IMPERIALISTISCHE GLOBALISIERUNGS-ANGRIFFE UND DER SICH DAGEGEN ENTWICKELNDE KAMPF
Share on Facebook Share on Twitter
 
weitere Artikel
 

Nach der antifaschistischen und Friedensbewegung, die in den 1930er Jahren von den Parteien der 3. Internationale und den Gewerkschaften organisiert wurde, nach der Demokratie- und Friedensbewegung, die in der 2. Hälfte der 1940er begann und sich verstärkend bis in die 2. Hälfte der 1950er Jahre weiterentwickelte und von den sozialistischen Ländern und kommunistischen Parteien geführt wurde, nach der antiimperialistischen Bewegung, die 1968 einen Höhepunkt erlebte, und nach der Friedens- und Abrüstungsbewegung, die sich unter dem Einfluss der revisionisti-schen Länder der Sowjetunion (SU) und Osteuropas entwickelte und besonders in den 1980er Jahren auf der Tagesordnung war, beginnt sich jetzt eine neue Bewegung zu entwickeln, die die Besonderheit einer anderen Führung aufweist. Diese Bewegung, die in dem Kampf gegen die Angriffe und Politik der imperialisti- schen Globalisierung und ihrem konkreten Ausdruck, der "Heiligen Dreierallianz"; IWF, Weltbank (WB) und Welthandelsorganisation (WHO), auf der Bildfläche erschienen ist, und auf internationaler Ebene mehr und mehr Hunderttausende von Menschen beeinflusst, wird als "Antiglobalisierungsbewegung" bezeichnet.

Die spontane Einheitsaktion der lokalen und der sich schrittweise internationalisierenden lokalen Bewegungen sind Ausdruck der heutigen "Antiglobalisierungs-bewegung". Die Reaktion auf den IWF, die WB, WHO und multinationale Monopole in diesem oder jenem Land der Welt, führt letztendlich zu einer massenhaften internationalen "Antiglobalisierungsbewegung": Seattle, Washington, Brüssel, Melbourne, Göteborg, Davos, Prag, Genf und Florenz zeigen die zunehmend internationale Dimension dieser Bewegung, und der Inhalt der Aktionen gibt Aufschluss über ihre Klassenstruktur.

Das bedeutet, dass diese Bewegung ein Ausdruck der Vereinigung der Protestaktionen auf internationaler Ebene ist, die in verschiedenen Ländern aus verschiedenen Gründen gegen die neoliberalen Angriffe und den IWF, die WB und die WHO begonnen haben. Sie ist tatsächlich eine internationale Protestbewegung.

Wie ihre Aktionsprogramme beweisen, ist diese "Heilige Dreierallianz", die aus dem IWF, der WB und der WHO besteht, unentbehrlich für die multinationalen Monopole und imperialistischen Länder für die Ausplünderung der ganzen Welt. Durch ihre Arbeiten bringt diese "Dreierallianz", ausgenommen die imperialistische Bourgeoisie, alle sozialen Klassen und Schichten gegen sich auf. Es gibt einen Widerspruch zwischen der "Dreierallianz" und der gesamten Welt und Natur: Diese Allianz, die die Menschheit als Produktivkraft zerstört, zerstört gleichzeitig auch die Natur. Die Weltarbeiterklasse, die werktätigen Massen und darüber hinaus auch die Kreise des nicht-monopolistischen Kapitals sind häufig und in allen Bereichen der Produktion und des gesellschaftlichen Lebens mit dieser Allianz konfrontiert. Die Interessen der imperialistischen Länder und des Monopolkapitals liegen in der Privatisierung, Festlegung der Finanzpolitik, Regulierung des Außenhandels, Abbau der sozialen Rechte, Kündigung, Fortsetzung der Zerstörung der Natur, Umweltverschmutzung und vor allem Leitung der Produktion im sozialen Bereich. Und diese Interessen werden von dem IWF, der WB und WHO vertreten. Aus diesem Grund stehen Millionen von Menschen diesen drei Organisationen kritisch gegenüber, aber nicht dem Imperialismus direkt, oder den amerikanischem, deutschen, japanischen, französischen etc. Imperialisten. Die Arbeiter, Bauern, Intellektuellen, die Jugend, oder mit anderen Worten; die Gewerkschaften, politischen Parteien, Organisationen, Gruppierungen, Tierschutzvereinigungen, Frauenorganisationen, NGO's (Nichtregierungsorganisationen), "zivile" Organi- sationen, Jugendorganisationen, Initiativgruppen, Bürgergruppen, Kirchen (d.h. religiöse Kreise), Universitäten und politische Strömungen beteiligen sich in der einen oder anderen Form an dem Kampf gegen die "Dreierallianz".

Wenn wir den politischen Inhalt der Proteste von Hunderttausenden betrachten, von den MAI-Protesten über Seattle, von Davos über Prag bis zu Genf und Florenz, stellen wir fest, dass Millionen Menschen auf der ganzen Welt eine globale Reaktion auf den internationalen Kapitalismus und auf die Internationalisierungsbewegung des Kapitals zeigen, weil sie davon überzeugt sind, dass die Tätigkeiten von IWF, WB und WHO sich nicht mit Demokratie vereinen lassen, sondern sich gegen die sozialen Rechte richten, dass sie den multinationalen Monopolen unmittelbar aus der Ausplünderung, den Menschenrechtsverletzungen, und ohne gesundheitliche und Umweltangelegenheiten in Betracht zu ziehen, Profite bescheren, dass sie Armut hervorrufen, klaffende Ungleichheit und die Anwendung von Gewalt in den neokolonialen Ländern, dass sie alles Lebendige in eine Ware verwandeln, und dass sie der Menschheit die Zukunft nehmen und sie von sich selbst entfremden. Die Bewegung gegen die imperialistische Globalisierung will der imperialistischen Ausbeutung und Willkür eine Grenze setzen und die imperialistische Aggression bremsen.

Diese internationale Massenbewegung ist eine Massenbewegung, die sich gegen die imperialistische Globalisierung und die imperialistische Kriegsaggression entwickelt. Sie ist ein Ausdruck der Wut, die durch die Zerstörung und die Schäden, hervorgerufen durch die neoliberalen Angriffe, die sich mit der Zeit im wirtschaftlichem und sozialem Bereich ausgeweitet haben, und sich in den verschiedenen Ländern unterschiedlich niederschlagen, wachgerufen wurde. Sie richtet sich gegen die imperialistischen Monopole und Institutionen. Diese Bewegung hat sich mit der Bewegung gegen den imperialistischen Krieg vereinigt, und ist dadurch noch massenhafter und internationaler geworden, da sie die ihr vorausgegangene Bewegung ebenfalls miteinbezogen hat. Aufgrund ihres aktuellen Stands sind die Ziele konkreter geworden und die Beteiligung war besser vorbereitet und organisiert. Deshalb also ist diese Bewegung nicht "nur" eine Bewegung gegen den imperialistischen Krieg. Sondern umfasst auch den Kampf der Millionen gegen neoliberale Angriffe und Politik des imperialistischen Kapitalismus. Sie ist eine unvollständige antiimperialistische Bewegung.

Den Einfluss dieser Bewegung, der Wunsch zu kämpfen und dessen Gärung, die sie in dem Bewusstsein der Massen der Welt bewirkt hat, kann man nicht ignorieren. Vorher identifizierte man den antiimperialistischen Kampf mit den Kämpfen um nationale Unabhängigkeit der neokolonialen, kolonialen und unterdrückten Völker. Aber heute ist der Kampf, sowohl gegen den IWF, die WB und WHO als auch gegen den imperialistischen Krieg und die Besatzung, direkt oder indirekt ein antiimperia-listischer Kampf.

Diese massenhafte internationale Protestbewegung ist international, weil ihre Forderungen die gleichen sind. Sie richtet sich gegen die imperialistische Aggression und den Krieg, gegen die neoliberalen Angriffe und Politik des Kapitalismus. Die Methoden und Formen des Kampfes sind gleich. Sie ist in Form von Koordinationen und Plattformen in den Ländern, Regionen und weltweit orga-nisiert worden. Sie wendet Methoden an wie Demonstrationen, Arbeitsver-weigerung und Generalstreik. Sie hat gegen den Krieg des US-Imperialismus gegen den Irak gekämpft. Ihre Aktionen finden gleichzeitig, regional und weltweit, statt. Und sie repräsentiert den spontanen vereinigten Kampf der Arbeiter und Werktätigen aller Nationen und Nationalitäten und aller unterdrückten Klassen.

Diese und ähnliche Forderungen, oder generell die Hauptforderungen der "Antiglobalisierungsbewegung", richten sich nicht gegen den Imperialismus und Kapitalismus als System, welches die Ursache all dieser Probleme und Widersprüche ist. Sie betrachtet die Zerschlagung des Kapitalismus nicht als den einzigen Weg um diese Probleme zu überwinden und die Widersprüche zu lösen. Die "Antiglobalisierung" beschränkt sich in der überwältigenden Mehrheit der Teilnehmer dieser Bewegung und ihrer Bestandteile auf Reformismus. Nur die Revolutionäre und Kommunisten stehen außerhalb dieses Rahmens.

Es handelt sich jedoch um die Probleme des Kapitalismus; die Widersprüche des Imperialismus und die Internationalisierung des Kapitals. Das heißt, dass, in der konkretisierten Situation, der IWF, die WB und WHO den Platz des Begriffes des Kapitalismus und Imperialismus einnehmen. Und bei der Konkretisierung des Imperialismus ist es auch richtig, sich gegen diese Organisationen zu richten. Aber das muss klar gesagt werden; also es muss deutlich gemacht werden, dass der IWF, die WB und WHO der konkrete Ausdruck des Imperialismus, des Monopolkapitalismus sind. Das nicht zu tun, bedeutet den allergrößten Fehler zu begehen.

Es geht der erdrückenden Mehrheit der Kreise, die an dieser Bewegung teilnehmen, hauptsächlich um den Wunsch und die Suche, dass die Menschen die Kontrolle über ihre Lebensbedingungen "wieder" erlangen. In dieser Hinsicht drückt sie eine Ganzheit aus, hinsichtlich der Art des Strebens, aber auf der Grundlage des Inhaltes und der Idee ganz und gar nicht; jeder Teil der Bewegung legt eine andere Herangehensweise an die Frage an den Tag.

Wichtig ist, gegen die "Globalisierung" zu sein, also sprich die Internationalisierung des Kapitals. Wichtig ist, die Bewegung gegen die "Globalisierung" zu entwickeln. Obwohl die Frage diskutiert wird, wie die "Antiglobalisierungsbewegung" von unten entwickelt werden kann und wie sie organisiert werden wird, wird es nicht als das bindende Problem angesehen. Das Verständnis ist sehr einfach: jeder, der gegen IWF, WB und WHO ist, kann die Protestbewegung dort entwickeln, wo er ist. Jeder kann gemäß seiner eigenen Perspektive gegen IWF, WB und WHO protestieren, und die "Antiglobalisierung" kann auf diese Art fortgeführt werden. Kurz gesagt, es handelt sich um eine vollkommen spontane Haltung, die hinsichtlich der Organisation, Politik und Ideologie innerhalb der Bewegung vorherrscht.

Die bürgerliche und kleinbürgerliche Ideologie ist bestimmend in dieser Bewegung und sie wurde gemäß der reformistischen Politik gestaltet. Aber die Bewegung hat keine hierarchische Struktur. Jeder Bestandteil der Bewegung repräsentiert die jeweilige politische Position nur selber und versucht sein eigenes Verständnis in der Bewegung durchzusetzen.

Wir sehen, dass die Kräfte, die sich von Aktion zu Aktion vereinigen, wie z.B. in Seattle, Melbourne, Davos, Prag, Göteborg, Genf, Florenz, sich aus ziemlich verschiedenen Strömungen zusammensetzen: kleinbürgerliche Organisationen aller Couleur, radikale kleinbürgerliche Strömungen; alle Strömungen von Anarchisten, Trotzkisten, "linke" Teile der Arbeiterbewegung, reformistische, gewerkschaftliche und zentristische Kräfte; sogenannte "linke" Teile der bürgerlichen "Arbeiter"parteien in den imperialistischen Ländern, bestimmte Teile der Sozialdemokraten, Jugendorganisationen, Organisationen von Klein- und Mittelbauern; NGO's, ökologische Gruppierungen und Parteien, feministische Organisationen, Einzelpersonen (Intellektuelle, Philosophen, Lehrer etc.) und Kommunisten.

Die "Antiglobalisierungsbewegung" hat auch ihre spezifischen Organisierungs- formen entwickelt. Ihre hauptsächliche organisatorische Form ist das Sozialforum.

Wenn wir an die Organisationsform dieser Bewegung denken, kommt einem unverzüglich Porto Alegre in den Sinn. Porto Alegre; das Weltsozialforum ist zu einem Anziehungszentrum für alle Beteiligten der "Antiglobalisierungsbewegung" geworden. Diejenigen politischen Strömungen, die bürgerliche Institutionen als Verbündete ansehen, haben in Porto Alegre begonnen in den Vordergrund zu treten. Darüber hinaus haben die reformistisch orientierten Flügel dieser Bewegungen Europas es für richtig befunden, diese Bewegung an die Außenpolitik der Europäischen Union (EU) anzubinden.

In Porto Alegre wurde den imperialistischen Kräften folgende Nachricht übermittelt: wir sind eine Macht und ihr müsst mit uns sprechen und übereinstimmen. Und später hat die imperialistische Bourgeoisie, die ihre Lehren aus Seattle gezogen hat, gezeigt, dass sie nicht abgeneigt ist, mit dem reformistischen Flügel dieser Bewegung zu sprechen. Tatsächlich hat die "Antiglobalisierungsbewegung" ihre eigene Bürokratie erzeugt, ihre eigenen Experten zu den Treffen gesandt und so demonstriert, dass die Versöhnung das einzige Verständnis ihres Kampfes ist. Das war der Punkt, bis zu dem die spontane reformistische Bewegung kommen konnte, und sie ist dahin gekommen.

Ohne Zweifel kann Porto Alegre (das Weltsozialforum) nicht geleugnet und herabgesetzt werden. Viele Aktivisten wollen die Probleme der Bewegung diskutieren und Lösungen finden, und deshalb hören sie, gewollt oder ungewollt, gespannt zu und folgen jeglicher die Frage angehender Entwicklung in Porto Alegre oder anderen Orten. Porto Alegre oder andere Orte, wo die Probleme der Bewegung diskutiert werden, sind ein Podium oder eine Plattform. Aus diesem Grund können sie nicht zurückgewiesen und herabgesetzt werden. Aber die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung war nicht in der Lage, dieses Podium zu nutzen, und nutzt es immer noch nicht. Von einigen Parteien und Gruppen abgesehen, haben sowohl die internationalen Gruppierungen als auch die einzelnen Parteien sich mit einer Praxis des Zuschauens, Hinterhertrabens und Registrierens zufrieden gegeben. Dieses Podium wurde von bürgerlichen und kleinbürgerlichen reformistischen Strömungen unentwegt genutzt. Das war beim Weltsozialforum (Porto Alegre) und beim Europäischen Sozialforum (Florenz) der Fall. Denn die alternativen Kräfte, die das Podium genutzt und die Gedanken dort systematisch widerlegt hätten, also die wahrhaft revolutionären und kommunistischen Kräfte, waren entweder gar nicht, oder nur als Zuschauer anwesend. Dennoch hätte die "Antiglobalisierungsbewegung" weiter gehen sollen als bis Porto Alegre. Sie hätte vorwärts gezogen werden sollen. Aber sie konnte nicht weiter gehen.

