Niemand wird als Soldat geboren!*
Share on Facebook Share on Twitter
 
weitere Artikel
 

Die Tatsache, dass es momentan 1 Million jugendliche Deserteure gibt zeigt die Kriegsmüdigkeit die der schmutzige Krieg unter den Jugendlichen erzeugt hat, die aufgrund der chauvinistischen Provokationen noch nicht zu Aktionskraft wurde, und ist Ausdruck eines spontanen Protestes. Es ist von großer Bedeutung, dieses Potential zu einer Kraft gegen den kolonialistischen Faschismus zu machen.{divide}

 

01. Februar 2010 / Internationales Bulletin / Nummer 90  

Im November haben Mitglieder der Föderation der Sozialistischen Jugendvereine eine Kundgebung auf dem Galatasaray Platz in Istanbul gemacht, auf der sie ihre Forderungen nach einer Lösung der kurdischen Frage zum Ausdruck brachten und dazu aufriefen, den Wehrdienst zu verweigern, um das Blutvergießen im schmutzigen Kriege zu stoppen. Mit den Worten „Dieser Krieg ist auch mit unserem Gewissen unvereinbar" haben sie den Anfang eines wichtigen Prozesses gemacht.
Indem die sozialistischen Jugendlichen mit Antimilitaristen, Kriegsgegner, Anarchisten und Feministen zusammen kamen und die Konferenz der Kriegsdienstverweigerer für den Frieden organisierten, erreichten sie als Teil des Kampfes der Kriegsdienstverweigerung in der Türkei etwas Neues. Zum ersten Mal haben in der Türkei und Nordkurdistan neben den Antimilitaristen und Kriegsgegnern auch Sozialisten eine aktive Politik für die Kriegsdienstverweigerung entwickelt und sind zu einem Teil dieses Kampfes geworden. Sie betonten die Notwendigkeit, für einen gerechten, ehrenhaften und demokratischen Frieden der Friedenshand des kurdischen Volkes von der Türkei aus auch eine Hand der Brüderlichkeit zu reichen. Die sozialistischen Jugendlichen riefen die Jugendlichen gegen die Bestrebungen des faschistischen türkischen Staates, die Völker gegeneinander aufzuhetzen und das Blut der Jugend im schmutzigen Krieg zu vergießen dazu auf, den Kriegsdienst zu verweigern.
Auf der am 25. Dezember an der Bosporus Universität stattfindenden Konferenz der Kriegsdienstverweigerer gaben 7 Jugendliche bekannt, dass sie den Wehrdienst verweigern. Somit wurden sie zu einer Stimme von der Front der Jugend des türkischen Volkes, die sich gegen den in Kurdistan geführten schmutzigen Krieg auf die Seite der unterdrückten Völker stellt. Eine Frau von der Sozialistischen Frauenversammlung (SKM) gab ebenfalls ihre Kriegsdienstverweigerung bekannt und betonte, dass in den Kriegen am meisten die Frauen leiden, Gewalt, Übergriffen und Vergewaltigung ausgesetzt sind und man deshalb Partei ergreifen müsse und insbesondere auch die Frauen ihre Kriegsdienstverweigerung erklären müssten. Bis heute haben in der Türkei und in Nordkurdistan insgesamt 87 Personen, 16 davon Frauen erklärt, dass sie den Kriegsdienst verweigern. Die Türkei erkennt das Recht der Kriegsdienstverweigerung nicht an.
Der Kriegsdienstverweigerer Enver Aydemir wurde auf dem Weg zur Konferenz in Istanbul verhaftet und gefoltert. Aus Protest gegen die Einheitskleidung und die Folterangriffe begann Enver Aydemir in dem Militärgefängnis, in welches er gebracht wurde, einen Hungerstreik. Die „Solidaritätsinitiative mit Enver Aydemir", an der sich unter anderem auch die Sozialistischen Jugendlichen beteiligen, organisieren seit Dezember Aktionen für die Freilassung von Enver Aydemir und die Anerkennung des Rechtes auf Kriegsdienstverweigerung. Bei einer Solidaritätsaktion der „Solidaritätsinitiative mit Enver Aydemir" in Ankara wurden bei einer Kundgebung 19 Jugendliche der Initiative von der Polizei angegriffen und bei der Festnahme über den Boden geschleift und mit Plastikhandschellen gefesselt. Der Republikstaatsanwalt von Ankara eröffnete ein Verfahren mit dem Vorwurf der „Entfremdung des Volkes vom Wehrdienst" gegen die 19 Jugendlichen und forderte Gefängnisstrafen von bis zu 10 Jahren für sie. Unter den festgenommenen Jugendlichen befindet sich auch der Kriegsdienstverweigerer Volkan Sevinc.
Allen Angriffen und aller Repression zum Trotz bewiesen die Jugendlichen mit Aktionen ihre Entschlossenheit und dass sie kein Bruderblut vergießen werden. Der in Istanbul entfachte Funke breitete sich in kurzer Zeit auf Izmir, Ankara, Eskisehir und Amed aus.
Diese Erde, in der seit Jahren die Leichen von Soldaten und Guerillakämpfern begraben werden, ist immer noch nicht von Blut gesättigt. Zehntausende Arbeiter und Werktätigen drängen die Körper ihrer Kinder für die Interessen des faschistischen türkischen Staates in den Krieg. Die Tatsache, dass es momentan 1 Million jugendliche Deserteure gibt zeigt die Kriegsmüdigkeit die der schmutzige Krieg unter den Jugendlichen erzeugt hat, die aufgrund der chauvinistischen Provokationen noch nicht zu Aktionskraft wurde, und ist Ausdruck eines spontanen Protestes. Es ist von großer Bedeutung, dieses Potential zu einer Kraft gegen den kolonialistischen Faschismus zu machen.
Die sozialistischen Jugendlichen unterstützen den Aufschrei der Soldatenfamilien „Ich sage nicht Dank dem Vaterland" und heben hervor, dass sie diesen für Frieden, Brüderlichkeit und Freiheit entfachten Funken verbreiten werden. Als Antwort auf die Serhildans in Kurdistan krempeln sie in der Türkei die Ärmel hoch für eine Lösung der Werktätigen der kurdischen Frage. Sie haben eindeutig klar gemacht, dass sie nicht zulassen, dass sie und ihre Gleichaltrigen zu Feinden gemacht werden, dass sie Menschen, die sie als ihre Brüder ansehen nicht für den bürgerlichen türkischen Staat töten werden und dass ihr Gewissen es ihnen unmöglich macht, diesen Krieg zu unterstützen. Die sozialistischen Jugendlichen haben auf solchen Aktionen, die bisher von pazifistischen Kreisen durchgeführt wurden, bei gemeinsamen politischem Vorgehen mit diesen besonders betont, dass sie nicht gegen jede Art von Krieg sind, sondern gegen den schmutzigen Krieg kämpfen, den der bürgerliche türkische Staat in Kurdistan führt. Die Initiative der Kriegsdienstverweigerung der sozialistischen Jugendlichen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die mit Chauvinismus vergifteten türkischen Arbeiter und Werktätigen in der kurdischen Frage um die Lösung der Werktätigen gegen den türkischen kolonialistischen Faschismus zu sammeln


