Die zweite ICOR Weltkonferenz – Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn
Share on Facebook Share on Twitter
 
weitere Artikel
 

01. Juni / Internationales Bulletin / Nr. 140

 

Vor einigen Wochen wurde die zweite Weltkonferenz der ICOR in Europa erfolgreich verwirklicht. Von Peru bis Russland, von Tunesien bis Spanien, von Südafrika bis Bulgarien, von Indien bis Haiti  sind die Organisationen mit ihren Delegierten angereist um die vergangene Zeit und die gemeinsamen Aktivitäten der ICOR seit ihrer Gründungskonferenz 2010 kritisch auszuwerten und gemeinsame Pläne für die zukünftige Entwicklung der ICOR zu diskutieren. Insgesamt haben 28 Delegationen aus 24 Ländern, sowie zwei Gastdelegationen an der zweiten Weltkonferenz der ICOR teilgenommen.

 

Die Konferenz wurde durch eine Rede des Hauptkoordinators der ICOR, einer Gedenkminute für die Gefallenen der Mitgliedsorganisationen seit der ICOR Gründung und die Grußworte der anwesenden Mitgliedsorganisationen feierlich eröffnet. Außerdem wurden Grußworte der ILPS (International League of Peoples Struggle), der PCR (Revolutionären Kommunistischen Partei Argentiniens) und der CPA (ML) (Kommunistische Partei von Australien [Marxisten-Leninisten]) verlesen, die der Konferenz ihre solidarischen Grüße ausrichteten und bestes Gelingen wünschten.

 

Im Mittelpunkt der Konferenz stand der Rechenschaftsbericht des ICC (Internationales Koordinierungskomitee) über die vergangenen drei Jahre und seine Diskussion. Mit großem Einsatz  haben die Delegierten von dem Stand der ICOR in ihren Ländern und Kontinenten berichtet und gleichzeitig einen Überblick über die Entwicklung ihrer Organisationen und den Klassenkampf in ihrem Land gegeben. Zentrales Diskussionsthema waren hier vor allem die vergangenen gemeinsamen Konferenzen und Kampagnen der ICOR (insbesondere die ICOR Bekanntmachungskampagne, die Kampagne gegen Atomenergie und Atomwaffen und die Solidaritätskampagne für Rojava) und die Rolle der demokratischen Massenbewegungen weltweit.

 

Gerade die Solidaritätskampagne mit der Bevölkerung in Rojava wurde von den Delegierten als ein positives Beispiel für die praktische Zusammenarbeit der ICOR Organisationen genannt, auch wenn sich an dieser, wie auch an den anderen Kampagnen bisher jeweils nur ein Bruchteil der ICOR Organisationen aktiv beteiligt hat. Alle Delegationen zeigten darüber hinaus ein reges Interesse an der aktuellen Situation und dem Kampf in Rojava.

 

Allgemein wurde die fehlende praktische Schlagkraft der ICOR als eines der Aufgabenfelder bestimmt, an dem in der kommenden Zeit aktiv gearbeitet werden muss, ebenso wie an der Weiterentwicklung der gegenseitigen Kommunikation und Information unter den Mitgliedsorganisationen.

 

Auf Grundlage der Berichte aus den verschiedenen Ländern und den Aktivitäten der Organisationen konnten 15 Resolutionen verabschiedet werden. Neben der Unterstützung verschiedener internationaler Konferenzen und der Solidarität mit verschiedenen internationalen Kämpfen wurde, auf Intention unserer Partei, eine Resolution zur politischen Situation in der Türkei und zum Kampf in Rojava verabschiedet.

 

So heißt es in der Resolution zur aktuellen Situation in der Türkei:

Die Kräfte der Konterrevolution versuchen die Massen zu spalten und das revolutionäre Selbstvertrauen des türkischen Volkes, das durch den Juni-Aufstand erweckt wurde und das revolutionäre Selbstvertrauen des kurdischen Volkes, das durch den 30 Jahre langen bewaffneten Widerstand gewonnen und durch die Rojava-Revolution gefestigt wurde, zu löschen und zu zersetzen.

 

Die 2. ICOR Weltkonferenz solidarisiert sich mit den Kämpfen der Völker der Türkei und Kurdistans und den kämpfenden revolutionären Kräften vor Ort.“

 

Und in der Resolution für die Solidarität mit Rojava:

„Im vergangenen Jahr ist der Genosse Serkan Tosun, Militanter der ICOR-Mitgliedsorganisation MLKP, wie viele weitere bei der aktiven Verteidigung in Rojava von den bewaffneten Banden umgebracht worden. […]

 

Die 2. ICOR Weltkonferenz begrüßt die regionalen Selbstverwaltungen in Rojava, welche in Cizîre, Kobanê und Efrin ausgerufen wurden und ebenso die weiteren Schritte hin zu einer demokratischen Selbstverwaltung.