In Porto Alegre wurde der Gedanke ausgesprochen, regionale Sozialforen zu bilden. Als Reflektion der europäischen "Antiglobalisierungsbewegung" entstand das Europäische Sozialforum in Florenz. Sozialforen wurden als Mittel für die Entwicklung dieser Bewegung aufgefasst, und deshalb wurden, außer den Landessozialforen, auch Sozialforen auf regionaler und kontinentaler Ebene gegründet. Überall haben die Sozialforen sich in Diskussionsplätze der politischen Gruppen und Strömungen verwandelt, die in dieser Bewegung die Vorherrschaft haben wollen. Das ist überall der Fall.

Das Weltsozialforum (WSF) und das Europäische Sozialforum (ESF) haben keinerlei andere Bedeutung außer einem weltweiten Forum der Zivilgesellschaft zu sein. Ihr pragmatisches Verständnis stellt die Dominanz der bürgerlich-liberalen und der reformistischen kleinbürgerlichen Kräfte innerhalb der "Antiglobalisierungsbewe-gung" in den Vordergrund. Und, gar nicht zu sprechen von der Entwicklung der Bewegung in eine antikapitalistische Richtung, so wird die Entwicklung der Bewegung zum Antiimperialismus ebenfalls von der jetzigen Führung und Dominanz behindert.

ATTAC ("Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen") ist einer der wichtigsten Bestandteile der "Antiglobalisierungsbewe-gung". Diese Organisation fordert die Kontrolle über die Bewegung des Kapitals. Sie ist das Erste, was uns in den Sinn kommt, wenn wir über diese Bewegung in Frankreich und Deutschland sprechen. Deshalb ist ATTAC gleichzusetzen mit dieser Bewegung. ATTAC, gegründet durch den Kreis um "Le Monde Diplomatique", ist der Favorit dieser Bewegung.

Menschen guten Willens, die etwas gegen Hunger und Elend tun wollen! Menschen guten Willens, die die Gefühle derer ausdrücken, deren Herzen zerbrechen angesichts des Elends der armen, ausgeplünderten Menschen, Verhungernden und denen, die ihre Länder aus ökonomischen und politischen Gründen verlassen! Das ist ATTAC. Dass ATTAC Schritt für Schritt immer mehr Sympathien von immer mehr Kreisen erhielt, liegt daran, dass sie sich an die unter dem Einfluss von Reformismus und Pazifismus befindenden Massen wenden und anstelle des Klassenkampfes, die Klassenversöhnung als das Wesentliche ansieht. Alle Vorschläge von ATTAC sind realpolitisch, sie können in dem existierenden System realisiert werden.

ATTAC verteidigt die Kontrolle der Bewegung des Kapitals. Deshalb verlangen sie als ersten Schritt, dass das spekulative Kapital, dass andauernd um die Welt rast, besteuert wird. Sie sagen, dass das Kapital jedes Mal der Besteuerung unterworfen werden soll, wenn es aus einem Land herausfließt.

Nach der Auffassung, die von dem amerikanischen Ökonomen Tobin stammt, und deshalb "Tobinsteuer" genannt wird, wird die internationale Bewegung des Kapitals erschwert, indem der Preis für den globalen Transfer erhöht wird. So soll das Kapital, dass ständig zirkuliert und nach Spekulationsmöglichkeiten Ausschau hält, oder die Spekulation hervorruft, gebremst werden. ATTAC kämpft in erster Linie gegen die internationale Bewegung des Kapitals mit der "Waffe" der "Tobinsteuer"! Darunter verstehen sie hauptsächlich den Kampf gegen die Globalisierung.

In Frankreich ist ATTAC ein Becken, in dem diejenigen, die direkt von der Internationalisierung des Kapitals und der Ausbeutung betroffen sind, sich sammeln. Die Obdachlosen, Arbeitslosen, illegalen Immigranten, Klein- und Mittelbauern, die gegen die Agrarpolitik der EU und der WHO kämpfen, die Menschen, die hier und dort organisiert sind, und die Unorganisierten kommen alle unter dem Dach von ATTAC zusammen.

Einer der führenden Repräsentanten/Gründer von ATTAC, Vincent Espagne, schlägt internationale Organisationen wie den "Sicherheitsrat", eine "Internationale Umweltvertretung", ein "Internationales und Unabhängiges Wirtschaftsgericht" vor, um eine bessere und effektivere Kontrolle der Weltwirtschaft und des Welthandels zu gewährleisten, und vertritt folgende Auffassung: "Wir sind nicht gegen die Globalisierung. Wir sind nur gegen die liberale Globalisierung. Und wir sind auch nicht gegen die Welthandelsorganisation. Wir wollen nur, dass ihre Gesetze in Übereinstimmung mit den Menschenrechten sind". Gemäß den Leuten von ATTAC ist es ein dummes Verhalten, sich von der "Welthandelsorganisation" zurückzuziehen und sich in ein Schneckenhaus zurück zu ziehen ist eine Katastrophe und würde gleichbedeutend mit Selbstisolierung sein. Dem Gedanken zufolge, der die Grundlage dieser Meinung bildet, ist es angeblich möglich, zu den alten Formen der "Marktwirtschaft", die auf den Prinzipien der Gleichheit beruhten, zurück zu kehren. Deshalb soll die Macht der Monopole zurückgewiesen werden.

ATTAC will nichts anderes tun, als die herrschenden Klassen dazu aufzurufen, schlau vorzugehen. Sie verbreiten außerdem Illusionen über den imperialistischen Staat. Das berühmte Mitglied von ATTAC in Deutschland, der Sozialdemokrat Oskar Lafontaine, redet sehr deutlich über das Thema des Staates: "der Staat sind wir".

ATTAC zu Folge sind die Maßnahmen, die der Präsident der USA, W. Bush, unmittelbar nach dem 11. September getroffen hat, um die Wirtschaft aus der Krise zu führen, richtig. Einer der Gründer von ATTAC, Bernd Cassen, sagte dazu "Bush war ATTAC niemals so nahe wie er es heute ist". Die Versuche von Bush "Steueroasen auszutrocknen" und "im Rahmen des Kampfes gegen den Terrorismus" eine effektive Kontrolle über einige Spekulationsformen auszuüben, passen zu den Ansätzen, die ATTAC verteidigt.

Die Vizepräsidentin von ATTAC Frankreich, Susan George, sagte einmal: "George Bush hat selber den schlechten Einfluss der Steuerparadiese auf die Wirtschaft verstanden. Danke, George Bush! Sie haben gezeigt, dass es richtig ist, das Programm von ATTAC in die Praxis umzusetzen."

Für ATTAC sind die Maßnahmen, die von den imperialistischen Staaten getroffen werden, um die Monopole zu schützen, ein fortschrittlicher Schritt und eine Perspektive im Kampf.

Es ist außerdem sehr interessant, dass ATTAC keine Kritik an dem "Krieg gegen den Terrorismus" hat.

Der Kampf gegen den Kapitalismus ist nicht das Entscheidende für ATTAC. Dafür haben sie kein Programm entwickelt. Das Entscheidende für ATTAC ist, das System wieder zum Funktionieren zu bringen.

In einer Diskussion mit dem rechts eingestellten Ökonomen Thomas L. Friedman erklärt der Vorsitzende von ATTAC Frankreich, Ramonet, die Ventilrolle von ATTAC angesichts der wachsenden Unzufriedenheit mit folgenden Worten: "Millionen von Menschen auf der Welt sind zweifelsohne bereit Barrikaden zu errichten und Gewalt anzuwenden, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Solch eine Lösung macht mich traurig. Wenn wir schlau sein werden, wird es nicht dazu kommen. Warum sollten wir den "Verdammten dieser Erde" nicht einen kleinen Teil der Reichtümer dieser Welt überlassen? ' Was können wir tun? Wie können wir die Hälfte der Menschheit daran hindern, sich zu erheben und Gewalt anzuwenden?".

ATTAC versucht den imperialistischen Staat durch seine Reformierung als vertrauenswürdige Organisation in den Augen der breiten Massen darzustellen, und als Organisation, bei der man Zuflucht finden kann. Das ist die historische Mission von ATTAC.

Die Anzahl von Nicht-Regierungsorganisationen (NGO's) ist in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen. Es wird davon ausgegangen, dass es heute 30.000 NGO's über die Welt verteilt gibt. Unter ihnen gibt es auch Organisationen, die über eine gigantische organisatorische Struktur und bedeutende finanzielle Mittel verfügen, wie z.B. Greenpeace, Mediziner ohne Grenzen, Save the Children und Amnesty International.

In den letzten Jahren haben diese Organisationen eine große Bedeutung erlangt. Denn sowohl in den imperialistischen Ländern, als auch in den abhängigen Ländern betreibt der Staat eine Politik der Kürzung seiner Unterstützung für soziale Institutionen und Subventionen. Da Armut, Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Unzufriedenheit sich weltweit immer mehr verschärfen und zunehmen, öffnet das solchen Organisationen breite Bereiche, um in Aktion zu treten. Diese Organisationen werden, besonders von den imperialistischen Staaten, in ihren Aktivitäten bewusst unterstützt. Die Organisation "U.S. Wildlife Fund" zum Beispiel bekommt die Hälfte ihres Budgets vom amerikanischen Staat. Darüber hinaus sind auch viele Staaten in den Neokolonien gezwungen worden, die NGO's zu unterstützen und ihre Meinungen einzuholen, genau wie bei den Beratungen mit dem IWF und der WB.

Die Verbreitung der NGO's bedeutet gleichzeitig, die Verbreitung der Auffassung von der Zivilgesellschaft.

Die zivilgesellschaftliche Strömung ist im Prinzip eine bürgerlich-liberale Auffassung. Insbesondere nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Auffassung von den bürgerlichen Ideologen als Alternative zum Sozialismus auf den neusten Stand gebracht. Die zivilgesellschaftliche Strömung erkennt die Existenz verschiedener Klassen, deren Interessen antagonistisch sind, nicht an und beschränkt sich auf die Ausrottung sichtbarer Schwächen und der Korrektur von Fehlern des Systems. Das heißt, sie ist der Reformismus in Person. Aufgrund dieser ihrer Besonderheiten kann die zivilgesellschaftliche Strömung die wahren Gründe für Repression und Ausbeutung nicht erkennen.

Die reformistischen Anschauungen sind das politische und theoretische Hindernis, das der Entwicklung der "Antiglobalisierungsbewegung" als eine antiimperialistische und antikapitalistische Bewegung im Weg steht. Jeder weiß, wessen Organisation die UNO ist und wer dort zu sagen hat. Und es ist auch nur allzu gut bekannt, welche Mächte die neokolonialen und abhängigen Länder ausbeuten. Trotz all dem werden reformistische Illusionen vorangetrieben und wird die revolutionäre Entwicklung der Bewegung, an der sich Millionen Menschen beteiligen, blockiert, in einen engen Rahmen gezwängt, der von der imperialistischen Bourgeoisie akzeptiert werden könnte.

Fast alle Beteiligten an dieser Bewegung, von den Anarchisten bis zu den Reformisten, von Umweltschützern zu Feministen, vereinigen sich im Ignorieren der Bedeutung der Theorie und Praxis der Arbeiterklasse und ihrer Partei für die Stürzung des herrschenden Systems. Die kleinbürgerlichen, reformistischen und populistischen Organisationen, die diese Meinung teilen, drücken der "Antiglobalisierungsbewegung" ihren Stempel auf.

Andere Teile der Bewegung, wie die Regionalisten; Verteidiger der lokalen "Ökonomie" und der Rückkehr zum Ursprung; Existentialisten, wollen die Weltgeschichte um 200-300 Jahre zurückwerfen und träumen von der Klein- produktion, von Produktionsverhältnissen der damaligen Zeit.

Die Anarchisten und Autonomen sind prinzipiell gegen die Organisation und somit auch gegen den organisierten Kampf. Für sie ist der organisierte Kampf der Massen ein Ausdruck von "Autoritarismus" und "Undemokratie" und eine Unterdrückung des "Individuums". Diese sogenannten Radikalen verteidigen den "freien Individu- alismus". Sie sehen keinerlei Unterschied zwischen der Eroberung der Macht durch das Proletariat und dem Aufbau seiner Diktatur und der Herrschaft von Kapital/Bourgeoisie.

Die trotzkistischen Gruppen haben nicht den Mut, den Trotzkismus in der Bewegung zu verteidigen. Sie beabsichtigen durch Infiltrierung die Bewegung unter ihren Einfluss zu bekommen. Sie verteidigen die rückschrittlichsten Forderungen und sind führend im Hinterhertraben hinter den Massen. Sie stützen sich in der Bewegung auf den "Entrismus" und kämpfen mit all ihrer Kraft gegen den Marxismus.

Was dieser Bewegung ihren Stempel aufgedrückt hat, ist der kleinbürgerliche Reformismus. Der Kampf der Bewegung gegen die Monopole, den IWF, die WB und WHO reflektiert im Grunde genommen die Auffassung des "antiimperialistischen" Kampfes des kleinbürgerlichen Reformismus. Sie drückt die pazifistische, legalisti-sche und reformistische kleinbürgerliche Kritik am Imperialismus aus, der sich durch den IWF, die WB, WHO und die Monopole konkretisiert, aber nicht die radikale, revolutionäre Kleinbourgeoisie.

Ihre Kritik ist inkonsequent oder auswirkungslos, nicht tödlich. Denn sie appellieren an Mächte, die Millionen von Menschen ausrauben; die an nichts anderes denken als an Profit, Profit und noch einmal Profit, und die nicht in der Lage sind, anders zu handeln, als sie es tun; die die Menschheit und die Natur in die Katastrophe führen.

Ihre Kritik ist reaktionär, denn sie versprechen der Menschheit keine Zukunft. In diesen Tagen verteidigt die Kleinbourgeoisie, die eine so enorme Vorstellungskraft hat, den Kapitalismus ohne Monopole und geht davon aus, dass sie die Kleinproduktion etablieren, und eine Antwort auf die Internationalisierung und die internationale Organisierung der Monopole durch die Internationalisierung von unten geben kann.

Die Kleinbourgeoisie hasst die internationalen Institutionen (IWF, WB, WHO), die internationale Organisierung des Monopolkapitals, aber für sie sind Eigentum und Markt heilig.

Anstatt die marxistische Theorie anzuwenden; Bemühungen zu unternehmen, um die Gründe für die soziale Bewegung und ihre Entwicklung herauszufinden, umfassende Untersuchungen der Veränderungen in der Produktionsweise, Bemühungen, Mittel zur Auflösung der Widersprüche zu finden, kehren sie den Widersprüchen der Welt, in der sie leben, den Rücken zu.

Sie versuchen in gleichen Verhältnissen ihre kleine illusionäre Welt zu gründen und die gesellschaftliche Existenz der Menschen durch das Bewusstsein zu erklären und mit ihrem Unsinn, die "Bosheiten" und Krankheiten der imperialistischen Wirklichkeit zu heilen.

In ihren Gedanken und Theorien gibt es nichts Revolutionäres.

Die Tatsache, dass der imperialistische Staat andere Länder ausplündert, beherrscht und besetzt, hat die grundlegenden Thesen und Gedanken und den tief greifenden Reformismus der führenden Theoretiker dieser Bewegung ans Tageslicht gebracht. Das Leben selber beweist die Fehler von Autoren wie Susan George, Toni Negri, Ignacio Ramonet, Robert Korten etc. Denn der Gedanke, dass durch die Schaffung eines Welt-marktes (als ob es nicht bereits einen geben würde), (im Gegensatz zu den Verteidigern des regionalen Marktes) und dass die zentrale Rolle des Marktes die Abschaffung von Armut und Ungleichheit sein müsste, ist eine Utopie, ein Anachronismus.

