Zwei Entwicklungen innerhalb der Strö-mungen des politi-schen Islam sind seit dem Ende des Kalten Krieges deutlich hervorgetreten: Zum einen das Voran-treiben des Krieges gegen die von den USA unterstützte Kriegsmaschinerie Israel durch islamische Organisationen im Libanon und in Palästina. Zum anderen die Verstärkung der militärischen Aktionen der El Kaida gegen die USA, die nach dem Golfkrieg 1991 die islamischen Länder, in denen ihre Mario- netten an der Macht sind, in Militär-stützpunkte umwandelten. Nun sind es jetzt die Anhänger des politischen Islam, die zu den Hauptkräften des bewaffneten Widerstandes im US-Besetzten Irak zählen.
Angesichts der Ausweitung der Herrschaft der USA in den muslimischen Ländern und der imperialistischen Hegemonie haben die nationalistischen Bewegungen fast vollständig den Weg der Versöhnung und Kollaboration eingeschlagen. Während die große Mehrheit der Strömungen des politi-schen Islam -mit dem populistischen Begriff ausgedrückt- am "gemäßigten Islamismus" festhielt, und es vorzog, sich mit den USA zu versöhnen und zu kollaborieren, halten einige islami-sche Organisationen an der radikalen Linie fest, die für eine gegen die USA gerichtete Aktions-linie ist. Die radikalen Islamisten bilden besonders im Irak eine der Hauptströmungen im bewaffneten Wider-standskampf gegen die Besatzung des Irak. ((Kommunistische Partei Irak's' "Widerstand im Irak". Zitiert in: "Teoride Dogrultu" Nr. 16 S.42, April-Mai 2004).
All dies deutet darauf hin, dass die Analyse der politisch-islamistischen Strömungen und die Entwicklung der politischen Linie, die dementsprechend verfolgt werden muss, die aktuellen Aufgaben allen voran der regio-nalen Arbeiterklasse und gleichzeitig der Ar-beiterklasse der Welt und der revolutionären und kommunistischen Bewegung sind.
Die islamische Reaktion war in der Vergan-genheit stets im Schlepptau des westlichen Imperialismus
Auch wenn zu Anfang des 20. Jahrhunderts Bewegungen entstanden sind, die an die islamische Ideologie gebunden gegen die imperialistischen Besatzungen kämpften, blieben sie im Ganzen vereinzelt und unwichtig. Unter diesen eine eingeschränkt antiimperialistische Rolle spielenden Bewe-gungen, gab es Gruppen, die sich fest etabliert haben, aber mit der Zeit schlugen sie sich entweder auf die konterrevolutionäre Seite oder versöhnten sich mit dem Imperialismus oder wurden zu Kollabora-teuren. Der Serekat Islam in Indonesien ist nur ein Beispiel dafür. Diese islamische Organisation, die zu Beginn des 20. Jahr-hunderts ein Bündnis mit den Kommunisten geschlossen hatte und antikolonialen Cha-rakter hatte, verfolgte in den darauf folgenden Jahrzehnten eine konterrevolutionäre Linie und wurde in den 1960ern zum Mitstreiter des US-Imperialismus und der faschistischen Diktatur unter Suharto, sie unterstützte die blutigen Massaker, die an den Kommunisten und dem Volk verübt wurden. Jene politisch-islamistischen Bewegun-gen, die durch den Nationalismus der arabi-schen, kurdischen, türkischen und der anderen muslimischen Völker, der sich gegen die Scheiche und zum Beispiel zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegen den Imperialismus oder den russischen Zarismus und das Osmanische Reich richtete, ver- folgten in der darauf folgenden Zeit eine versöhnlerische und mit dem Imperialismus kollaborierende Linie. Die Wahhabiten und Haschimiten, die gegen das Osmanische Reich kämpften und im 1. Imperialistischen Krieg um die Neuaufteilung der Welt zu Partnern des englischen Imperialismus, dem Anführer des konkurrierenden imperialisti-schen Blocks wurden, sind Beispiele dafür.
Auch im Kampf Indiens gegen den Kolonialis-mus gab es Anfang des 20. Jahrhunderts, innerhalb der untersten Kasten, unter den muslimischen Religionsgelehrten antiimperialistisch und kommunistisch Denkende.
(Der Einfluss der bolschewistischen Revo-lution war sogar im südlichen Teil Indiens enorm. In den ersten Jahren nach der Revolution reiste Maulana Obaid-u-Ilah Sindhi, auch als Mevlana Ubeydullah Sindhi bekannt, in die Sowjetunion, um Lenin zu besuchen. Im Jahre 1924 wurde ein anderer Geistlicher, Maulana a Hasret Mohani (Mevlana Hasret Mohani), Sekretär der Kommunistischen Partei Indiens.) Nach 1948 jedoch verfolgten die politisch-islamistischen Bewegungen bei der Gründung Pakistans politisch eine pro-englische Linie und vertra-ten die Reaktion, die mit dem Imperialismus kollaborierte.
Im Zeitalter des Imperialismus und der proletarischen Revolutionen haben traditionelle islamische Organisationen, politische Bewe-gungen und die islamistischen Bewegungen, die direkt politisch organisiert auftraten, im allgemeinen mit dem Imperialismus kollaboriert oder eine versöhnlerische Linie einge-schlagen.
So wie Samir Amin betonte, sind die heutigen politischen islamistischen Bewegungen durch die Förderung des englischen Impe-rialismus entstanden.
