Folter und Vergewaltigung von Kindern, systematischer Teil kolonialistischer Politik
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Die Haltung des türkischen Staates gegenüber den kurdischen Kindern bestand immer in der kolonialistischen, völkermörderischen Vorgehensweise des Ermordens und Einsperrens unter dem Motto „zerquetsche der Schlange den Kopf bevor sie wächst". Mizgin Özbek, Ceylan Önkol und Ugur Kaymaz sind lediglich die symbolträchtigsten Namen unter Dutzenden von Kindern, die mit mehr Kugeln ermordet wurden als sie Jahre alt waren.  

  01 April 2012 /Internationales Bulletin / Nr. 115

Im April 2011 kamen die Menschenrechtsverletzungen, Folter und sexuelle Gewalt, der in dem M-Typ Jugendgefängnis Pozanti in Adana, Türkei aus politischen Gründen inhaftierte kurdische Kinder ausgesetzt waren, durch handschriftliche Notizen von sieben Kindern zwischen 13-17 Jahren, die diese an den IHD Mersin geschickt hatten, auf die Tagesordnung. Leider sind diese Vorfälle im Pozanti Gefängnis weder überraschend noch handelt es sich um einen Einzelfall, sondern um einen systematischen Bestandteil der traditionellen Leugnungs- und Vernichtungspolitik des kolonialistischen faschistischen türkischen Regimes. Nachdem die Fälle von Vergewaltigung im Pozanti Gefängnis öffentlich geworden waren, kam noch ein weiterer Vergewaltigungsfall im Gefängnis von Mersin ans Tageslicht und ohne Zweifel gibt es viele weitere, noch unbekannte Fälle, da die Staatskräfte die Kinder selbst nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis ständig weiter bedrohen.
Zusammen mit der immer noch anhaltenden totalen Isolation des nationalen kurdischen Führers Abdullah Öcalan, der Verhaftung und Inhaftierung Tausender Kurden, Luftangriffen und dem Einsatz chemischer Waffen gegen die Guerilla und zivilen Massakern wie in Roboski ist die organisierte Folter und Vergewaltigung kurdischer Kinder, die größtenteils aufgrund von Anklagen wie „Steine auf Polizisten werfen" oder „Teilnahme an verbotenen Demonstrationen" inhaftiert wurden, ein weiterer Aspekt des schmutzigen Krieges, der gegen die kurdische Freiheitsbewegung geführt wird. Die Haltung des türkischen Staates gegenüber den kurdischen Kindern bestand immer in der kolonialistischen, völkermörderischen Vorgehensweise des Ermordens und Einsperrens unter dem Motto „zerquetsche der Schlange den Kopf bevor sie wächst". Mizgin Özbek, Ceylan Önkol und Ugur Kaymaz sind lediglich die symbolträchtigsten Namen unter Dutzenden von Kindern, die mit mehr Kugeln ermordet wurden als sie Jahre alt waren.
In der Türkei und Nordkurdistan beläuft die Zahl minderjähriger Gefangener in der Altersgruppe 12-18 sich auf Tausende, und die Mehrheit von ihnen kommt aus armen, kurdischen Familien. Das Pozanti Gefängnis war auch bevor die aktuellen Fälle von Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch und Folter, begangen von den Gefängniswärtern und von ihnen durch Äußerungen wie „die sind von der PKK. Ihr könnt mit ihnen machen was ihr wollt" ermutigten kriminellen Gefangenen auf die Tagesordnung kamen, für brutale Folter berüchtigt. Sexuelle, physische und psychologische Misshandlung ist eine Politik, die dauerhaft gegen die kurdischen Kinder angewendet wird. Letztes Jahr im August wurde der 15jährige Yasin Akyuz im Pozanti Gefängnis unter Folter ermordet. Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass er erstickt ist nachdem seine Rippen gebrochen waren. Derartige Fälle sind keine Ausnahmen, sondern Staatspolitik. So hat der Vorsitzende des an die Polizeiakademie angegliederten Internationalen Terrorismuszentrums (UTSAM) Dr. Süleyman Özeren gesagt: „unsere Zielgruppe im Antiterrorkampf sollte zwischen 12 und 25 Jahren sein. 90% unserer Energie sollten wir auf diese Altersgruppe konzentrieren."
Journalisten der kurdischen Nachrichtenagentur DIHA waren die ersten, die die sexuelle Folter im Pozanti Gefängnis enthüllten und Interviews mit den Kindern veröffentlichten, in denen sie über die Hölle sprachen, die sie durchlebt haben: „einige unserer Freunde wurden dutzende Male von kriminellen Gefangenen vergewaltigt. Manchmal zogen sie uns mit Gewalt die Hosen runter. Was wir erlebt haben lässt sich nicht in Worte fassen." Ein Kind namens T.T., das 2009 inhaftiert wurde, ist einer der Schlüsselpersonen bei der Offenlegung des Skandals. Nach dem Interview, das er DIHA gab, wurde er Anfang März mit dem Vorwurf, an einer illegalen Demonstration teilgenommen zu haben erneut inhaftiert. Er wurde in das F-Typ Gefängnis Kürkcüler verlegt, wo er einen Selbstmordversuch beging. Sein Vater, der ihn danach besuchte, sagte er habe die ganze Zeit geweint und gesagt: „Nach Pozanti machen sie mir das Leben noch schwerer, Vater, rette mich".
Ein weiterer Aspekt der zeigt, wie der bürgerliche türkische Staat mit dem Thema umgeht, nachdem die Vorfälle monatelang geleugnet und mit Äußerungen wie „die PKK bringt die Kinder dazu, zu lügen" abgetan wurden, war die Verhaftung der Journalisten Ali Bulus, Hamdullah Keser und Özlem Agus, die anschließend inhaftiert wurde, bei einer Operation am 6. März im Rahmen der KCK Operationen. Diese Journalisten von dem DIHA Adana Büro waren die ersten, die die Vorfälle des sexuellen Missbrauchs an Kindern im Pozanti Gefängnis angeprangert hatten.
Nachdem die Proteste zugenommen hatten und der Skandal breit in den Medien diskutiert wurde, nutzte die Regierung dies als Vorwand, um die Kinder in ein F-Typ-Gefängnis zu verlegen. Der Justizminister Ergin erklärte, dass alle in der Jugendhaftanstalt in Adana inhaftierten Minderjährigen in die Jugendhaftanstalt Sincan in der Nähe von Ankara verlegt werden. Das ist 500 km von ihren Familien entfernt, was es sehr schwierig für diese macht, ihre Kinder zu besuchen. Darüber hinaus werden die Kinder dort in Isolationszellen gesperrt. Anstatt auch nur den kleinsten Schritt in Richtung einer Lösung des Problems der Kindergefangenen zu unternehmen, welches ein Teil der kurdischen Frage ist, verstärkt das kolonialistische faschistische Regime an allen Fronten den totalen Krieg, auch gegen die kurdischen Kinder.