Diese Autoren und fast alle reformisti-schen Kreise, die auf die "Antigloba-lisierungsbewegung" als Ganzes rich- tunggebend einwirken, schätzen die Beziehungen zwischen dem imperialisti-schen Staat und den Monopolen, die Auffassung, nach der der imperialistische Staat den Monopolen dient, vollkommen falsch ein. Ihrer Auffassung zur Folge dürften andere Länder nicht besetzt werden, dürften Millionen von Menschen nicht in Armut leben, dürften Millionen von Menschen nicht aus politischen und wirtschaftlichen Gründen in die Immigration gehen. Aber unglücklicherweise erleben wir einen Prozess, der derartige Auffassungen verwirft. Diese Autoren versuchen, die Wirklichkeit der Beziehung (wie zwei Seiten einer Medaille) zwischen dem imperialistischen Staat und den Monopolen zu verbergen, und uns glauben zu machen, dass die Dinge, die von ihnen kritisiert werden, durch einige Korrekturen gelöst werden können.

Diese Bestrebungen von ihnen stärken nicht nur die reformistischen Illusionen, sondern behindern auch bewusst die antiimperialistische Entwicklung der internationalen Massenbewegung.

Diese Bewegung hat als soziale Bewegung Millionen Menschen in Bewegung gebracht, den Millionen das Bewusstsein der Notwendigkeit der Veränderung gebracht. Die an dieser Bewegung teilnehmenden Organisationen haben ihre Programme und Initiativgruppen, haben ihre Plattformen. Aber all das macht die Bewegung noch nicht zu einer Alternative zu dem kapitalistischen System. Denn die Kräfte, die in dieser Bewegung aktiv sind, verstehen die Eigenschaften und Widersprüche des kapitalistischen Systems nicht.

Überdies existiert ein Wettbewerb zwischen den Gruppen um die politische Führung. Das bedeutet, dass die Bewegung politisch nicht einig ist, und unter diesen Umständen ist es auch nicht möglich, politische Einheit zu erlangen.

Natürlich gibt es zweifelsohne "radikale" Elemente in den Aktionen und programmatischen Auffassungen verschiedener Gruppen, die sich an dieser Bewegung beteiligen. Aber sie beschränken sich auf kleinbürgerliche Vorstellungen und auf die Anwendung von Gewalt losgelöst vom Ziel.

Anstrengungen, die Massen in einer antiimperialistischen Plattform zu vereinigen, sind sehr schwach in der Bewegung. Unter Führung der vorhandenen Kräfte, die sich in dieser Bewegung befinden, ist es unmöglich, dass man die Bewegung als eine demokratische und antiimperialistische Massenbewegung aufbaut.

REFORM ODER REVOLUTION?

(Die Zukunft der "Antiglobalisierungsbewegung")

Die Krise der "Antiglobalisierungsbewegung": Gleichzeitig mit ihrer Entstehung stand diese Bewegung einem Dilemma gegenüber, mit dem alle sozialen Bewegungen im Kapitalismus konfrontiert sind: Entweder werden alle Prinzipien, politischen Richtungen und die Klassenbasis über Bord geworfen, und nur die Anzahl der Masse ist ausschlaggebend, also sprich die Anbetung der Massen und die spontane Aktion werden als Grundlage gewählt, oder man nimmt einige Prinzipien, eine politische Richtung als Fundament und stützt sich auf eine bestimmte Klassenstruktur. Im zweiten Fall, dem Kampf für die wahre Lösung der Probleme, die die Entstehung dieser Bewegung bewirkt haben, werden die Ursachen dieser Probleme kritisiert und der Qualität wird Bedeutung beigemessen anstatt der Quantität. Sie hat den ersten Weg gewählt. Genau genommen wurde sie gezwungen, diesen Weg zu wählen. Denn das Klassen- und politische Verständnis der Kräfte, die eine Rolle bei der Entstehung der Bewegung gespielt haben, ließen keine Möglichkeit für eine andere Wahl.

Das Dilemma dieser Bewegung zeigt auch, dass sie seit ihrer Entstehung die Elemente der Krise birgt. Diese Tatsache wurde auch von den Komponenten der Bewegung erkannt. Aber die Begeisterung, die Größe der Erwartungen am Anfang, haben Gedanken zu diesem Thema stets in den Hintergrund gedrängt. Als der Begeisterungs- und Wachstumsprozess schwächer wurde, kam der klaffende Abgrund zwischen den Erwartungen, Forderungen und dem Erreichten zu Tage. Die an der Bewegung Beteiligten begannen auf den Treffen, die dazu dienen sollten, die Bewegung zu entwickeln und zu organisieren, über sich selber zu sprechen.

Die Spaltung der "Antiglobalisierungsbewegung", oder die Unterschiede zwischen ihren Komponenten, haben sich in der Haltung, die gegen den Krieg eingenommen wurde, gezeigt. Besonders die Antikriegshaltung in den imperialistischen Ländern, war in politischer Hinsicht gleichbedeutend mit einer Trennung von den Kräften, die unter dem Einfluss und in dem Glauben an die Propaganda der imperialistischen Bourgeoisie standen. Nach dem Anschlag vom 11. September, als die imperialisti-sche Propaganda ihren Einfluss zeigte, waren einige Teile dieser Bewegung nicht mehr in der Lage, gegen den Krieg zu sein, sich auf die Seite der unterdrückten moslemischen Völker zu stellen; gegen das imperialistische Banditentum und die Barbarei Stellung zu beziehen. Deswegen hat die Herangehensweise, sich mit einigen Erklärungen zufrieden zu geben, in dem Kampf gegen den Krieg mehr Bedeutung bekommen. Diese Tendenz war z.B. sehr deutlich bei der Haltung der Gewerkschaften zu beobachten. Das ging soweit, dass sie gewartet haben, dass der Krieg nicht mehr auf der Tagesordnung ist und man wieder mit dem Kampf gegen die internationalen Monopole nach dem bekannten Konzept und Stil fortfahren kann, anstatt darum zu kämpfen den Krieg zu stoppen.

Während dem Krieg sind jedoch das einzige Kriterium und die einzige Praxis, um ein Demokrat zu sein, sich gegen den imperialistischen Krieg zu stellen, und das könnte auch die einzige Garantie für den Kampf der Massen für ihre Forderungen und ihre Zukunft sein.

Einige Teile der "Antiglobalisierungsbewegung" haben irgendwie nicht verstanden und verstehen es immer noch nicht, dass der Kampf gegen die "Dreierallianz" gleichzeitig ein Kampf gegen den imperialistischen Krieg ist, oder dass der Kampf gegen den imperialistischen Krieg auch ein Kampf gegen die "Dreierallianz" ist. Die Haltung dieser Bewegung gegen den Krieg war unmittelbar nach dem 11. September genauso vollkommen pazifistisch wie heute. Der Krieg wurde allgemein abgelehnt, ohne Unterscheidungen in gerecht und ungerecht zu machen. Nach dem Sieg über die Taliban (jetzt Irak) ist die "farblose" Haltung gegen den Krieg auch auf der Straße völlig in den Hintergrund getreten.

Zum Schluss:

Diese Bewegung hat sich nach einer Protestaktion gegen die WHO in Seattle, an der Tausende von Menschen von verschiedenen Organisationen, Initiativgruppen und Gewerkschaften teilnahmen, Schritt für Schritt entwickelt und an Stärke gewonnen. Diese Bewegung ist praktisch durch die Vereinigung vieler verschiedener Proteste in den vom Imperialismus abhängigen Ländern entstanden. Nach dem Zusammenbruch der sozialimperialistischen Sowjetunion und des unter ihrem Einfluss stehenden revisionistischen Blocks sind die revisionistischen Parteien und Massenorganisationen, die verzweifelt waren, zersplittert und die traditionellen Massenorganisationen der Arbeiterbewegung ineffektiv geworden. Deswegen ist diese Bewegung in das Zentrum der Aufmerksamkeit vieler "Linker" in der westlichen Welt (EU und USA) gerückt.

Nicht umsonst wird diese Bewegung seit Seattle als die "Bewegung der Bewegungen" bezeichnet. Diese Definition ist richtig. Sie ist offensichtlich eine Bewegung der Bewegungen, eine internationale Protestbewegung. Politisch betrachtet ist sie eine ziemlich heterogene Bewegung. Deswegen ist es auch recht schwierig, sie irgendwie zu kategorisieren. Wenn wir es historisch betrachten, werden wir erkennen, dass jede Bewegung in ihrer Entstehungsphase von unzähligen verschiedenen und breitesten politischen Gedanken und Organisationen inhaltlich beeinflusst wird. Jede Gruppierung wird ihren Standpunkt, ihr Kampf- und Organisationsverständnis in die Bewegung hereintragen und versucht, sie zu beeinflussen. Das ist auch ganz natürlich. Und das ist auch bei dieser Bewegung der Fall. Die Formierung dieser Bewegung wurde auch von den politischen Strömungen, die sie bilden, bestimmt. Und heute sehen wir, dass die Bewegung in den Händen der reformistischen Kräfte ist.

Jedoch haben die Diskussionen, die die Entwicklungsrichtung dieser Bewegung bestimmen würden, noch nicht im eigentlichen Sinne begonnen. Diese Diskussion wird zwischen den reformistischen Strömungen, die vorherrschend in der Bewegung sind, und den revolutionären/kommunistischen Kräften stattfinden. Aber die momentane Diskussion innerhalb der Bewegung ist hauptsächlich eine Diskussion unter den reformistischen Kräften. Und das gibt Tendenzen wie Antikriegsgegnern, EU-Gegnern und traditionellen "Globalisierungs"gegnern Aufwind.

* Objektiv ist diese Bewegung internationalistisch, aber ihrem aktuellen Stand nach ist sie transnational. Objektiv müsste diese Bewegung revolutionär sein, aber praktisch ist sie reformistisch. Objektiv ist diese Bewegung anti-imperialistisch, aber diese Seite wurde von den vorherrschenden reformistischen Kräften immer in den Schatten gedrängt.

* Diese Bewegung sieht nicht und will auch nicht sehen, dass die kapitalisti-sche Produktionsweise nicht in der Lage ist, ihre eigenen Widersprüche zu lösen, sondern ganz im Gegenteil die materiellen Bedingungen für die Verschärfung der Widersprüche produziert. Das bedeutet, dass das System nicht in der Lage ist, sich selber zu erneuern.

* Diese Bewegung sieht nicht und will auch nicht sehen, dass die kapitalistische Produktionsweise, egal wie sehr sie reformiert wird, wie auch der Markt, Lohn, Profit, Ausbeutung usw., nicht sozialen Zielen unterworfen werden können, das ist unvereinbar mit der Natur des Kapitals.

* Aus den gleichen Gründen begreift diese Bewegung nicht, dass man kein System, das Gleichheit, Solidarität als Grundlage hat, in dem keine Monopole existieren, die Kleinproduktion vorherrschend ist, wo Geld und Ausbeutung nicht im Vordergrund stehen, hervorbringen kann ohne den Kapitalismus zu überwinden/zerschlagen.

* Diese Bewegung sucht nach einer "Möglichkeit einer anderen Welt" innerhalb der bürgerlichen Demokratie und gleichzeitig sieht sie nicht, dass die Ursachen, die zu der "Globalisierung" führten, als Folge dieser Demokratie aufgetreten sind.

* Sie will also nicht verstehen, dass das kapitalistische System keinerlei Möglichkeit hat, durch innere Entwicklung in ein anderes System umgewandelt zu werden, dass es keinerlei Möglichkeiten gibt, die den Auffassungen der Gruppierungen, die an dieser Bewegung teilnehmen, entsprechen würden.

* Sie will nicht verstehen, dass das Kapital unfähig ist etwas anderes zu tun als seine eigenen Bedingungen auszubauen, und das sind gleichzeitig die Bedingungen der "Globalisierung".

* Sie weiß sehr gut, dass heute 65.000 internationale Monopole, und davon nur etwa 100-150, mit der Zukunft der gesamten Menschheit spielen, aber sie begreift nicht, dass der Kampf gegen die Supermonopole ein Kampf gegen das existierende System, das sie hervorbringt, ist, der Kampf gegen Kapitalismus. Ganz im Gegenteil, sie stellt sich mit ihrem Reformismus gegen dieses Verständnis und denkt, dass sie dieses System reformieren kann.

* Sie begreift die "Globalisierung", die der Grund für ihre Existenz ist, als eine neue Stufe des Kapitalismus. Die "Globalisierung"; die Internationalisierung des Kapitals, ist jedoch keine unbekannte oder neue Entwicklung des Kapitalismus. Ein nicht-globaler Kapitalismus ist undenkbar. Wenn dem so ist, dann ist der globale Kapitalismus kein neues Phänomen. Wenn dem so ist, dann ist das, was als "Globalisierung" bezeichnet wird, nichts anders als der weltweite Konzentrations- und Zentralisierungsprozess des Kapitals, der der kapitalistischen Produktionsweise eigen ist und stets zu beobachten war. Und dieser Prozess existiert seit der Herausbildung des Kapitalismus als System. Nach der Phase der freien Konkurrenz des Kapitalismus, also seit dem imperialistischen Stadium des Kapitalismus, ist das Neue die imperialistische Globalisierung, die wir seit etwa 100 Jahren kennen. Diese Bewegung versteht jedoch nicht, dass der Kapitalismus Handel mit Arbeitskraft, Geld, Produktionsmitteln und Rohstoffen bedeutet, seit er als System existiert.

* Sie denkt, dass der Neoliberalismus ein Produkt falscher Politik ist. Aber der Neoliberalismus ist eine Doktrin der bürgerlichen Politökonomie, die momentan herrscht.

* Diese Bewegung kritisiert den Kapitalismus nicht als Ganzes, sondern nur einige Aspekte und Phänomene von ihm, die im Vordergrund stehen. Der Bewegung zur Folge ist es so, dass Ausbeutung und Ausplünderung nur in der "Dritten Welt" existieren. Die Ausbeutung und Ausplünderung in den imperialisti-schen Ländern interessiert sie nicht. Auf diese Weise reduziert diese Bewegung die Teilung der Welt in zwei Lager der Ausbeuter und Ausgebeuteten auf einen "Nord-Südwiderspruch", also sprich auf ein bekanntes sozialdemokratisches und klassenübergreifendes Verständnis.

* Diese Bewegung vertritt, dass die "Globalisierung" mit den Finanzmärkten und Supermonopolen das Recht der Völker auf das Treffen eigener Entscheidungen zerstört sowie die demokratischen Institutionen und den souveränen Staat. Damit vertritt die Bewegung den Standpunkt, dass die Menschen im Kapitalismus das Recht haben könnten, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie ist der Meinung, dass nicht die Bourgeoisie, aber die breiten Massen einige der Institutionen demokratisieren und die Souveränität des Staates garantieren könnten.

* Sie tritt für eine gerechtere "Globalisierung" ein. Sie geht davon aus, dass es im Kapitalismus möglich ist, internationale Institutionen wie Weltbank, IWF und WTO zu reformieren und zu demokratisieren, gegen die internationalen Monopole scharf vorzugehen und sie zu kontrollieren.

* Die Bewegung tritt für "ehrlichen" und "ehrbaren Handel anstatt "freien Handel" ein.

