Die Rebellion der Frauen in der Türkei und Nordkurdistan
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01. März 2015 / Internationales Bulletin / Nr. 149

 

Seit der Aufdeckung dem Mord an der 20 Jährigen Studentin Özgecan Aslan durch einen Minibusfahrer in der türkischen Stadt Mersin, befinden sich 10.000de Frauen in der Türkei und Nordkurdistan in Rebellion.

 

In Mersin, Gaziantep, Ankara, Adana, Istanbul, Amed, Hakkari, Manisa, Aydın, Çanakkale, Şanlıurfa, Trabzon, Nusaybin, Siirt, Yüksekova, Doğubayazıt, Muş, Van, Ağrı, Derik und weiteren Städten fanden in den folgenden Tagen Protestaktionen statt. Überall in der Türkei und Nordkurdistan setzen sich die Frauen in Bewegung um gegen Gewalt an Frauen und die gesellschaftliche männliche Vorherrschaft, das patriarchale System, zu rebellieren.

 

Bei vielen Aktionen wurde von den Frauen neben der Gewalt von Brüdern, Vätern, Freunden und Ehemännern auch das diese Gewalt begünstigende und fördernde AKP -Regime angegriffen. Denn wenn die Führer dieses Regimes wie Erdoğan und Davutoğlu ihre frauenverachtende Propaganda verbreiten, sind sie für die Folgen wie Mord, Vergewaltigung und Gewalt direkt mit verantwortlich. Wenn sie öffentlich erklären, Männer und Frauen können von Natur aus nicht gleichberechtigt sein, wenn sie den Frauen vorschreiben wie sie zu lächeln, wie sie sich zu kleiden, wie viele Kinder sie zu gebären haben, dann fördern sie damit direkt die Versklavung der Frauen in der türkischen Gesellschaft.

 

Die Folgen dieser Politik sind der Anstieg der Gewalt gegen Frauen in den 12 Jahren der Herrschaft des AKP-Regimes um 1400% und dies sind nur die Zahlen der öffentlich gewordenen Fälle. Die Gewalt spielt sich dabei nicht nur in den privaten Haushalten, sondern zunehmend auch auf Straßen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Arbeitsplätze, in Schulen, Universitäten und in allen öffentlichen Bereichen des Lebens ab. Die Statistiken zeigen auch, dass die gewaltausübenden Männer selbst wenn es zur Anzeige kommt, in den seltensten Fällen mit Strafen zu rechnen haben. So wurden in den letzten 15 Jahren rund 350 Polizisten, Soldaten und Gefängniswärter wegen Vergewaltigung vor Gericht gestellt, verurteilt von ihnen wurde kein einziger. Selbst nach offiziellen Zahlen erleben fast 50% der Frauen über 15 Jahren physische oder sexuelle Gewalt durch ihre Partner oder Ehemänner und über 60% der Männer geben an, dass sie diese Gewalt für gerechtfertigt und notwendig halten. In solch einer Situation ist die Wut und Rebellion der Frauen mehr als gerechtfertigt und ihr Aufstand gegen das Patriarchat und das es stützende AKP-Regime dringend geboten.

 

Doch dieser Kampf muss allseitig geführt werden. Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Freiheit der Frau weder unter der Herrschaft des faschistischen AKP-Regimes, noch im Kapitalismus möglich ist und das so vor allem die arbeitenden und werktätigen Frauen ein objektives Interesse am revolutionären Sturz dieses Systems und der Errichtung des Sozialismus haben.

 

Welche befreiende Wirkung eine Revolution für die Frauen haben wird, können wir schon jetzt in den befreiten Gebieten der national-demokratischen Revolution in Rojava sehen, die auch eine Frauenrevolution ist. So wie die Frauen in der Rojava-Revolution und im heldenhaften Kobane-Widerstand ihren Platz in der vordersten Front eingenommen haben und dadurch ein leuchtendes Beispiel für alle Frauen der Völker des Mittleren Ostens und der gesamten Welt geworden sind, so müssen auch in der revolutionären und werktätigen Bewegung der Türkei die doppelt unterdrückten Frauen ihren Platz in den vordersten Kampflinien einnehmen und so dem faschistischen AKP-Regime entgegentreten.

