Dieser Wille, den die Kommunisten, Revolutionäre, Arbeiter und Werktätigen gezeigt haben, um Taksim zurückzuerobern, der Platz, der mit dem Blut der Arbeiter getränkt wurde, und um das Verbot des 1. Mai zu zerschlagen, wird der Bourgeoisie in Zukunft einen noch größeren Schrecken einjagen. 01. Mai 2008 / Internationales Bulletin / Nr. 69 Der 1. Mai ist der Tag, an dem der Krieg zwischen Proletariat und Bourgeoisie in der Türkei und Nordkurdistan seinen Gipfel erreicht und sich am deutlichsten zeigt. Es ist der Moment, in dem die Arbeiterklasse und die Werktätigen und auf der anderen Seite die bewaffneten Kräfte der faschistischen Diktatur auf der Straße gegeneinander kämpfen. Es ist der Tag, an dem die Angriffe der Diktatur mit Panzern, Gasbomben, Kugeln und Schlagstöcken von der revolutionären Front mit Steinen und Molotowcocktails beantwortet wird, an dem die revolutionäre Front mit ihrem revolutionären Willen und ihrer Tapferkeit die Straßen befreit. Die faschistische Diktatur, hat jedoch, verängstigt von der Einheit, dem Kampf und der Solidarität der Arbeiterklasse, besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um die Arbeiterklasse und ihre Vorhuten daran zu hindern, auf die Straße zu gehen. All den Verboten zum Trotz wurde der 1. Mai, der in der Türkei und Nordkurdistan verboten worden war, dieses Jahr mit Enthusiasmus und seinem Ursprung entsprechend gefeiert. In Ankara versammelten sich Zehntausend Werktätige auf dem Sihhiye-Platz, kämpften die Provokationen und die Angriffe der Polizei nieder und feierten enthusiastisch den 1. Mai. In Izmir kamen 50.000 Werktätige zusammen, um ihre Stärke zu demonstrieren. Die Mitglieder der Studentengewerkschaft Genc-Sen, die sich bereits am frühen Morgen versammelten, um an der Demonstration teilzunehmen, wurden von einer Gruppe Faschisten angegriffen. In Adana versammelten sich Zehntausend Werktätige zu den 1.Mai-Feierlichkeiten und zerstreuten sich anschließend wieder, wurden allerdings trotzdem von der Polizei angegriffen. Der 1. Mai wurde auch in Kurdistan gefeiert, obwohl die Veranstaltungen dort verboten wurden. In Amed versammelten sich 5000 kurdische Arbeiter und Werktätigen, um den 1. Mai zu feiern. Auf der 1.Mai-Kundgebung wurde auch gegen das Gesetz zur Sozialversicherung und Allgemeinen Gesundheitsversicherung protestiert sowie die Forderung nach einem Generalstreik und Generalwiderstand erhoben. Trotz all dem waren die Arbeiter und Werktätigen aus der ganzen Türkei und Nordkurdistan am 1. Mai mit ihren Herzen in Istanbul, sie dachten an ihre Klassenbrüder dort, denn Istanbul war im Kriegszustand. Istanbul-Taksim: Die Angst vor der so genannten „Fußtruppe*" Ohne Zweifel schlug das Herz des 1. Mai dieses Jahr in Taksim. Der Taksim-Platz, der nach 1977 für die Arbeiter verboten worden war, nachdem die faschistische Diktatur dass Feuer auf 500.000 Arbeiter und Werktätige eröffnet und 34 von ihnen ermordet hatte, war im letzten Jahr mit Straßenkämpfen zurückerobert worden. Die Errungenschaft vom letzten Jahr machte Taksim in diesem Jahr zu der gleichen Adresse für die Gewerkschaftskonföderationen und die revolutionären Kräfte. Der Schritt der Gewerkschaften, die vorige Spaltung der revolutionären und fortschrittlichen Kräfte zu überwinden und ihr Entschluss, den 1. Mai zusammen mit einer halben Million Arbeiter und Werktätigen in Taksim zu feiern, jagte der faschistischen Diktatur von Anfang an Angst ein. Während der Premierminister Tayyip Erdogan seiner Meinung und seiner Feindlichkeit gegenüber der Arbeiterklasse mit den Worten "Wenn der Fuß* zum Kopf wird bricht das Chaos aus" Ausdruck gab verkündete der Gouverneur von Istanbul sogar schon lange zuvor, dass der Taksim-Platz für Feierlichkeiten verboten werde und Gewalt eingesetzt werden würde. 