* Nach den führenden Kräften dieser Bewegung ist der bürgerliche Staat alles. Nach dieser Bewegung gibt es einen "humanistischen", "friedlichen", "gerechten" und "sozialen" Kapitalismus. Also muss es auch einen "humanisti-schen", "demokratischen", "friedlichen", "gerechten" und "sozialen" Staat geben, und wenn das nicht der Fall ist, müssen wir dafür kämpfen, ihn wieder herzustellen. Als ob es eine solche Entwicklung einst in der Geschichte der Menschheit gegeben hätte, die man wieder herbeiführen wolle!

* Nach einem Teil dieser Bewegung ist der globale Kapitalismus ein "schlechter" Kapitalismus, der bekämpft werden muss. Und der "gute" Kapitalismus ist der "lokale Kapitalismus". Man muss für die Errichtung des "lokalen Kapitalismus" kämpfen. Das bedeutet, man muss sich mit den kleinen Kapitalisten gegen das große Kapital verbünden. Die objektiven Gesetze der Bewegung des Kapitals haben keine Bedeutung für sie. Mit "eine andere Welt ist möglich", "eine andere Globalisierung" und "Globalisierung von unten" ist die Verteidigung des kleinen (nationalen) Kapitals, des "lokalen Kapitalismus", des idealisierten Kapitalismus gemeint.

Was für eine mutige Vorstellungskraft!

* Sie verteidigt prinzipiell den "Sozialstaat". Sie verbreitet die Illusion, dass der Staat durch Gesetze, Steuern kontrolliert und gegen die kapitalistische Barbarei scharf vorgegangen werden kann.

* Sie stellt die bürgerliche Gesellschaft anders dar als sie in Wirklichkeit ist; versucht Millionen in den Kopf zu setzen, dass es einen Widerspruch zwischen dem bürgerlichen Staat und dem Kapital gibt. Nach dieser Bewegung ist der bürgerliche Staat, tatsächlich der "Sozialstaat", ein Staat, der zum "Wohl" der Bürger existiert. Deswegen muss der Staat reformiert und die Parteien und Politiker, die ein falsches Verständnis eines solchen Staates bewirken, kritisiert werden. Es ist kein Zufall, dass sich alle Aufrufe von ATTAC und allen anderen führenden reformistischen Kräften dieser Bewegung an die Parteien und Politiker richten.

* Auf diese Weise macht diese Bewegung die Legitimität der bürgerlichen Herrschaft nicht zu einem Diskussionsthema. Ganz im Gegenteil, sie akzeptiert diese Legitimität und geht davon aus, dass die geforderten Reformen und ein demokratisches Leben, von unten kontrollierte Produktion innerhalb der bürgerlichen Produktions- und Eigentumsverhältnissen durch Druckausübung mit Einsatz großer Kräfte erreicht werden können.

Unsere Welt braucht revolutionäre Gedanken, revolutionäre Theorie

und revolutionäre Aktion

Der einzige Weg, um zu verhindern, dass diese Bewegung genauso endet wie vorhergegangene, ist die revolutionäre und kommunistische Führung.

Seit vielen Jahren hat sich die internationale Massenbewegung unter dem Einfluss der Reformisten und spontan entwickelt. Dabei hat die revolutionäre und kommunistische Bewegung eine bestimmende Rolle, denn sie hat ihre historischen und politischen Pflichten nicht erfüllt. Es war wirklich notwendig, wirkungsvoll und revolutionär in die Welle der internationalen Massenbewegung einzugreifen, die wie ein Schneeball angewachsen ist. Aber die revolutionäre Bewegung hat das nicht geschafft, obwohl die Bewegung bedeutende revolutionäre Dynamiken, Bedingungen und Elemente besaß. Und die Subjekte der historischen Aktion boten den revolutionären und kommunistischen Parteien Möglichkeiten, um sich zu formieren und zu produzieren und ihre Programme zu verwirklichen. Es gab solide Vorraussetzungen zur Weiterentwicklung revolutionärer Taktik, Parolen und revolutionärer Arbeit. Dieser Prozess wartet immer noch auf ein revolutionäres Eingreifen.

Lenin hat gesagt: "ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Praxis geben". Wir sehen die Richtigkeit dieses Satzes an dem Kurs der Entwicklung der "Antiglobalisierungsbewegung". Die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung hat kein Interesse an der "Antiglobalisierungsbe-wegung" gezeigt und ist fast zum Zuschauer der Entwicklungen geworden. Obwohl sie den reformistischen und spontanen Charakter der Bewegung erkannt hat, hat sie sich mit ihr politisch und theoretisch nicht auseinandergesetzt. Und sie war nicht in der Lage, auf diese Weise, den Weg für die Millionenmassen freizumachen.

Die Reformisten haben die Tagesordnung bestimmt. Die revolutionären und kommunistischen Parteien mussten mit dieser Tagesordnung Schritt halten. Das heißt, dass sie sich damit zufriedengegeben haben an den Aktionen teilzunehmen, die von dieser Bewegung organisiert wurden. Natürlich können die zersplitterte Situation der internationalen revolutionären und kommunistischen und Arbeiterbewegung, die Auswirkungen der Entwicklungen nach der Auflösung der sozialimperialistischen Sowjetunion und des revisionistischen Blocks und die heftigen antikommunistischen Angriffe der imperialistischen Bourgeoisie angesichts dieser Situation nicht unterschätzt werden. Kräfteverlust, Schwächung des Glaubens an die sozialistische Theorie, theoretische und organisatorische Liquidierung unter dem Namen des Neu-Überdenkens etc. etc. Auf jeden Fall hat die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung sich mit dieser Bewegung nicht kritisch auseinandergesetzt. Die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung hat sich theoretisch und praktisch nicht auf die zerstörerischen Bestrebungen von Reformisten, Anarchisten und Trotzkisten in dieser Bewegung konzentriert, die sich zwar außerhalb von ihr entwickelt, aber sie auch beeinflusst haben.

Diese Bewegung ist eine Regenbogenbewegung. Und die Notwendigkeit für einen ideologischen und politischen Kampf im Inneren besteht immer. Wenn man die Entwicklung der "Antiglobalisierungsbewegung" betrachtet, Porto Alegre und spätere Entwicklungen, und die Bündnisbestrebungen, sieht man, dass das Fehlen von Ideologie zur Ideologie wird, das Fehlen von Theorie wird zur Theorie erhoben und Prinzipienlosigkeit wird zum Prinzip. Das ist genau das, was die führenden Persönlichkeiten dieser Bewegung, die reformistischen Kräfte, erreichen wollten. Denn auf diese Weise wird die Integration der Bewegung in die bürgerlichen Institutionen oder ihre Umwandlung in eine vollkommen bürgerliche Bewegung vereinfacht und über die Grenzen des bürgerlichen Systems hinauszugehen wird erschwert. Aus diesem Grund wurden der politische Lernprozess, der politische Organisierungsprozess in der Bewegung und der Organisationsgrad der Bewegung mit verschiedenen Methoden behindert.

Warum und in welchem Ausmaß ist diese Bewegung, die sich in den letzten 10 Jahren gegen den internationalisierten Kapitalismus, den Imperialismus, entwickelt und die überwältigenden Demonstrationen von Seattle bis Florenz organisiert hat, international? Imperialismus ist ein Ausdruck der Schaffung der Weltökonomie durch die Verkettung der Ökonomien einzelnen Länder miteinander. Im Zeitalter des Imperialismus ist die kapitalistische Produktion international. Die kapitalistische Produktion ist international, unabhängig von dem Entwicklungsgrad der Internationalisierung. In dem heutigen Internationalisierungsprozess haben die nationalen Grenzen an Bedeutung verloren und die Weltpolitik und Weltökonomie haben begonnen, sich direkt auf die konjunkturellen Entwicklungen in diesem oder jenem Land auszuwirken. Also hat der internationalisierte Kapitalismus natürlicherweise auch seine eigenen Widersprüche internationalisiert. Als Folge davon ist eine internationale Bewegung gegen diese Widersprüche; die internationalen Probleme des Kapitalismus, entstanden. Der internationale Kapitalismus bildete den Grund für die Entstehung der internationalen Bewegung. Diese Bewegung ist die erste wahrhaftige und massenhafte internationale und internationalistische Bewegung der letzten Jahre auf der Grundlage des Protestes gegen die internationalen Monopole, und sie geht über die Grenzen der Nationalstaaten hinaus.

Welche Faktoren sind bestimmend dafür, ob die Bewegung fortschrittlich, antiimperialistisch oder antikapitalistisch ist oder nicht? Ohne Zweifel hängt das davon ab, wie und auf welcher Klassengrundlage ihr Inhalt behandelt wird. Viele faschistische und reaktionäre Organisationen benutzen ebenfalls antimonopolistische und antiimperialistische Phrasen und wollen sich an der Bewegung beteiligen. Die "Antiglobalisierungsbewegung" kann unter ihrem Einfluss, egal wie richtig die Inhalte auch sein mögen, mit denen sie sich beschäftigt, nicht als fortschrittlich, antiimperialistisch und antikapitalistisch eingestuft werden. In diesem Fall ist der bestimmende Faktor der Klasseninhalt, die Gedanken und Politik der Bestandteile der Bewegung; der Klassenstandpunkt der Kräfte, die die Führung der Bewegung geprägt haben. Der kleinbürgerliche Klassencharakter und die Politik der die Bewegung führenden Kräfte haben auch die Bewegung zu einer kleinbürgerlichen spontanen Bewegung gemacht. Das, was die antiimperialistische Seite der Bewegung schwächt, muss in den klassenkompromisslerischen und reformistischen Eigenschaften der Strömungen, die sie führen, gesucht werden. Nur eine revolutionäre und kommunistische Führung kann wirklichen Antiimperialismus; objektiven Antiimperialismus dieser Bewegung in den Vordergrund stellen.

Die objektiv antiimperialistische Seite dieser Bewegung kann nur durch die Führung der kommunistischen Kräfte eine bestimmende Seite sein. Das heißt, dass diese Bewegung nur durch die Führung der kommunistischen Kräfte eine antikapitalisti-sche Bewegung sein kann. Denn nur die kommunistischen Kräfte würden mit der Perspektive der Zerschlagung des Kapitalismus und dem Aufbau des Sozialismus kämpfen. Folgendes dürfen wir nie vergessen: Obwohl sie ihre momentanen Ziele auf den IWF, die Weltbank und die WTO konzentriert hat, und obwohl sie einen spontanen, reformistischen und kleinbürgerlichen Charakter hat, ist diese Bewegung, die sich im Rahmen der Wut und des Protestes gegen die umfangreichen ökonomischen und sozialen Zerstörungen der imperiali-stischen Globalisierungsangriffe ent-wickelt, im Grunde genommen fort-schrittlich. Sie ist eine antiimperialisti-sche Bewegung und birgt auch antikapitalistische Seiten in sich.

Die antimarxistisch-leninistischen Strömungen wie kleinbürgerliche Reformisten, Utopisten, Anarchisten und Trotzkisten ziehen Nutzen aus dem schwachen, zersplitterten und desorganisierten Zustand der internationalen kommunistischen Bewegung. Der politische Einfluss dieser Strömungen wird jedoch zurückgehen, wenn eine starke, organisierte und führende internationale kommunistische Bewegung beginnt, diese Bewegung zu prägen.

Die Aufgabe der kommunistischen Bewegung ist es zu versuchen, Einfluss auf die Zukunft der internationalen Massenbewegung zu haben. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Bewegung für reaktionäre und utopische Ziele benutzt wird und müssen einen ideologischen und politischen Kampf gegen die kleinbürgerlich reformisti- schen und utopischen Elemente der Bewegung führen. Sonst werden wir nicht in der Lage sein, Nutzen für die Entwicklung des internationalen revolutionären Kampfes gegen den Imperialismus aus der Entwicklung zu ziehen, die weltweit Millionen von Werktätigen mobilisiert.

Die Aktionen dieser Bewegung werden auch als Solidaritätsaktionen im täglichen Kampf des internationalen Proletariats und der werktätigen Massen ausgeführt. Diese internationalistischen Aktionen, die Entwicklung internationaler Organisa- tionen der Gewerkschaften, Massenorganisationen, revolutionären und kommunistischen Organisationen, müssen mit der Aufgabe des Proletariats, Revolutionen in einzelnen Ländern zu entwickeln, ausgeführt werden.

Nur mitzumachen reicht nicht aus. Und nur während den Aktionen aktiv zu sein bedeutet nicht, dass wir in der Bewegung aktiv sind. Die führenden Strömungen in der Bewegung diskutieren und verbreiten ihre eigenen Standpunkte. Richtig ist, an den Diskussionen teilzunehmen und eine führende Rolle zu spielen. Die dringlichste Arbeit sollte sein an jeder einzelnen Aktion teilzunehmen oder mit konkreten Vorschlägen die Probleme der Bewegung betreffend, um diese Bewegung in einen richtigen Klassenrhythmus zu bringen und die breiten Massen, die Millionen zählen, zu führen, indem man die aktuellen antikapitalistischen und antiimperialistischen Inhalte und Elemente der Bewegung aufdeckt. Wir können nicht vergessen, dass der einzige Weg, um zu führen und Einfluss in der Bewegung zu haben, darüber geht, in jeder konkreten Situation Standpunkte einzubringen und Wege zu finden wie man teilnimmt und mit welcher Politik, mit welchen Parolen und Aufrufen. Auf der einen Seite müssen wir unbedingt an dem andauernden ideologischen Kampf teilnehmen, auf der anderen Seite müssen wir in der eigentlichen Organisation der Bewegung Initiative ergreifen. Dies beides muss zusammen umgesetzt werden und darf nicht gegeneinander gesetzt werden.

Die zersprengten und gespaltenen Komponenten der internationalen kommunisti-schen Bewegung, die Strömungen und Parteien, die beanspruchen, sozialistisch zu sein, die revolutionären, antifaschistischen und fortschrittlichen Parteien, stehen der Aufgabe gegenüber an der "Antiglobalisierungsbewegung" als vereinigter, orga-nisierter, wirkungsvoller und anziehender politischer Fokus teilzunehmen. Und das wird unbedingt den Kampf, neue Perspektiven und Bemühungen nötig machen. Eine Führungsposition innerhalb der Bewegung kann nur auf diesem Weg erreicht werden.

Heute, wo sich die Voraussetzungen für den Kampf des Proletariats gegen die Bourgeoise noch mehr internationalisiert haben, würden das praktische und theoretische Desinteresse an der Bewegung gegen die imperialistische Globalisierung und eine sektiererische und distanzierte Haltung gegenüber der Bewegung bedeuten, den Anspruch auf Führung der Kommunisten aufzugeben, eine schüchterne und passive Herangehensweise an die Möglichkeiten den proletarischen Internationalismus zu entwickeln an den Tag zu legen und ein deutlich national beschränktes Bewusstsein bedeuten.

Diese Bewegung beschränkt sich selber, mit ihrer momentanen Zusammensetzung, auf die Mittel und Folgen der Angriffe der imperialistischen Globalisierung, allgemeiner ausgedrückt, ihr fehlt die Machtperspektive und das Ziel. Das ist das Hauptproblem, die Schwäche und Einschränkung dieser Bewegung. Aber, wie wir bereits bemerkt haben, kann dieser Zustand nicht überwunden werden, in dem man Kritik außerhalb der internationalen Massenaktionen übt. Er kann durch eine wirksame Beteiligung an der Bewegung und durch die Mobilisierung von Kräften zur Entwicklung der proletarischen revolutionären Vorherrschaft überwunden werden. Auf jeden Fall erfordert der internationale Klassenkampf in allen Aspekten, Ebenen und Gebieten die Führung und Intervention der revolutionären und kommunisti-schen Führung.