 

 

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Die Haltung des türkischen Staates gegenüber den kurdischen Kindern bestand immer in der kolonialistischen, völkermörderischen Vorgehensweise des Ermordens und Einsperrens unter dem Motto „zerquetsche der Schlange den Kopf bevor sie wächst". Mizgin Özbek, Ceylan Önkol und Ugur Kaymaz sind lediglich die symbolträchtigsten Namen unter Dutzenden von Kindern, die mit mehr Kugeln ermordet wurden als sie Jahre alt waren.  

  01 April 2012 /Internationales Bulletin / Nr. 115

Im April 2011 kamen die Menschenrechtsverletzungen, Folter und sexuelle Gewalt, der in dem M-Typ Jugendgefängnis Pozanti in Adana, Türkei aus politischen Gründen inhaftierte kurdische Kinder ausgesetzt waren, durch handschriftliche Notizen von sieben Kindern zwischen 13-17 Jahren, die diese an den IHD Mersin geschickt hatten, auf die Tagesordnung. Leider sind diese Vorfälle im Pozanti Gefängnis weder überraschend noch handelt es sich um einen Einzelfall, sondern um einen systematischen Bestandteil der traditionellen Leugnungs- und Vernichtungspolitik des kolonialistischen faschistischen türkischen Regimes. Nachdem die Fälle von Vergewaltigung im Pozanti Gefängnis öffentlich geworden waren, kam noch ein weiterer Vergewaltigungsfall im Gefängnis von Mersin ans Tageslicht und ohne Zweifel gibt es viele weitere, noch unbekannte Fälle, da die Staatskräfte die Kinder selbst nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis ständig weiter bedrohen.
Zusammen mit der immer noch anhaltenden totalen Isolation des nationalen kurdischen Führers Abdullah Öcalan, der Verhaftung und Inhaftierung Tausender Kurden, Luftangriffen und dem Einsatz chemischer Waffen gegen die Guerilla und zivilen Massakern wie in Roboski ist die organisierte Folter und Vergewaltigung kurdischer Kinder, die größtenteils aufgrund von Anklagen wie „Steine auf Polizisten werfen" oder „Teilnahme an verbotenen Demonstrationen" inhaftiert wurden, ein weiterer Aspekt des schmutzigen Krieges, der gegen die kurdische Freiheitsbewegung geführt wird. Die Haltung des türkischen Staates gegenüber den kurdischen Kindern bestand immer in der kolonialistischen, völkermörderischen Vorgehensweise des Ermordens und Einsperrens unter dem Motto „zerquetsche der Schlange den Kopf bevor sie wächst". Mizgin Özbek, Ceylan Önkol und Ugur Kaymaz sind lediglich die symbolträchtigsten Namen unter Dutzenden von Kindern, die mit mehr Kugeln ermordet wurden als sie Jahre alt waren.
In der Türkei und Nordkurdistan beläuft die Zahl minderjähriger Gefangener in der Altersgruppe 12-18 sich auf Tausende, und die Mehrheit von ihnen kommt aus armen, kurdischen Familien. Das Pozanti Gefängnis war auch bevor die aktuellen Fälle von Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch und Folter, begangen von den Gefängniswärtern und von ihnen durch Äußerungen wie „die sind von der PKK. Ihr könnt mit ihnen machen was ihr wollt" ermutigten kriminellen Gefangenen auf die Tagesordnung kamen, für brutale Folter berüchtigt. Sexuelle, physische und psychologische Misshandlung ist eine Politik, die dauerhaft gegen die kurdischen Kinder angewendet wird. Letztes Jahr im August wurde der 15jährige Yasin Akyuz im Pozanti Gefängnis unter Folter ermordet. Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass er erstickt ist nachdem seine Rippen gebrochen waren. Derartige Fälle sind keine Ausnahmen, sondern Staatspolitik. So hat der Vorsitzende des an die Polizeiakademie angegliederten Internationalen Terrorismuszentrums (UTSAM) Dr. Süleyman Özeren gesagt: „unsere Zielgruppe im Antiterrorkampf sollte zwischen 12 und 25 Jahren sein. 90% unserer Energie sollten wir auf diese Altersgruppe konzentrieren."
Journalisten der kurdischen Nachrichtenagentur DIHA waren die ersten, die die sexuelle Folter im Pozanti Gefängnis enthüllten und Interviews mit den Kindern veröffentlichten, in denen sie über die Hölle sprachen, die sie durchlebt haben: „einige unserer Freunde wurden dutzende Male von kriminellen Gefangenen vergewaltigt. Manchmal zogen sie uns mit Gewalt die Hosen runter. Was wir erlebt haben lässt sich nicht in Worte fassen." Ein Kind namens T.T., das 2009 inhaftiert wurde, ist einer der Schlüsselpersonen bei der Offenlegung des Skandals. Nach dem Interview, das er DIHA gab, wurde er Anfang März mit dem Vorwurf, an einer illegalen Demonstration teilgenommen zu haben erneut inhaftiert. Er wurde in das F-Typ Gefängnis Kürkcüler verlegt, wo er einen Selbstmordversuch beging. Sein Vater, der ihn danach besuchte, sagte er habe die ganze Zeit geweint und gesagt: „Nach Pozanti machen sie mir das Leben noch schwerer, Vater, rette mich".
Ein weiterer Aspekt der zeigt, wie der bürgerliche türkische Staat mit dem Thema umgeht, nachdem die Vorfälle monatelang geleugnet und mit Äußerungen wie „die PKK bringt die Kinder dazu, zu lügen" abgetan wurden, war die Verhaftung der Journalisten Ali Bulus, Hamdullah Keser und Özlem Agus, die anschließend inhaftiert wurde, bei einer Operation am 6. März im Rahmen der KCK Operationen. Diese Journalisten von dem DIHA Adana Büro waren die ersten, die die Vorfälle des sexuellen Missbrauchs an Kindern im Pozanti Gefängnis angeprangert hatten.
Nachdem die Proteste zugenommen hatten und der Skandal breit in den Medien diskutiert wurde, nutzte die Regierung dies als Vorwand, um die Kinder in ein F-Typ-Gefängnis zu verlegen. Der Justizminister Ergin erklärte, dass alle in der Jugendhaftanstalt in Adana inhaftierten Minderjährigen in die Jugendhaftanstalt Sincan in der Nähe von Ankara verlegt werden. Das ist 500 km von ihren Familien entfernt, was es sehr schwierig für diese macht, ihre Kinder zu besuchen. Darüber hinaus werden die Kinder dort in Isolationszellen gesperrt. Anstatt auch nur den kleinsten Schritt in Richtung einer Lösung des Problems der Kindergefangenen zu unternehmen, welches ein Teil der kurdischen Frage ist, verstärkt das kolonialistische faschistische Regime an allen Fronten den totalen Krieg, auch gegen die kurdischen Kinder.