DER REAKTIONÄRE MACHTKAMPF IM IRAK: MOSUL IST GEFALLEN
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Die Kämpfer des Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) haben am 10.Juni ohne nennenswerten Widerstand die Stadt Mosul eingenommen. Danach haben sie Städte wie Telafer, Samarra, Selahaddin usw. und die größte Raffinerie des Irak eingenommen und planen, in Bagdad einzumarschieren.

ISIS ist 2011 in den Syrischen Krieg eingetreten und organisierte sich mit der El-Nusra Front. Die Organisation wurde von Seiten des Saudischen Königreiches, der Emirate von Kater und der Türkei neben der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) und anderen islamischen Organisationen durch Geld, Waffen, Ausbildungsbasen und Gewährung von Grenzübergängen stark unterstützt. Auch die europäischen und amerikansichen Imperialisten, die das Baath-Regime in Syrien stürzen wollen, unterstützen sie. Der Chef der CIA zögerte nicht bei einem Besuch in der Türkei zu erklären, „gemeinsam mit der Türkei organisieren wir in Syrien sehr gute Bewegungen“.

Die Türkei hat veranlasst, dass ISIS (auch El-Nusra Front und die Freie Syrische Armee) nicht nur gegen das Baath-Regime, sondern auch gegen die demokratische Revolution, die die syrischen Kurden in Rojava verwirklichen und an der sich auch unsere Partei, die MLKP, beteiligt, kämpfen. Dadurch wurden hunderte Revolutionäre und Zivilisten getötet. Unter den von ISIS Ermordeten befand sich auch ein der Kämpfer unserer Partei, Serkan Tosun. Aber ISIS wurde durch die Völker von Rojava, die sie führenden Parteien und die YPG (Selbstverteidigungseinheiten des Volkes) besiegt.

ISIS' Kriegshandlungen in der sunnitisch-arabischen Stadt Felluce Anfang 2014 haben am 10. Juni mit der Einnahme von Mosul ihren Höhepunkt erreicht. Jetzt planen sie, den Krieg in Bagdad weiterzuführen. Die Einnahme Mosul wurde von Seiten des Trios aus Türkei, Saudi-Arabien und Katar unterstützt. Der Chef des MIT (Nationaler Nachrichtendienst der Trükei), Hakan Fidan, hat zur Sprache gebracht, dass die Türkei den Organisationen, in erster Linie ISIS, die gegen Assad kämpfen, mit 2000 Lastwagen-Ladungen Waffen und Munition unterstützt haben.

 Warum haben die reaktionären Staaten der Region ISIS dabei unterstützt, Mosul zu erobern? Stand ISIS im Krieg, der mit der Eroberung von Mosul und seiner Umgebung geendet hat, ganz allen? Das saudische Königreich, die Türkei und das Emirat Katar waren sich im Krieg einig, das Baath-Regime in Syrien stürzen zu wollen. Sie haben auch gemeinsam den Krieg unterstützt, um die Maliki-Regierung im Irak, die den iranischen Mullahs nahe steht, zu stürzen. In diese Allianz wurde auch Barzani (der Vorsitzende der kurdischen Autonomie in Südkurdistan) besonders durch die Türkei hineingezogen.

Die amerikanischen und europäischen Imperialisten nutzen diesen Krieg, um Maliki dazu zu bringen, sich mit den sunnitischen Herschern im Irak zu versöhnen.

Als Mosul militärisch fiel, war ISIS nicht alleun. Die direkt durch den Helfer Saddam Husseins, Izzet El Durri, organisierte Nakschibendi-Armee (eine suniitische islamische Sekte), die Milizen von großen Stämmen, Ensar es Sunne (früher Ensar El Islam – eine bewaffnete kurdisch-islamische Organisation) und denen nahe stehende kleine bewaffnete Kräfte haben zusammen mit ISIS Mosul eingenommen. Bei der Unterstützung durch das sunnitischen Volkes waren zwei Gründe ausschlaggebend. Erstens: Die Verfolgung durch Maliki war für das sunnitische arabische Volk unerträglich geworden. Es hat deswegen die Kraft, die nötig war, die Armee und Polizei Malikis aus der Region zu entfernen, als Retterin angesehen. Zweitens: Besonders die Stammesführer, die alten Baathisten haben Einfluss auf das sunnitische Volk. Sie bekommen vom Volk Unterstützung und waren Teil der Bewegung, die Mosul zu Fall brachte.

