DER REAKTIONÄRE BÜRGERKRIEG IM JEMEN
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01. Mai 2015 / Internationales Bulletin / Nr. 151

Der regionale Krieg im Mittleren Osten breitet sich aus und vertieft sich. Saudi-Arabien und Staaten am Golf, die von den USA unterstützt werden, bombardierten den Jemen und haben somit den Bürgerkrieg erneut entfacht. Die in Libyen, Irak und Syrien andauernden reaktionären Kriege werden mit dem im Jemen ergänzt. Nun wird der Jemen in einen Blutsee verwandelt.
Die arabischen Aufstände, die in Tunesien angefangen und sich in fast allen arabischen Ländern verbreitet haben, haben auch den Jemen beeinflusst. Am Ende dieser Entwicklungen war der immer noch einflussreiche Diktator Ali Abdullah Salih, der seit 30 Jahren das Land regierte, gezwungen 2012 zurückzutreten und den Platz seinen Stellvertretende Präsident A. R. Mansur Hadi zu überlassen. Da er der einzige Kandidat war, hat er die Wahlen gewonnen.

Warum führen sie Krieg?
Man wird sagen, dass Huthis, die den Zeydi-Arm der Schia bilden, unterdrückt werden. Das ist richtig. Aber das Problem besteht nicht nur darin, dass man gegen die Unterdrückung kämpft. Im Jemen wird um die Macht gekämpft. Und dieser Kampf dauert durch die Unterstützung der regionalen Kräfte und der Partei ergreifenden imperialistischen Staaten in Form eines Stellvertreterkrieges an. Auf der einen Seite dieses Krieges stehen Huthis und Kräfte des alten Diktators Salih, die vom Iran und Russland unterstützt werden und auf der anderen Seite befindet sich das Hadi-Rejim, das von der von Saudi Arabien angeführten und aus arabischen Staaten bestehenden Koalition und dem amerikanische Imperialismus unterstützt wird. Somit sehen wir die Frontbildung auch im Jemen: konfrontiert sind der US-Imperialismus (die westlichen imperialistischen Kräfte) und der russische Imperialismus unterstützt vom chinesischen Imperialismus. Die regionalen Akteure oder die Akteure, die den Stellvertreterkrieg führen, sind: das Hadi-Regime, das auf der Seite des amerikanischen Imperialismus steht, Saudi Arabien, die von Saudi Arabien angeführte, aus den arabischen Staaten bestehende Koalition und die Türkei. Auf der anderen Seite stehen unterstützt vom russischen Imperialismus der Iran, das Asad-Regime, die Hizbollah (Libanon), die irakische Zentralregierung und die Huthis.


In diesem Krieg rechnet Saudi Arabien über den Jemen mit dem Iran ab. Dieser Krieg ist auch oder gleichzeitig ein Krieg des amerikanischen Imperialismus gegen den Iran. Ferner ist dieser Krieg auch ein Krieg, der gegen die Schia-Iran Expansion im Mittleren Osten, gegen den iranischen Einfluss von sunnitischen Staaten der Region, um die Verhinderung dieser Expansion geführt wird. Die Annäherungsmerkmale zwischen der Türkei und Ägypten zeigen die Achsenbildung der sunnitischen Kräfte.
Die islamisch-faschistischen Organisationen wie El Kaida und ISIS verbreiten ihren Einflussbereich vom Krieg der beiden Fronten profitierend und bereiten sich auf den Machtkampf vor.
Der wahre Grund dieses Schiitisch-Sunnitisch aussehenden Krieges muss in der strategischen Stellung des Jemen gesucht werden. Natürlich spielen dabei die Konkurrenz zwischen dem Iran und Saudi Arabien, die Regionalmacht werden wollen oder solche bleiben wollen; die Unruhe Saudi Arabiens, vom Iran umzingelt zu werden oder dass der Iran die schiitische Minderheit in Saudi Arabien provoziert, eine wichtige Rolle. Aber neben dieser Rolle hat der Jemen für den amerikanischen Imperialismus, der Saudi Arabien und da Hadi-Regime unterstützt, einen strategischen Wert, den man nicht außer Acht lassen darf.
Der die südliche Spitze der arabischen Halbinsel bildende Jemen ist nicht weniger Wert als der Irak oder Saudi Arabien, wenn es darum geht, die Länder des Mittleren Osten und die Golfstaaten zu kontrollieren.
 