 

 

Archiv

 

2019
März
2018
November September
Juni
2006
Januar
2005
April
2004
September
2003
November

 

IMPERIALISTISCHE GLOBALISIERUNGS-ANGRIFFE UND DER SICH DAGEGEN ENTWICKELNDE KAMPF
fc Share on Twitter
 

Nach der antifaschistischen und Friedensbewegung, die in den 1930er Jahren von den Parteien der 3. Internationale und den Gewerkschaften organisiert wurde, nach der Demokratie- und Friedensbewegung, die in der 2. Hälfte der 1940er begann und sich verstärkend bis in die 2. Hälfte der 1950er Jahre weiterentwickelte und von den sozialistischen Ländern und kommunistischen Parteien geführt wurde, nach der antiimperialistischen Bewegung, die 1968 einen Höhepunkt erlebte, und nach der Friedens- und Abrüstungsbewegung, die sich unter dem Einfluss der revisionisti-schen Länder der Sowjetunion (SU) und Osteuropas entwickelte und besonders in den 1980er Jahren auf der Tagesordnung war, beginnt sich jetzt eine neue Bewegung zu entwickeln, die die Besonderheit einer anderen Führung aufweist. Diese Bewegung, die in dem Kampf gegen die Angriffe und Politik der imperialisti- schen Globalisierung und ihrem konkreten Ausdruck, der "Heiligen Dreierallianz"; IWF, Weltbank (WB) und Welthandelsorganisation (WHO), auf der Bildfläche erschienen ist, und auf internationaler Ebene mehr und mehr Hunderttausende von Menschen beeinflusst, wird als "Antiglobalisierungsbewegung" bezeichnet.

Die spontane Einheitsaktion der lokalen und der sich schrittweise internationalisierenden lokalen Bewegungen sind Ausdruck der heutigen "Antiglobalisierungs-bewegung". Die Reaktion auf den IWF, die WB, WHO und multinationale Monopole in diesem oder jenem Land der Welt, führt letztendlich zu einer massenhaften internationalen "Antiglobalisierungsbewegung": Seattle, Washington, Brüssel, Melbourne, Göteborg, Davos, Prag, Genf und Florenz zeigen die zunehmend internationale Dimension dieser Bewegung, und der Inhalt der Aktionen gibt Aufschluss über ihre Klassenstruktur.

Das bedeutet, dass diese Bewegung ein Ausdruck der Vereinigung der Protestaktionen auf internationaler Ebene ist, die in verschiedenen Ländern aus verschiedenen Gründen gegen die neoliberalen Angriffe und den IWF, die WB und die WHO begonnen haben. Sie ist tatsächlich eine internationale Protestbewegung.

Wie ihre Aktionsprogramme beweisen, ist diese "Heilige Dreierallianz", die aus dem IWF, der WB und der WHO besteht, unentbehrlich für die multinationalen Monopole und imperialistischen Länder für die Ausplünderung der ganzen Welt. Durch ihre Arbeiten bringt diese "Dreierallianz", ausgenommen die imperialistische Bourgeoisie, alle sozialen Klassen und Schichten gegen sich auf. Es gibt einen Widerspruch zwischen der "Dreierallianz" und der gesamten Welt und Natur: Diese Allianz, die die Menschheit als Produktivkraft zerstört, zerstört gleichzeitig auch die Natur. Die Weltarbeiterklasse, die werktätigen Massen und darüber hinaus auch die Kreise des nicht-monopolistischen Kapitals sind häufig und in allen Bereichen der Produktion und des gesellschaftlichen Lebens mit dieser Allianz konfrontiert. Die Interessen der imperialistischen Länder und des Monopolkapitals liegen in der Privatisierung, Festlegung der Finanzpolitik, Regulierung des Außenhandels, Abbau der sozialen Rechte, Kündigung, Fortsetzung der Zerstörung der Natur, Umweltverschmutzung und vor allem Leitung der Produktion im sozialen Bereich. Und diese Interessen werden von dem IWF, der WB und WHO vertreten. Aus diesem Grund stehen Millionen von Menschen diesen drei Organisationen kritisch gegenüber, aber nicht dem Imperialismus direkt, oder den amerikanischem, deutschen, japanischen, französischen etc. Imperialisten. Die Arbeiter, Bauern, Intellektuellen, die Jugend, oder mit anderen Worten; die Gewerkschaften, politischen Parteien, Organisationen, Gruppierungen, Tierschutzvereinigungen, Frauenorganisationen, NGO's (Nichtregierungsorganisationen), "zivile" Organi- sationen, Jugendorganisationen, Initiativgruppen, Bürgergruppen, Kirchen (d.h. religiöse Kreise), Universitäten und politische Strömungen beteiligen sich in der einen oder anderen Form an dem Kampf gegen die "Dreierallianz".

Wenn wir den politischen Inhalt der Proteste von Hunderttausenden betrachten, von den MAI-Protesten über Seattle, von Davos über Prag bis zu Genf und Florenz, stellen wir fest, dass Millionen Menschen auf der ganzen Welt eine globale Reaktion auf den internationalen Kapitalismus und auf die Internationalisierungsbewegung des Kapitals zeigen, weil sie davon überzeugt sind, dass die Tätigkeiten von IWF, WB und WHO sich nicht mit Demokratie vereinen lassen, sondern sich gegen die sozialen Rechte richten, dass sie den multinationalen Monopolen unmittelbar aus der Ausplünderung, den Menschenrechtsverletzungen, und ohne gesundheitliche und Umweltangelegenheiten in Betracht zu ziehen, Profite bescheren, dass sie Armut hervorrufen, klaffende Ungleichheit und die Anwendung von Gewalt in den neokolonialen Ländern, dass sie alles Lebendige in eine Ware verwandeln, und dass sie der Menschheit die Zukunft nehmen und sie von sich selbst entfremden. Die Bewegung gegen die imperialistische Globalisierung will der imperialistischen Ausbeutung und Willkür eine Grenze setzen und die imperialistische Aggression bremsen.

Diese internationale Massenbewegung ist eine Massenbewegung, die sich gegen die imperialistische Globalisierung und die imperialistische Kriegsaggression entwickelt. Sie ist ein Ausdruck der Wut, die durch die Zerstörung und die Schäden, hervorgerufen durch die neoliberalen Angriffe, die sich mit der Zeit im wirtschaftlichem und sozialem Bereich ausgeweitet haben, und sich in den verschiedenen Ländern unterschiedlich niederschlagen, wachgerufen wurde. Sie richtet sich gegen die imperialistischen Monopole und Institutionen. Diese Bewegung hat sich mit der Bewegung gegen den imperialistischen Krieg vereinigt, und ist dadurch noch massenhafter und internationaler geworden, da sie die ihr vorausgegangene Bewegung ebenfalls miteinbezogen hat. Aufgrund ihres aktuellen Stands sind die Ziele konkreter geworden und die Beteiligung war besser vorbereitet und organisiert. Deshalb also ist diese Bewegung nicht "nur" eine Bewegung gegen den imperialistischen Krieg. Sondern umfasst auch den Kampf der Millionen gegen neoliberale Angriffe und Politik des imperialistischen Kapitalismus. Sie ist eine unvollständige antiimperialistische Bewegung.

Den Einfluss dieser Bewegung, der Wunsch zu kämpfen und dessen Gärung, die sie in dem Bewusstsein der Massen der Welt bewirkt hat, kann man nicht ignorieren. Vorher identifizierte man den antiimperialistischen Kampf mit den Kämpfen um nationale Unabhängigkeit der neokolonialen, kolonialen und unterdrückten Völker. Aber heute ist der Kampf, sowohl gegen den IWF, die WB und WHO als auch gegen den imperialistischen Krieg und die Besatzung, direkt oder indirekt ein antiimperia-listischer Kampf.

Diese massenhafte internationale Protestbewegung ist international, weil ihre Forderungen die gleichen sind. Sie richtet sich gegen die imperialistische Aggression und den Krieg, gegen die neoliberalen Angriffe und Politik des Kapitalismus. Die Methoden und Formen des Kampfes sind gleich. Sie ist in Form von Koordinationen und Plattformen in den Ländern, Regionen und weltweit orga-nisiert worden. Sie wendet Methoden an wie Demonstrationen, Arbeitsver-weigerung und Generalstreik. Sie hat gegen den Krieg des US-Imperialismus gegen den Irak gekämpft. Ihre Aktionen finden gleichzeitig, regional und weltweit, statt. Und sie repräsentiert den spontanen vereinigten Kampf der Arbeiter und Werktätigen aller Nationen und Nationalitäten und aller unterdrückten Klassen.

Diese und ähnliche Forderungen, oder generell die Hauptforderungen der "Antiglobalisierungsbewegung", richten sich nicht gegen den Imperialismus und Kapitalismus als System, welches die Ursache all dieser Probleme und Widersprüche ist. Sie betrachtet die Zerschlagung des Kapitalismus nicht als den einzigen Weg um diese Probleme zu überwinden und die Widersprüche zu lösen. Die "Antiglobalisierung" beschränkt sich in der überwältigenden Mehrheit der Teilnehmer dieser Bewegung und ihrer Bestandteile auf Reformismus. Nur die Revolutionäre und Kommunisten stehen außerhalb dieses Rahmens.

Es handelt sich jedoch um die Probleme des Kapitalismus; die Widersprüche des Imperialismus und die Internationalisierung des Kapitals. Das heißt, dass, in der konkretisierten Situation, der IWF, die WB und WHO den Platz des Begriffes des Kapitalismus und Imperialismus einnehmen. Und bei der Konkretisierung des Imperialismus ist es auch richtig, sich gegen diese Organisationen zu richten. Aber das muss klar gesagt werden; also es muss deutlich gemacht werden, dass der IWF, die WB und WHO der konkrete Ausdruck des Imperialismus, des Monopolkapitalismus sind. Das nicht zu tun, bedeutet den allergrößten Fehler zu begehen.

Es geht der erdrückenden Mehrheit der Kreise, die an dieser Bewegung teilnehmen, hauptsächlich um den Wunsch und die Suche, dass die Menschen die Kontrolle über ihre Lebensbedingungen "wieder" erlangen. In dieser Hinsicht drückt sie eine Ganzheit aus, hinsichtlich der Art des Strebens, aber auf der Grundlage des Inhaltes und der Idee ganz und gar nicht; jeder Teil der Bewegung legt eine andere Herangehensweise an die Frage an den Tag.

Wichtig ist, gegen die "Globalisierung" zu sein, also sprich die Internationalisierung des Kapitals. Wichtig ist, die Bewegung gegen die "Globalisierung" zu entwickeln. Obwohl die Frage diskutiert wird, wie die "Antiglobalisierungsbewegung" von unten entwickelt werden kann und wie sie organisiert werden wird, wird es nicht als das bindende Problem angesehen. Das Verständnis ist sehr einfach: jeder, der gegen IWF, WB und WHO ist, kann die Protestbewegung dort entwickeln, wo er ist. Jeder kann gemäß seiner eigenen Perspektive gegen IWF, WB und WHO protestieren, und die "Antiglobalisierung" kann auf diese Art fortgeführt werden. Kurz gesagt, es handelt sich um eine vollkommen spontane Haltung, die hinsichtlich der Organisation, Politik und Ideologie innerhalb der Bewegung vorherrscht.

Die bürgerliche und kleinbürgerliche Ideologie ist bestimmend in dieser Bewegung und sie wurde gemäß der reformistischen Politik gestaltet. Aber die Bewegung hat keine hierarchische Struktur. Jeder Bestandteil der Bewegung repräsentiert die jeweilige politische Position nur selber und versucht sein eigenes Verständnis in der Bewegung durchzusetzen.

Wir sehen, dass die Kräfte, die sich von Aktion zu Aktion vereinigen, wie z.B. in Seattle, Melbourne, Davos, Prag, Göteborg, Genf, Florenz, sich aus ziemlich verschiedenen Strömungen zusammensetzen: kleinbürgerliche Organisationen aller Couleur, radikale kleinbürgerliche Strömungen; alle Strömungen von Anarchisten, Trotzkisten, "linke" Teile der Arbeiterbewegung, reformistische, gewerkschaftliche und zentristische Kräfte; sogenannte "linke" Teile der bürgerlichen "Arbeiter"parteien in den imperialistischen Ländern, bestimmte Teile der Sozialdemokraten, Jugendorganisationen, Organisationen von Klein- und Mittelbauern; NGO's, ökologische Gruppierungen und Parteien, feministische Organisationen, Einzelpersonen (Intellektuelle, Philosophen, Lehrer etc.) und Kommunisten.

Die "Antiglobalisierungsbewegung" hat auch ihre spezifischen Organisierungs- formen entwickelt. Ihre hauptsächliche organisatorische Form ist das Sozialforum.

Wenn wir an die Organisationsform dieser Bewegung denken, kommt einem unverzüglich Porto Alegre in den Sinn. Porto Alegre; das Weltsozialforum ist zu einem Anziehungszentrum für alle Beteiligten der "Antiglobalisierungsbewegung" geworden. Diejenigen politischen Strömungen, die bürgerliche Institutionen als Verbündete ansehen, haben in Porto Alegre begonnen in den Vordergrund zu treten. Darüber hinaus haben die reformistisch orientierten Flügel dieser Bewegungen Europas es für richtig befunden, diese Bewegung an die Außenpolitik der Europäischen Union (EU) anzubinden.

In Porto Alegre wurde den imperialistischen Kräften folgende Nachricht übermittelt: wir sind eine Macht und ihr müsst mit uns sprechen und übereinstimmen. Und später hat die imperialistische Bourgeoisie, die ihre Lehren aus Seattle gezogen hat, gezeigt, dass sie nicht abgeneigt ist, mit dem reformistischen Flügel dieser Bewegung zu sprechen. Tatsächlich hat die "Antiglobalisierungsbewegung" ihre eigene Bürokratie erzeugt, ihre eigenen Experten zu den Treffen gesandt und so demonstriert, dass die Versöhnung das einzige Verständnis ihres Kampfes ist. Das war der Punkt, bis zu dem die spontane reformistische Bewegung kommen konnte, und sie ist dahin gekommen.

Ohne Zweifel kann Porto Alegre (das Weltsozialforum) nicht geleugnet und herabgesetzt werden. Viele Aktivisten wollen die Probleme der Bewegung diskutieren und Lösungen finden, und deshalb hören sie, gewollt oder ungewollt, gespannt zu und folgen jeglicher die Frage angehender Entwicklung in Porto Alegre oder anderen Orten. Porto Alegre oder andere Orte, wo die Probleme der Bewegung diskutiert werden, sind ein Podium oder eine Plattform. Aus diesem Grund können sie nicht zurückgewiesen und herabgesetzt werden. Aber die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung war nicht in der Lage, dieses Podium zu nutzen, und nutzt es immer noch nicht. Von einigen Parteien und Gruppen abgesehen, haben sowohl die internationalen Gruppierungen als auch die einzelnen Parteien sich mit einer Praxis des Zuschauens, Hinterhertrabens und Registrierens zufrieden gegeben. Dieses Podium wurde von bürgerlichen und kleinbürgerlichen reformistischen Strömungen unentwegt genutzt. Das war beim Weltsozialforum (Porto Alegre) und beim Europäischen Sozialforum (Florenz) der Fall. Denn die alternativen Kräfte, die das Podium genutzt und die Gedanken dort systematisch widerlegt hätten, also die wahrhaft revolutionären und kommunistischen Kräfte, waren entweder gar nicht, oder nur als Zuschauer anwesend. Dennoch hätte die "Antiglobalisierungsbewegung" weiter gehen sollen als bis Porto Alegre. Sie hätte vorwärts gezogen werden sollen. Aber sie konnte nicht weiter gehen.

