Der türkische Staat setzt seine Operationen in Nordkurdistan pausenlos fort und führt zahlreiche Luftangriffe auf Südkurdistan durch, um den kurdischen Widerstand zu brechem, aber auch das Beharren auf der Vernichtungspolitik durch die Erweiterung der Kollaboration mit dem Irak wird ergebnislos bleiben. 01. August 2008 / Internationales Bulletin / Nr. 72 Der türkische Premierminister Tayyip Erdogan besuchte am 10. Juli den Irak. Bei diesem Besuch, der der erste Irakbesuch eines türkischen Premierministers seit 18 Jahren war, traf Tayyip Erdogan sich mit dem irakischen Premier Nuri al Maliki und dem irakischen Präsidenten Celal Talabani. Während dem Besuch kamen Themen wie die PKK, Kerkük und wirtschaftliche Zusammenarbeit zur Sprache und es wurde ein Abkommen der strategischen Partnerschaft mit dem Irak unterzeichnet. In dem Gespräch von Erdogan mit dem irakischen Präsidenten Celal Talabani wurde die Kollaboration mit den Kurden in Südkurdistan gegen die PKK gefestigt. Talabani gab vor und nach dem Besuch Erklärungen gegen die PKK ab und rief die PKK dazu auf, die Waffen niederzulegen, wenn sie dies nicht tue, so verlangte er, solle sie Südkurdistan verlassen. Dieses Verhalten zeigt die Bedeutung, die Talabani der Kollaboration mit der USA und der Türkei beimisst. Der Vorsitzende des Exekutivrats der KCK , Murat Karayilan, protestierte gegen die Erklärungen von Talabani mit den Worten: „Wir haben von niemanden das Land besetzt, wir sind auf unserem eigenen Grund und Boden, im Land unserer Vorfahren" und sagte, dass Talabanis Worte ihren eigenen Kampf nicht beeinflussen werden. Der Irakbesuch von Erdogan ist ein Schritt in die Richtung des Rahmens, der auf dem Erdogan-Bush-Treffen letztes Jahr am 05. November ausgearbeitet wurde und der Beschlüsse von dem Treffen des Nationalen Sicherheitsrates, der auf die Liquidierung der PKK abzielt sowie die Kollaboration mit dem Irak und dem südkurdischen Regionalparlament vorsieht. Indem Erdogan „die PKK ist unser gemeinsamer Feind" sagte bewegte er sich auf dem Kurs von Bush und indem er sagte, die PKK sei der Feind von beiden Ländern und ihre Liquidierung entspreche den Interessen beider Länder zeigte er seine Kurdenfeindschaft und das Beharren auf der Politik der Leugnung und Vernichtung. Das von der zentralen irakischen Regierung und der Türkei unterzeichnete strategische Partnerschaftabkommen hat das Ziel, Mechanismen zur Umsetzung von Projekten unter den Ländern zu bilden. Es wurden auch Abkommen darüber getroffen, türkischen Firmen einen Anteil bei der Förderung und Verarbeitung des irakischen Öls und Erdgas zu geben und über die Erhöhung der Kapazität der Yumurtalik Ölpipeline. Der türkische Staat setzt seine Operationen in Nordkurdistan pausenlos fort und führt zahlreiche Luftangriffe auf Südkurdistan durch, um den kurdischen Widerstand zu brechem, aber auch das Beharren auf der Vernichtungspolitik durch die Erweiterung der Kollaboration mit dem Irak wird ergebnislos bleiben. Genauso wenig wie auch die jedes Jahr von der Fethullahci Abant Plattform organisierten Treffen und die liberal bürgerlichen „Lösungs"vorschläge der Vertreter des politischen Islams, die von Zeit zu Zeit zusammenkommen, vom kurdischen Volk akzeptiert werden und zu nichts führen so scheitert auch das Bestreben von Erdogan, die Kurden mit seinen Wirtschaftspakete auf die Seite des Staates zu ziehen. Die erfolgreichen Kriegstaktiken der nationalen kurdischen Bewegung lassen die Angriffe des türkischen Staates ins Leere laufen, die Gegenschläge fügen dem Staat Verluste zu und sie ist psychologisch und moralisch überlegen. Im Februar überschritt die türkische Armee die Grenze und führte eine Bodenoperation in der Region Zap durch, aber ihr wurde von der HPG Guerilla eine Niederlage zugefügt. Das gab dem kurdischen Volk Moral und Kraft und machte es möglich, dass das Volk sich in den letzten Monaten noch mehr einbrachte. Vom 8. März bis Newroz, vom 1. Mai bis zu dem Marsch an die Hänge des Kato Berges geht der Übergang zu der zweiten Stufe der „Edi Bese Offensive" mit Massencharakter weiter. Die „Edi Bese Offensive" geht mit der „sehr geehrter Herr Öcalan" Kampagne auf der zweiten Stufe weiter. Das kurdische Volk protestiert massenhaft dagegen, dass der türkische Staat es als Straftat bewertet „sehr geehrter Herr Öcalan" zu sagen, Strafverfahren eröffnet und Strafen verteilt und geht von Amed bis Istanbul massenhaft auf die Straße, überreicht den Staatsanwälten massenhaft Petition, in denen die Leute sich dazu bekennen, dass sie Öcalan auch mit „sehr geehrter Herr" anreden und verkündet, dass sie auch weiterhin „sehr geehrter Herr Öcalan" sagen werden. Im Rahmen der Kampagne, die auch von der Sozialistischen Plattform der Unterdrückten - ESP unterstützt wird, haben bereits Zehntausende „sehr geehrter Herr Öcalan" Petitionen eingereicht. Die „sehr geehrter Herr Öcalan Kampagne" des kurdischen Volkes verteidigt den auf der Insel Imrali in Isolation gefangen gehaltenen Öcalan und setzt den Beschluss des Übergangs zu der zweiten Stufe der „Edi Bese Offensive" des KCK um. Die „sehr geehrter Herr Öcalan Kampagne" ist eine Kampagne der Massen des kurdischen Volkes zur Verteidigung und für die Anerkennung ihres eigenen politischen Willens und ihrer politischen Vertreter. Mit dem Interesse und der Beteiligung des kurdischen Volkes an dieser Kampagne hat es wieder einmal gezeigt, dass es vereinigt und gemeinsam handeln wird.
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