"Der moderne politische Islam wurde von den Orientalisten entdeckt, die dem englischen Kolonialismus in Indien dienten, und von Mawdudi in Pakistan entwickelt." (Politischer Islam Zitiert in: Teoride Dogrultu, Nr. 18, September-Oktober 2004, S. 22).
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die islamisti-schen Bewegungen im Kalten Krieg, den der die imperialistische Welt beherrschende US-Imperialismus gegen die sozialistischen Länder und die Völker führte, als ein Mittel der "Strategie des Grünen Gürtels" entwickelt und benutzt. Die USA nutzten die islamis-tisch-politischen Bewegungen auch im Rahmen ihrer Ziele der hegemonialen Politik im Mittleren Osten gegen den arabischen bürgerlichen Nationalismus. Die Unterschied-lichkeiten in den Bedingungen im Auge behaltend haben die USA den politischen Islam, so wie ihn England in Indien nutzte, im Mittleren Osten gegen den arabischen bür-gerlichen Nationalismus und in Indonesien gegen den bürgerlichen Demokraten Sukarno (und natürlich gegen die Kommu- nisten) eingesetzt. Als die Butto-Regierung zu einem Hindernis für die USA wurde, stürzten letztere diese mit einem faschisti-schen Militärputsch. In Pakistan setzten die USA den politischen Islam in verschiedenem Grad als unterstützende Kraft des faschisti-schen Putsches und als zivile Schlagkraft ein.
Während des gesamten Kalten Krieges nutzten die USA, als führende Kraft der imperialistischen Welt, den politischen Islam im Mittleren Osten und den muslimischen Staaten als Schlagkraft und Wellenbrecher gegen die Arbeiterklasse, die werktätige Volksbewegung, die kommunistische und revolutionäre Bewegung aus. Diese Stra-tegie, besonders gegen die sozialistische Sowjetunion, spiegelte sich in Form der "Grünen Generation" wieder.
In dieser Zeit waren die saudi-arabische Autokratie, die der Lakai der USA in der Region war, und arabisch-amerikanische Ölkonzerne, die hauptsächlichen Kräfte, die die politisch-islamistischen Bewegungen mit all ihren Strömungen, allen voran in den arabischen Staaten, in den muslimischen Staaten in der Sowjetunion, in der Türkei, in Afghanistan und in den muslimischen Staaten in Südasien, finanziell unterstützten und ihre Organisierung sicherten. Die CIA, die saudi-arabischen und pakistanischen Geheimdienste haben während des Kalten Krieges die reaktionäre Bewegung direkt organisiert und verbreitet. Sie ließen die traditionellen islamistischen Ordensgruppen verbreiten, halfen den islamischen Parteien bei ihrer Entwicklung und gründeten direkt die Bewegung "Moslemische Brüder" und andere islamistische Bewegungen.
Die USA verfolgten diese politische Linie auch gegenüber der sozialimperialistischen Sowjetunion, die vom Sozialismus zurück zum Kapitalismus überging und einen mit Höhen und Tiefen gekennzeichneten politisch-militärischen Hegemoniekampf mit den USA führte.
Während dieser ganzen Periode gab es neben den politisch-islamistischen Bewe-gungen, die ganz pro USA eine reaktionäre Rolle spielten, eine kleine Anzahl politisch-islamistischer Führer und Organisationen, die eine antiimperialistischen Linie ver- folgten. Als Beispiele können hier die philippinische "Nationale Bewegungsfront Moro", welche ideologisch gesehen islamistische Züge haben mag, doch real keine politisch-islamistische Linie verfolgt, und die "Glaubenskämpfer des Volkes" im Iran genannt werden.
Themenbezogene typische Beispiele sind die Hizbullah im Südlibanon und die Hamas in Palästina. Beide Organisationen traten in den 1980er Jahren erfolgreich auf. In ihrem Kampf gegen die von den USA unterstützte Besatzung durch das zionistische Israel spielten sie auch eine gegen die USA gerichtete Rolle. Sie haben einen antiimperialistischen fortschrittlichen Charakter, der sich objektiv betrachtet in einem bestimmten Rahmen bewegt. Obwohl sie ideologisch gesehen antikommunistisch sind und als religiöse Radikalisten gelten, sind weder laizistische Patrioten, noch revolutionäre Kräfte und Sozialisten Zielscheibe ihrer Angriffe.
Die Wege trennen sich unter neuen internationalen Bedingungen
1998 beschlossen einige panislamistische Organisationen, an deren Spitze El Kaida stand, als Reaktion gegen US-Kräfte Aktionen durchzuführen, nachdem sich die US-Armee nicht aus den muslimischen Staaten zurückgezogen hatte. Doch es waren dieselben Organisationen, die ihre Stimme noch nicht einmal beim Golfkrieg 1991 gegen die US-Besatzung erhoben hatten. Sogar die Taliban-Regierung, die von den USA durch Pakistan gegründet wurde, erlaubte diesen Organisationen sich in Afghanistan einzurichten.
Diese panislamistischen Organisationen und vor allen Dingen El Kaida forderten den Rückzug der US-Soldaten aus den musli-mischen Ländern und besonders aus den "heiligen Gebieten" und erklärten, ausgehend davon den USA den heiligen Krieg ("Jihad"). Auch wenn es zweifelsohne nur aus diesem Grund geschah, zeigt die Kampfansage der panislamistischen Organisationen an die USA, dass sie bereit sind, mit den herrschenden Kräften der imperialistischen Welt zu kämpfen und ihnen Schläge zu versetzen.