In Porto Alegre wurde der Gedanke ausgesprochen, regionale Sozialforen zu bilden. Als Reflektion der europäischen "Antiglobalisierungsbewegung" entstand das Europäische Sozialforum in Florenz. Sozialforen wurden als Mittel für die Entwicklung dieser Bewegung aufgefasst, und deshalb wurden, außer den Landessozialforen, auch Sozialforen auf regionaler und kontinentaler Ebene gegründet. Überall haben die Sozialforen sich in Diskussionsplätze der politischen Gruppen und Strömungen verwandelt, die in dieser Bewegung die Vorherrschaft haben wollen. Das ist überall der Fall.

Das Weltsozialforum (WSF) und das Europäische Sozialforum (ESF) haben keinerlei andere Bedeutung außer einem weltweiten Forum der Zivilgesellschaft zu sein. Ihr pragmatisches Verständnis stellt die Dominanz der bürgerlich-liberalen und der reformistischen kleinbürgerlichen Kräfte innerhalb der "Antiglobalisierungsbewe-gung" in den Vordergrund. Und, gar nicht zu sprechen von der Entwicklung der Bewegung in eine antikapitalistische Richtung, so wird die Entwicklung der Bewegung zum Antiimperialismus ebenfalls von der jetzigen Führung und Dominanz behindert.

ATTAC ("Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen") ist einer der wichtigsten Bestandteile der "Antiglobalisierungsbewe-gung". Diese Organisation fordert die Kontrolle über die Bewegung des Kapitals. Sie ist das Erste, was uns in den Sinn kommt, wenn wir über diese Bewegung in Frankreich und Deutschland sprechen. Deshalb ist ATTAC gleichzusetzen mit dieser Bewegung. ATTAC, gegründet durch den Kreis um "Le Monde Diplomatique", ist der Favorit dieser Bewegung.

Menschen guten Willens, die etwas gegen Hunger und Elend tun wollen! Menschen guten Willens, die die Gefühle derer ausdrücken, deren Herzen zerbrechen angesichts des Elends der armen, ausgeplünderten Menschen, Verhungernden und denen, die ihre Länder aus ökonomischen und politischen Gründen verlassen! Das ist ATTAC. Dass ATTAC Schritt für Schritt immer mehr Sympathien von immer mehr Kreisen erhielt, liegt daran, dass sie sich an die unter dem Einfluss von Reformismus und Pazifismus befindenden Massen wenden und anstelle des Klassenkampfes, die Klassenversöhnung als das Wesentliche ansieht. Alle Vorschläge von ATTAC sind realpolitisch, sie können in dem existierenden System realisiert werden.

ATTAC verteidigt die Kontrolle der Bewegung des Kapitals. Deshalb verlangen sie als ersten Schritt, dass das spekulative Kapital, dass andauernd um die Welt rast, besteuert wird. Sie sagen, dass das Kapital jedes Mal der Besteuerung unterworfen werden soll, wenn es aus einem Land herausfließt.

Nach der Auffassung, die von dem amerikanischen Ökonomen Tobin stammt, und deshalb "Tobinsteuer" genannt wird, wird die internationale Bewegung des Kapitals erschwert, indem der Preis für den globalen Transfer erhöht wird. So soll das Kapital, dass ständig zirkuliert und nach Spekulationsmöglichkeiten Ausschau hält, oder die Spekulation hervorruft, gebremst werden. ATTAC kämpft in erster Linie gegen die internationale Bewegung des Kapitals mit der "Waffe" der "Tobinsteuer"! Darunter verstehen sie hauptsächlich den Kampf gegen die Globalisierung.

In Frankreich ist ATTAC ein Becken, in dem diejenigen, die direkt von der Internationalisierung des Kapitals und der Ausbeutung betroffen sind, sich sammeln. Die Obdachlosen, Arbeitslosen, illegalen Immigranten, Klein- und Mittelbauern, die gegen die Agrarpolitik der EU und der WHO kämpfen, die Menschen, die hier und dort organisiert sind, und die Unorganisierten kommen alle unter dem Dach von ATTAC zusammen.

Einer der führenden Repräsentanten/Gründer von ATTAC, Vincent Espagne, schlägt internationale Organisationen wie den "Sicherheitsrat", eine "Internationale Umweltvertretung", ein "Internationales und Unabhängiges Wirtschaftsgericht" vor, um eine bessere und effektivere Kontrolle der Weltwirtschaft und des Welthandels zu gewährleisten, und vertritt folgende Auffassung: "Wir sind nicht gegen die Globalisierung. Wir sind nur gegen die liberale Globalisierung. Und wir sind auch nicht gegen die Welthandelsorganisation. Wir wollen nur, dass ihre Gesetze in Übereinstimmung mit den Menschenrechten sind". Gemäß den Leuten von ATTAC ist es ein dummes Verhalten, sich von der "Welthandelsorganisation" zurückzuziehen und sich in ein Schneckenhaus zurück zu ziehen ist eine Katastrophe und würde gleichbedeutend mit Selbstisolierung sein. Dem Gedanken zufolge, der die Grundlage dieser Meinung bildet, ist es angeblich möglich, zu den alten Formen der "Marktwirtschaft", die auf den Prinzipien der Gleichheit beruhten, zurück zu kehren. Deshalb soll die Macht der Monopole zurückgewiesen werden.

ATTAC will nichts anderes tun, als die herrschenden Klassen dazu aufzurufen, schlau vorzugehen. Sie verbreiten außerdem Illusionen über den imperialistischen Staat. Das berühmte Mitglied von ATTAC in Deutschland, der Sozialdemokrat Oskar Lafontaine, redet sehr deutlich über das Thema des Staates: "der Staat sind wir".

ATTAC zu Folge sind die Maßnahmen, die der Präsident der USA, W. Bush, unmittelbar nach dem 11. September getroffen hat, um die Wirtschaft aus der Krise zu führen, richtig. Einer der Gründer von ATTAC, Bernd Cassen, sagte dazu "Bush war ATTAC niemals so nahe wie er es heute ist". Die Versuche von Bush "Steueroasen auszutrocknen" und "im Rahmen des Kampfes gegen den Terrorismus" eine effektive Kontrolle über einige Spekulationsformen auszuüben, passen zu den Ansätzen, die ATTAC verteidigt.

Die Vizepräsidentin von ATTAC Frankreich, Susan George, sagte einmal: "George Bush hat selber den schlechten Einfluss der Steuerparadiese auf die Wirtschaft verstanden. Danke, George Bush! Sie haben gezeigt, dass es richtig ist, das Programm von ATTAC in die Praxis umzusetzen."

Für ATTAC sind die Maßnahmen, die von den imperialistischen Staaten getroffen werden, um die Monopole zu schützen, ein fortschrittlicher Schritt und eine Perspektive im Kampf.

Es ist außerdem sehr interessant, dass ATTAC keine Kritik an dem "Krieg gegen den Terrorismus" hat.

Der Kampf gegen den Kapitalismus ist nicht das Entscheidende für ATTAC. Dafür haben sie kein Programm entwickelt. Das Entscheidende für ATTAC ist, das System wieder zum Funktionieren zu bringen.

In einer Diskussion mit dem rechts eingestellten Ökonomen Thomas L. Friedman erklärt der Vorsitzende von ATTAC Frankreich, Ramonet, die Ventilrolle von ATTAC angesichts der wachsenden Unzufriedenheit mit folgenden Worten: "Millionen von Menschen auf der Welt sind zweifelsohne bereit Barrikaden zu errichten und Gewalt anzuwenden, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Solch eine Lösung macht mich traurig. Wenn wir schlau sein werden, wird es nicht dazu kommen. Warum sollten wir den "Verdammten dieser Erde" nicht einen kleinen Teil der Reichtümer dieser Welt überlassen? ' Was können wir tun? Wie können wir die Hälfte der Menschheit daran hindern, sich zu erheben und Gewalt anzuwenden?".

ATTAC versucht den imperialistischen Staat durch seine Reformierung als vertrauenswürdige Organisation in den Augen der breiten Massen darzustellen, und als Organisation, bei der man Zuflucht finden kann. Das ist die historische Mission von ATTAC.

Die Anzahl von Nicht-Regierungsorganisationen (NGO's) ist in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen. Es wird davon ausgegangen, dass es heute 30.000 NGO's über die Welt verteilt gibt. Unter ihnen gibt es auch Organisationen, die über eine gigantische organisatorische Struktur und bedeutende finanzielle Mittel verfügen, wie z.B. Greenpeace, Mediziner ohne Grenzen, Save the Children und Amnesty International.

In den letzten Jahren haben diese Organisationen eine große Bedeutung erlangt. Denn sowohl in den imperialistischen Ländern, als auch in den abhängigen Ländern betreibt der Staat eine Politik der Kürzung seiner Unterstützung für soziale Institutionen und Subventionen. Da Armut, Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Unzufriedenheit sich weltweit immer mehr verschärfen und zunehmen, öffnet das solchen Organisationen breite Bereiche, um in Aktion zu treten. Diese Organisationen werden, besonders von den imperialistischen Staaten, in ihren Aktivitäten bewusst unterstützt. Die Organisation "U.S. Wildlife Fund" zum Beispiel bekommt die Hälfte ihres Budgets vom amerikanischen Staat. Darüber hinaus sind auch viele Staaten in den Neokolonien gezwungen worden, die NGO's zu unterstützen und ihre Meinungen einzuholen, genau wie bei den Beratungen mit dem IWF und der WB.

Die Verbreitung der NGO's bedeutet gleichzeitig, die Verbreitung der Auffassung von der Zivilgesellschaft.

Die zivilgesellschaftliche Strömung ist im Prinzip eine bürgerlich-liberale Auffassung. Insbesondere nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Auffassung von den bürgerlichen Ideologen als Alternative zum Sozialismus auf den neusten Stand gebracht. Die zivilgesellschaftliche Strömung erkennt die Existenz verschiedener Klassen, deren Interessen antagonistisch sind, nicht an und beschränkt sich auf die Ausrottung sichtbarer Schwächen und der Korrektur von Fehlern des Systems. Das heißt, sie ist der Reformismus in Person. Aufgrund dieser ihrer Besonderheiten kann die zivilgesellschaftliche Strömung die wahren Gründe für Repression und Ausbeutung nicht erkennen.

Die reformistischen Anschauungen sind das politische und theoretische Hindernis, das der Entwicklung der "Antiglobalisierungsbewegung" als eine antiimperialistische und antikapitalistische Bewegung im Weg steht. Jeder weiß, wessen Organisation die UNO ist und wer dort zu sagen hat. Und es ist auch nur allzu gut bekannt, welche Mächte die neokolonialen und abhängigen Länder ausbeuten. Trotz all dem werden reformistische Illusionen vorangetrieben und wird die revolutionäre Entwicklung der Bewegung, an der sich Millionen Menschen beteiligen, blockiert, in einen engen Rahmen gezwängt, der von der imperialistischen Bourgeoisie akzeptiert werden könnte.

Fast alle Beteiligten an dieser Bewegung, von den Anarchisten bis zu den Reformisten, von Umweltschützern zu Feministen, vereinigen sich im Ignorieren der Bedeutung der Theorie und Praxis der Arbeiterklasse und ihrer Partei für die Stürzung des herrschenden Systems. Die kleinbürgerlichen, reformistischen und populistischen Organisationen, die diese Meinung teilen, drücken der "Antiglobalisierungsbewegung" ihren Stempel auf.

Andere Teile der Bewegung, wie die Regionalisten; Verteidiger der lokalen "Ökonomie" und der Rückkehr zum Ursprung; Existentialisten, wollen die Weltgeschichte um 200-300 Jahre zurückwerfen und träumen von der Klein- produktion, von Produktionsverhältnissen der damaligen Zeit.

Die Anarchisten und Autonomen sind prinzipiell gegen die Organisation und somit auch gegen den organisierten Kampf. Für sie ist der organisierte Kampf der Massen ein Ausdruck von "Autoritarismus" und "Undemokratie" und eine Unterdrückung des "Individuums". Diese sogenannten Radikalen verteidigen den "freien Individu- alismus". Sie sehen keinerlei Unterschied zwischen der Eroberung der Macht durch das Proletariat und dem Aufbau seiner Diktatur und der Herrschaft von Kapital/Bourgeoisie.

Die trotzkistischen Gruppen haben nicht den Mut, den Trotzkismus in der Bewegung zu verteidigen. Sie beabsichtigen durch Infiltrierung die Bewegung unter ihren Einfluss zu bekommen. Sie verteidigen die rückschrittlichsten Forderungen und sind führend im Hinterhertraben hinter den Massen. Sie stützen sich in der Bewegung auf den "Entrismus" und kämpfen mit all ihrer Kraft gegen den Marxismus.

Was dieser Bewegung ihren Stempel aufgedrückt hat, ist der kleinbürgerliche Reformismus. Der Kampf der Bewegung gegen die Monopole, den IWF, die WB und WHO reflektiert im Grunde genommen die Auffassung des "antiimperialistischen" Kampfes des kleinbürgerlichen Reformismus. Sie drückt die pazifistische, legalisti-sche und reformistische kleinbürgerliche Kritik am Imperialismus aus, der sich durch den IWF, die WB, WHO und die Monopole konkretisiert, aber nicht die radikale, revolutionäre Kleinbourgeoisie.

Ihre Kritik ist inkonsequent oder auswirkungslos, nicht tödlich. Denn sie appellieren an Mächte, die Millionen von Menschen ausrauben; die an nichts anderes denken als an Profit, Profit und noch einmal Profit, und die nicht in der Lage sind, anders zu handeln, als sie es tun; die die Menschheit und die Natur in die Katastrophe führen.

Ihre Kritik ist reaktionär, denn sie versprechen der Menschheit keine Zukunft. In diesen Tagen verteidigt die Kleinbourgeoisie, die eine so enorme Vorstellungskraft hat, den Kapitalismus ohne Monopole und geht davon aus, dass sie die Kleinproduktion etablieren, und eine Antwort auf die Internationalisierung und die internationale Organisierung der Monopole durch die Internationalisierung von unten geben kann.

Die Kleinbourgeoisie hasst die internationalen Institutionen (IWF, WB, WHO), die internationale Organisierung des Monopolkapitals, aber für sie sind Eigentum und Markt heilig.

Anstatt die marxistische Theorie anzuwenden; Bemühungen zu unternehmen, um die Gründe für die soziale Bewegung und ihre Entwicklung herauszufinden, umfassende Untersuchungen der Veränderungen in der Produktionsweise, Bemühungen, Mittel zur Auflösung der Widersprüche zu finden, kehren sie den Widersprüchen der Welt, in der sie leben, den Rücken zu.

Sie versuchen in gleichen Verhältnissen ihre kleine illusionäre Welt zu gründen und die gesellschaftliche Existenz der Menschen durch das Bewusstsein zu erklären und mit ihrem Unsinn, die "Bosheiten" und Krankheiten der imperialistischen Wirklichkeit zu heilen.

In ihren Gedanken und Theorien gibt es nichts Revolutionäres.

Die Tatsache, dass der imperialistische Staat andere Länder ausplündert, beherrscht und besetzt, hat die grundlegenden Thesen und Gedanken und den tief greifenden Reformismus der führenden Theoretiker dieser Bewegung ans Tageslicht gebracht. Das Leben selber beweist die Fehler von Autoren wie Susan George, Toni Negri, Ignacio Ramonet, Robert Korten etc. Denn der Gedanke, dass durch die Schaffung eines Welt-marktes (als ob es nicht bereits einen geben würde), (im Gegensatz zu den Verteidigern des regionalen Marktes) und dass die zentrale Rolle des Marktes die Abschaffung von Armut und Ungleichheit sein müsste, ist eine Utopie, ein Anachronismus.