* Die Konferenz der Kriegsdienstverweigerer wählte diese Parole gegen die Parole "Jeder Türke wird als Soldat geboren", mit der der kolonialistische faschistische bürgerliche türkische Staat die Jugendliche in den schmutzigen Krieg treibt.


 

 

Archiv

 

2020
Januar
2019
Dezember November
Oktober September
August Juli
Juni Mai
April Februar
Januar

 

Niemand wird als Soldat geboren!*
fc Share on Twitter
 

Die Tatsache, dass es momentan 1 Million jugendliche Deserteure gibt zeigt die Kriegsmüdigkeit die der schmutzige Krieg unter den Jugendlichen erzeugt hat, die aufgrund der chauvinistischen Provokationen noch nicht zu Aktionskraft wurde, und ist Ausdruck eines spontanen Protestes. Es ist von großer Bedeutung, dieses Potential zu einer Kraft gegen den kolonialistischen Faschismus zu machen.{divide}

 

01. Februar 2010 / Internationales Bulletin / Nummer 90  

Im November haben Mitglieder der Föderation der Sozialistischen Jugendvereine eine Kundgebung auf dem Galatasaray Platz in Istanbul gemacht, auf der sie ihre Forderungen nach einer Lösung der kurdischen Frage zum Ausdruck brachten und dazu aufriefen, den Wehrdienst zu verweigern, um das Blutvergießen im schmutzigen Kriege zu stoppen. Mit den Worten „Dieser Krieg ist auch mit unserem Gewissen unvereinbar" haben sie den Anfang eines wichtigen Prozesses gemacht.
Indem die sozialistischen Jugendlichen mit Antimilitaristen, Kriegsgegner, Anarchisten und Feministen zusammen kamen und die Konferenz der Kriegsdienstverweigerer für den Frieden organisierten, erreichten sie als Teil des Kampfes der Kriegsdienstverweigerung in der Türkei etwas Neues. Zum ersten Mal haben in der Türkei und Nordkurdistan neben den Antimilitaristen und Kriegsgegnern auch Sozialisten eine aktive Politik für die Kriegsdienstverweigerung entwickelt und sind zu einem Teil dieses Kampfes geworden. Sie betonten die Notwendigkeit, für einen gerechten, ehrenhaften und demokratischen Frieden der Friedenshand des kurdischen Volkes von der Türkei aus auch eine Hand der Brüderlichkeit zu reichen. Die sozialistischen Jugendlichen riefen die Jugendlichen gegen die Bestrebungen des faschistischen türkischen Staates, die Völker gegeneinander aufzuhetzen und das Blut der Jugend im schmutzigen Krieg zu vergießen dazu auf, den Kriegsdienst zu verweigern.
Auf der am 25. Dezember an der Bosporus Universität stattfindenden Konferenz der Kriegsdienstverweigerer gaben 7 Jugendliche bekannt, dass sie den Wehrdienst verweigern. Somit wurden sie zu einer Stimme von der Front der Jugend des türkischen Volkes, die sich gegen den in Kurdistan geführten schmutzigen Krieg auf die Seite der unterdrückten Völker stellt. Eine Frau von der Sozialistischen Frauenversammlung (SKM) gab ebenfalls ihre Kriegsdienstverweigerung bekannt und betonte, dass in den Kriegen am meisten die Frauen leiden, Gewalt, Übergriffen und Vergewaltigung ausgesetzt sind und man deshalb Partei ergreifen müsse und insbesondere auch die Frauen ihre Kriegsdienstverweigerung erklären müssten. Bis heute haben in der Türkei und in Nordkurdistan insgesamt 87 Personen, 16 davon Frauen erklärt, dass sie den Kriegsdienst verweigern. Die Türkei erkennt das Recht der Kriegsdienstverweigerung nicht an.