Mit Beginn des "Jihad" legten die genannten Organisationen die militärischen Ziele im Sudan, Saudi-Arabien und Jemen fest und starteten radikale bewaffnete Kämpfe gegen US-Kräfte. Die Angriffe auf die berühmten Zwillingstürme und das Pentagon am 11. September 2001 bildeten einen Wendepunkt. Vorher gaben die US-Imperialisten sich u. a. mit der Bombardierung von Medikamentenfa-briken wie im Sudan und anderen Angriffen zufrieden und versuchten, diese Organi-sationen vom Kampf gegen sie abzubringen und sich mit ihnen (den USA) zu versöhnen. Nach dem 11. September jedoch haben die US-Imperialisten im Zuge ihrer uneinge-schränkten Angriffsstrategie für die Herr-schaft über die ganze Welt auch diese panislamistischen Organisationen zu ihrem Haupt-ziel erklärt. Um ihre Situation zu stabiliseren gingen die USA zu der Politik über, aus dem politischen Islam einen, dem populären Begriff nach "gemäßigten Islam", also mit den USA kollabrierenden Islam zu machen.
Der Übergang der USA von der "Grünen Gürtelpolitik" zum "gemäßigten Islam" und die Tatsache, dass El Kaida und die ihr folgenden Organisationen von der Kollabora-tion mit den USA zur Gegnerschaft übergingen, hängt damit zusammen, dass hauptsächlich Anfang der 90er Jahre neue internationale Bedienungen entstanden sind, die durch den Zusammenbruch der SU und die Niederlage der revolutionären Bewegung der Welt bestimmt waren. Die USA brauchten unter diesen Bedingungen die radikal-islamistische Reaktion nicht mehr. Zweitens forderte ein Teil der islamischen reaktionären Kräfte entsprechend ihren ideologischen Aussagen den Rückzug der US-Soldaten aus den "heiligen Gebieten". Während die Mehrheit der politisch-islamistischen Grup-pen unter diesen Bedingungen beschloss, mit den nach Welthegemonie strebenden USA zu kollaborieren und auf dem Weg des "gemäßigten Islams" zu marschieren, ging ein kleiner Teil von ihnen zur Gegnerschaft zu den USA über.
Mit der Besatzung Afghanistans und des Irak spitzte sich diese Ausdifferenzierung der Organisationen noch mehr zu. Zum Beispiel beteiligte sich der "Islamische Revolutionsrat Iraks", jene Organisation, die von der El Hekim Organisation angeführt wird, den Mullahs im Iran nahe steht und eine anti-amerikanische Linie verfolgt, nach der erfolg-reichen Besatzung des Iraks und mit der Unterstützung der Mullahs im Iran am US-gesteuerten Irakischen Regime. Die isla-mistischen Organisationen jedoch, die sich in den Reihen der Seleukiden bewegten, wurden zur Hauptkraft, die den bewaffneten Widerstand gegen die USA anführten. Obwohl die islamistischen Reaktionäre in der Türkei, die trotz ihrer antiimperialistischen Bekundungen, sich damit begnügten Aktio-nen allen voran gegen die Alleviten und Intellektuellen zu führen und Bierlokale zu überfallen, tauchten Organisationen auf, die sich gegen die USA und englische Ziele richteten, wie die Bombardierung des briti-schen Konsulats und der HSBC-Bank zeigte *.
Dass der US-Imperialismus bei seiner Strategie, die imperialistische Welthege-monie in seiner Hand zu behalten und gegen die Konkurrenten und Völker zu festigen, sich auf den Mittleren Osten und Kaukasien/ Zentralasien, die Schatzkammern der Energiequellen sind, fokussierten und ihre militärischen Besatzungen in diesen Regionen konzentrierten, müsste den politi-schen Islam in dieser überwiegend von Völkern muslimischen Glaubens bewohnten Region unweigerlich zu einer endgültigen Entscheidung zwingen. Mehr noch: Es müsste unvermeidlich auch gegenüber der islamistischen Reaktion, die mit den USA kollaboriert, zur Schaffung einer islamistischen Bewegung innerhalb des politischen Islams führen. Dass ein Teil dieser Bewegung der radikal-islamistischen Bewegung entsprang, die bedeutungslos geworden ist, oder dass Organisationen wie El Kaida antiamerikani-sche islamistische Organisationen anführen konnten, sind die praktischen Schritte, die die Organisationen in ihrer Entwicklung zeigen. Doch die sich in dieser Zeit heraus-kristallisierte Richtung brachte die Gründung von Bewegungen hervor, die zwar als panislamistisch und reaktionär sind, doch politisch gesehen antiamerikanisch sind. Diese Bewegungen schafften es, die unterdrückten Massen unter dem Volk, die muslimischen Glaubens sind und gegen die amerikanisch-englische imperialistische Aggression sind, auf ihre Seite zu ziehen, wie der Widerstand im Irak bewiesen hat. Somit haben sie ihre Kräfte mit Hilfe der Massen stärken können. Unter den heutigen Bedingungen, die uns zeigen, dass der revolutionäre Kampf weltweit nur sehr mühsam vorangeht und dass besonders in den muslimischen Ländern die revolutionär-kommunistische Bewegung schwach ist, ist aber auch zu beobachten, dass diese Organisationen einen großen Teil des Zorns der Völker muslimischen Glaubens in sich vereinigen können. Als Reaktion auf die stattfindenden Liquidationsangriffe wird sich im Laufe der Zeit die antiamerikanische Linie stärker herauskristallisieren und sich noch deutlicher zeigen.