 

Die 2. ICOR Weltkonferenz solidarisiert sich mit dem Freiheitskampf des kurdischen Volkes in allen Teilen Kurdistans und verteidigt das Recht des kurdischen Volkes auf Selbstbestimmung.“

 

Um in Zukunft den Schwerpunkt der Arbeit noch mehr auf die praktische Zusammenarbeit zu legen und effektiver zu machen, wurden einige Veränderungen an dem Statut der ICOR vorgenommen. Auch die Zusammensetzung des ICC wurde verändert, so dass die verschiedenen Kontinente nun dort besser vertreten sind. Bei den Wahlen wurden der bisherige Hauptkoordinator, ein Genosse der MLPD aus Deutschland und der stellvertretende Hauptkoordinator, ein Genosse der CPI (ML) aus Indien, fast einstimmig wieder gewählt. Zudem beschlossen die Delegierten für das Jahr 2017 eine gemeinsame Kampagne zum 100. Jahrestag der großen sozialistischen Oktoberrevolution und ein theoretisches Seminar zur Bedeutung der Oktoberrevolution für unsere Arbeit heute.

 

Ein Delegierter der neuen ICOR Mitgliedsorganisation PPSR WATAD (Patriotische Sozialistische Revolutionäre Partei) aus Tunesien fasste die Bedeutung der Konferenz wie folgt zusammen:

„Die Gründung der ICOR war ein richtiger und notwendiger Akt, um die revolutionären Kräfte zu vereinigen, sie zu stärken und ihre Kämpfe gegen den Weltimperialismus und die Reaktion auszuweiten. (…) Ich möchte die Verantwortung von uns allen hier betonen, diese Organisation weiter zu entwickeln, ihre Arbeit noch effektiver zu machen und weitere Organisationen zur Mitarbeit zu gewinnen, und die Massenbasis zu erweitern, vor allem unter den Arbeitern. Denn ohne dies kann die ICOR keine handelnde Kraft werden, die in der Lage ist, diese gesellschaftliche Wirklichkeit zu verändern, die sich auf Ausbeutung und Unterdrückung gründet. “

 

Wir können zusammenfassen, dass die zweite Weltkonferenz ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der ICOR war. In sehr solidarischer und konstruktiver Atmosphäre wurden die Stärken und Schwächen der bisherigen Zeit ausgewertet und in großer Einigkeit die gemeinsamen Schritte für die Zukunft geplant. Diese gilt es nun in der Praxis umzusetzen, um die ICOR zu einer wirklich schlagkräftigen weltweiten Koordination der revolutionären Parteien und Organisationen zu machen.

 

Den feierlichen Abschluss der Konferenz bildete das gemeinsame Singen der Internationale in den jeweiligen Sprachen der Delegationen.

 

 

Archiv

 

2020
Januar
2019
Dezember November
Oktober September
August Juli
Juni Mai
April Februar
Januar

 

Die zweite ICOR Weltkonferenz – Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn
fc Share on Twitter
 

01. Juni / Internationales Bulletin / Nr. 140

 

Vor einigen Wochen wurde die zweite Weltkonferenz der ICOR in Europa erfolgreich verwirklicht. Von Peru bis Russland, von Tunesien bis Spanien, von Südafrika bis Bulgarien, von Indien bis Haiti  sind die Organisationen mit ihren Delegierten angereist um die vergangene Zeit und die gemeinsamen Aktivitäten der ICOR seit ihrer Gründungskonferenz 2010 kritisch auszuwerten und gemeinsame Pläne für die zukünftige Entwicklung der ICOR zu diskutieren. Insgesamt haben 28 Delegationen aus 24 Ländern, sowie zwei Gastdelegationen an der zweiten Weltkonferenz der ICOR teilgenommen.

 

Die Konferenz wurde durch eine Rede des Hauptkoordinators der ICOR, einer Gedenkminute für die Gefallenen der Mitgliedsorganisationen seit der ICOR Gründung und die Grußworte der anwesenden Mitgliedsorganisationen feierlich eröffnet. Außerdem wurden Grußworte der ILPS (International League of Peoples Struggle), der PCR (Revolutionären Kommunistischen Partei Argentiniens) und der CPA (ML) (Kommunistische Partei von Australien [Marxisten-Leninisten]) verlesen, die der Konferenz ihre solidarischen Grüße ausrichteten und bestes Gelingen wünschten.

 

Im Mittelpunkt der Konferenz stand der Rechenschaftsbericht des ICC (Internationales Koordinierungskomitee) über die vergangenen drei Jahre und seine Diskussion. Mit großem Einsatz  haben die Delegierten von dem Stand der ICOR in ihren Ländern und Kontinenten berichtet und gleichzeitig einen Überblick über die Entwicklung ihrer Organisationen und den Klassenkampf in ihrem Land gegeben. Zentrales Diskussionsthema waren hier vor allem die vergangenen gemeinsamen Konferenzen und Kampagnen der ICOR (insbesondere die ICOR Bekanntmachungskampagne, die Kampagne gegen Atomenergie und Atomwaffen und die Solidaritätskampagne für Rojava) und die Rolle der demokratischen Massenbewegungen weltweit.