 

 

 

 

 

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01. März 2015 / Internationales Bulletin / Nr. 149

 

Seit der Aufdeckung dem Mord an der 20 Jährigen Studentin Özgecan Aslan durch einen Minibusfahrer in der türkischen Stadt Mersin, befinden sich 10.000de Frauen in der Türkei und Nordkurdistan in Rebellion.

 

In Mersin, Gaziantep, Ankara, Adana, Istanbul, Amed, Hakkari, Manisa, Aydın, Çanakkale, Şanlıurfa, Trabzon, Nusaybin, Siirt, Yüksekova, Doğubayazıt, Muş, Van, Ağrı, Derik und weiteren Städten fanden in den folgenden Tagen Protestaktionen statt. Überall in der Türkei und Nordkurdistan setzen sich die Frauen in Bewegung um gegen Gewalt an Frauen und die gesellschaftliche männliche Vorherrschaft, das patriarchale System, zu rebellieren.

 

Bei vielen Aktionen wurde von den Frauen neben der Gewalt von Brüdern, Vätern, Freunden und Ehemännern auch das diese Gewalt begünstigende und fördernde AKP -Regime angegriffen. Denn wenn die Führer dieses Regimes wie Erdoğan und Davutoğlu ihre frauenverachtende Propaganda verbreiten, sind sie für die Folgen wie Mord, Vergewaltigung und Gewalt direkt mit verantwortlich. Wenn sie öffentlich erklären, Männer und Frauen können von Natur aus nicht gleichberechtigt sein, wenn sie den Frauen vorschreiben wie sie zu lächeln, wie sie sich zu kleiden, wie viele Kinder sie zu gebären haben, dann fördern sie damit direkt die Versklavung der Frauen in der türkischen Gesellschaft.

 

Die Folgen dieser Politik sind der Anstieg der Gewalt gegen Frauen in den 12 Jahren der Herrschaft des AKP-Regimes um 1400% und dies sind nur die Zahlen der öffentlich gewordenen Fälle. Die Gewalt spielt sich dabei nicht nur in den privaten Haushalten, sondern zunehmend auch auf Straßen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Arbeitsplätze, in Schulen, Universitäten und in allen öffentlichen Bereichen des Lebens ab. Die Statistiken zeigen auch, dass die gewaltausübenden Männer selbst wenn es zur Anzeige kommt, in den seltensten Fällen mit Strafen zu rechnen haben. So wurden in den letzten 15 Jahren rund 350 Polizisten, Soldaten und Gefängniswärter wegen Vergewaltigung vor Gericht gestellt, verurteilt von ihnen wurde kein einziger. Selbst nach offiziellen Zahlen erleben fast 50% der Frauen über 15 Jahren physische oder sexuelle Gewalt durch ihre Partner oder Ehemänner und über 60% der Männer geben an, dass sie diese Gewalt für gerechtfertigt und notwendig halten. In solch einer Situation ist die Wut und Rebellion der Frauen mehr als gerechtfertigt und ihr Aufstand gegen das Patriarchat und das es stützende AKP-Regime dringend geboten.

 

Doch dieser Kampf muss allseitig geführt werden. Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Freiheit der Frau weder unter der Herrschaft des faschistischen AKP-Regimes, noch im Kapitalismus möglich ist und das so vor allem die arbeitenden und werktätigen Frauen ein objektives Interesse am revolutionären Sturz dieses Systems und der Errichtung des Sozialismus haben.

 

Welche befreiende Wirkung eine Revolution für die Frauen haben wird, können wir schon jetzt in den befreiten Gebieten der national-demokratischen Revolution in Rojava sehen, die auch eine Frauenrevolution ist. So wie die Frauen in der Rojava-Revolution und im heldenhaften Kobane-Widerstand ihren Platz in der vordersten Front eingenommen haben und dadurch ein leuchtendes Beispiel für alle Frauen der Völker des Mittleren Ostens und der gesamten Welt geworden sind, so müssen auch in der revolutionären und werktätigen Bewegung der Türkei die doppelt unterdrückten Frauen ihren Platz in den vordersten Kampflinien einnehmen und so dem faschistischen AKP-Regime entgegentreten.