Und so wird die Mehrheit der Gruppen innerhalb der politisch-islamistischen Bewegung -so wie bei dem Beispiel der türkischen AKP -Regierung- sich der amerikanischen Linie anschließen und kollaborieren, während ein anderer Teil seine antiamerikanische Ein-stellung nicht aufgeben wird. Und so geschieht es denn nun auch.
Dafür, dass die große Mehrheit des politi-schen Islams entschlossener denn je für die Kollaboration mit den USA ist, haben sich die materiellen Bedingungen heutzutage mehr denn je vermehrt. Länder wie die Türkei, der Iran, Pakistan, gypten, Indonesien und Malaysia sind Neokolonien, deren kapitalistische Entwickelung und Integrierung in das imperialistische System ein fortgeschrittenes Niveau erreicht haben. Dies trifft in diesen Ländern nicht nur auf die bürgerlichen Gruppen mit bürgerlich-laizistischer Ein- stellung, sondern auch auf politisch-islamistische Gruppen zu. Die islamistisch-bürgerlichen Organisationen haben sich ökonomisch entwickelt und der Grund dafür, dass sie heute auf die Kollaboration mit den USA hinsteuern, entspringt nicht nur ihrer früheren ideologisch-politischen US-hörigen Einstellung, sondern auch ihr ökonomischer Aufstieg und die Integration in das imperialistisch-kapitalistische System sind Gründe für ihre Verankerung im "gemäßigten Islam". Die Finanzierung des NATO-Gipfels in der Türkei durch die islamistisch orientierte Kapital-gruppe ÜLKER ist ein typisches und bedeutendes Beispiel dafür.
Unter den islamistischen Großkapitalisten und politischen Vertretern gibt es Gruppen, die so wie Mahatir Muhammet, früher mit den USA kollaborierten und jetzt Hetze gegen die USA und die Imperialisten betreiben. Dieser politische Frontenwechsel hat mit den Auswirkungen der ökonomischen Krise zu tun. In Zeiten der ökonomischen Krise bestrafte eine Gruppe der islamistisch-bürgerlichen Bewegung unter Führung von Mahatir Muhammed den damaligen Wirt-schaftsminister und seine Anhänger, um Aufstände zu vermeiden. Weiterhin betrieben sie in hohem Maße Demagogie und schafften so eine Bewegung, durch die ein ähnlicher Aufstand in Indonesien verhindert werden konnte und schafften es, die rebellische Wut der Gesellschaft in ihren eigenen Reihen zu organisieren.
Der Wunsch der USA heutzutage, dass das saudiarabische Königreich einen Regime-wechsel durchführt, ist in Wirklichkeit nicht darauf zurückzuführen, dass dieser saudi-arabische Spielball der USA gegen den Imperialismus kämpft, sondern dass dieses Regime, das sich auf die islamische Scharia beruft, den Boden für die Voraussetzung für die Entwicklung der radikal-islamistischen Bewegung bildet.
Abgesehen davon, dass die gesamten politisch-islamistischen Strömungen in der Realität hinter dem Kapitalismus stehen, verteidigt die Mehrheit unter ihnen auch die neoliberale ökonomische Politik. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass ein Großteil der politisch-islamistischen Strö-mungen heutzutage Anhänger der USA sind oder mit den imperialistischen Kräften kollaborieren.
Als Resultat einer Reihe von Gründen pflegt ein Großteil der politisch-islamistischen Strömungen heutzutage noch stärkere Beziehungen im Punkt Kollaboration mit den USA. Beispiele dafür sind die türkische AKP-Regierung, treueste Anhängerin der USA in der Türkei, die Unterstützung der FIS in Algerien durch die USA und die Akzeptanz von Führern wie der schiitische islamistische Sistani und El Hekim im Irak in den Reihen des US-hörigen Regimes. Nachdem die Suharto-Clique, die ebenfalls Unterstützer der USA ist, durch einen Volksaufstand liquidiert werden konnte, setzte Washington alles daran, sowohl die politisch-islamistischen Strömungen als auch die bürgerlich-laizisti-schen Parteien in Indonesien zu einem Regime zusammenzubringen, das mit den USA und den anderen imperialistischen Kräften kollaboriert. Weiterhin bemühen sich die USA darum, das islamistische Regime im Sudan innerhalb der von ihnen festgelegten Grenzen zu stabilisieren. Während ein Teil des Mullah-Regimes im Iran mit den US-Imperialisten kollaboriert und Anzeichen für eine Aussöhnung mit den USA zeigt, hält die Bewegung um Hatemi am "gemäßigten Islam" fest.
Islamistische Bewegungen, die den USA und dem Imperialismus Schläge versetzen
Doch obwohl neben Organisationen wie Hamas in Palästina und Hizbullah im Libanon heutzutage auch die panislamistische Bewe-gungen im Irak oder anderen muslimischen Ländern, die sich gegen die USA und die anderen imperialistischen Kräfte auflehnen, ideologisch betrachtet reaktionär sind und eine Rückkehr zur Vergangenheit verteidigen, spielen sie vom politischen Standpunkt aus betrachtet, wenn auch begrenzt, eine antiimperialistische Rolle.
