Die HDP (Demokratische Partei der Völker) hat am 7. Juni bei den Parlamentswahlen einen Stimmenanteil vom 12.96 Prozent bekommen. Der faschistische Putsch hatte 1982 eine Wahlhürde für die Parteien eingeführt, so dass Parteien die einen Stimmenanteil von weniger als 10 Prozent bekommen, keine Angeordneten ins Parlament schicken dürfen. 30 Jahre lang haben die bürgerlichen Parteien diese Wahlhürde bestehen lassen. Somit haben sie verhindert, dass die kurdische nationale demokratische Bewegung eine starke Zahl von Abgeordneten ins Parlament schicken konnte. Auf diese Weise verhinderten sie auch, dass die fortschrittlichen, revolutionären und kommunistischen Kräfte im Parlament vertreten waren. Die HDP ist die 2012 gegründete demokratische Frontpartei, in erster Linie der kurdischen nationalen demokratischen Bewegung, der kommunistischen, revolutionären und fortschrittlichen Parteien, der Massenorganisationen, der Gewerkschaften, der Bewegungen von unterdrückten Glaubensrichtungen und ethnischen Gemeinschaften, der Frauenbewegung und der Umweltbewegung. Sie ist der im Wahlbereich tätige Arm des 2011 gegründeten HDK (Demokratischer Kongress der Völker). Die die HDP bildenden Kräfte haben an den Parlamentswahlen von 2011 als HDK-Allianz, mit unabhängigen Kandidaten teilgenommen und damit über 30 Parlamentarier ins Parlament bekommen. Die Stimmen, die HDK-Kandidaten bei diesen Wahlen bekommen hatten, beliefen sich auf knapp über 2 Millionen. Bei diesen Wahlen hat die HDP die Zehnprozenthürde leicht überwunden und 80 (davon sind 32 Frauen) Abgeordnete in das, aus 550 Parlamentariern bestehenden Parlament, geschickt. Nach 2011, besonders bei der Präsidentenwahl von 2014 hat sie ihre Stimmen auf vier Millionen gesteigert, und danach bei den Parlamentswahlen hat sie über sechs Millionen Stimmen bekommen. Somit machte sie einen Sprung. Dieser Erfolg ist die Widerspiegelung des Volksaufstandes in der Türkei vom Juni 2014 und des Aufstands in Kurdistan vom Oktober 2014 für Kobane auf die Wahlen. Die nach den Wahlen gemachten Umfragen zeigen, dass die HDP ca. fünf Millionen Stimmen vom kurdischen und eine Millionen Stimmen vom türkischen und anderen Völkern bekommen hat. Die AKP ist in den kurdischen Städten fast verschwunden, und bei den Kurden in den türkischen Städten erlebte man ein großer Bruch zugunsten der HDP. Die internationalistischen und entschlossen demokratischen Kräfte des türkischen Volkes und der anderen nationalen Gemeinschaften, die die demokratischen Rechte des kurdischen Volkes verteidigen, bildeten einen wichtigen antifaschistischen Block ihren Platz in und um HDP einnehmend. Sie hat mit der Unterstützung von einer Millionen Stimmen ein großes Loch in die Chauvinismushürde gebohrt und einen Schritt für die Bildung eines historischen Blocks gemacht. Sie bereitete den Boden vor, der für das massenhafter werden des revolutionären Kampfes günstig ist. Die neuen erfolgreichen Kämpfe der HDK-HDP werden den Strom der türkischen werktätigen Massen zu diesem Block beschleunigen und wird von den sozial-chauvinistischen türkischen Nationalisten und auch von der CHP eine massenhafte Trennung verursachen und sie für sich gewinnen. Der Wahlerfolg der HDP hat die Rechnung der Präsidialdiktatur von Erdoğan durcheinandergebracht. Erdoğan erwartete einen Mindesterfolg, womit er eine neue Verfassung machen konnte. Mit der neuen Verfassung wollte er sein Präsidial-Regime gründen und somit ein finsteres faschistisches Regime bilden. Der Wahlerfolg der HDP hat bei allen anti-faschistischen Kräften von Kommunisten, Umweltschützern bis zur demokratischen Alewiten- und Frauenbewegungen im Kampf gegen die Erdoğan-AKP-Diktatur das Selbstvertrauen gesteigert. Erdoğan und die AKP haben mit der Demoralisierung aufgrund des Nicht-Erfolgens der Präsidialdiktatur angegriffen. Zuerst hat sie in den Vortagen der Wahlen die Frühlingsfestival des kurdischen Volkes, die durch die HDP organisiert wurde, und Guerilla, die am Festival teilgenommen haben durch die Armee-Kräfte angegriffen. Ein Guerilla und ein Lokalverantwortliche der HDP wurden ermordet. In Bingöl (Eine kurdische Stadt, wo die AKP sehr stark ist) wurde eine Werktätige der HDP durch Konterguerilla-Methoden entführt, und durch Dutzende Kugeln erschossen. Sie wollte in großen Städten wie Adana und Mersin durch Bombenlegung in HDP-Gebäuden ein Massenblutbad erreichen. Nur durch Zufall gab es nur Verletzte. Schließlich hat sie auf der Amed-Veranstaltung (de facto Hauptstadt von Nordkurdistan) Bomben explodieren lassen. Es gab fünf Tote und über 400 Verletze. Die Polizei hatte das Ziel, durch Panik Hunderte von Menschen zu töten. Da die Aktivisten der kurdischen demokratischen Bewegung darin Erfahrung hatten, ließen sie keine Panik aufkommen, und somit verhinderten sie ein Blutbad... Jetzt organisieren die AKP und Erdoğan, bevor die neue Regierung gegründet ist, durch die ISIS Angriffe auf Rojava. Ein Teil der ISIS-Banden, die am 25. Juni angegriffen und 152 Zivilisten getötet haben, kam über die Grenze der Türkei. Sie trugen Kleider der türkischen Armee. Wenn auch die neue Regierung durch AKP-CHP oder durch AKP- MHP (eine faschistische Partei) gegründet werden sollte, wird der revolutionäre Kampf unserer Völker noch günstiger als vorher sein.
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