Die Kampfflugzeugkrise zwischen der Türkei und Russland bedeutet die Verschärfung der imperialistischen Konkurrenz um die Hegemonie
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Am 24. November haben die türkischen Kampfflugzeuge wegen der „Verletzung des türkischen Luftraums“ ein russisches Kampfflugzeug an der syrischen Grenze abgeschossen. Dieser Flugzeugabschuss wurde zum Anlass für die Entstehung einer tiefen Krise, die über die zwischen diesen Ländern laufenden und routinierten Hoheitsgebietsverletzungen hinausgeht. Denn diese Situation ist allein genommen kein Problem weder für die Türkei noch für Russland. Es ist eine Widerspiegelung der imperialistischen und kolonialen Fronten des in Syrien und im Mittleren Osten geführten Hegemonie- und Konkurrenzkrieges. Das ist eine Tendenz der in Syrien „mit anderen Mitteln“1 fortgeführten Politik.

Der Abschuss des russischen Kampfflugzeugs ist eine imperialistische Kriegsshow. Durch die Zusammenarbeit und Planung der USA, EU und NATO wurde der Türkei aufgezwungen, diese umzusetzen.Das ist ein Kräftemessen und Reaktionstest. Im Grunde genommen ist es eine Rivalität zwischen USA/NATO und Russland, die aber über die Türkei ausgetragen wird. Das ist ein Schritt zur Verhinderung der sich in Entwicklung befindenden hegemonialen Überlegenheit und Expansion Russland in Syrien und im Mittleren Osten. Denn das militärische Eingreifen in den Krieg in Syrien Russlands nach den Einmischungen in Ukraine, Krim und Georgien störte die USA, die Türkei und andere NATO-Staaten tatsächlich.

Die USA, EU und NATO haben nach den Entwicklungen im Mittleren Osten und in Syrien die islamisch-faschistische Diktatur und die AKP in der Türkei unterstützt und haben geholfen zu erreichen, dass sie die Wahlen am 1. November gewinnen und erneut die Regierung bilden. Sie akzeptierten durch das İncirlik-Abkommen das Angriffskonzept auf das kurdische Volk in Nordkurdistan und im Guerillagebiet. Sie unterstützen somit den ISIS, indem sie die kurdischen Freiheitsbewegung angreifen und schwächen, die als revolutionäre Kraft gegen den ISIS kämpft.

Heute sind die AKP und T. Erdoğan die Kraft, die im Inneren den schmutzigen Krieg führt und in Ausland Teil des regionalen reaktionären Krieges sind. Sie versucht die islamisch-faschistische Diktatur durch Kriegspolitik, im Inneren, durch repressive Gesetzgebung, Institutionalisierung, Verhaftungen und Massaker zu konsolidieren.

Russland hat entsprechend seiner imperialistischen Interessen und seiner regionalen Politik auf dem G20-Gipfel und danach entschlüsselt, dass die Türkei zusammen mit dem ISIS Schwarzhandel mit Öl betreibt. Es meint, dass die Türkei mit dem ISIS zusammenarbeitet, in der Türkei der radikale Islamismus gefördert wird und Russland werde sich in politischer, militärischer und ökonomischer Beziehung auf ein neues Level zubewegen.

Die Türkei und T. Erdoğan, deren Syrien- und Mittlerer Osten-Politik Bankrott erlitten hat, sind durch die salafitische Gruppen -die sogenannte “gemäßigte islamische Opposition”- in Syrien in den Krieg verwickelt, wie man heute noch deutlicher sieht.

Es ist nicht mehr zu verheimlichen, dass in Dscharablus 400 türkische Soldaten in zivil oder dschihadistisch gekleidet, mit den salafitischen Gruppen aus Usbekistan, Uiguristan, Tschetschenien, Tunesien und Marokko gegen das Syrien-Regime und kurdische Volk kämpfen. T. Erdoğan hat selber zugegeben, dass er Kriegsverbrechen begangen hat, indem er mit Bezug auf die heimlich Waffen transportierenden Fahrzeuge „was ist schon dabei wenn sie Waffen oder keine Waffen geladen sind“ sagte. Mit dem von ihm selbst erfundenen „Türkmenenberg“ und der „gemäßigten Opposition“ befindet er sich schon im Krieg. Nun weißt jeder, dass diese islamischen Banden in Spezialeinheiten in kurdischen Städten wie Silvan, Nusaybin, Cizre, die die Selbstverwaltung proklamiert hatten, kämpfen. Die dortigen arabisch Sprechenden und zwischen Dscharablus und Azez akzentfrei türkisch sprechenden Menschen werden von der sunnitisch-faschistischen Achse ausgenutzt, um die unterdrückten Völker zu massakrieren.

T. Erdoğan fragt Russland, „Was suchen sie denn da?“ Aber diese Frage ist mindestens ebenso sehr für ihn, dann für Russland und alle anderen imperialistischen Kräfte und für die regionale reaktionäre Staaten gültig: Was suchen die USA, die Imperialisten der EU, der Iran, S. Arabien und Qatar in Syrien? Jede expandierende, kolonialistische und ausplündernde Macht will durch die Gebietshegemonie ihre Position stärken in Hinblick auf die Wiener Verhandlungen stärken.

Aber die im Mittleren Osten und in Syrien Widerstand leistenden Völker haben auch einen Willen. Die Imperialisten und die regionalen reaktionären Staaten sind nicht allmächtig; die Zukunft des Mittleren Ostens werden die Widerstand leistenden Völker des Mittleren Ostens bestimmen. Alle revolutionären Parteien und Organisationen in der Welt und im Mittleren Osten, die politische Subjekte der Werktätigen und der Völker sind, sollen durch ihre Aktionen auf der Seite derer stehen, die in unserer Region für Demokratie und Freiheit kämpfen wie PKK, PYD und unsere Partei MLKP. Wie die Kurden aus Rojava meinen; dieser “dritte Weg” ist der vereinheitlichte Wille und Kampf der regionalen Völker. Er ist der Weg, der zur Demokratie und zur Freiheit führt .

1 Bezieht sich auf den Ausspruch von Clausewitz: „Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“