Parallel zur Entwicklung des Kapitalismus (des Welthandels, des Kolonialismus, der Weltökonomie) wurde diese Region, konkret die Meerengen Bab-el-Mandeb, die 26-27 km breit ist, jedes Jahr über 20 Tausend Schiffe durchlaufen, der Golf von Aden, das Rote Meer und der Suezkanal wurden von den regionalen Ländern und von den imperialistischen Ländern, die eine Geopolitik und die Weltherrschaft zu entwickeln fähig sind, am Anfang England, Frankreich und später die USA und die sozial-imperialistische Sowjetunion) als Region betrachtet, die unbedingt behalten werden muss, wenn es um den Handel zwischen Europa-Asien, Europa-Afrika, Asien-Afrika und um den militärischen Verkehr (Verkehr der Kriegsschiffe) zu kontrollieren geht.

Die Meerenge Bab-el-Mandeb öffnet sich im Norden über den Suezkanal zum Mittelmeer, nach Europa und Amerika, über Dardanellen und Bosporus nach Russland und im Süden über den Golf von Aden zum Persischen Golf, zum Indischen Ozean, nach Asien, nach Ost Afrika und ist wirtschaftlich und militärisch sehr wichtig. Der wichtigste Teil des Öls, das vom Persischen Golf nach Europa und Amerika exportiert wird, wir durch diese Meerenge transportiert. Die Meerenge Bab-el-Mandeb, die auf diese Route eine bindende Rolle spielt, bildet für den Welthandel ein Nadelöhr.

Schlussfolgernd können wir folgendes sagen:
Der Jemen-Krieg zeigt, dass die reaktionären Kriege (abgesehen von bestimmten Ausnahmen) im Mittleren Osten sich regionalisiert haben. Kriege werden geführt in Libyen, Syrien, Irak und jetzt im Jemen. Im Irak und Syrien, wenn wir die Peschmerga und die YPG nicht in Betracht ziehen, führen die Kräfte des zentralen Regimes des Irak und des Iran gegen die ISIS Krieg. Diese werden von den USA, England und Frankreich durch die Bombandierungen unterstützt. Das Asad-Regime wird durch Russland, China und den  Iran mit aller Kraft unterstützt. Nun werden diese reaktionären Kriege durch den Jemen-Krieg ergänzt. In diesem Land führt das Hadi-Regime, unterstützt vom amerikanischen Imperialismus, Saudi Arabien und der von den arabischen Staaten gebildeten Koalition gegen den Iran und Huthis den Krieg.

Neben diesen Kriegen ist nur der in Rojava geführte Krieg, der Widerstand gegen die ISIS in Kobane und Schengal; der von HPG, PYD und MLKP mit internationalistischer Beteiligung geführte Krieg fortschrittlich und revolutionär. Hier gibt es drei Fronten; zwei reaktionäre und sich gegenseitig erbittert bekämpfende Fronten und die außerhalb dieser Fronten bleibende Front, die einen anderen Weg eingeschlagen hat und um die Freiheit der Völker der Region kämpft.

Die Rojava-Revolution und der Kobane-Widerstand zeigen als die freiheitlich-demokratische Volksrevolution den Weg der Befreiung. Das Schicksal der Völker des Mittleren Osten ist gemeinschaftlich geworden und wenn die Völker ihr Schicksal selbst bestimmen und ihre demokratische Ordnung aufbauen, können sie die Intervention der imperialistischen und reaktionären regionalen Kräfte abwehren. Die Brüderlichkeit, der Frieden und Originalität der Völker ist die demokratische oder sozialistische Föderation der Völker. Deswegen müssen die Widerstand leistenden Völker des Mittleren Osten darum kämpfen, ihre eigene Selbstverteidigung und demokratischen Leitung zu gründen und die dafür notwendigen gemeinsamen Mittel und Formen des Kampfes zu entwickeln. Die Rojava-Revolution und der Kobane-Widerstand haben in diesem Sinne eine geschichtliche und politische Wichtigkeit; sie sind ein revolutionäres Beispiel. Beharrlichkeit und Entschlossenheit für die revolutionäre Zukunft des Mittleren Osten, das ist die Verinnerlichung der Rojava-Revolution.
Die Rojava-Revolution bildet gleichzeitig die Wiege der regionalen Revolution gegen den sich regionalisierenden reaktionären Krieg.


Die Verinnerlichung der Rojava-Revolution und die reaktionären Bürgerkriege im Mittleren Osten beinhalten eine Voraussage einer auf der regionalen Ebene stattfindende revolutionäre Intervention. Das heißt, dass die sowohl die geschichtliche, als auch die aktuelle politische Aufgabe der revolutionären Parteien, Gruppen und Plattformen darin besteht, zügig Schritte tun, in einzelnen Ländern, sowie auf der regionalen Ebene, für die Schaffung der revolutionären Führung der Völker. Unsere Partei MLKP ist sich dessen bewusst und vergrößert ihre Organisationen und Aktionen in diese Richtung.
 