 

Gerade die Solidaritätskampagne mit der Bevölkerung in Rojava wurde von den Delegierten als ein positives Beispiel für die praktische Zusammenarbeit der ICOR Organisationen genannt, auch wenn sich an dieser, wie auch an den anderen Kampagnen bisher jeweils nur ein Bruchteil der ICOR Organisationen aktiv beteiligt hat. Alle Delegationen zeigten darüber hinaus ein reges Interesse an der aktuellen Situation und dem Kampf in Rojava.

 

Allgemein wurde die fehlende praktische Schlagkraft der ICOR als eines der Aufgabenfelder bestimmt, an dem in der kommenden Zeit aktiv gearbeitet werden muss, ebenso wie an der Weiterentwicklung der gegenseitigen Kommunikation und Information unter den Mitgliedsorganisationen.

 

Auf Grundlage der Berichte aus den verschiedenen Ländern und den Aktivitäten der Organisationen konnten 15 Resolutionen verabschiedet werden. Neben der Unterstützung verschiedener internationaler Konferenzen und der Solidarität mit verschiedenen internationalen Kämpfen wurde, auf Intention unserer Partei, eine Resolution zur politischen Situation in der Türkei und zum Kampf in Rojava verabschiedet.

 

So heißt es in der Resolution zur aktuellen Situation in der Türkei:

Die Kräfte der Konterrevolution versuchen die Massen zu spalten und das revolutionäre Selbstvertrauen des türkischen Volkes, das durch den Juni-Aufstand erweckt wurde und das revolutionäre Selbstvertrauen des kurdischen Volkes, das durch den 30 Jahre langen bewaffneten Widerstand gewonnen und durch die Rojava-Revolution gefestigt wurde, zu löschen und zu zersetzen.

 

Die 2. ICOR Weltkonferenz solidarisiert sich mit den Kämpfen der Völker der Türkei und Kurdistans und den kämpfenden revolutionären Kräften vor Ort.“

 

Und in der Resolution für die Solidarität mit Rojava:

„Im vergangenen Jahr ist der Genosse Serkan Tosun, Militanter der ICOR-Mitgliedsorganisation MLKP, wie viele weitere bei der aktiven Verteidigung in Rojava von den bewaffneten Banden umgebracht worden. […]

 

Die 2. ICOR Weltkonferenz begrüßt die regionalen Selbstverwaltungen in Rojava, welche in Cizîre, Kobanê und Efrin ausgerufen wurden und ebenso die weiteren Schritte hin zu einer demokratischen Selbstverwaltung.

 

Die 2. ICOR Weltkonferenz solidarisiert sich mit dem Freiheitskampf des kurdischen Volkes in allen Teilen Kurdistans und verteidigt das Recht des kurdischen Volkes auf Selbstbestimmung.“

 

Um in Zukunft den Schwerpunkt der Arbeit noch mehr auf die praktische Zusammenarbeit zu legen und effektiver zu machen, wurden einige Veränderungen an dem Statut der ICOR vorgenommen. Auch die Zusammensetzung des ICC wurde verändert, so dass die verschiedenen Kontinente nun dort besser vertreten sind. Bei den Wahlen wurden der bisherige Hauptkoordinator, ein Genosse der MLPD aus Deutschland und der stellvertretende Hauptkoordinator, ein Genosse der CPI (ML) aus Indien, fast einstimmig wieder gewählt. Zudem beschlossen die Delegierten für das Jahr 2017 eine gemeinsame Kampagne zum 100. Jahrestag der großen sozialistischen Oktoberrevolution und ein theoretisches Seminar zur Bedeutung der Oktoberrevolution für unsere Arbeit heute.

 

Ein Delegierter der neuen ICOR Mitgliedsorganisation PPSR WATAD (Patriotische Sozialistische Revolutionäre Partei) aus Tunesien fasste die Bedeutung der Konferenz wie folgt zusammen:

„Die Gründung der ICOR war ein richtiger und notwendiger Akt, um die revolutionären Kräfte zu vereinigen, sie zu stärken und ihre Kämpfe gegen den Weltimperialismus und die Reaktion auszuweiten. (…) Ich möchte die Verantwortung von uns allen hier betonen, diese Organisation weiter zu entwickeln, ihre Arbeit noch effektiver zu machen und weitere Organisationen zur Mitarbeit zu gewinnen, und die Massenbasis zu erweitern, vor allem unter den Arbeitern. Denn ohne dies kann die ICOR keine handelnde Kraft werden, die in der Lage ist, diese gesellschaftliche Wirklichkeit zu verändern, die sich auf Ausbeutung und Unterdrückung gründet. “

 

Wir können zusammenfassen, dass die zweite Weltkonferenz ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der ICOR war. In sehr solidarischer und konstruktiver Atmosphäre wurden die Stärken und Schwächen der bisherigen Zeit ausgewertet und in großer Einigkeit die gemeinsamen Schritte für die Zukunft geplant. Diese gilt es nun in der Praxis umzusetzen, um die ICOR zu einer wirklich schlagkräftigen weltweiten Koordination der revolutionären Parteien und Organisationen zu machen.

 

Den feierlichen Abschluss der Konferenz bildete das gemeinsame Singen der Internationale in den jeweiligen Sprachen der Delegationen.