zu schließen, zurückgezogen wird.

Die Entschlossenheit und der Kampf der Arbeiter, der auch auf juristischem Wege stattfand, führten zunächst dazu, dass ein Sieg errungen wurde und das Gericht am 27. Januar beschloss, den Schließungsprozess vorerst zu stoppen. Die Arbeiter, die sich über diese Entscheidung freuten, gaben dennoch an, den Widerstand so lange fortzusetzen, bis der Beschluss, die Fabrik zu schließen, ganz zurückgezogen wird.

Während der Widerstand der Arbeiter andauert, hat die ESP bekannt gegeben, die SEKA-Arbeiter zu unterstützen. Sie gab ein Flugblatt mit der Überschrift "Der Kampf der SEKA-Arbeiter ist auch unser Kampf!" heraus und rief die Bevölkerung Izmits dazu auf, den Widerstand der Arbeiter gegen die Schließung der SEKA-Fabrik zu unterstützen.

Die SEKA-Arbeiter haben mit ihrem Widerstand gezeigt, welche militante Linie der Kampf der Arbeiterklasse gegen die Angriffe des Kapitals aufweisen muss.

 

 

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In Istanbul, Izmir und Bursa führten aktive Arbeiter und Arbeiterinnen Kongresse durch, auf denen sie über die Angriffe der internationalen Institutionen des Kapitals wie den IWF und die WB und der AKP -Regierung auf die Arbeiterklasse und über den Kampf gegen die Ausbeutung diskutierten. Die Kongresse fanden in jenen Metropolen statt, in denen die Arbeiterklasse zahlenmäßig eine wichtige Rolle spielt. Das Ziel der Kongresse war, einen gemeinsamen Willen der Arbeiter gegen die Angriffe des Kapitals zu schaffen. Die von aktiven Arbeitern der Gewerkschaften Limter-Is und Textil-Sen und der ESP (Sozialistische Plattform der Unterdrückten) organisierten Kongresse brachten mehrere Hundert Arbeiter zusammen und gaben ihnen das Recht zur freien Mitsprache.

Die sozialistischen Vortrupparbeiter führten eine breite Vorbereitungsarbeit vor den Kongressen durch und gründeten Fabrik-, Bezirks- und Stadtviertel- kommissionen, bevor sie sich mit den Arbeitermassen trafen. Die ESP führte auch außerhalb der Städte, in denen die Kongresse stattfanden, Versammlungen mit Vortrupparbeiter durch, auf denen über die aktuelle Lage der Gewerkschafts-bewegung diskutiert wurde und darüber, wie das Verständnis von Klassengewerk-schaften unter Arbeitern und Werktätigen gestärkt werden kann.

Auf den Kongressen, die am 15. und 16. Januar in Izmir, am 16. Januar in Istanbul und am 30. Januar in Bursa stattfanden, sprachen die Arbeiter, die ansonsten immer zum Schweigen verdonnert sind. Vom Rednerpult sprach die Freude, die Gedanken frei erzählen zu können. Die Kraft, die sich aus dem Miteinander ergab, Begeisterung und Kampfentschlossenheit bildeten den Höhepunkt der Kongresse.

Auf dem Kongress in Istanbul kamen rund 850 Arbeiter aus der Textil-, Metall-, Petro-Chemiebranche zusammen. 70 Arbeiter meldeten sich zu Wort und diskutierten über Themen wie "Wie kann man die Arbeitersolidarität stärken?", "Was können wir gegen die Ausbeutungs- und Sklavereigesetze tun?", "Wie können die Arbeiterklasse, die werktätige Bauernschaft, die werktätigen Beamten, Schüler, Studenten und die Unterdrückten den gemeinsamen Kampf stärken?" und "Wie kann der gemeinsame Kampf mit der internationalen Arbeiterklasse voran-getrieben werden?".