Der Kriegsdienstverweigerer Enver Aydemir wurde auf dem Weg zur Konferenz in Istanbul verhaftet und gefoltert. Aus Protest gegen die Einheitskleidung und die Folterangriffe begann Enver Aydemir in dem Militärgefängnis, in welches er gebracht wurde, einen Hungerstreik. Die „Solidaritätsinitiative mit Enver Aydemir", an der sich unter anderem auch die Sozialistischen Jugendlichen beteiligen, organisieren seit Dezember Aktionen für die Freilassung von Enver Aydemir und die Anerkennung des Rechtes auf Kriegsdienstverweigerung. Bei einer Solidaritätsaktion der „Solidaritätsinitiative mit Enver Aydemir" in Ankara wurden bei einer Kundgebung 19 Jugendliche der Initiative von der Polizei angegriffen und bei der Festnahme über den Boden geschleift und mit Plastikhandschellen gefesselt. Der Republikstaatsanwalt von Ankara eröffnete ein Verfahren mit dem Vorwurf der „Entfremdung des Volkes vom Wehrdienst" gegen die 19 Jugendlichen und forderte Gefängnisstrafen von bis zu 10 Jahren für sie. Unter den festgenommenen Jugendlichen befindet sich auch der Kriegsdienstverweigerer Volkan Sevinc.
Allen Angriffen und aller Repression zum Trotz bewiesen die Jugendlichen mit Aktionen ihre Entschlossenheit und dass sie kein Bruderblut vergießen werden. Der in Istanbul entfachte Funke breitete sich in kurzer Zeit auf Izmir, Ankara, Eskisehir und Amed aus.
Diese Erde, in der seit Jahren die Leichen von Soldaten und Guerillakämpfern begraben werden, ist immer noch nicht von Blut gesättigt. Zehntausende Arbeiter und Werktätigen drängen die Körper ihrer Kinder für die Interessen des faschistischen türkischen Staates in den Krieg. Die Tatsache, dass es momentan 1 Million jugendliche Deserteure gibt zeigt die Kriegsmüdigkeit die der schmutzige Krieg unter den Jugendlichen erzeugt hat, die aufgrund der chauvinistischen Provokationen noch nicht zu Aktionskraft wurde, und ist Ausdruck eines spontanen Protestes. Es ist von großer Bedeutung, dieses Potential zu einer Kraft gegen den kolonialistischen Faschismus zu machen.
Die sozialistischen Jugendlichen unterstützen den Aufschrei der Soldatenfamilien „Ich sage nicht Dank dem Vaterland" und heben hervor, dass sie diesen für Frieden, Brüderlichkeit und Freiheit entfachten Funken verbreiten werden. Als Antwort auf die Serhildans in Kurdistan krempeln sie in der Türkei die Ärmel hoch für eine Lösung der Werktätigen der kurdischen Frage. Sie haben eindeutig klar gemacht, dass sie nicht zulassen, dass sie und ihre Gleichaltrigen zu Feinden gemacht werden, dass sie Menschen, die sie als ihre Brüder ansehen nicht für den bürgerlichen türkischen Staat töten werden und dass ihr Gewissen es ihnen unmöglich macht, diesen Krieg zu unterstützen. Die sozialistischen Jugendlichen haben auf solchen Aktionen, die bisher von pazifistischen Kreisen durchgeführt wurden, bei gemeinsamen politischem Vorgehen mit diesen besonders betont, dass sie nicht gegen jede Art von Krieg sind, sondern gegen den schmutzigen Krieg kämpfen, den der bürgerliche türkische Staat in Kurdistan führt. Die Initiative der Kriegsdienstverweigerung der sozialistischen Jugendlichen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die mit Chauvinismus vergifteten türkischen Arbeiter und Werktätigen in der kurdischen Frage um die Lösung der Werktätigen gegen den türkischen kolonialistischen Faschismus zu sammeln


* Die Konferenz der Kriegsdienstverweigerer wählte diese Parole gegen die Parole "Jeder Türke wird als Soldat geboren", mit der der kolonialistische faschistische bürgerliche türkische Staat die Jugendliche in den schmutzigen Krieg treibt.