In dieser Hinsicht ist es nicht falsch, (zusammen) mit diesen Bewegungen das palästinensische Volkes gegen die imperialistische Besatzung und den Zionismus zu unterstützen. Das gemeinsame Durchführungen von Aktionen oder die gemeinsame Kampf-praxis gegenüber den(m)selben imperialisti-schen Angriffsziel(en) ist objektiv betrachtet nicht falsch. Die proletarische und werktätige Volksbewegung, die kommunistische und revolutionäre Bewegung dürfen davor nicht zurückweichen. Dies trifft vor allem zunächst auf die irakische und palästinensische revolutionäre Bewegung zu. Die Veränderungen der Bedingungen im Auge behaltend ist es jedoch auch vom Standpunkt des Kampfes der revolutionären und kommunistischen Bewegung und der Völker unserer Region und unseres Landes notwendig.
Heutzutage ist die Politik einiger trotzkis-tischer Strömungen, und besonders der Kommunistischen Arbeiterpartei Iraks (KAPI), eine "ablehnen-de Haltung beiden reaktionären Gruppen gegenüber" zu haben, in Wirklichkeit nichts anderes als der Beweis dafür, dass sie eine der Praxis fremde intellektuelle Bewegung sind und dem Doktrinismus anhängen. Mehr noch: diese Politik spielt auch eine Rolle beim Vertuschen der Tatsache, dass diese Kräfte sich von dem bewaffneten Kampf gegen die imperialistische Besatzung der USA fernhalten. Es gibt heute im Irak außer dem bewaffneten Widerstand keinen anderen Weg für die Stärkung des Kampfes gegen die imperialistische Besatzung der USA und für die Mobilisierung der Völker. Alle anderen Kampfformen ordnen sich diesem Kampf unter. Dennoch haben die Natio- nalisten der Baath-Partei und die radikal-islamistischen Strömungen den schnell erzielten militärischen Sieg der USA in der Periode der mutigen militärischen Operatio-nen durch mutige militärische Aktionen in einen Pyrrhussieg verwandelt und somit gezeigt, dass die USA besiegbar sind. Sie haben die Hoffnung des Widerstandes gegen die USA angefangen beim sunnitischen arabischen Volk im Irak bis zum schiitischen arabischen Volk verbreitet und auf die Völker der Region ausgedehnt. Der Punkt, zu dem der Führer Hamid Majit von der revisionistischen KAPI unter der Parole "gegen beide Reaktion zu sein" gekommen ist, ist die Beteiligung am US-hörigen Marionettenregimes.
Oder die Reformisten und Opportunisten in der Türkei, die die Linie "gegen beide zu sein" verfolgen. Sie haben sich nicht davor gescheut, gegen die radikal-islamistischen Angriffe auf britische imperialistische Institu-tionen zu protestieren, ihre erste Pflicht zu erfüllen und zu zeigen "wie sehr sie gegen Gewalt sind" und gemeinsam mit den Anhängern der TÜSIAD, den Vertretern des faschistischen Regimes, der AKP und mit allen anderen Reaktionären zusammen an Protestaktionen gegen die Bombenan-schläge auf Synagogen (die unserer Meinung nach ein falsches Angriffsziel waren) teilzunehmen. Somit haben sie be-wiesen, auf wessen Seite sie stehen. Die Einmischung der Generäle am 28. Februar, die ein deutlicher Ausdruck ihrer Abrechnung mit dem politischen Islam war, wurde von der pragmatischen Kommunistischen Partei der Türkei ( TKP ) unterstützt, um angeblich davon zu profitieren. Während die TKP auf ihrer Konferenz 2003 die Perspektive des "Kampfes gegen den Imperialismus" prokla-mierte, hat sie gleichzeitig betont, dass sie unter keinen Umständen ein Bündnis mit politisch-islamistischen Gruppen gegen den Imperialismus eingehen werde:
"ein Bündnis oder eine Zusammenarbeit mit der religiösen Bewegung im Kampf gegen den Imperialismus kommt für Kommunisten nicht in Frage:
'Der antiimperialistische Kampf bildet im Allgemeinen eine Einheit mit dem sozialisti-schen Kampf. Ein Teil, dem gegenüber man im sozialistischen Kampf ohne jegliche Zugeständnisse eine ablehnende Haltung einnimmt, darf nicht in irgendeiner Form Mitstreiter im antiimperialistischen Kampf sein. Dieses Prinzip bildet bei der Analyse und der Bewertung, in wie weit die religiösen Bewegungen "antiimperialistisch" sind die Grundlage".
Zweifelsohne gilt diese Aussage nicht nur für die Türkei und Nordkurdistan, sondern auch für die Region.
Die TKP, die sich in der Praxis beharrlich dagegen sträubt, die politische Führung einer starken gesellschaftlichen Bewegung zu sein und versucht, nur durch Gruppengeschwätz und als Propagandagruppe Kraft zu sammeln, ist sich selbst bewusst, dass sie nicht fähig ist im antiimperialistischen Kampf den praktischen Belastungen standzuhalten. Das ist eine Schwäche von ihr.