An dem Kongress in Izmir beteiligten sich 250 Arbeiter und Werktätige aus der Textil-, Schiffsdemontage-, Leder-, Dienstleitungs- Metall-, Transport- und Schuhbranche. 31 Institutionen unterstützten die Konferenz und 58 Arbeiter meldeten sich hier zu Wort. Die Themen, zu denen Ansprachen gehalten wurden und die anschließend diskutiert wurden, waren "Die Angriffe durch die Gesetze und Kampfperspektiven", "das Arbeitsgesetz 4857", "2821-2822 und die Arbeiter wollen Freiheit", "die chronische Krankheit des Kapitalismus: Arbeitslosigkeit", "Die Frau als Arbeiterin im Kapitalismus und Kinderarbeit", "Das Rahmengesetz der Öffentliche Verwaltung", "Privatisierung von Bahn und Häfen", "das Rentengesetz und Organisierungsprobleme", "Kennen wir unsere Rechte?" und "Probleme in der Arbeitswelt". Auf dem Kongress in Bursa, der von Vortrupparbeitern organisiert und von verschiedenen Gewerkschaftsabteilungen unterstützt wurde, kamen etwa 100 Arbeiter zusammen und diskutierten über ihre Probleme. Der Kongress wurde dem Arbeiterführer Yasar Okcuoglu gewidmet, der von der faschistischen Diktatur ermordet wurde. Folgende Themen wurden diskutiert: "Wie können wir gegen die Sklavereigesetze kämpfen?, Wie kann man die Arbeitersolidarität stärken?, Wie können wir den gemeinsamen Kampf der Arbeiterklasse und anderer Unterdrückter weiter entwickeln? Und wie kann der gemeinsame Kampf mit der internationalen Arbeiterklasse vorangetrieben werden?"

Ayse Yumli Yeter, die Vorsitzende der Gewerkschaft Textil-Sen, hielt die Eröffnungsrede auf dem Istanbuler Kongress. Darin betonte sie, dass die Arbeiterklasse in der Türkei unorganisiert ist und dieser Kongress ein wichtiger Schritt sein wird, der Unorganisiertheit ein Ende zu setzen. Die Eröffnungsrede des Izmirer Kongresses hielt Füsun Bandir, Organisationsverantwortliche der Gewerkschaft Textil-Sen. Bandir erklärte, dass das Ziel des Kongresses darin besteht, die Probleme der Arbeiter, Werktätigen und Arbeitslosen gemeinsam mit ihnen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Der Kongress in Izmir wurde Süleyman Yeter gewidmet, der Bildungsverantwortlicher der Gewerkschaft Limter-Is gewesen ist und 1999 unter Haft durch Folter ermordet wurde. An den Kongressen beteiligten sich eine große Anzahl von Vertretern aus Gewerkschaften und demokratischen Massenorganisationen. In ihrer Eröffnungsrede auf dem Kongress in Bursa betonte die Vertreterin der ESP, Serpil Arslan, die Notwendigkeit eines entschlossenen und militanten Klassenkampfes gegen die Angriffe und den Raub unserer Rechte.

Die Kongresse endeten mit kon-kreten Beschlüssen zu Aktionen und Aktivitäten. Es wurde betont, dass der legitime Kampf im Mittelpunkt stehen muss und eine einheitliche und militante Arbeiter-bewegung so wie in Bolivien, Argentinien, Brasilien und Süd-korea und ein gemeinsamer Volkswiderstand organisiert werden müssen. Die Kongresse sollten ein Schritt auf dem Weg dazu sein, einen gemeinsamen Volkswiderstand zu organisieren.

Unter den Beschlüssen, die auf den Kongressen gefasst wurden, sind unter anderem der Widerstandskampf gegen Privatisierung, die Solidarität mit den Widerstandskämpfen gegen Privatisierung, das Schaffen einer Basisinitiative entgegen der Gewerkschaftsbürokratie und die Gründung von Arbeitereinheiten, die sowohl aus Gewerkschaftsmitgliedern, Nicht-Mitgliedern, versicherten Arbeitern und Nicht-Versicherten, werktätigen Beamten und Arbeitslosen bestehen sollen.

Außerdem wurde hervorgehoben, dass die Tagesordnung und die Forderungen der internationalen Arbeiterbewegung einander immer ähnlicher werden, demnach mehr Möglichkeiten vorhanden sind für die regionale Solidarität und die gemeinsamen regionalen Kampfbedingungen, die Möglichkeiten zur Solidarisierung der Arbeiterklasse der Türkei mit der Arbeiterklasse im Mittleren Osten, auf dem Balkan und im Kaukasus analysiert werden müssen und die Entwicklung von konkreten Beziehungen eine Notwendigkeit sind. Somit muss jeder Arbeitsschritt und jede Form der Organisierung der Entwicklung der Solidarität der Arbeiter-klasse auf internationaler Basis geschaffen werden.