5000 Polizisten und Panzer wurden aus anderen Städten des Landes angefordert, um am 1. Mai in Istanbul eingesetzt zu werden. Die drei großen Gewerkschaftskonföderationen DISK , Türk-Is und KESK , die geplant hatten, aus drei verschiedenen Richtungen nach Taksim zu laufen, änderten ihren Entschluss einen Tag vorher und erklärten, sie werden sich vor dem Sitz der DISK versammeln und nur aus einer Richtung nach Taksim laufen. Die Arbeiter und Werktätigen begannen sich bereits in der Nacht vor dem Sitz der DISK zu versammeln, um an den Feierlichkeiten zum 1. Mai teilzunehmen. Um 06.30 wurden sie brutal von der Polizei angegriffen. Die Polizei warf sogar Gasbomben in das Gebäude der DISK und verletzte zahlreiche Menschen. Am 1.Mai befand Istanbul sich im Belagerungszustand. Am 1. Mai wurden 66 Grundschulen geschlossen, der Fährverkehr wurde eingestellt und um den Taksim-Platz gab es keinen Straßenbahn- und Busverkehr. Zusätzlich zu den 20.000 Polizisten, die in Taksim eingesetzt wurden, um zu verhindern, dass irgendjemand auf den mit Barrikaden abgeschirmten Platz komme, wurden auch Einheit der Armee eingesetzt. Aufgrund der Angriffe sagten die Gewerkschaften die Demonstration ab, da keine Sicherheit garantiert sei. Nachdem die Demonstration abgesagt worden ist, sammelten die Massen sich um den Taksim-Platz herum aus verschiedenen Richtungen unter der Parole: „Taksim ist überall" und es kam den ganzen Tag über zu Zusammenstößen mit der Polizei. Etwa 5000 Gasbomben wurden auf die Massen geworfen, die gegen die Macht von Zehntausenden Polizisten, Panzern und Kugeln Widerstand leisteten. Über 2500 Demonstranten wurden verhaftet. Die Polizei, die angesichts des roten Willens des 1. Mai durchdrehte, prügelte sogar auf Touristen ein und warf Gasbomben auf die Notaufnahme des Krankenhauses Sisli Etfal sowie auf Journalisten. Dieser Wille, den die Kommunisten, Revolutionäre, Arbeiter und Werktätigen gezeigt haben, um Taksim zurückzuerobern, der Platz, der mit dem Blut der Arbeiter getränkt wurde, und um das Verbot des 1. Mai zu zerschlagen, wird der Bourgeoisie in Zukunft einen noch größeren Schrecken einjagen. Die vereinigte Kraft der Arbeiter und Werktätigen, die vom Premierminister als „Fußtruppe" bezeichnet wurde, zeigte sich hier ein weiteres mal. Die faschistische Diktatur wird ab jetzt immer den Alptraum des 1. Mai erleben. Der Generalstreik und Generalwiderstand, für die die Bedingungen jeden Tag mehr heranreifen, werden auf jeden Fall durchgeführt werden. Der „Fuß" wird zum Kopf werden und dies wird ein Chaos auslösen. Die faschistische Diktatur wird auf dem Müllberg der Geschichte enden, gemeinsamen mit dem kapitalistischen System, welches sie zu verteidigen versucht, was aber jeden Tag ein Stück mehr zerstört wird. Wir, die Marxisten Leninisten Kommunisten, werden mit dem Mut, den wir vor und am 1. Mai gezeigt haben, weitermachen. * "Fuß" wird hier im Sinne von "Mob" als erniedrigende Bezeichnung für das Proletariat verwendet
|