ISIS kann durch den Vormarsch auf Bagdad keinen Sieg erringen, obwohl sie als panislamische Organisation aus den islamischen Ländern Krieger sammelt, von Rakka bis Mosul reichende Regionen kontrolliert und sich mit einflussreichen sunnitischen Organisationen verbündet hat.

Denn ISIS kann wegen des Massakers an schiitischen Arabern, an Kurden in Rojava und des diktatorischen Verhaltens gegenüber den Völkern keine große Massenunterstützung erlangen. Wenn sie auch wegen der Verfolgungspolitik der Maliki-Diktatur sunnitische Araber als Militante gewinnt, wird diese eingeschränkte Unterstützung doch nicht reichen, um die Macht im Irak zu übernehmen.

ISIS wird auch seine Hegemonie inerhalb der Allianz in Mosul nicht lange aufrecht erhalten können. Der US-Imperialismus hat seinen Außenminister J. Kerry umgehend nach Hewler, in die Haupstadt Südkurdistans, und nach Bagdad geschickt. Es sieht so aus, dass die USA, auf die schiitischen und sunnitischen Herrscherklassen Einfluss hat und herrschenden Kreisen der Araber dazu bringen könnte, sich zu versöhnen, sie können aber auch versuchen, einen losen föderalen Irak mit oder ohne Maliki durch eine reaktionäre kollaborierende Regierung, die die Selbstverwaltung der sunnitisch arabischen Provinzen garantiert, aufzubauen. Natürlich werden sie, sollten sie erfolgreich sein, von den arabischen Herrschern verlangen, ISIS zu verlassen, ISIS militärisch zu zerschmettern und sie zwingen, wieder in Syrien zu kämpfen.

Dass der Irak in drei Staaten geteilt wird, ist momentan nicht ihre erste Priorität.

Aber der amerikanische Imperialismus hat bis jetzt durch seine Praxis bewiesen, dass er - unabhängig davon wessen Hegemonie und welche reaktionäre Lösung sich durchsetzen wird – den irakischen Völkern außer Unterjochung, Ausplünderung und Verfolgung nichts geben wird.

Die Völker des Irak und Syriens dürfen nicht dem Machtkampf der Reaktionäre und der imperialistischen Besatzung geopfert werden. Für ihre Befreiung müssen sie den Weg des Kampfes beschreiten.

 

 

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Die Kämpfer des Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) haben am 10.Juni ohne nennenswerten Widerstand die Stadt Mosul eingenommen. Danach haben sie Städte wie Telafer, Samarra, Selahaddin usw. und die größte Raffinerie des Irak eingenommen und planen, in Bagdad einzumarschieren.

ISIS ist 2011 in den Syrischen Krieg eingetreten und organisierte sich mit der El-Nusra Front. Die Organisation wurde von Seiten des Saudischen Königreiches, der Emirate von Kater und der Türkei neben der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) und anderen islamischen Organisationen durch Geld, Waffen, Ausbildungsbasen und Gewährung von Grenzübergängen stark unterstützt. Auch die europäischen und amerikansichen Imperialisten, die das Baath-Regime in Syrien stürzen wollen, unterstützen sie. Der Chef der CIA zögerte nicht bei einem Besuch in der Türkei zu erklären, „gemeinsam mit der Türkei organisieren wir in Syrien sehr gute Bewegungen“.

Die Türkei hat veranlasst, dass ISIS (auch El-Nusra Front und die Freie Syrische Armee) nicht nur gegen das Baath-Regime, sondern auch gegen die demokratische Revolution, die die syrischen Kurden in Rojava verwirklichen und an der sich auch unsere Partei, die MLKP, beteiligt, kämpfen. Dadurch wurden hunderte Revolutionäre und Zivilisten getötet. Unter den von ISIS Ermordeten befand sich auch ein der Kämpfer unserer Partei, Serkan Tosun. Aber ISIS wurde durch die Völker von Rojava, die sie führenden Parteien und die YPG (Selbstverteidigungseinheiten des Volkes) besiegt.

ISIS' Kriegshandlungen in der sunnitisch-arabischen Stadt Felluce Anfang 2014 haben am 10. Juni mit der Einnahme von Mosul ihren Höhepunkt erreicht. Jetzt planen sie, den Krieg in Bagdad weiterzuführen. Die Einnahme Mosul wurde von Seiten des Trios aus Türkei, Saudi-Arabien und Katar unterstützt. Der Chef des MIT (Nationaler Nachrichtendienst der Trükei), Hakan Fidan, hat zur Sprache gebracht, dass die Türkei den Organisationen, in erster Linie ISIS, die gegen Assad kämpfen, mit 2000 Lastwagen-Ladungen Waffen und Munition unterstützt haben.