 

 

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01. Mai 2015 / Internationales Bulletin / Nr. 151

Der regionale Krieg im Mittleren Osten breitet sich aus und vertieft sich. Saudi-Arabien und Staaten am Golf, die von den USA unterstützt werden, bombardierten den Jemen und haben somit den Bürgerkrieg erneut entfacht. Die in Libyen, Irak und Syrien andauernden reaktionären Kriege werden mit dem im Jemen ergänzt. Nun wird der Jemen in einen Blutsee verwandelt.
Die arabischen Aufstände, die in Tunesien angefangen und sich in fast allen arabischen Ländern verbreitet haben, haben auch den Jemen beeinflusst. Am Ende dieser Entwicklungen war der immer noch einflussreiche Diktator Ali Abdullah Salih, der seit 30 Jahren das Land regierte, gezwungen 2012 zurückzutreten und den Platz seinen Stellvertretende Präsident A. R. Mansur Hadi zu überlassen. Da er der einzige Kandidat war, hat er die Wahlen gewonnen.

Warum führen sie Krieg?
Man wird sagen, dass Huthis, die den Zeydi-Arm der Schia bilden, unterdrückt werden. Das ist richtig. Aber das Problem besteht nicht nur darin, dass man gegen die Unterdrückung kämpft. Im Jemen wird um die Macht gekämpft. Und dieser Kampf dauert durch die Unterstützung der regionalen Kräfte und der Partei ergreifenden imperialistischen Staaten in Form eines Stellvertreterkrieges an. Auf der einen Seite dieses Krieges stehen Huthis und Kräfte des alten Diktators Salih, die vom Iran und Russland unterstützt werden und auf der anderen Seite befindet sich das Hadi-Rejim, das von der von Saudi Arabien angeführten und aus arabischen Staaten bestehenden Koalition und dem amerikanische Imperialismus unterstützt wird. Somit sehen wir die Frontbildung auch im Jemen: konfrontiert sind der US-Imperialismus (die westlichen imperialistischen Kräfte) und der russische Imperialismus unterstützt vom chinesischen Imperialismus. Die regionalen Akteure oder die Akteure, die den Stellvertreterkrieg führen, sind: das Hadi-Regime, das auf der Seite des amerikanischen Imperialismus steht, Saudi Arabien, die von Saudi Arabien angeführte, aus den arabischen Staaten bestehende Koalition und die Türkei. Auf der anderen Seite stehen unterstützt vom russischen Imperialismus der Iran, das Asad-Regime, die Hizbollah (Libanon), die irakische Zentralregierung und die Huthis.


In diesem Krieg rechnet Saudi Arabien über den Jemen mit dem Iran ab. Dieser Krieg ist auch oder gleichzeitig ein Krieg des amerikanischen Imperialismus gegen den Iran. Ferner ist dieser Krieg auch ein Krieg, der gegen die Schia-Iran Expansion im Mittleren Osten, gegen den iranischen Einfluss von sunnitischen Staaten der Region, um die Verhinderung dieser Expansion geführt wird. Die Annäherungsmerkmale zwischen der Türkei und Ägypten zeigen die Achsenbildung der sunnitischen Kräfte.
Die islamisch-faschistischen Organisationen wie El Kaida und ISIS verbreiten ihren Einflussbereich vom Krieg der beiden Fronten profitierend und bereiten sich auf den Machtkampf vor.
Der wahre Grund dieses Schiitisch-Sunnitisch aussehenden Krieges muss in der strategischen Stellung des Jemen gesucht werden. Natürlich spielen dabei die Konkurrenz zwischen dem Iran und Saudi Arabien, die Regionalmacht werden wollen oder solche bleiben wollen; die Unruhe Saudi Arabiens, vom Iran umzingelt zu werden oder dass der Iran die schiitische Minderheit in Saudi Arabien provoziert, eine wichtige Rolle. Aber neben dieser Rolle hat der Jemen für den amerikanischen Imperialismus, der Saudi Arabien und da Hadi-Regime unterstützt, einen strategischen Wert, den man nicht außer Acht lassen darf.
Der die südliche Spitze der arabischen Halbinsel bildende Jemen ist nicht weniger Wert als der Irak oder Saudi Arabien, wenn es darum geht, die Länder des Mittleren Osten und die Golfstaaten zu kontrollieren.
 
