Das Feuer, das die Arbeiter von Chicago im Jahr 1886 entfacht haben, wurde am 119. Jahrestag in Dutzenden Städten der Türkei und Nordkurdistan von Hunderttausenden Arbeitern und Werktätigen enthusiastisch gefeiert. Die Marxisten Leninisten Kommunisten, die bei den Vorbereitungen zum internationalen Einheits-, Solidaritäts- und Kampftag des Proletariats durch intensive Massenarbeit die Arbeiter und Werktätigen zum 1. Mai aufgerufen hatten, haben auf den Demonstrationen und Kundgebungen durch massenhafte Beteiligung, Disziplin, eindrucksvolle Auftritte und Enthusiasmus Aufmerksamkeit erregt.
Bei den Vorbereitungsarbeiten, die bis in die Morgenstunden des 1. Mai weitergingen, wurden, neben zahlreichen zentralen und regionalen Propaganda- und Agitations- materialien, in einigen Städten von den kommunistischen Frauen zusätzlich Flugblätter heraus gebracht. Sie gingen von Haus zu Haus, verteilten Flugblätter und riefen die Arbeiterinnen und werktätigen Frauen auf, am 1. Mai in den Parteireihen zu demonstrieren. In dem Flugblatt, das am 29. und 30. April mit der Unterschrift "MLKP Kommunistische Frauen" in Istanbul verteilt wurde, wurde folgende Aufruf gemacht:
"Arbeiterinnen, Werktätige, Studentinnen und Schülerinnen!
Kommt an diesem 1. Mai mit den kommunistischen Frauen auf die Straße, um gegen die Arbeitslosigkeit, Privatisierung und Ungerechtigkeit zu protestieren, um mit den Frauen, die mit unterdrückten Schwestern und Brüdern im Irak ermordet oder vergewaltigt werden, ihre Schmerzen und Wut herauszuschreien, um uns mit dem Widerstandsgeist der Mütter, die in Palästina Steingenerale erziehen, zu vereinigen, um uns mit dem Patriotismus der kurdischen Frauen zu verbrüdern, um den Kampfwillen der Frauen, die im Gefängnisse verbrannt oder ermordet werden aber nicht in die Knie gezwungen werden können, zu stärken... Für uns, für unsere Zukunft, für unsere Würde, um unseren Willen für Revolution und Sozialismus zu zeigen. Vereinigt eure Hände, eure Herzen und eure Wünsche unter der Fahne der Marxistischen Leninistischen Kommunistischen Partei."
Die größte 1. Mai Kundgebung in unserem Land fand mit einer Beteiligung von über 100.000 Arbeitern und Werktätigen in der Hauptstadt der Arbeit, in Istanbul statt. Die Arbeiter und Werktätigen waren nach den 1. Mai Aktionen im Jahr 1996 durch Verbote gezwungen, den 1. Mai an dem von der Bevölkerung isolierten Ort, auf dem Abide-i Hürriyet Platz zu feiern. Nachdem diese Isolierung bereits letztes Jahr durch eine Demonstration und Kundgebung in Sarachane durchbrochen wurde, fand die diesjährige Feier in Kadiköy statt. An der Kundgebung, an der die meiste Beteiligung unter anderem DEHAP (Demokratische Volkspartei), ESP (Sozialistische Plattform der Unterdrückten), EMEP (Partei der Arbeit) und HÖC (Front der Rechte und Freiheiten) erreichten, haben die Massen durch Transparente und Parolen gegen chauvinistische Hysterie, die von der faschistischen Diktatur hoch geschürt wurde, gegen die neoliberalen Angriffe der Regierung und die imperialistische Besatzung im Irak protestiert.
Auf den Transparenten der ESP, die durch ihre massenhafte Beteiligung und ihr eindrucksvolles Auftreten Aufmerksamkeit erregte, waren zahlreiche Forderungen und Parolen wie: "Gegen Arbeitslosigkeit, Ungerechtigkeit und Privatisierung den Kampf stärken", "Der einzige Weg ist Revolution", "Der 1. Mai soll einer bezahlter Feiertag werden", "Schluss mit der Isolation" zu sehen. Auch die Bilder von revolutionären Gefallenen, die im Kampf für Revolution und Sozialismus ihre Leben geopfert haben, wurden getragen.