Diese Autoren und fast alle reformisti-schen Kreise, die auf die "Antigloba-lisierungsbewegung" als Ganzes rich- tunggebend einwirken, schätzen die Beziehungen zwischen dem imperialisti-schen Staat und den Monopolen, die Auffassung, nach der der imperialistische Staat den Monopolen dient, vollkommen falsch ein. Ihrer Auffassung zur Folge dürften andere Länder nicht besetzt werden, dürften Millionen von Menschen nicht in Armut leben, dürften Millionen von Menschen nicht aus politischen und wirtschaftlichen Gründen in die Immigration gehen. Aber unglücklicherweise erleben wir einen Prozess, der derartige Auffassungen verwirft. Diese Autoren versuchen, die Wirklichkeit der Beziehung (wie zwei Seiten einer Medaille) zwischen dem imperialistischen Staat und den Monopolen zu verbergen, und uns glauben zu machen, dass die Dinge, die von ihnen kritisiert werden, durch einige Korrekturen gelöst werden können.

Diese Bestrebungen von ihnen stärken nicht nur die reformistischen Illusionen, sondern behindern auch bewusst die antiimperialistische Entwicklung der internationalen Massenbewegung.

Diese Bewegung hat als soziale Bewegung Millionen Menschen in Bewegung gebracht, den Millionen das Bewusstsein der Notwendigkeit der Veränderung gebracht. Die an dieser Bewegung teilnehmenden Organisationen haben ihre Programme und Initiativgruppen, haben ihre Plattformen. Aber all das macht die Bewegung noch nicht zu einer Alternative zu dem kapitalistischen System. Denn die Kräfte, die in dieser Bewegung aktiv sind, verstehen die Eigenschaften und Widersprüche des kapitalistischen Systems nicht.

Überdies existiert ein Wettbewerb zwischen den Gruppen um die politische Führung. Das bedeutet, dass die Bewegung politisch nicht einig ist, und unter diesen Umständen ist es auch nicht möglich, politische Einheit zu erlangen.

Natürlich gibt es zweifelsohne "radikale" Elemente in den Aktionen und programmatischen Auffassungen verschiedener Gruppen, die sich an dieser Bewegung beteiligen. Aber sie beschränken sich auf kleinbürgerliche Vorstellungen und auf die Anwendung von Gewalt losgelöst vom Ziel.

Anstrengungen, die Massen in einer antiimperialistischen Plattform zu vereinigen, sind sehr schwach in der Bewegung. Unter Führung der vorhandenen Kräfte, die sich in dieser Bewegung befinden, ist es unmöglich, dass man die Bewegung als eine demokratische und antiimperialistische Massenbewegung aufbaut.

REFORM ODER REVOLUTION?

(Die Zukunft der "Antiglobalisierungsbewegung")

Die Krise der "Antiglobalisierungsbewegung": Gleichzeitig mit ihrer Entstehung stand diese Bewegung einem Dilemma gegenüber, mit dem alle sozialen Bewegungen im Kapitalismus konfrontiert sind: Entweder werden alle Prinzipien, politischen Richtungen und die Klassenbasis über Bord geworfen, und nur die Anzahl der Masse ist ausschlaggebend, also sprich die Anbetung der Massen und die spontane Aktion werden als Grundlage gewählt, oder man nimmt einige Prinzipien, eine politische Richtung als Fundament und stützt sich auf eine bestimmte Klassenstruktur. Im zweiten Fall, dem Kampf für die wahre Lösung der Probleme, die die Entstehung dieser Bewegung bewirkt haben, werden die Ursachen dieser Probleme kritisiert und der Qualität wird Bedeutung beigemessen anstatt der Quantität. Sie hat den ersten Weg gewählt. Genau genommen wurde sie gezwungen, diesen Weg zu wählen. Denn das Klassen- und politische Verständnis der Kräfte, die eine Rolle bei der Entstehung der Bewegung gespielt haben, ließen keine Möglichkeit für eine andere Wahl.

Das Dilemma dieser Bewegung zeigt auch, dass sie seit ihrer Entstehung die Elemente der Krise birgt. Diese Tatsache wurde auch von den Komponenten der Bewegung erkannt. Aber die Begeisterung, die Größe der Erwartungen am Anfang, haben Gedanken zu diesem Thema stets in den Hintergrund gedrängt. Als der Begeisterungs- und Wachstumsprozess schwächer wurde, kam der klaffende Abgrund zwischen den Erwartungen, Forderungen und dem Erreichten zu Tage. Die an der Bewegung Beteiligten begannen auf den Treffen, die dazu dienen sollten, die Bewegung zu entwickeln und zu organisieren, über sich selber zu sprechen.

Die Spaltung der "Antiglobalisierungsbewegung", oder die Unterschiede zwischen ihren Komponenten, haben sich in der Haltung, die gegen den Krieg eingenommen wurde, gezeigt. Besonders die Antikriegshaltung in den imperialistischen Ländern, war in politischer Hinsicht gleichbedeutend mit einer Trennung von den Kräften, die unter dem Einfluss und in dem Glauben an die Propaganda der imperialistischen Bourgeoisie standen. Nach dem Anschlag vom 11. September, als die imperialisti-sche Propaganda ihren Einfluss zeigte, waren einige Teile dieser Bewegung nicht mehr in der Lage, gegen den Krieg zu sein, sich auf die Seite der unterdrückten moslemischen Völker zu stellen; gegen das imperialistische Banditentum und die Barbarei Stellung zu beziehen. Deswegen hat die Herangehensweise, sich mit einigen Erklärungen zufrieden zu geben, in dem Kampf gegen den Krieg mehr Bedeutung bekommen. Diese Tendenz war z.B. sehr deutlich bei der Haltung der Gewerkschaften zu beobachten. Das ging soweit, dass sie gewartet haben, dass der Krieg nicht mehr auf der Tagesordnung ist und man wieder mit dem Kampf gegen die internationalen Monopole nach dem bekannten Konzept und Stil fortfahren kann, anstatt darum zu kämpfen den Krieg zu stoppen.

Während dem Krieg sind jedoch das einzige Kriterium und die einzige Praxis, um ein Demokrat zu sein, sich gegen den imperialistischen Krieg zu stellen, und das könnte auch die einzige Garantie für den Kampf der Massen für ihre Forderungen und ihre Zukunft sein.

Einige Teile der "Antiglobalisierungsbewegung" haben irgendwie nicht verstanden und verstehen es immer noch nicht, dass der Kampf gegen die "Dreierallianz" gleichzeitig ein Kampf gegen den imperialistischen Krieg ist, oder dass der Kampf gegen den imperialistischen Krieg auch ein Kampf gegen die "Dreierallianz" ist. Die Haltung dieser Bewegung gegen den Krieg war unmittelbar nach dem 11. September genauso vollkommen pazifistisch wie heute. Der Krieg wurde allgemein abgelehnt, ohne Unterscheidungen in gerecht und ungerecht zu machen. Nach dem Sieg über die Taliban (jetzt Irak) ist die "farblose" Haltung gegen den Krieg auch auf der Straße völlig in den Hintergrund getreten.

Zum Schluss:

Diese Bewegung hat sich nach einer Protestaktion gegen die WHO in Seattle, an der Tausende von Menschen von verschiedenen Organisationen, Initiativgruppen und Gewerkschaften teilnahmen, Schritt für Schritt entwickelt und an Stärke gewonnen. Diese Bewegung ist praktisch durch die Vereinigung vieler verschiedener Proteste in den vom Imperialismus abhängigen Ländern entstanden. Nach dem Zusammenbruch der sozialimperialistischen Sowjetunion und des unter ihrem Einfluss stehenden revisionistischen Blocks sind die revisionistischen Parteien und Massenorganisationen, die verzweifelt waren, zersplittert und die traditionellen Massenorganisationen der Arbeiterbewegung ineffektiv geworden. Deswegen ist diese Bewegung in das Zentrum der Aufmerksamkeit vieler "Linker" in der westlichen Welt (EU und USA) gerückt.

Nicht umsonst wird diese Bewegung seit Seattle als die "Bewegung der Bewegungen" bezeichnet. Diese Definition ist richtig. Sie ist offensichtlich eine Bewegung der Bewegungen, eine internationale Protestbewegung. Politisch betrachtet ist sie eine ziemlich heterogene Bewegung. Deswegen ist es auch recht schwierig, sie irgendwie zu kategorisieren. Wenn wir es historisch betrachten, werden wir erkennen, dass jede Bewegung in ihrer Entstehungsphase von unzähligen verschiedenen und breitesten politischen Gedanken und Organisationen inhaltlich beeinflusst wird. Jede Gruppierung wird ihren Standpunkt, ihr Kampf- und Organisationsverständnis in die Bewegung hereintragen und versucht, sie zu beeinflussen. Das ist auch ganz natürlich. Und das ist auch bei dieser Bewegung der Fall. Die Formierung dieser Bewegung wurde auch von den politischen Strömungen, die sie bilden, bestimmt. Und heute sehen wir, dass die Bewegung in den Händen der reformistischen Kräfte ist.

Jedoch haben die Diskussionen, die die Entwicklungsrichtung dieser Bewegung bestimmen würden, noch nicht im eigentlichen Sinne begonnen. Diese Diskussion wird zwischen den reformistischen Strömungen, die vorherrschend in der Bewegung sind, und den revolutionären/kommunistischen Kräften stattfinden. Aber die momentane Diskussion innerhalb der Bewegung ist hauptsächlich eine Diskussion unter den reformistischen Kräften. Und das gibt Tendenzen wie Antikriegsgegnern, EU-Gegnern und traditionellen "Globalisierungs"gegnern Aufwind.

* Objektiv ist diese Bewegung internationalistisch, aber ihrem aktuellen Stand nach ist sie transnational. Objektiv müsste diese Bewegung revolutionär sein, aber praktisch ist sie reformistisch. Objektiv ist diese Bewegung anti-imperialistisch, aber diese Seite wurde von den vorherrschenden reformistischen Kräften immer in den Schatten gedrängt.

* Diese Bewegung sieht nicht und will auch nicht sehen, dass die kapitalisti-sche Produktionsweise nicht in der Lage ist, ihre eigenen Widersprüche zu lösen, sondern ganz im Gegenteil die materiellen Bedingungen für die Verschärfung der Widersprüche produziert. Das bedeutet, dass das System nicht in der Lage ist, sich selber zu erneuern.

* Diese Bewegung sieht nicht und will auch nicht sehen, dass die kapitalistische Produktionsweise, egal wie sehr sie reformiert wird, wie auch der Markt, Lohn, Profit, Ausbeutung usw., nicht sozialen Zielen unterworfen werden können, das ist unvereinbar mit der Natur des Kapitals.

* Aus den gleichen Gründen begreift diese Bewegung nicht, dass man kein System, das Gleichheit, Solidarität als Grundlage hat, in dem keine Monopole existieren, die Kleinproduktion vorherrschend ist, wo Geld und Ausbeutung nicht im Vordergrund stehen, hervorbringen kann ohne den Kapitalismus zu überwinden/zerschlagen.

* Diese Bewegung sucht nach einer "Möglichkeit einer anderen Welt" innerhalb der bürgerlichen Demokratie und gleichzeitig sieht sie nicht, dass die Ursachen, die zu der "Globalisierung" führten, als Folge dieser Demokratie aufgetreten sind.

* Sie will also nicht verstehen, dass das kapitalistische System keinerlei Möglichkeit hat, durch innere Entwicklung in ein anderes System umgewandelt zu werden, dass es keinerlei Möglichkeiten gibt, die den Auffassungen der Gruppierungen, die an dieser Bewegung teilnehmen, entsprechen würden.

* Sie will nicht verstehen, dass das Kapital unfähig ist etwas anderes zu tun als seine eigenen Bedingungen auszubauen, und das sind gleichzeitig die Bedingungen der "Globalisierung".

* Sie weiß sehr gut, dass heute 65.000 internationale Monopole, und davon nur etwa 100-150, mit der Zukunft der gesamten Menschheit spielen, aber sie begreift nicht, dass der Kampf gegen die Supermonopole ein Kampf gegen das existierende System, das sie hervorbringt, ist, der Kampf gegen Kapitalismus. Ganz im Gegenteil, sie stellt sich mit ihrem Reformismus gegen dieses Verständnis und denkt, dass sie dieses System reformieren kann.

* Sie begreift die "Globalisierung", die der Grund für ihre Existenz ist, als eine neue Stufe des Kapitalismus. Die "Globalisierung"; die Internationalisierung des Kapitals, ist jedoch keine unbekannte oder neue Entwicklung des Kapitalismus. Ein nicht-globaler Kapitalismus ist undenkbar. Wenn dem so ist, dann ist der globale Kapitalismus kein neues Phänomen. Wenn dem so ist, dann ist das, was als "Globalisierung" bezeichnet wird, nichts anders als der weltweite Konzentrations- und Zentralisierungsprozess des Kapitals, der der kapitalistischen Produktionsweise eigen ist und stets zu beobachten war. Und dieser Prozess existiert seit der Herausbildung des Kapitalismus als System. Nach der Phase der freien Konkurrenz des Kapitalismus, also seit dem imperialistischen Stadium des Kapitalismus, ist das Neue die imperialistische Globalisierung, die wir seit etwa 100 Jahren kennen. Diese Bewegung versteht jedoch nicht, dass der Kapitalismus Handel mit Arbeitskraft, Geld, Produktionsmitteln und Rohstoffen bedeutet, seit er als System existiert.

* Sie denkt, dass der Neoliberalismus ein Produkt falscher Politik ist. Aber der Neoliberalismus ist eine Doktrin der bürgerlichen Politökonomie, die momentan herrscht.

* Diese Bewegung kritisiert den Kapitalismus nicht als Ganzes, sondern nur einige Aspekte und Phänomene von ihm, die im Vordergrund stehen. Der Bewegung zur Folge ist es so, dass Ausbeutung und Ausplünderung nur in der "Dritten Welt" existieren. Die Ausbeutung und Ausplünderung in den imperialisti-schen Ländern interessiert sie nicht. Auf diese Weise reduziert diese Bewegung die Teilung der Welt in zwei Lager der Ausbeuter und Ausgebeuteten auf einen "Nord-Südwiderspruch", also sprich auf ein bekanntes sozialdemokratisches und klassenübergreifendes Verständnis.

* Diese Bewegung vertritt, dass die "Globalisierung" mit den Finanzmärkten und Supermonopolen das Recht der Völker auf das Treffen eigener Entscheidungen zerstört sowie die demokratischen Institutionen und den souveränen Staat. Damit vertritt die Bewegung den Standpunkt, dass die Menschen im Kapitalismus das Recht haben könnten, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie ist der Meinung, dass nicht die Bourgeoisie, aber die breiten Massen einige der Institutionen demokratisieren und die Souveränität des Staates garantieren könnten.

* Sie tritt für eine gerechtere "Globalisierung" ein. Sie geht davon aus, dass es im Kapitalismus möglich ist, internationale Institutionen wie Weltbank, IWF und WTO zu reformieren und zu demokratisieren, gegen die internationalen Monopole scharf vorzugehen und sie zu kontrollieren.

* Die Bewegung tritt für "ehrlichen" und "ehrbaren Handel anstatt "freien Handel" ein.