 Warum haben die reaktionären Staaten der Region ISIS dabei unterstützt, Mosul zu erobern? Stand ISIS im Krieg, der mit der Eroberung von Mosul und seiner Umgebung geendet hat, ganz allen? Das saudische Königreich, die Türkei und das Emirat Katar waren sich im Krieg einig, das Baath-Regime in Syrien stürzen zu wollen. Sie haben auch gemeinsam den Krieg unterstützt, um die Maliki-Regierung im Irak, die den iranischen Mullahs nahe steht, zu stürzen. In diese Allianz wurde auch Barzani (der Vorsitzende der kurdischen Autonomie in Südkurdistan) besonders durch die Türkei hineingezogen.

Die amerikanischen und europäischen Imperialisten nutzen diesen Krieg, um Maliki dazu zu bringen, sich mit den sunnitischen Herschern im Irak zu versöhnen.

Als Mosul militärisch fiel, war ISIS nicht alleun. Die direkt durch den Helfer Saddam Husseins, Izzet El Durri, organisierte Nakschibendi-Armee (eine suniitische islamische Sekte), die Milizen von großen Stämmen, Ensar es Sunne (früher Ensar El Islam – eine bewaffnete kurdisch-islamische Organisation) und denen nahe stehende kleine bewaffnete Kräfte haben zusammen mit ISIS Mosul eingenommen. Bei der Unterstützung durch das sunnitischen Volkes waren zwei Gründe ausschlaggebend. Erstens: Die Verfolgung durch Maliki war für das sunnitische arabische Volk unerträglich geworden. Es hat deswegen die Kraft, die nötig war, die Armee und Polizei Malikis aus der Region zu entfernen, als Retterin angesehen. Zweitens: Besonders die Stammesführer, die alten Baathisten haben Einfluss auf das sunnitische Volk. Sie bekommen vom Volk Unterstützung und waren Teil der Bewegung, die Mosul zu Fall brachte.

ISIS kann durch den Vormarsch auf Bagdad keinen Sieg erringen, obwohl sie als panislamische Organisation aus den islamischen Ländern Krieger sammelt, von Rakka bis Mosul reichende Regionen kontrolliert und sich mit einflussreichen sunnitischen Organisationen verbündet hat.

Denn ISIS kann wegen des Massakers an schiitischen Arabern, an Kurden in Rojava und des diktatorischen Verhaltens gegenüber den Völkern keine große Massenunterstützung erlangen. Wenn sie auch wegen der Verfolgungspolitik der Maliki-Diktatur sunnitische Araber als Militante gewinnt, wird diese eingeschränkte Unterstützung doch nicht reichen, um die Macht im Irak zu übernehmen.

ISIS wird auch seine Hegemonie inerhalb der Allianz in Mosul nicht lange aufrecht erhalten können. Der US-Imperialismus hat seinen Außenminister J. Kerry umgehend nach Hewler, in die Haupstadt Südkurdistans, und nach Bagdad geschickt. Es sieht so aus, dass die USA, auf die schiitischen und sunnitischen Herrscherklassen Einfluss hat und herrschenden Kreisen der Araber dazu bringen könnte, sich zu versöhnen, sie können aber auch versuchen, einen losen föderalen Irak mit oder ohne Maliki durch eine reaktionäre kollaborierende Regierung, die die Selbstverwaltung der sunnitisch arabischen Provinzen garantiert, aufzubauen. Natürlich werden sie, sollten sie erfolgreich sein, von den arabischen Herrschern verlangen, ISIS zu verlassen, ISIS militärisch zu zerschmettern und sie zwingen, wieder in Syrien zu kämpfen.

Dass der Irak in drei Staaten geteilt wird, ist momentan nicht ihre erste Priorität.

Aber der amerikanische Imperialismus hat bis jetzt durch seine Praxis bewiesen, dass er - unabhängig davon wessen Hegemonie und welche reaktionäre Lösung sich durchsetzen wird – den irakischen Völkern außer Unterjochung, Ausplünderung und Verfolgung nichts geben wird.

Die Völker des Irak und Syriens dürfen nicht dem Machtkampf der Reaktionäre und der imperialistischen Besatzung geopfert werden. Für ihre Befreiung müssen sie den Weg des Kampfes beschreiten.