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Vorstellung der Kommunistischen Jugendorganisation (KGÖ)

Die KGÖ (Kommunistische Jugendorganisation) wurde am 25. November 1994 auf Beschluss und als Ergebnis der Einheitsrevolution, des Willens, der die MLKP (Marxistische Leninistische Kommunistische Partei) hervorbrachte, gegründet.

Die KGÖ, die kommunistische Massenorganisation der jungen Arbeiter, Werktätigen und Studenten der türkischen und kurdischen Nationen und aller anderen nationalen Minderheiten, ist eine freiwillige und disziplinierte Einheit der bewussten, selbstlosesten und militantesten Jugendlichen. Ihre Beziehung mit ihrer Partei, der MLKP, gründet sich auf das leninistische Prinzip: ideologisch-politische Gebundenheit und organisatorische Unabhängigkeit. Ihr Organisationsprinzip ist der demokratische Zentralismus.

 Die Jugend hat bei der Entwicklung revolutionärer und kommunistischer Bewegungen in der Türkei und Nordkurdistans immer eine besondere Rolle gespielt. Die Auswirkungen der Jugendbewegung von 1968 und die revolutionäre Welle, die überall auf der Welt losbrach, fand auch in der Türkei und Nordkurdistan ihr Echo. Durch einen regelrechten revolutionären Durchbruch wurden die Führer der Jugendbewegung wie Deniz Gezmis, Mahir Cayan und Ibrahim Kaypakkaya zu Gründern von Organisationen, die auch heute immer noch als historisches Erbe der revolutionären Bewegung der Türkei und Nordkurdistan betrachtet werden. Auch auf die Entstehung und Entwicklung der nationalen kurdischen Bewegung haben die Jugendbewegung und die jungen Führer dieser Epoche einen großen Einfluss gehabt.

Diese Rolle der Jugend setzte sich in den ´70ern fort. Die studentische Jugend und die Universitäten, die einen wichtigen Platz in der Aufklärung der Arbeiter und Werktätigen einnahmen, waren einer der Bereiche, die im Visier des faschistischen Militärputsches vom 12. September 1980 waren. Mit dem faschistischen Putsch wurden die Universitäten der Türkei und Nordkurdistans der faschistischen Organisation YÖK (Hochschulrat) angegliedert und dadurch versucht, eine Generation von Jugendlichen heranzuziehen, die nicht denkt und nicht in Frage stellt sowie die Universität fern von der Politik zu halten. Sie führten die Institution YÖK ein, um das revolutionäre Potential an den Universitäten auszulöschen und die Praxis der Studiengebühren einzuführen. In die Unterrichtsrichtlinien für die Grund- und Mittelstufen wurde der obligatorische Religionsunterricht eingeführt. Die Massen der Arbeiter, Arbeitslosen, Schul- und studentischen Jugend in den Vierteln der Werktätigen wurden unter der Offensive der Degeneration gehalten, die auch die Verbreitung von Drogen und die Bombardierung mit Popkultur umfasst.

Auch wenn diese Ansätze - die von den negativen Auswirkungen begleitet waren, die auf internationaler Ebene durch die Ereignisse von 1989-90 hervorgerufen wurden - bis zu einem gewissem Grad erfolgreich waren, so blieb die Jugend doch der am schnellsten eine politische Reaktion zeigende, der lebendigste und dynamischste Teil der Gesellschaft. Seit seinem Bestehen wurde der YÖK Ziel des Ärgers und des Widerstandes der Jugend.

 Die MLKP manifestierte auf ihrem Gründungskongress die Notwendigkeit der Gründung einer Jugendorganisation und setzte ihr Ziel sehr schnell in die Praxis um.

Die KGÖ wurde im Feuer des Kampfes der Jugend und dem Weg ihrer Partei folgend gegründet. Sie hat bedeutende historische Prozesse angeführt, besonders im Kampf der Schul- und studentischen Jugend.

Obwohl die Studentenbewegung zu der Zeit der Gründung der KGÖ über bedeutende Dynamiken eines Sprungs nach vorne verfügte, wurde die Bewegung u. a durch folgende Punkte an einem Sprung nach vorne gehindert: das Nicht-Überwinden der Herangehensweise des reinen Protestierens durch die Vorhut, das Fehlen der Perspektive, die Jugendbewegung auf der Grundlage von konkreten Errungenschaften vorwärts zu bringen und den Einfluss von reformistischen Jugendgruppen.