Einige der auf den Kongressen gefassten Entschlüsse:

* Aktiver Kampf gegen die Liquidation der SSK (Sozialversicherungsbehörde)

* Unterstützung der Kampagne "Der 8. März muss ein bezahlter Feiertag

werden"

* Aktionen zu der Forderung "Der 1.Mai muss ein bezahlter Feiertag werden"

* Kampagne gegen das Arbeiten ohne versichert und Mitglied in einer

Gewerkschaft zu sein

* Gründung von Arbeitereinheiten und Komitees in Bezirken und Industrie-

gebieten

* Schaffung von Organisierungsmöglichkeiten für Arbeitslose und die

Gründung von Vereinen an geeigneten Orten

* Organisierung einer Kampagne gegen die Zahlung von Steuern bei

Mindestlohnverdienst

* Für die Einheit beginnend mit gemeinsamer Organisierung der gemeinsam

an einem Arbeitsplatz arbeitenden Arbeiter und werktätigen Angestellten trotz

der bestehenden Gesetze

* Schaffung von Organisierungsmöglichkeiten in Gewerkschaften für Frauen,

die entweder Heimarbeit annehmen oder als Reinigungskräfte in Haushalten

arbeiten

* Gründung von Kinderarbeiterkomissionen in den Gewerkschaften, um

Kinderarbeit ein Ende zu setzen

* Unterstützung der Leihfirmarbeiter bei der Organisierung in Gewerkschaften

* Organisierung einer gemeinsamen Kampflinie mit einem konkreten

Aktionsprogramm gegen Privatisierung, Leihfirmen und flexible Arbeit

* Weitere Durchführung von Aktionen gegen Isolationshaft, das Aufdecken von

außergerichtlichen Hinrichtungen auf offener Straße, das Bestrafen der

Verantwortlichen und das Schaffen einer gemeinsamen Kampflinie gegen die

Angriffe auf das kurdische Volk

* Breite Bekanntgabe der Schlusserklärung der Kongresse

Die Kongresse waren ein wichtiger Schritt in die Richtung, der Unorganisiertheit der Arbeiterklasse ein Ende zu setzen, die Möglichkeiten zum Kampf gegen die "Sklavereigesetze" zu diskutieren und die Arbeiterbewegung der sozialistischen Bewegung näher zu tragen. Ebenso haben sie einen Schritt in der Praxis der kommunistischen Führung gezeigt, die der Arbeiterklasse, dem Motor der Revolution, näher gekommen ist.

Die Vortrupparbeiter sind bereit, die auf den Kongressen gefassten Beschlüsse in die Tat umzusetzen und die geplanten Arbeitereinheitsmodelle zur Organisierung der Arbeiter zu schaffen.

Fabrikbesetzung durch Arbeiter

In der Papierfabrik SEKA in Izmit leisten die Arbeiter schon seit 1998 Widerstand gegen die Privatisierung und Schließung ihrer Arbeitsstätte. In der Fabrik wurde der Privatisierungsprozess 1998 gestartet und aufgrund des Widerstands der Arbeiter musste die Regierung eine Niederlage einstecken. Am 19. Januar 2005 widersetzten sich 734 Arbeiter dem Beschluss des Obersten Privatisierungs- ausschusses, der die Schließung der Fabrik vorsieht und besetzten diese. Mit einer Aktion vor der Fabrik, die von den Familien der Arbeiter, demokratischen Massenorganisationen und Gewerkschaften unterstützt wurde, gaben die Arbeiter lautstark zu verstehen, dass sie die Schließung der SEKA-Fabrik nicht zulassen werden, weiterhin Widerstand dagegen leisten und solange die Fabrik besetzt halten werden, bis der Beschluss, sie zu schließen, zurückgezogen wird.

Die Entschlossenheit und der Kampf der Arbeiter, der auch auf juristischem Wege stattfand, führten zunächst dazu, dass ein Sieg errungen wurde und das Gericht am 27. Januar beschloss, den Schließungsprozess vorerst zu stoppen. Die Arbeiter, die sich über diese Entscheidung freuten, gaben dennoch an, den Widerstand so lange fortzusetzen, bis der Beschluss, die Fabrik zu schließen, ganz zurückgezogen wird.

Während der Widerstand der Arbeiter andauert, hat die ESP bekannt gegeben, die SEKA-Arbeiter zu unterstützen. Sie gab ein Flugblatt mit der Überschrift "Der Kampf der SEKA-Arbeiter ist auch unser Kampf!" heraus und rief die Bevölkerung Izmits dazu auf, den Widerstand der Arbeiter gegen die Schließung der SEKA-Fabrik zu unterstützen.

Die SEKA-Arbeiter haben mit ihrem Widerstand gezeigt, welche militante Linie der Kampf der Arbeiterklasse gegen die Angriffe des Kapitals aufweisen muss.