Unsere Partei, die von dem faschistischen Regime als illegal angesehen wird, hat sich durch Transparente und Fahnen auf der Kundgebung von Kadiköy präsentiert. 300 MLKP Aktivisten haben mit dem Parteituch vor ihren Gesichtern Partei-Transparente und Fahnen entrollt. Tausende von Arbeitern und Werktätigen, die sich um die MLKP'ler versammelten, riefen zusammen Parolen wie "Für den Sieg der Revolution, es lebe die MLKP", "Arbeiter zur Partei, zur MLKP" und "Die Gefallenen leben in dem Kampf der MLKP". Die MLKP Aktivisten haben in ihrer Agitation und den Redebeiträgen die Massen aufgerufen in den Reihen der MLKP gegen den Kapitalismus, Imperialismus und Faschismus zu kämpfen.
Die Feierlichkeiten in Izmir fanden mit einer Beteiligung von über 50.000 Arbeitern und Werktätigen auf dem Platz Alsancak Gündogdu statt. Die Barrikade, die die Polizei gegen die DEHAP'ler errichtet hatte, wurde nach kurzer Auseinandersetzung von kurdischen Werktätigen durchbrochen. Die ESP nahm an dem Demonstrationszug, der von Konak Sümerbank losging und unter anderem auch die KESK (Konföderation der Gewerkschaften im Öffentlichen Dienst) umfasste, teil. In dem ESP Block, der durch seinen Enthusiasmus Aufmerksamkeit erregte, wurde ganz vorne das Bild von dem Arbeiterführer Süleyman Yeter, der unter Folter ermordet wurde, und ein Transparent mit der Aufschrift "Gegen Arbeitslosigkeit, Privatisierung und Ungerechtigkeit, der einzige Weg ist Revolution" getragen. Die MLKP Aktivisten haben auf dem Kundgebungsort ein Transparent mit der Aufschrift "Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für die Völker" entrollt und sind Parolen rufend 45 Minuten lang durch die Massen marschiert. Sie bekamen von den Werktätigen Applaus.
In Mersin, wo der Staat vorher eine "Fahnenprovokation" entfacht hatte und in Trabzon, wo Lynchangriffe stattfanden, wurde am 1. Mai die Brüderlichkeit der Völker vermittelt.
Die ESP hat auf den 1. Mai Kundgebungen, den imperialisti-schen Krieg, den sich entwickelnden Kampf der Völker von Ecuador und Lateinamerika, den Kampf der revolutionären Gefangenen, den Widerstand der Arbeiter von SEKA (eine staatliche Papierfabrik) und TEKEL (staatliche Betriebe im Bereich der Tabak- und Alkoholproduktion) gegen die Angriffe auf die Arbeiterklasse thematisiert.
Der 1. Mai 2005 war ein Zeichen dafür, das die revolutionäre und Arbeiterbewegung sich weiter entwickelt. Auch im Nordkurdistan wurde der 1. Mai in vielen Städten wie Amed, Dersim, Antep, Sivas und Malatya gefeiert. In allen Aktionen hat die ESP die Brüderlichkeit der Vöker in den Vordergrund gestellt. In Amed beteiligte sie sich mit dem Transparent "Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit für die Völker" an der nicht erlaubten Kundgebung, bei der 3500 Menschen waren. Die Versuche der Polizei, die ESP'ler von dem Aktionsplatz fernzuhalten, schlugen fehl. Die ESP`ler erregten mit ihrer Disziplin und ihrem Enthusiasmus die Aufmerksamkeit der Massen. Ihre Parolen wie "Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein" wurden von allen Beteiligten mitgerufen.
Unsere Partei hatte die Perspektive, dass die Arbeiter und Werktätigen am 1. Mai eine Antwort auf die von der faschistischen Diktatur kurz nach Newroz 2005 gegen das kurdische Volk ge-starteten reaktionär-faschistischen Angriffe geben müssten. Sie hat durch ihre Aktivitäten versucht, auch den Widerstand der SEKA und TEKEL Arbeiter gegen die Privatisierung, die durch den IWF bestimmte Wirtschaftspolitik der kollabierenden AKP Regierung, die zionistische Besatzung von Palästina und die imperialistische Besatzung von Irak auf die Tagesordnung der Arbeiter und Werktätigen zu bringen.
|