 Zu dieser Zeit war der YÖK mit der Erhöhung der Studiengebühren an den Universitäten auf der Tagesordnung der breiten Massen der Jugend. Sowohl an den Universitäten als auch an den Schulen richtete der Kampf der Schüler und Studenten gegen die faschistischen Überfälle und die Studiengebühren. Die revolutionären, demokratischen und kurdischen Jugendgruppen hatten jedoch keine, oder nur eine schwache Perspektive, die über den Protest gegen YÖK und die anderen Maßnahmen hinausgegangen wären und die Bewegung weiter entwickelt hätten. In diesem Prozess trat die KGÖ innerhalb des Kampfes der studentischen Jugend schnell in den Vordergrund und wurde in dieser Zeit zu der führenden Kraft dieses Kampfes. Sie stellte die Parole „Die faschistische Kette wird an dem Glied Studiengebühren reißen" auf. Den reinen Protest überwindend orientierte sie sich darauf, einen Kampf auf der Basis der Erlangung von Rechten zu organisieren und führte den Kampf der Studenten gegen Studiengebühren an. Mit einer militanten Linie, die zu einer Besetzung wurde, mit einem Hungerstreik, der an der Universität begonnen wurde bis zu der Mobilisierung von Tausenden von Studenten am 4.-5. Februar 1996 wurde die KGÖ zum Symbol eines aufsteigenden Prozesses.

Mit der Perspektive, dass das Problem der Bildung ein Problem der Arbeiter, Werktätigen und der unterdrückten Völker ist, organisierte sie auf der Ebene der Schulen und Universitäten eine Demokratische Bildungskonferenz mit dem Ziel, all diese Bereiche der Gesellschaft in diesem Kampf zu vereinen.

Die KGÖ wurde das junge Herz der unter Feuer geschriebenen Geschichte der MLKP. Bereits im ersten Jahr verlor  sie Sengül Boran, die Sekretärin des İstanbuler Stadtkomitees und Özgür Evrim Göcen, Ersatzmitglied des Ankara Stadtkomitees. Sengül Boran fiel, als im militärischen Ausbildungslager eine Bombe in ihrer Hand explodierte. Özgür Evrim Göcen wurde von einem Fahrzeug der Gendarmerie an der ODTÜ (Technische Universität des Mittleren Ostens) überfahren.

Die KGÖ bemühte sich, an der Front der Massen der Jugend auf alle sozialen Probleme in der Türkei und Nordkurdistan zu antworten und eine Reaktion zu organisieren. Sie stand in den ersten Reihen auf den Barrikaden beim Aufstand in dem Istanbuler Stadtbezirk Gazi. Die KGÖ beteiligte sich an dem Kampf gegen das Verschwindenlassen unter Polizeihaft. Sie beteiligte sich sowohl an den Widerständen im Gefängnis als auch an den Aktionen und Kampagnen die außerhalb und innerhalb der Gefängnisse während dem Todesfasten von 1996 und 2000 organisiert wurden. Erkut Direkci, der 1996 im Gefängnis an Leberkrebs erkrankte, wurde 1998 als dritter Gefallener der KGÖ unsterblich.

Die KGÖ verteidigte entschlossen die Forderung der kurdischen Jugend und des kurdischen Volkes nach Bildung in der Muttersprache. Sie war Teil der Kampagne für Bildung in der Muttersprache, die 2001-2002 von der kurdischen Jugend begonnen wurde. Obwohl die Kampagne zu Anfang mit einem, intensiven Angriff des Staates in Form von Schulverweisen, Verhaftungen und Inhaftierungen konfrontiert war, endete sie später dank der entschlossenen Haltung der Jugend damit, dass der Staat einige, wenn auch begrenzte Schritte zurückwich.

 Die KGÖ war die erste Jugendorganisation innerhalb der Jugendbewegung, die ein Interesse an der Organisierung und den Problemen junger Frauen an den Universitäten zeigte und führte die Einberufung einer Konferenz zu diesem Thema an, die die erste dieser Art in unserem Land war.

Während den 9 Jahren ihrer Existenz hat die KGÖ als Jugendorganisation 3 Kongresse abgehalten. Angesichts der Tatsache, dass dies selbst bei vielen revolutionären Parteien der revolutionären Bewegung der Türkei oft nicht der Fall ist, ist dies ein großer Erfolg. Dies ist ein praktisches Beispiel der Umsetzung der sozialistischer Demokratie sowie der Umsetzung des Prinzips der organisatorischen Unabhängigkeit. Der erste Kongress fand 1996 statt, während der Phase des intensiven Kampfes des Todesfastens und wählte seine eigene Führung. 2000 fand der 2. Kongress und 2003 der 3. statt.

Nach dem 3. Kongress orientierte sich die KGÖ nach der Perspektive der Grundparole „Auf zur massenhaften Kommunistischen Jugendorganisationen" darauf, die breitesten Massen der Jugend zu organisieren und setzt ihren Marsch zum Zentrum der Jugendbewegung der Türkei und Nordkurdistans heute fest entschlossen fort.