Die russischen Kampfflugzeuge haben am 26. September in Syrien in Bürgerkriegsfronten die Stellungen der radikal islamischen Kräfte und der FSA in erster Linie in Hama und Homs zum ersten Mal bombardiert. Im Norden bombardieren sie in Richtung Aleppo. Der russische Imperialismus hat damit angefangen, die vor einem Jahr schlecht stehenden Chancen für seine Interesse zu verändern. Putin, der für die Generalversammlung der UN in die USA ging und sich mit Obama traf und über die Bombardierung der ISIS einigte, bekam durch die Duma die Kriegserlaubnis. Und auch die russischen Flugzeuge haben wie die amerikanischen, angefangen, in syrischen Luftraum zu fliegen und zu bombardieren. Inzwischen hat sich der französischer Staatspräsident Hollande auch dazu entschieden. Zeitgleich beteiligten sich die Franzosen in Syrien als Verbündete der USA an der Bombardierung. Die Imperialisten nehmen ISIS als Ziel und benutze es als Anlass oder Mittel für die direkte Beteiligung am Krieg in Syrien. Die USA in Syrien, zusammen mit Frankreich und England und mit der Troika, bestehend aus der Türkei, Saudi-Arabien und Katar führten seit 2011 einen Stellvertreterkrieg über die islamischen radikalen -ISIS eingeschlossen - Gruppen und FSA, die sie selbst bewaffneten. Seit dem letzten Herbst haben die USA durch den Vorwand, die Bedrohung des ISIS zu beseitigen, die Gelegenheit gefunden, sich durch Luftbombardierung in Syrien direkt am Krieg zu beteiligen. Diesmal haben sie die stillschweigende Zustimmung des syrischen Regimes bekommen. Das Duo Erdoğan-Davutoğlu, das „Syrien ist unsere innere Angelegenheit“ sagend die radikalen islamischen Kräfte wie ISIS, Ahrarusch Scham und die FSA bewaffnet, ausgebildet, in den Krieg geschickt hat und Kobane angreifen ließ, sucht jedes Mal, wenn seine Politik bankrott erleidet, Möglichkeiten, erneut aktiv in den Krieg zurückzukehren. Diesmal nahmen sie „den Krieg gegen ISIS“ als Anlass, die PKK anzugreifen als Gegenleistung für die Freigabe Incirlik an die USA. Ca. vor anderthalb Jahren hat das syrische Regime mit Unterstützung der Hisbollah und iranischen Freiwilligen die islamischen Kräfte zurückgedrängt; daraufhin kamen die Genf 2-Verhandlungen und Versöhnung mit dem Assad-Regime. Später erlebte man die Bestialität der ISIS; als die PYD und HPG in den Schengal-Mahmur Kriegen Einfluss und Ansehen bekamen, wurde ISIS nach Kobane geschickt. Dies haben Erdoğan und Davutoğlu organisiert und wollten die Rojava Revolution und ihre Kräfte zerschmettern. Dann haben die Imperialisten der USA und der EU den faschistischen ukrainischen Putsch organisiert, um Russland zu bestrafen. Und die Türkei stoppte, durch die Drohung Dscharabulus zu besetzen, die auf Dscharabulus zumarschierenden YPG-Kräfte. Die Türkei hat die turkmenischen Batallione durch türkischen Armeeeinheiten ausgebildet und in der Dscharabulus-Region in Syrien geschickt. Sie hat die von ihr ausgebildeten und ausgerüsteten Kräfte auf radikale Islamisten treffen lassen, um sie zu unterstützen. Sie forderte die Besetzung der Region Dscharabulus als Zentrum. „Die vom ISIS gereinigte Region“ hat sie für ihre Interesse so übersetzt. Darüber hinaus plante sie die Vereinigung der Kantone in Rojava durch Besetzung zu verhindern. Bei diesem Plan will sie diesmal die Kriegsallianz Ensar-üs Şeria, in der die El Nusra und Ahrarusch Scham die Oberhand haben, schützen, um die Rojava Revolution angreifen zu lassen. Gerade zu dieser Zeit hat der russische Imperialismus ohne Zeit zu verlieren, seine alte Position verlassen und eine aktive Initiative ergriffen. Wenn die amerikanischen und französischen Kriegsflugzeuge Syrien bombardieren, so können die russischen Kriegsflugzeuge, ISIS Anlass nehmend in Bewegung treten, um das Assad-Regime zu schützen und in Tartus die Marinebasis in der Hand zu halten. Es war ja „legitim“, da das Assad-Regime diese Hilfe verlangte. Die russischen Kriegsflugzeuge haben mit der Bombardierung angefangen und führen sie damit fort. Da Russland in Latakia einen Luftwaffenstützpunkt bekommen hat, und durch Luftkrieg das Assad-Regime schützt und so versucht es auf den ISIS zeigend alle Regime-Gegner zu zerschmettern. Der russische Imperialismus will Rache für die Ukraine-Bestrafung nehmen, wenn er sich auf der Seite des Assad-Regimes am Krieg zu beteiligen versucht. Er schützt seine Interesse in Syrien noch aktiver. Noch dazu hat er sich mit dem Regime im Irak und Iran verständigt und so einen Sprung im Irak gemacht. Werden die USA, trotz der Vereinbarung mit Russland, zuschauen, wenn Russland und seine Verbündeten die vollständige Initiative ergreifen? Die Imperialisten können die neuen Kriegsspiele -wenn sie dazu Gelegenheit finden- auch gegen ihre Konkurrenz nutzen. Erdoğan-Davutoğlu versuchen die nicht geglückte Besetzung durch den Vorschlag von „3 Immigranten-Städte“ zu erringen. Es scheint nicht erfolgreich zu werden. Was bringt der Krieg Russlands für die Rojava Revolution? Die USA haben als Gegenleistung für Incirlik den Diktator Erdoğan für den Krieg gegen die PKK unterstützt. Sie spielen mit beiden Seiten, wobei sie die Verhinderung der Besetzung von Dscharabulus durch die YPG stillschweigend akzeptierten. Da die russischen Flugzeuge ins Spiel kommen, werden sie diese Situation ändern. Die Flugzeuge werden neben ISIS auch islamische und FSA-Kräfte angreifen und so werden sie die politischen und militärischen Bedingungen für die Vereinigung Rojavas durch die Einnahme Dscharabuls schaffen. Das Kriegsspiel zwischen den USA und Russland wird damit nicht aufhören. Aber die revolutionären Kräfte der Rojava Revolution können diese Situation und den Widerspruch bewerten und Rojava vereinigend noch stärkere Position beziehen.
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