Der erste Prozess der am 8.- 12. September 2006 verhafteten Kommunisten fand am 26. Oktober vor dem bürgerlichen türkischen Gericht in Istanbul statt.
Es ist wohl kein Zufall, dass der Angriff der faschistischen Diktatur gegen unsere Partei mit dem Ziel sie zu vernichten, sich zeitlich mit dem Jahrestag der Gründung unserer Partei deckte und dass sie den ersten Prozess der Kommunisten in den Oktober gelegt hat. Denn der 10. September, der Gründungstag unserer Partei, ist der Tag an dem das Licht der großen Oktoberrevolution, die der bürgerlichen Hegemonie in einem Sechstel der Erde ein Ende setzte, in die Türkei und nach Nordkurdistan getragen wurde. Die Gründung der Kommunistischen Partei der Türkei nach der Oktoberrevolution am 10. September 1920 in Baku ist die Saat der Samen der Oktoberrevolution in Anatolien. Der Mord an den Führern der Kommunistischen Partei der Türkei durch die türkische Bourgeoisie in der Nacht vom 28. auf den 29. Januar 1921 auf dem Schwarzmeer zeigt schon in seiner Gründungszeit das Ausmaß des Vorgehens des türkischen Staates gegen die Oktoberrevolution, den Sozialismus und Kommunismus.
Die Saat, die am 10. September 1920 in Anatolien gesät wurde, ließ mit der Verwirklichung der Einheitsrevolution am 10. September 1994 die ersten Knospen sprießen. Das Proletariat der Türkei und Nordkurdistans bekam ihre Vorhut, die sie zur Befreiung führen wird, ihre Partei, die MLKP. Die Angriffe gegen den 10. September sind ein Ausdruck der Angst und Panik vor der Oktoberrevolution. Im Namen unserer Partei greift man das Erbe der Oktoberrevolution an.
Das Verfahren, das am 26. Oktober begann, ist Ausdruck des Hegemoniekampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie, welcher sich im Willen des 10. Septembers konkretisiert. Die Bourgeoisie greift den 10. September an, um den Kampf für eine klassenlose und ausbeutungsfreie Welt zu erdrücken und ihr eigenes Unterdrückungs- und Ausbeutungssystem fortzuführen.
Dass die Angriffe und Inhaftierungen gegen den Willen des 10. Septembers zum Jahrestag seiner Gründung arrangiert wurden, zeigt auch die ideologische Seite des Angriffs. Die faschistische Diktatur wollte den Gründungstag unserer Partei in einen Tag der Niederlage verwandeln und hat deswegen den ideologischen, politischen und organisatorischen Angriff gegen die MLKP, somit gegen die Organisation der Arbeiterklasse, "Gaye" (das Ziel) genannt. Doch indem unsere Partei es schaffte, den Angriffen mit erhobenem Haupt wie ein Fels entgegen zu treten, ließ sie dem Feind „das Ziel" in seinem Halse stecken bleiben. Sie hat gezeigt, dass sie eine stabile ideologische, politische und organisatorische Haltung einnimmt, die diese Angriffe neutralisieren kann und gleichzeitig bewiesen, dass der Wille zur Revolution und zum Sozialismus in der Türkei und Nordkurdistan Wurzeln geschlagen hat.
Das 10. September-Verfahren und auch seine Gerichtsverhandlungen sind die Kontinuität der "Gaye"- Linie des türkischen Staates und eine absolut ideologische und politische Anklage. Dieser Zusammenstoß, der das ganze Gerichtsverfahren über andauern wird, wird nicht nur auf die Gerichtssäle beschränkt bleiben. Die Kommunisten haben schon beim ersten Verfahren den Faschismus angeklagt und werden ihn auch weiterhin anklagen. Sie haben die Legitimität des Rechtes der Arbeiterklasse und Werktätigen auf Organisierung und Vernichtung der faschistischen Diktatur vorgetragen. Doch weil die faschistische Diktatur durch diese Angriffe versucht hat den Führungswillen unserer Partei zu vernichten, gibt unsere Partei die eigentliche Antwort auf diesen Angriff, indem sie den Vorhutwillen in allen Bereichen vergrößert. Unsere Partei wird mit dem Verantwortungsbewusstsein, sich in jedem Bereich des Kampfes zu entwickeln, ihre Wurzeln tiefer in der Arbeiterklasse und den Unterdrückten zu verankern, den Kampf für die Revolution und den Sozialismus in den Gerichtssälen, Fabriken, auf den Straßen, bei den Barrikaden und international vergrößern.