23 Oktober 2011 / Internationales Büro / Erklärung Nr. 57 Die den bürgerlichen türkischen Staat repräsentierende AKP -Regierung ist infolge der schweren Verluste, die ihr HPG-Einheiten mit einer umfassenden Guerillaaktion vom 19. Oktober zugefügt haben, zutiefst geschockt. Mit Racheschwüren, rassistischen Provokationen, Lynchangriffen und dem auf Linie bringen der bürgerlichen Medien durch ein Briefing des Premierminister Erdogan wird versucht die Realität zu verschleiern, dass der Politik der Leugnung und Vernichtung vom kurdischen Freiheitskampf ein weiteres Mal eine Niederlage beigebracht wurde. Gleich nach den allgemeinen Wahlen hat der bürgerliche türkische Staat seine Pläne eines totalen Angriffes auf den kurdischen Freiheitskampf unter dem Namen „neues Kriegskonzept" in die Tat umgesetzt. Im Rahmen dieser Angriffswelle wurden die Politik des Mittleren Osten unmittelbar betreffende wichtige Verhandlungen, darunter auch über die Aufstellung des NATO-Raketenschildes in der Türkei, zwischen den reaktionären Staaten der Region und den imperialistischen Mächten mit dem kolonialistischen türkischen Faschismus geführt. Während die militärischen Operationen vor allem in Form von Luftangriffen in Nord- und Südkurdistan ununterbrochen fortgesetzt werden, wird versucht das kurdische Volk mit gegen demokratische Einrichtungen und Kader gerichteten flächendeckenden Massenverhaftungen einzuschüchtern. Bei Luftangriffen in diesem Zusammenhang auf die südkurdischen Guerillagebiete Xakurke und Xinere wurden am 10. Oktober 7 Kämpfer ermordet, darunter KCK Ratsmitglied Rüstem Cudi und die beiden Mitglieder des HPG Militärrates Cicek Botan und Aliser Kocgiri. Die Kräfte der HPG beantworten dieses mit technischer Unterstützung des Imperialismus und Zionismus durchgeführte Massaker und die laufenden Vorbereitungen einer Bodenoperation der kolonialistischen türkischen Armee am 19. Oktober mit der Märtyrerin Cicek Operation. Die HPG gaben bekannt, dass bei der 18 Ziele in Cukurca und Umgebung umfassenden Aktion 81 Soldaten getötet und Dutzende verletzt wurden. Die Cukurca-Aktion, eine der umfassendsten Aktionen, die die Kräfte der kurdischen Guerilla bis heute durchgeführt haben, stellt einen Wendepunkt in dem letzten militärisch-politischen Feldzug der AKP dar. Angesichts des Widerstandes des kurdischen Volkes auf der Ebene von Guerilla und Serhildan ist auch das „neue Kriegskonzept" gescheitert. Die Risse in den Reihen der türkischen Bourgeoisie in der Frage, ob eine Lösung der kurdischen Frage auf militärischem Wege möglich sei oder nicht, haben sich noch weiter vertieft. Unter den türkischen Arbeitern und Werktätigen, deren Kindern die Soldatenuniform übergestreift wird und die in dem Besatzungskrieg, an dem sie nicht das geringste Interesse haben, in den Tod geschickt werden, entwickelt sich eine Neigung zu Protest und Frieden. Diese Tendenz hat noch nicht den Bewusstheitsgrad eines gerechten Friedens auf der Grundlage einer demokratischen Lösung der kurdischen Frage erreicht, die Forderung „das Blutvergießen zu stoppen" nimmt aber zu. Auch wenn der bürgerliche türkische Staat mittels Medienmanipulation und Lynchprovokationen versucht, diese Forderung zu ersticken und auszuschalten, so ist die Friedensforderung trotzdem unvermeidlich auf die Tagesordnung der türkischen Arbeiter und Werktätigen gekommen und wird sich durch den Kampf der fortschrittlichen und revolutionären Kräfte ohne Zweifel in Bewusstsein und Aktionen für einen gerechten demokratischen Frieden wandeln. In einer Zeit, in der versucht wird, die Zentren bewaffneten Kampfes mit ideologischen, politischen und militärischen Angriffen zu liquidieren, die sich von Nordafrika bis Europa, von Asien nach Lateinamerika entwickelnden Volksaufstände und Widerstände zu manipulieren und zu ersticken, ist es eine Aufgabe internationalen Charakters, den kurdischen Freiheitskampfes, der ein bedeutendes Widerstandszentrum auf der Welt ist, zu unterstützen. Die Operation zur Vernichtung der PKK und des kurdischen Freiheitskampfes ist eine verdeckte NATO-Operation. In diesem Sinne bedeutet Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf Widerstand gegen die imperialistische Terrororganisation NATO. Bedeutet, Widerstand gegen die Mittelostpolitik der USA und Israel zu leisten. Bedeutet, Widerstand zu leisten gegen die ideologisch-politischen Angriffe die suggerieren, die Völker, die Arbeiterklasse und die Werktätigen hätten keinen Willen und keine Kraft, Geschichte schreiben. Wir rufen alle fortschrittlichen, revolutionären und kommunistischen Kräfte der Welt dazu auf, das Andenken an die im kurdischen Freiheitskampf unsterblich gewordenen Gefallenen lebendig zu halten, sich gegen die von den USA und den anderen Imperialisten unterstützte Militäroperation des kolonialistischen Faschismus zu stellen und die mit Festnahmen und Verhaftungen einem politischen Genozid ausgesetzten Organisationen des kurdischen Volkes zu verteidigen. Wir begrüßen die Cukurca-Aktion der HPG, die sie, von ihrem Widerstandsrecht gegen das kolonialistische Joch, Unterdrückung und Gewalt Gebrauch machend, in Gedenken an die Xakurke-Xinere Gefallenen und gegen die Vorbereitungen einer Bodenoperation des kolonialistischen faschistischen türkischen Staates durchgeführt haben. Im Namen der Guerilla-Kommandanten, unseren Kampfgenossen Rüstem Cudi, Cicek Botan und Aliser Kocgiri, die ihr ganzes Leben dem Kampf widmeten und von denen jeder über viele Jahre Kriegserfahrung verfügte und den 4 HPG-Kämpfern sowie den 7 unsterblichen Kämpfern, die in Cukurca gefallen sind, begrüßen wir ehrerbietig die Gefallenen des kurdischen Freiheitskampfes. Ihr Andenken wird im freien, demokratischen, gerechten Frieden des türkischen und des kurdischen Volkes, im Sieg des Freiheitskampfes des kurdischen Volkes und im Sieg des Sozialismus in unserem Lande leben. Rüstem Cudi, Cicek Botan, Aliser Kocgiri und all die anderen für die Freiheit des kurdischen Volkes Gefallenen sind unsterblich! Nieder mit der kolonialistischen faschistischen Diktatur! Frieden, Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit für die kurdische Nation!
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