Eines der wichtigsten und interessanten Ergebnisse des Vorbereitungstreffens in Berlin war die Gründung des Antiimperialistischen Netzwerks. 01. März 2010 / Internationales Bulletin / Nummer 91 Das 6. Europäische Sozialforum findet dieses Jahr vom 01.-04. Juli in Istanbul statt. Die reformistische und pazifistische Führung, die selbst von der spontanen Massen Bewegung in Europa überholt eine ernsthafte Stagnation erlebt und diese Realität zuletzt 2008 bei dem in Malmö stattfindenden 5. ESF deutlich vor Augen geführt bekam, hat trotz den Zweifeln aufgrund der revolutionären politischen Atmosphäre in der Türkei und Nordkurdistan und der Repression des bürgerlichen türkischen Staates zugestimmt, dass nächste ESF in Istanbul abzuhalten. Dies zeigt, dass das ESF neue Energie und neue Kräfte nötig hat. Dass das 6. ESF in Istanbul stattfindet, ein Ereignis wie die Sozialforen, bei denen Zehntausende Arbeiter und Werktätige auf der Suche nach einer anderen Welt zusammenkommen, stellt auch für ein internationalistisches revolutionäres Eingreifen eine bedeutende Gelegenheit dar. Unsere Partei MLKP geht mit dieser Perspektive an das 6. ESF heran.{divide} Zuletzt fand vom 29.-31. Januar 2010 in Berlin ein ESF Vorbereitungstreffen statt, auf dem Vertreter verschiedener Organisationen und Einzelpersonen aus unterschiedlichen Ländern drei Tage lang die Themen und die Organisierung des 6. ESF diskutierten. Unter Überschriften wie Umwelt und Klima, Arbeit und Globalisierung, Migration, Antirepressionsarbeit und antiimperialistischer Kampf fanden verschiedene Netzwerktreffen auf dem Vorbereitungstreffen statt, auf dem eines der Hauptdiskussionsthemen Wege und Möglichkeiten zur Erhöhung der Massenteilnahme aus verschiedenen Ländern war. Zu diesem Zweck wurde eine besondere Arbeitsgruppe gebildet. Außerdem informierten die Vertreter des Sozialforums der Türkei die Teilnehmer über die Vorbereitungen. Es wurde beschlossen, dass das Programm auf dem Vorbereitungstreffen, welches im Mai in der Türkei stattfinden wird, geklärt wird. Eines der wichtigsten und interessanten Ergebnisse des Vorbereitungstreffens in Berlin war die Gründung des Antiimperialistischen Netzwerks. Das Antiimperialistische Netzwerk, das unter Beteiligung von revolutionären und antiimperialistischen Organisationen aus der Türkei, Kurdistan, Griechenland, Italien und Deutschland gegründet wurde, ist eine Fortsetzung des 2006 im Rahmen des 4. ESFs in der griechischen Hauptstadt Athen gebildeten „Antiimperialistischen Raums", der zu einem effektiven Werkzeug des revolutionären Eingreifens in das ESF wurde. Die Mitglieder des Antiimperialistischen Netzwerks erklärten, dass sie ihm Rahmen des ESFs auf einer antiimperialistischen, antikapitalistischen und antikolonialistischen Grundlage kämpfen werden und stellten auf dem Plenum mit allen Teilnehmern ein im Netzwerk ausgearbeitetes Dokument vor, in dem sie die Hauptlinien und Perspektiven des Kampfes umreißen. In diesem Dokument werden folgende Hauptlinien des Kampfes genannt: - Antiimperialistische und antikapitalistische Widerstände weltweit unterstützen (die Widerstände unterdrückter Völker, Widerstände auf Klassengrundlage und Volkswiderstände) und diese Themen im Prozess des ESFs betonen, - Die Kampferfahrungen sowie revolutionäre Alternativen der sich unter den Bedingungen der Weltkrise des Kapitalismus entwickelnden Kämpfe der Arbeiterklasse und der werktätigen Volkskämpfe diskutieren, - Zu der Entwicklung einer internationalistischen und antiimperialistischen Kampeinheit der Bewegungen verschiedener Länder beitragen, - Die Teilnahme von antiimperialistischen Bewegungen aus dem Mittleren Osten, dem Balkan, dem Kaukasus, Nordafrika, Lateinamerika und anderen Ländern an dem ESF in Istanbul unterstützen, - Als Teil des ESF in Istanbul eine Antiimperialistische Versammlung (Assembly) versammeln und so die Subjekte der antiimperialistischen, antikapitalistischen, antifaschistischen und antikolonialistischen Kämpfe unserer Region und der Welt zusammenbringen. Neben den gemeinsamen Perspektiven des Kampfes haben die Mitglieder des Antiimperialistischen Netzwerks es auch nicht vergessen, politische Erklärungen zu den aktuellen politischen Entwicklungen auf der Welt abgegeben. Sie verurteilten die Inhaftierung der Politiker der BDP , die mehrjährigen Gefängnisstrafen für die als Steine werfenden Kinder bekannten kurdischen Kinder, die Repression gegen Fortschrittliche und Revolutionäre sowie die Lynchangriffe in der Türkei und Nordkurdistan. Sie begrüßten den Widerstand der TEKEL Arbeiter. Sie verurteilten die Angriffe der indischen Regierung gegen die werktätigen Volkswiderstände. Sie verurteilten die rassistische und diskriminierende Politik der Berlusconi-Regierung in Italien gegen Migranten und Linke. Die Mitglieder des Antiimperialistischen Netzwerks begrüßten die ehrenhaft Kämpfe der Völker des Baskenlandes, der Westsahara, Tamil Eelams, Palästinas, des Irak und Kurdistans für ihre Unabhängigkeit und verurteilten die Repression gegen die Völker. Das Beispiel des Antiimperialistischen Raums in dem 4. ESF in Griechenland hat in dieser Zeit seinen bedeutenden Einfluss und die Wichtigkeit des gemeinsamen Eingreifens antiimperialistischer Kräfte in den Prozess des ESF gezeigt. Aus diesem Grund wird es den gemeinsamen Kampf stärken, in dem ESF in Istanbul im Rahmen des Antiimperialistischen Netzwerkes teilzunehmen und so bedeutende Möglichkeiten zu schaffen, um die Einheit unter diesen Kräften herzustellen. Die Gründung des Antiimperialistischen Netzwerkes bietet den fortschrittlichen, revolutionären und antiimperialistischen Kräften in Europa die Möglichkeit, den Zehntausenden Arbeitern und Werktätigen, die sich in Istanbul treffen, die Idee der Revolution und des Sozialismus zu vermitteln, Fragen des gemeinsamen Kampfes gegen imperialistische Kriege und Besetzungen zu diskutieren und die internationale Aktionseinheit zu stärken.
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