Doch in einer Zeit, in der US-Besatzungen an der Tagesordnung sind, ist es Unsinn zu betonen, dass die Sozialisten mit keiner der politisch-islamistischen Strömungen in der Region ein Bündnis gegen den Imperialismus eingehen sollten. Dies geht darauf zurück, dass sie sich sowohl dagegen sträuben, an einem ernsthaften antiimperialistischen Kampf teilzunehmen als auch dass sie behaupten, dass es im sozialistischen Kampf nicht zur Aussöhnung kommen kann. Sind die von ihnen angebeteten bürgerlich-laizistischen Kemalisten etwa die Kräfte, denen im sozialistischen Kampf Zugeständnisse ge-macht werden sollen, so dass ihr es nicht ablehnt, ein Bündnis mit ihnen im Kampf gegen den Imperialismus einzugehen, aber die islamischen Reaktionären ablehnt, die gegen den Imperialismus kämpfen?
Das Geheimnis der TIP- (Arbeiterpartei der Türkei) Revisionisten, die um die antiimperialistische demokratische Revolution abzu-lehnen angeblich für die sozialistische Revolution sind, doch in der Praxis jegliches Bündnis mit Ecevits CHP eingehen, liegt in ihrer Haltung, dies als Tarnung dafür zu benutzen, ihre parlamentarische Linie zu verheimlichen und sich vor dem aktuellen revolutionären Kampf zu drücken.
Selbstvertrauen auf der unabhängigen revolutionären Linie
Die kommunistische Bewegung, die die Vorhut des Proletariats bildet, betrachtet den politischen Islam, der mit den USA und den anderen imperialistischen Kräften allen voran in den Ländern unter US-Besatzung, in der Türkei mit bestimmten Unterschieden und in jenen Regionen und Ländern, in denen moslemische Völker leben, kollaboriert, als Feind der Revolution und des Klassenkam-pfes. Dennoch lehnt sie es nicht ab, mit be-stimmten, teilweise antiimperialistischen isla-mischen Strömungen, die sich in ihrem Kampf nicht gegen das Volk sondern gegen die USA und die anderen imperialistischen Kräfte richten, Aktionsbündnisse einzugehen, die von vorübergehender Dauer sind und den Kampf gegen den Imperialismus vorantragen.
Die panislamistische Ideologie bringt historisch betrachtet, den Wunsch zur Vergan-genheit zurückzukehren zum Ausdruck und ist eine reaktionäre Ideologie. Genau so ist sie eine vor dem Kapitalismus herrschend gewesene Klassenideologie, die auch heut-zutage von der Bourgeoisie benutzt wird, um die Volksmassen irrezuführen und die Herr-schaft des kapitalistischen Regimes zu schützen. Dies trifft auch auf die panislamistischen Parteien zu. Die Angriffsstrate-gie der USA unter neuen internationalen Bedingungen jedoch und die Entscheidung der muslimischen Völker, aufgrund der mangelnden Bedingungen an revolutionärer Führung für religiöse und nationalistische traditionelle Ideologien, sind eine Tatsache. Aus diesem Grund kommt es zu Protesthaltungen und besonders zum Kampf gegen die Besatzung einiger Bewegungen bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ursprungs gegen die USA und andere imperialistische Kräfte. Daher entwickeln sich antiimperialistische panislamistische und nationale Bewegungen in konjunktureller Hinsicht.
Obwohl die Kommunisten zeitweilige und an Bedingungen geknüpfte Aktionsbündnisse mit solchen Bewegungen eingehen oder objektiv gemeinsam mit ihnen an bestimmten Aktionen teilnehmen, ist ihr Ziel dennoch, das Proletariat und die werktätigen und unterdrückten Massen um das kommunistische Proletariat und einen revolutionären Anti-imperialismus zu sammeln. Des Weiteren führen sie einen Hegemoniekampf auch gegen die politische Linie der panislamisti-schen Strömungen, die den antiimperialisti-schen Kampf konterrevolutionär beenden wollen. Auch wenn die panislamistischen Strömungen von Zeit zu Zeit antiimperialisti-schen Kampf führen, sind sie aufgrund ihrer bürgerlichen und kleinbürgerlichen Eigen-schaften geneigt, sich mit dem Imperialismus zu versöhnen. Sowohl ihre innige Eigen-schaften als auch die Versöhnungsmanöver des Imperialismus -so wie sich am Beispiel von Muktada Al Sadr gezeigt hat- führen dazu, dass diese Bewegungen den Kampf auf konterrevolutionäre Art beenden. Die Hamas und Islamischer Jihad in Palästina erklären häufig, dass sie bereit zu einer Aussöhnung sind, wenn sie bei einer reformistischen bürgerlichen Lösung auch an der Herrschaft beteiligt werden. Der Impe-rialismus versucht in letzter Zeit die Taliban, die keine antiimperialistische Qualität hat, mittels eines geistlichen Führers, der innerhalb der pakistanischen islamistischen Bewegung eine wichtige Rolle einnimmt, zur Versöhnung zu überreden. Durch diese Art von Manövern kann man zu einem Ergebnis kommen, auch wenn nicht sofort und auf einfache Art.