Parallel zur Entwicklung des Kapitalismus (des Welthandels, des Kolonialismus, der Weltökonomie) wurde diese Region, konkret die Meerengen Bab-el-Mandeb, die 26-27 km breit ist, jedes Jahr über 20 Tausend Schiffe durchlaufen, der Golf von Aden, das Rote Meer und der Suezkanal wurden von den regionalen Ländern und von den imperialistischen Ländern, die eine Geopolitik und die Weltherrschaft zu entwickeln fähig sind, am Anfang England, Frankreich und später die USA und die sozial-imperialistische Sowjetunion) als Region betrachtet, die unbedingt behalten werden muss, wenn es um den Handel zwischen Europa-Asien, Europa-Afrika, Asien-Afrika und um den militärischen Verkehr (Verkehr der Kriegsschiffe) zu kontrollieren geht.

Die Meerenge Bab-el-Mandeb öffnet sich im Norden über den Suezkanal zum Mittelmeer, nach Europa und Amerika, über Dardanellen und Bosporus nach Russland und im Süden über den Golf von Aden zum Persischen Golf, zum Indischen Ozean, nach Asien, nach Ost Afrika und ist wirtschaftlich und militärisch sehr wichtig. Der wichtigste Teil des Öls, das vom Persischen Golf nach Europa und Amerika exportiert wird, wir durch diese Meerenge transportiert. Die Meerenge Bab-el-Mandeb, die auf diese Route eine bindende Rolle spielt, bildet für den Welthandel ein Nadelöhr.

Schlussfolgernd können wir folgendes sagen:
Der Jemen-Krieg zeigt, dass die reaktionären Kriege (abgesehen von bestimmten Ausnahmen) im Mittleren Osten sich regionalisiert haben. Kriege werden geführt in Libyen, Syrien, Irak und jetzt im Jemen. Im Irak und Syrien, wenn wir die Peschmerga und die YPG nicht in Betracht ziehen, führen die Kräfte des zentralen Regimes des Irak und des Iran gegen die ISIS Krieg. Diese werden von den USA, England und Frankreich durch die Bombandierungen unterstützt. Das Asad-Regime wird durch Russland, China und den  Iran mit aller Kraft unterstützt. Nun werden diese reaktionären Kriege durch den Jemen-Krieg ergänzt. In diesem Land führt das Hadi-Regime, unterstützt vom amerikanischen Imperialismus, Saudi Arabien und der von den arabischen Staaten gebildeten Koalition gegen den Iran und Huthis den Krieg.

Neben diesen Kriegen ist nur der in Rojava geführte Krieg, der Widerstand gegen die ISIS in Kobane und Schengal; der von HPG, PYD und MLKP mit internationalistischer Beteiligung geführte Krieg fortschrittlich und revolutionär. Hier gibt es drei Fronten; zwei reaktionäre und sich gegenseitig erbittert bekämpfende Fronten und die außerhalb dieser Fronten bleibende Front, die einen anderen Weg eingeschlagen hat und um die Freiheit der Völker der Region kämpft.

Die Rojava-Revolution und der Kobane-Widerstand zeigen als die freiheitlich-demokratische Volksrevolution den Weg der Befreiung. Das Schicksal der Völker des Mittleren Osten ist gemeinschaftlich geworden und wenn die Völker ihr Schicksal selbst bestimmen und ihre demokratische Ordnung aufbauen, können sie die Intervention der imperialistischen und reaktionären regionalen Kräfte abwehren. Die Brüderlichkeit, der Frieden und Originalität der Völker ist die demokratische oder sozialistische Föderation der Völker. Deswegen müssen die Widerstand leistenden Völker des Mittleren Osten darum kämpfen, ihre eigene Selbstverteidigung und demokratischen Leitung zu gründen und die dafür notwendigen gemeinsamen Mittel und Formen des Kampfes zu entwickeln. Die Rojava-Revolution und der Kobane-Widerstand haben in diesem Sinne eine geschichtliche und politische Wichtigkeit; sie sind ein revolutionäres Beispiel. Beharrlichkeit und Entschlossenheit für die revolutionäre Zukunft des Mittleren Osten, das ist die Verinnerlichung der Rojava-Revolution.
Die Rojava-Revolution bildet gleichzeitig die Wiege der regionalen Revolution gegen den sich regionalisierenden reaktionären Krieg.


Die Verinnerlichung der Rojava-Revolution und die reaktionären Bürgerkriege im Mittleren Osten beinhalten eine Voraussage einer auf der regionalen Ebene stattfindende revolutionäre Intervention. Das heißt, dass die sowohl die geschichtliche, als auch die aktuelle politische Aufgabe der revolutionären Parteien, Gruppen und Plattformen darin besteht, zügig Schritte tun, in einzelnen Ländern, sowie auf der regionalen Ebene, für die Schaffung der revolutionären Führung der Völker. Unsere Partei MLKP ist sich dessen bewusst und vergrößert ihre Organisationen und Aktionen in diese Richtung.