* Nach den führenden Kräften dieser Bewegung ist der bürgerliche Staat alles. Nach dieser Bewegung gibt es einen "humanistischen", "friedlichen", "gerechten" und "sozialen" Kapitalismus. Also muss es auch einen "humanisti-schen", "demokratischen", "friedlichen", "gerechten" und "sozialen" Staat geben, und wenn das nicht der Fall ist, müssen wir dafür kämpfen, ihn wieder herzustellen. Als ob es eine solche Entwicklung einst in der Geschichte der Menschheit gegeben hätte, die man wieder herbeiführen wolle!

* Nach einem Teil dieser Bewegung ist der globale Kapitalismus ein "schlechter" Kapitalismus, der bekämpft werden muss. Und der "gute" Kapitalismus ist der "lokale Kapitalismus". Man muss für die Errichtung des "lokalen Kapitalismus" kämpfen. Das bedeutet, man muss sich mit den kleinen Kapitalisten gegen das große Kapital verbünden. Die objektiven Gesetze der Bewegung des Kapitals haben keine Bedeutung für sie. Mit "eine andere Welt ist möglich", "eine andere Globalisierung" und "Globalisierung von unten" ist die Verteidigung des kleinen (nationalen) Kapitals, des "lokalen Kapitalismus", des idealisierten Kapitalismus gemeint.

Was für eine mutige Vorstellungskraft!

* Sie verteidigt prinzipiell den "Sozialstaat". Sie verbreitet die Illusion, dass der Staat durch Gesetze, Steuern kontrolliert und gegen die kapitalistische Barbarei scharf vorgegangen werden kann.

* Sie stellt die bürgerliche Gesellschaft anders dar als sie in Wirklichkeit ist; versucht Millionen in den Kopf zu setzen, dass es einen Widerspruch zwischen dem bürgerlichen Staat und dem Kapital gibt. Nach dieser Bewegung ist der bürgerliche Staat, tatsächlich der "Sozialstaat", ein Staat, der zum "Wohl" der Bürger existiert. Deswegen muss der Staat reformiert und die Parteien und Politiker, die ein falsches Verständnis eines solchen Staates bewirken, kritisiert werden. Es ist kein Zufall, dass sich alle Aufrufe von ATTAC und allen anderen führenden reformistischen Kräften dieser Bewegung an die Parteien und Politiker richten.

* Auf diese Weise macht diese Bewegung die Legitimität der bürgerlichen Herrschaft nicht zu einem Diskussionsthema. Ganz im Gegenteil, sie akzeptiert diese Legitimität und geht davon aus, dass die geforderten Reformen und ein demokratisches Leben, von unten kontrollierte Produktion innerhalb der bürgerlichen Produktions- und Eigentumsverhältnissen durch Druckausübung mit Einsatz großer Kräfte erreicht werden können.

Unsere Welt braucht revolutionäre Gedanken, revolutionäre Theorie

und revolutionäre Aktion

Der einzige Weg, um zu verhindern, dass diese Bewegung genauso endet wie vorhergegangene, ist die revolutionäre und kommunistische Führung.

Seit vielen Jahren hat sich die internationale Massenbewegung unter dem Einfluss der Reformisten und spontan entwickelt. Dabei hat die revolutionäre und kommunistische Bewegung eine bestimmende Rolle, denn sie hat ihre historischen und politischen Pflichten nicht erfüllt. Es war wirklich notwendig, wirkungsvoll und revolutionär in die Welle der internationalen Massenbewegung einzugreifen, die wie ein Schneeball angewachsen ist. Aber die revolutionäre Bewegung hat das nicht geschafft, obwohl die Bewegung bedeutende revolutionäre Dynamiken, Bedingungen und Elemente besaß. Und die Subjekte der historischen Aktion boten den revolutionären und kommunistischen Parteien Möglichkeiten, um sich zu formieren und zu produzieren und ihre Programme zu verwirklichen. Es gab solide Vorraussetzungen zur Weiterentwicklung revolutionärer Taktik, Parolen und revolutionärer Arbeit. Dieser Prozess wartet immer noch auf ein revolutionäres Eingreifen.

Lenin hat gesagt: "ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Praxis geben". Wir sehen die Richtigkeit dieses Satzes an dem Kurs der Entwicklung der "Antiglobalisierungsbewegung". Die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung hat kein Interesse an der "Antiglobalisierungsbe-wegung" gezeigt und ist fast zum Zuschauer der Entwicklungen geworden. Obwohl sie den reformistischen und spontanen Charakter der Bewegung erkannt hat, hat sie sich mit ihr politisch und theoretisch nicht auseinandergesetzt. Und sie war nicht in der Lage, auf diese Weise, den Weg für die Millionenmassen freizumachen.

Die Reformisten haben die Tagesordnung bestimmt. Die revolutionären und kommunistischen Parteien mussten mit dieser Tagesordnung Schritt halten. Das heißt, dass sie sich damit zufriedengegeben haben an den Aktionen teilzunehmen, die von dieser Bewegung organisiert wurden. Natürlich können die zersplitterte Situation der internationalen revolutionären und kommunistischen und Arbeiterbewegung, die Auswirkungen der Entwicklungen nach der Auflösung der sozialimperialistischen Sowjetunion und des revisionistischen Blocks und die heftigen antikommunistischen Angriffe der imperialistischen Bourgeoisie angesichts dieser Situation nicht unterschätzt werden. Kräfteverlust, Schwächung des Glaubens an die sozialistische Theorie, theoretische und organisatorische Liquidierung unter dem Namen des Neu-Überdenkens etc. etc. Auf jeden Fall hat die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung sich mit dieser Bewegung nicht kritisch auseinandergesetzt. Die internationale revolutionäre und kommunistische Bewegung hat sich theoretisch und praktisch nicht auf die zerstörerischen Bestrebungen von Reformisten, Anarchisten und Trotzkisten in dieser Bewegung konzentriert, die sich zwar außerhalb von ihr entwickelt, aber sie auch beeinflusst haben.

Diese Bewegung ist eine Regenbogenbewegung. Und die Notwendigkeit für einen ideologischen und politischen Kampf im Inneren besteht immer. Wenn man die Entwicklung der "Antiglobalisierungsbewegung" betrachtet, Porto Alegre und spätere Entwicklungen, und die Bündnisbestrebungen, sieht man, dass das Fehlen von Ideologie zur Ideologie wird, das Fehlen von Theorie wird zur Theorie erhoben und Prinzipienlosigkeit wird zum Prinzip. Das ist genau das, was die führenden Persönlichkeiten dieser Bewegung, die reformistischen Kräfte, erreichen wollten. Denn auf diese Weise wird die Integration der Bewegung in die bürgerlichen Institutionen oder ihre Umwandlung in eine vollkommen bürgerliche Bewegung vereinfacht und über die Grenzen des bürgerlichen Systems hinauszugehen wird erschwert. Aus diesem Grund wurden der politische Lernprozess, der politische Organisierungsprozess in der Bewegung und der Organisationsgrad der Bewegung mit verschiedenen Methoden behindert.

Warum und in welchem Ausmaß ist diese Bewegung, die sich in den letzten 10 Jahren gegen den internationalisierten Kapitalismus, den Imperialismus, entwickelt und die überwältigenden Demonstrationen von Seattle bis Florenz organisiert hat, international? Imperialismus ist ein Ausdruck der Schaffung der Weltökonomie durch die Verkettung der Ökonomien einzelnen Länder miteinander. Im Zeitalter des Imperialismus ist die kapitalistische Produktion international. Die kapitalistische Produktion ist international, unabhängig von dem Entwicklungsgrad der Internationalisierung. In dem heutigen Internationalisierungsprozess haben die nationalen Grenzen an Bedeutung verloren und die Weltpolitik und Weltökonomie haben begonnen, sich direkt auf die konjunkturellen Entwicklungen in diesem oder jenem Land auszuwirken. Also hat der internationalisierte Kapitalismus natürlicherweise auch seine eigenen Widersprüche internationalisiert. Als Folge davon ist eine internationale Bewegung gegen diese Widersprüche; die internationalen Probleme des Kapitalismus, entstanden. Der internationale Kapitalismus bildete den Grund für die Entstehung der internationalen Bewegung. Diese Bewegung ist die erste wahrhaftige und massenhafte internationale und internationalistische Bewegung der letzten Jahre auf der Grundlage des Protestes gegen die internationalen Monopole, und sie geht über die Grenzen der Nationalstaaten hinaus.

Welche Faktoren sind bestimmend dafür, ob die Bewegung fortschrittlich, antiimperialistisch oder antikapitalistisch ist oder nicht? Ohne Zweifel hängt das davon ab, wie und auf welcher Klassengrundlage ihr Inhalt behandelt wird. Viele faschistische und reaktionäre Organisationen benutzen ebenfalls antimonopolistische und antiimperialistische Phrasen und wollen sich an der Bewegung beteiligen. Die "Antiglobalisierungsbewegung" kann unter ihrem Einfluss, egal wie richtig die Inhalte auch sein mögen, mit denen sie sich beschäftigt, nicht als fortschrittlich, antiimperialistisch und antikapitalistisch eingestuft werden. In diesem Fall ist der bestimmende Faktor der Klasseninhalt, die Gedanken und Politik der Bestandteile der Bewegung; der Klassenstandpunkt der Kräfte, die die Führung der Bewegung geprägt haben. Der kleinbürgerliche Klassencharakter und die Politik der die Bewegung führenden Kräfte haben auch die Bewegung zu einer kleinbürgerlichen spontanen Bewegung gemacht. Das, was die antiimperialistische Seite der Bewegung schwächt, muss in den klassenkompromisslerischen und reformistischen Eigenschaften der Strömungen, die sie führen, gesucht werden. Nur eine revolutionäre und kommunistische Führung kann wirklichen Antiimperialismus; objektiven Antiimperialismus dieser Bewegung in den Vordergrund stellen.

Die objektiv antiimperialistische Seite dieser Bewegung kann nur durch die Führung der kommunistischen Kräfte eine bestimmende Seite sein. Das heißt, dass diese Bewegung nur durch die Führung der kommunistischen Kräfte eine antikapitalisti-sche Bewegung sein kann. Denn nur die kommunistischen Kräfte würden mit der Perspektive der Zerschlagung des Kapitalismus und dem Aufbau des Sozialismus kämpfen. Folgendes dürfen wir nie vergessen: Obwohl sie ihre momentanen Ziele auf den IWF, die Weltbank und die WTO konzentriert hat, und obwohl sie einen spontanen, reformistischen und kleinbürgerlichen Charakter hat, ist diese Bewegung, die sich im Rahmen der Wut und des Protestes gegen die umfangreichen ökonomischen und sozialen Zerstörungen der imperiali-stischen Globalisierungsangriffe ent-wickelt, im Grunde genommen fort-schrittlich. Sie ist eine antiimperialisti-sche Bewegung und birgt auch antikapitalistische Seiten in sich.

Die antimarxistisch-leninistischen Strömungen wie kleinbürgerliche Reformisten, Utopisten, Anarchisten und Trotzkisten ziehen Nutzen aus dem schwachen, zersplitterten und desorganisierten Zustand der internationalen kommunistischen Bewegung. Der politische Einfluss dieser Strömungen wird jedoch zurückgehen, wenn eine starke, organisierte und führende internationale kommunistische Bewegung beginnt, diese Bewegung zu prägen.

Die Aufgabe der kommunistischen Bewegung ist es zu versuchen, Einfluss auf die Zukunft der internationalen Massenbewegung zu haben. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Bewegung für reaktionäre und utopische Ziele benutzt wird und müssen einen ideologischen und politischen Kampf gegen die kleinbürgerlich reformisti- schen und utopischen Elemente der Bewegung führen. Sonst werden wir nicht in der Lage sein, Nutzen für die Entwicklung des internationalen revolutionären Kampfes gegen den Imperialismus aus der Entwicklung zu ziehen, die weltweit Millionen von Werktätigen mobilisiert.

Die Aktionen dieser Bewegung werden auch als Solidaritätsaktionen im täglichen Kampf des internationalen Proletariats und der werktätigen Massen ausgeführt. Diese internationalistischen Aktionen, die Entwicklung internationaler Organisa- tionen der Gewerkschaften, Massenorganisationen, revolutionären und kommunistischen Organisationen, müssen mit der Aufgabe des Proletariats, Revolutionen in einzelnen Ländern zu entwickeln, ausgeführt werden.

Nur mitzumachen reicht nicht aus. Und nur während den Aktionen aktiv zu sein bedeutet nicht, dass wir in der Bewegung aktiv sind. Die führenden Strömungen in der Bewegung diskutieren und verbreiten ihre eigenen Standpunkte. Richtig ist, an den Diskussionen teilzunehmen und eine führende Rolle zu spielen. Die dringlichste Arbeit sollte sein an jeder einzelnen Aktion teilzunehmen oder mit konkreten Vorschlägen die Probleme der Bewegung betreffend, um diese Bewegung in einen richtigen Klassenrhythmus zu bringen und die breiten Massen, die Millionen zählen, zu führen, indem man die aktuellen antikapitalistischen und antiimperialistischen Inhalte und Elemente der Bewegung aufdeckt. Wir können nicht vergessen, dass der einzige Weg, um zu führen und Einfluss in der Bewegung zu haben, darüber geht, in jeder konkreten Situation Standpunkte einzubringen und Wege zu finden wie man teilnimmt und mit welcher Politik, mit welchen Parolen und Aufrufen. Auf der einen Seite müssen wir unbedingt an dem andauernden ideologischen Kampf teilnehmen, auf der anderen Seite müssen wir in der eigentlichen Organisation der Bewegung Initiative ergreifen. Dies beides muss zusammen umgesetzt werden und darf nicht gegeneinander gesetzt werden.

Die zersprengten und gespaltenen Komponenten der internationalen kommunisti-schen Bewegung, die Strömungen und Parteien, die beanspruchen, sozialistisch zu sein, die revolutionären, antifaschistischen und fortschrittlichen Parteien, stehen der Aufgabe gegenüber an der "Antiglobalisierungsbewegung" als vereinigter, orga-nisierter, wirkungsvoller und anziehender politischer Fokus teilzunehmen. Und das wird unbedingt den Kampf, neue Perspektiven und Bemühungen nötig machen. Eine Führungsposition innerhalb der Bewegung kann nur auf diesem Weg erreicht werden.

Heute, wo sich die Voraussetzungen für den Kampf des Proletariats gegen die Bourgeoise noch mehr internationalisiert haben, würden das praktische und theoretische Desinteresse an der Bewegung gegen die imperialistische Globalisierung und eine sektiererische und distanzierte Haltung gegenüber der Bewegung bedeuten, den Anspruch auf Führung der Kommunisten aufzugeben, eine schüchterne und passive Herangehensweise an die Möglichkeiten den proletarischen Internationalismus zu entwickeln an den Tag zu legen und ein deutlich national beschränktes Bewusstsein bedeuten.

Diese Bewegung beschränkt sich selber, mit ihrer momentanen Zusammensetzung, auf die Mittel und Folgen der Angriffe der imperialistischen Globalisierung, allgemeiner ausgedrückt, ihr fehlt die Machtperspektive und das Ziel. Das ist das Hauptproblem, die Schwäche und Einschränkung dieser Bewegung. Aber, wie wir bereits bemerkt haben, kann dieser Zustand nicht überwunden werden, in dem man Kritik außerhalb der internationalen Massenaktionen übt. Er kann durch eine wirksame Beteiligung an der Bewegung und durch die Mobilisierung von Kräften zur Entwicklung der proletarischen revolutionären Vorherrschaft überwunden werden. Auf jeden Fall erfordert der internationale Klassenkampf in allen Aspekten, Ebenen und Gebieten die Führung und Intervention der revolutionären und kommunisti-schen Führung.