Dass der Kampf der muslimischen Völker gegen die imperialistische Besatzung in eine antiimperialistische Revolution verwandelt wird und die Garantie, dass diese weiterhin in eine gesellschaftliche Revolution übergeht, hängt davon ab, ob die Kommunisten und Revolutionäre, mit einer erfolgreichen Führung im Kampf gegen die US-Besatzungen und den Imperialismus, diesen Hegemonie-kampf gewinnen. Dies ist heute im Irak und Afghanis-tan, ja sogar in Palästina der Fall, obwohl die politisch-islamistischen Strömungen einen schweren bewaffneten Widerstand leisten. Der bewaffnete Widerstand der antiimperia-listischen islamischen Bewegungen gegen die USA und gegen die militärischen Besatzungen durch die USA und Israel, trägt kurzfristig natürlich zur Entwicklung der Revolution bei. In dieser Hinsicht unterlassen die kommunistischen Vorhüte es nicht, diese Möglichkeit auszunutzen. Doch langfristig betrachtet müssen die kommunistischen Vorhüte, aufgrund des Potentials dieser Strömungen zur Zusammenarbeit mit dem Imperialismus, den Hegemoniekampf gewinnen und der Revolution zum Sieg verhelfen. Die Praktiken zur Entwicklung der Revolution gewährleisten, dass sie die Hegemonie erlangen und ihr Kampf zur Erlangung der Hegemonie die Revolution und die Sammlung der revolutionären Kräfte vorwärts bringen.
Des Weiteren sind die panislamistischen Strömungen strategisch gesehen nicht antiimperialistisch revolutionär und die Zusammenarbeit oder die Aktionsbündnisse können niemals eine strategische Form erlangen. Das Beispiel der iranischen Revolution, die mit einer blutigen islamischen Konterrevolution endete, hat dies aus-reichend bewiesen.
Ein anderer Faktor, den die kommunistische und revolutionäre Vorhut in Betracht ziehen muss, ist, dass die islamischen Bewegungen, welche nur bis zu einem bestimmten Grad eine fortschrittliche politische Rolle spielen, kaum lange andauernde demokratische Eigenschaften hätten, wenn die Kom-munisten die Arbei-ter und Werktätigen unabhängig orga-nisieren. Dies stellt die kommunistische Führung vor die Aufgabe, die Not-wendigkeit und den Sieg des Hege-moniekampfes vor-zubereiten.
Auch wenn diese Bewegungen, die nur eine begrenzte antiimperialistische Linie gegen-über der US-Besatzung aufwiesen, aufgrund ihres muslimischen Klerikalismus keine nationalistischen Konflikte zwischen den muslimischen Völkern schufen, waren sie dennoch -ideologisch gesehen- immer offen für reaktionäre Massaker an religiösen Glaubensgemeinschaften wie z.B. den Alle-viten, dem Drusentum oder den Nosairier u. a. Die gleiche feindliche Haltung entwickeln sie gleichzeitig auch den nicht-muslimischen Völkern in der Region und weltweit gegen-über. Dies erklärt auch ihre Angriffe, die sich gegen die Zivilbevölkerung richten. Und es zeigt, dass sie nicht in der Lage sind, nicht einmal im Irak, die Völker verschiedenen Glaubens und die Völker weltweit gegen den Imperialismus zu vereinen. Im Gegenteil, sie sind nur dazu fähig, die Völker zu reaktionären Kämpfen anzustiften.
Letztlich stellen diese Faktoren die kommunistische Vorhut vor die Aufgabe, auch in den Ländern, die unter Besatzung sind und wo der Kampf um die nationale Unabhängigkeit gegen den Imperialismus besonders stark ist, den antiimperialistischen Kampf in eine Revolution zu verwandeln, zeitweilige Aktionseinheiten und Bündnisse mit den politisch-islamistischen Bewegungen einzugehen, die eine bestimmte politische Rolle spielen, um den endgültigen Sieg der Revolution zu erreichen, und aus strategischer Sicht den Hegemoniekampf zu führen. (Eine ähnliche Strategie ist auch für die nationalistischen Organisationen gültig, die ihren Kampf unter Bedingungen der Besatzung führen.) Schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts formulierten Lenin und die Komintern die Auf-gabe des Kampfes der unter Kolonialismus lebenden muslimischen Völker wie folgt:
"..die Notwendigkeit, die Geistlichkeit und sonstige reaktionäre und mittelalterliche Elemente zu bekämpfen, die in den zurückgebliebenen Ländern Einfluss haben;
"'die Notwendigkeit, den Panislamismus und ähnliche Strömungen zu bekämpfen, die die Befreiungsbewegung gegen den euro-päischen und amerikanischen Imperialismus mit einer Stärkung der Positionen der Khane, der Grundbesitzer, der Mullahs usw. verknü-pfen wollen" (Lenin; "Entwurf der Thesen zur nationalen und zur kolonialen Frage"; Bd.:31, S. 137).
Aus den islamischen Bewegungen haben sich ideologisch betrachtet keine Strömun-gen entwickelt, die nach Alternativen und Befreiungsmöglichkeiten vom imperialistisch kapitalistischen System suchten. Doch die Möglichkeit dafür -so ähnlich wie die christliche Befreiungstheologie- darf nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Doch abgesehen von den Beispielen von religiösen Glaubensgemeinschaften aus der Geschichte (Karmatismus, Allevitentum, Bedrettinismus, El Hak) gibt es in jüngster Vergangenheit außer einer geringen Anzahl von religiösen Führen keine andere derartige Strömung.**
Die Existenz der begrenzt antiimperialistisch radikalislamistischen Strömungen und ihr Beitrag zur Entwicklung des Kampfes erzeugen auch dem Islam gegenüber Gedanken wie die Übertreibung der antiimperialisti-schen Aufgaben oder versöhnlerische Fehldeutungen aufgrund der Trennung von Basis-Führung.
Die Theorie des französischen Revisionisten Graudy, der diese in der Vergangenheit in einer ideologischen Aussage zum Ausdruck brachte, wird heute von dem internationalistischen Revolutionär Ilic Ramirez (Spitz-name "Schakal"), der sich am revolutionären Kampf des palästinensischen Volkes beteilig-te, in der Praxis hervorgehoben und die These des "revolutionären Islams" bestätigt. Ausgehend davon gibt es Gruppen, die aufgrund ihres aktuellen mangelnden Glaubens, dass sie nicht auf eine Revolution von Seiten der Arbeiterklasse und der Völker hoffen, den radikal politisch-islamistischen Strömungen "revolutionäre Aufgaben", "revolutionäre Zer-störung" und die Rolle des Bahnbrechers der Weltrevolution zuweisen, und sich in diesem Sinn irren. Noch vor nicht allzu langer Zeit sind revolutionäre Gruppen wie die "Front der Völker und Freiheiten" (HÖC) im Namen der Gewinnung der islamischgläubigen Werk- tätigen für sich, ins Schlepptau des Kampfes um das Kopftuch geraten. Wenn auch ihr Inhalt und ihre Dimension unterschiedlich sind, spielen sie eine Rolle, die antiimperialistische Rolle der genannten politisch-islamistischen Teile zu übertreiben und somit den Hegemoniekampf zu schwächen.
Auf der anderen Seite kamen reformistische Parteien wie die ÖDP (Partei der Freiheit und Solidarität) und die EMEP (Partei der Arbeit), die die Hoffnung aufgegeben haben, dass die Arbeiterklasse die Revolution erkämpft, einerseits mit Faschisten, Liberalen und imperialistischen Reaktionären zusammen, um gegen die Anschläge auf die Synagogen und die Radikal-Islamisten zu protestieren, andererseits organisierten sie gemeinsam mit der Saadet-Partei und der Mörderpartei Agars, die den USA anhängen, eine Kundgebung, um angeblich das palästinensische Volk zu unterstützen und geraten so in ihr Schlepp-tau. Mit einigen Unterschieden weist auch der revolutionäre Flügel der Kommunistischen Partei Iraks (KPI) die gleiche Haltung den Baath-Nationalisten und den Islamisten gegenüber auf, die gegen die Besatzung kämpfen. Der Kadre-Flügel der KPI, der eine revolutionäre Linie gegen die Clique des US-Kollaborateurs Hamit Mejit verfolgt und den bewaffneten Widerstand gegen die US-Besatzung beschloss, hat den Kampf Saddams gegen die USA als richtigen Schritt eingestuft und begrüßt. Dieselbe Gruppe versucht, die Anerkennung der Existenz von Allah mit dem Marxismus zu verbinden und führt dies zurück auf die Einstellung der Selefi-Islamisten zurück, deren Antiimperialis-mus diese Gruppe übertreibt und besonders mit ihren Selbstaufopferungsaktionen die USA völlig aus der Fassung bringen.
Für die Entwicklung des antiimperialistischen und revolutionären Kampfes der Arbeiter-klasse und Völker durch das Beharren auf dem Vortruppswillen und durch die revolutionäre Politik und Bestrebungen sind die re-volutionäre Überzeugung und das Selbstver-trauen entscheidend. Unter den heutigen Bedingungen, unter denen das Zusammen-kommen mit den Massen auf einer revolutionären Linie eine entscheidende Bedeutung erlangt, ist es ein grundlegendes Kriterium des Revolutionärseins dies bis zuletzt so zu verwirklichen. Die Marxisten Leninisten Kommunisten werden stets an die revolutionäre Umwandlung der Massen glauben, gegenüber den Hauptfeinden der Völker und des Sozialismus eine unversöhnliche revolutionäre Linie verfolgen und dasselbe Prinzip auch gegenüber ihren zeitweiligen Weg-genossen hochhalten.
* Übersetzung eines Artikels aus der Zeitschrift Teoride Dogrultu (Richtung in der Theorie),
Nr. 18, September/Oktober 2004
*Auch die Hizbullah, die eine konterrevolutionäre Rolle spielte, führte bewaffnete Auseinandersetzung mit den Polizeikräften des Staates. Aber ihre Rolle ist nicht mit den Organisationen zu vergleichen, die sich auf US-britische imperialistische Ziele konzentrierten. Als die Hizbullah ihre Schuldigkeit getan hatte, versuchte man, ihre Führer zu töten und sie zu liquidieren. Darauf reagierte sie mit solchen Aktionen. Ihre diesbezüglichen Aktionen sind Momentaufnahmen, Reflexe dieser Reaktion. Sie hat weder ein gegen den Imperialismus gerichtetes Programm noch ein Programm und Aktionen, die gegen die imperialistischen und faschistischen Ziele gerichtet sind.
** Der Sudanese Mahmud Taha war der einzige islamische Intellektuelle, der in seiner eigenen Interpretation des Islam den Aspekt der Befreiung betonte. Als er deswegen von den Hartum-Autoritäten zum Tode verurteilt wurde, protestierte keine einzige "radikale" oder "gemäßigte" islamische Gruppe gegen die Hinrichtung Tahas. Genau so verurteilte kein einziger der Intellektuellen, die sich sonst immer mit der "Islamischen Renaissance" vereint sehen oder einen Dialog mit diesen Bewegungen vorschlagen, die Hinrichtung Tahas. Im Westenn verlor die Presse kein Wort über die Hinrichtung. (S.Amin, aus seinem Artikel über den Politischen Islam)
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